Gedankenschachtel

Begonnen von Mitleser, 25 Februar 2016, 15:33:46

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Mitleser

Was macht man eigentlich wenn man durch alles ständig zu tiefst berührt ist. Wenn diese Berührung aber nicht Freude auslöst, sonder zu oft nur Schmerz. Wenn diese Berührung jedesmal in der folge verlangt das eigene Leben zu beenden.
Wenn man jahrelang, monatelang, wochenlang Therapie in all seinen Formen hinter sich hat und doch die Stimme in einem ruft; "mach Schluss".
Wenn man Krebs überlebt hat....
Wenn man trotz all der Erfolge, trotz des Überlebens und des Kampfes während der Krankheit immer Leben wollte und jetzt, wo alles überstanden ist, wieder die Stimme in einem beginnt.
"Töte Dich einfach, mach Schluss, endlich Ruhe".
Was macht man dann.
Was macht man wenn all die Jahre guter Ratschläge, all die Jahre vernunftbetontes Handeln, sich fortbilden, am Ende nur das übrig lassen was schon am Anfang da war. Lebensmüdigkeit.
Was machen wenn man andere motivieren kann nicht zu gehn, motivieren kann zu bleiben, Licht in Ihnen wecken kann, aber in sich selbst nur Dunkelheit herrscht.
Was macht man als solch ein Mensch. Wenn man schon zu oft irgendwo weit oben stand, oder einfach nur am Rand des Bahnsteiges und die Ubahn fährt ein.
Was macht man wenn man das Gefühl hat, das noch 40 Jahre Angst und Depression nicht zu überstehen sind und man schon zwei Jahrzehnte hinter sich hat mit dieser Diagnose.
Wenn einem Ärzte sagen; "Herr S., ich kann ihnen nicht helfen...." ob nun nicht "mehr" oder "niemals" oder was auch immer der Antrieb einer solchen Aussage war.
Was macht man wenn einen solche Aussagen nicht mal mehr verstimmen, sie nicht mal mehr "schade" sind, geschweige den beunruhigend.
Was macht man wenn man hier schreibt aber jetzt schon weiss das die Klugscheisser die Fresse halten sollen, im Wissen selbst ein Klugscheisser zu sein und sich moralisch wieder aufs Schaffot zu führen.
Wenn man weiss man will gar keine Antwort und doch schreit es in einem nach einer. Einer passenden, einer richtigen, einer echten.
Wenn man weiss das man vorverurteilt und doch nicht selbst einem Urteil anheim fallen möchte. Wenn man selbst durch das schreiben ein moralisches Dilemma erlebt und doch schreiben muss.
Was macht man wenn das schreiben für den Moment die Spannung löst, das Gehirn übers Blatt leerläuft und man auskotzt was das Leben blockiert und doch die Angst herrscht das es wieder nicht richtig war man selbst zu sein.
Was macht man wenn man nur auf dem Papier man selbst sein kann und nur anonym. Wenn die Antwort hierzu lautet das man kein Rückgrat hat um sich wirklich zu zeigen mit offenem Gesicht und lauter Stimme.
Was tut man wenn man Angst hat vor der Vergangenheit die einem in die Gegenwart hineinpfuscht.
Was tut man dann?

Mitleser

Es wird immer schlimmer.
Alles an was ich denken kann ist das ich falsch bin.
Ich bin nichts. Nach jahren des Gewalt- und Psychischen Missbrauchs, bin ich nichts weiter mehr als nichts.
Und das mit über 40 Jahren.

Egal was ich tue, man kann es mir verbieten, man kann auf mich sauer sein, ich stimme zu, ich wehre mich nicht und das einzige was ich tue, sind endlose Dispute in mir die zu schwersten Depressionen und Suzidgedanken führen.
Ich frage mich warum ich eigetnlich noch da bin, ich bin wohl selbst zu Feige endlich schluss zu machen.

Meine Eltern haben mich dahinhigehend perfekt konditioniert, das egal was ich tue, ich es mit negativen Attributen bestücke. Wenn nicht sofort, dann nachkurzer Zeit.
Ich habe eine zu klare Sicht auf zusammenhänge im Zwischenmenschlichen Bereich, mit einer übersteigerten Wahrnehmung auf den negativen Auswüchsen.
Ich kann auch nicht stillhalten, muss es aber, weil ich vor jeglicher Form der Repression Angst habe.
Man kann eigentlich mit mir alles machen.
Selbst das schreiben hier will ich mir grade schon wieder verbieten, ich muss aber irgendwie Luft bekommen. Es muss raus.


Crashtest

Ja, was macht man da?( Alles wird zum Dilemma; die kleinsten Kleinigkeiten führen zu unfassbarem Leid bis irgendwann nur noch das leid bleibt, totaler Wahnsinn). Eine Frage die ich mir selber über viele Jahre hinweg gestellt habe und die sich nicht Universell beantworten lässt. Sehe gegenüber zu meinem Fall etliche paralellen.
Vor allem das mit der Konditionierung durch die Eltern ( insbesonders der Vater). Das hat mich über viele Jahre innerlich Komplett zerrissen und in tiefste Depressionen geführt. Das ich jetzt hier sitze und Schreibe grenzt für mich an ein Wunder war ich doch dem Tod ständig näher als dem Leben. Fühle mich heute wieder deutlich besser, sicherlich auch dank der Medikamente
aber man kann sich auch über die Zeit im Kopf anders Konditionieren. Bin übrigens selber über 40 Jahre. Wünsch dir das Beste.
Zitat von: Mitleser in 25 Februar 2016, 15:33:46
Was macht man eigentlich wenn man durch alles ständig zu tiefst berührt ist. Wenn diese Berührung aber nicht Freude auslöst, sonder zu oft nur Schmerz. Wenn diese Berührung jedesmal in der folge verlangt das eigene Leben zu beenden.
Wenn man jahrelang, monatelang, wochenlang Therapie in all seinen Formen hinter sich hat und doch die Stimme in einem ruft; "mach Schluss".
Wenn man Krebs überlebt hat....
Wenn man trotz all der Erfolge, trotz des Überlebens und des Kampfes während der Krankheit immer Leben wollte und jetzt, wo alles überstanden ist, wieder die Stimme in einem beginnt.
"Töte Dich einfach, mach Schluss, endlich Ruhe".
Was macht man dann.
Was macht man wenn all die Jahre guter Ratschläge, all die Jahre vernunftbetontes Handeln, sich fortbilden, am Ende nur das übrig lassen was schon am Anfang da war. Lebensmüdigkeit.
Was machen wenn man andere motivieren kann nicht zu gehn, motivieren kann zu bleiben, Licht in Ihnen wecken kann, aber in sich selbst nur Dunkelheit herrscht.
Was macht man als solch ein Mensch. Wenn man schon zu oft irgendwo weit oben stand, oder einfach nur am Rand des Bahnsteiges und die Ubahn fährt ein.
Was macht man wenn man das Gefühl hat, das noch 40 Jahre Angst und Depression nicht zu überstehen sind und man schon zwei Jahrzehnte hinter sich hat mit dieser Diagnose.
Wenn einem Ärzte sagen; "Herr S., ich kann ihnen nicht helfen...." ob nun nicht "mehr" oder "niemals" oder was auch immer der Antrieb einer solchen Aussage war.
Was macht man wenn einen solche Aussagen nicht mal mehr verstimmen, sie nicht mal mehr "schade" sind, geschweige den beunruhigend.
Was macht man wenn man hier schreibt aber jetzt schon weiss das die Klugscheisser die Fresse halten sollen, im Wissen selbst ein Klugscheisser zu sein und sich moralisch wieder aufs Schaffot zu führen.
Wenn man weiss man will gar keine Antwort und doch schreit es in einem nach einer. Einer passenden, einer richtigen, einer echten.
Wenn man weiss das man vorverurteilt und doch nicht selbst einem Urteil anheim fallen möchte. Wenn man selbst durch das schreiben ein moralisches Dilemma erlebt und doch schreiben muss.
Was macht man wenn das schreiben für den Moment die Spannung löst, das Gehirn übers Blatt leerläuft und man auskotzt was das Leben blockiert und doch die Angst herrscht das es wieder nicht richtig war man selbst zu sein.
Was macht man wenn man nur auf dem Papier man selbst sein kann und nur anonym. Wenn die Antwort hierzu lautet das man kein Rückgrat hat um sich wirklich zu zeigen mit offenem Gesicht und lauter Stimme.
Was tut man wenn man Angst hat vor der Vergangenheit die einem in die Gegenwart hineinpfuscht.
Was tut man dann?

Soline

#3
Viele schwierige Fragen. Dazu könnte man ein Buch schreiben.

Mitleser


Traurige

Lieber Mitleser,
Du schilderst Deine Ängste bzw. Situation sehr genau. Ich finde mich in Deinen Aussagen auch immer wieder selber. Bitte suche Dir Hilfe. Alleine denke ich wirst Du es nicht schaffen, aus diesem Tal wieder rauszukomme. Ich kann Dich nur ermutigen nicht aufzugeben. Mir geht es jetzt wieder gut. Ja wirklich, gut! Es dauerte lange, aber das Durchhalten hat sich für mich gelohnt. Es gibt viele Möglichkeiten die Dir eventuell helfen könnten. Bis du das richtige für Dich bzw. den Weg für Dich gefunden hast, dieser Weg ist nicht immer leicht. Halte durch! Ich schicke Dir liebe Gedanken und nehm Dich in den Arm!

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