Einhalt

Begonnen von AHunter, 04 Dezember 2015, 16:31:49

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AHunter


Einhalt


Wie sich die Welt zieht, die Wolken weit, das Meer bis an die Küsten,
so lässt sich für nichts Einhalt gebieten.
Egal, wie stark wir uns stemmen, und erwehren, uns weigern und
fast völlig verloren abwenden.
Doch ist dies auch gut so. So verbleiben wir immer im Fluss.
Unbeständig, vielleicht, aber auch voller Kraft, die Tragweite, der
Einfluss, zwar auch das Klagen und Singen, das lauthals Schreien,
wie das summende Verstummen.
Doch sind wir da, sind ein Anteil zwischen all diesen Gezeiten,
zwischen den Strömungen der Welt und Geschehnisse.
Sieh dich um, wie ein jeder da besteht, entschlossen der Zeit
entgegengestreckt. Arme, weit offen zusammengehalten, in der
Hoffnung, dass der Nachbar mithält.
Wir, die wir gemeinsam zerbrechen, bieten so viel mehr Stärke.
Mehr Aufwand für den Angriff, mehr Verteidigung für den Halt,
bis wir wie eine Mauer, eine Front gegen alles, was auf uns
einströmt. Zwar werden immer wieder welche mitgerissen und
unterspült, verlieren wir auch mal den festen Stand, doch da
gibt es Hände, die dich erreichen.
Packen und zu sich ziehen.
So biete ich auch mein Ergreifen und meinen Erhalt.
Egal, wie stark auch alles Tösen wird, wir sind beisammen, in
Freundschaft, gar in mehr, aber vor allem da.
Und so peitscht die See, das Meer und seine Wellen, der Wind
dazu in schneidiger Präsenz, doch bekommt uns nichts und
nichts kann uns Einhalt gebieten.