so, mal Gedanken sortíert
Maus, dir antworte ich in deinem Thread
Liebe Justme
das ist eine sehr berührende Geste. Vielen lieben Dank! Und dein Dekret, wenn es ok ist, machen wir es, wenn luki wieder da ist, nächste Woche vllt? Da krieg ich auch wieder Luft und kann ruhiger atmen.
Ich kann etwas darüber berichten. Ich weiß gar nicht, ob es nur meine Mutter ist: In meinem Leben kommen fast ausnahmslos Menschen vor, die meine Grenzen überschreiten. Es ist ganz und gar allein meine Schuld, weil ich sie nie gesetzt hab. Ich habs einfach nicht gelernt (bekommen) und somit merke ich heute oft viel zu spät, wenn es passiert.
Ich weiß leider nur aus Erzählungen, das im Säuglings bzw Kleinkindalter mit meinem Körper Dinge geschehen sind, die man wohl heute als brachiale Gewalt bezeichnen würde. In meinen Therapien verzichtet jeder Therapeut auf tiefenpsychologische Maßnahmen, weil sie befürchten, das Dinge ans Tageslicht treten, die ich niemals verkraften würde. Eine Thera aus der Klinik hats mal ansatzweise versucht und abgebrochen. Ich war sofort in der Situation und sie war beschämend und demütigend für mich als erwachsene Frau. Ich hab es niemals gesagt, aber nach dieser Therastunde war jede weiter eine Qual für mich, weil ich ihr nicht mehr in die Augen sehen konnte. Ich hatte mich dann entschlossen, sie zu bekämpfen, die Thera, weil sie etwas gesehen hat, was ich nicht stoppen konnte und meine Selbstkontrolle absolut außer Kraft gesetzt hat.
Was meinen weiteren Lebensweg angeht, ist es so, das ich nichts richtig machen konnte. Ich war eingesperrt, kontrolliert und beherrscht. Alles natürlich unter dem Deckmantel der Erziehung und Liebe. Erzogen wurde ich wie ein Junge. Sport. Keine Röcke. Kurze Haare. Nicht weinen. Keine Gefühle. Mein Vater ist Zyniker, meine Mutter ....ja, ich weiß nicht mal wie ich meine eigene Mutter beschreiben soll. Magersüchtig.
Ich weiß oft nicht, wie ich mit Luki umgehen soll, weil ich nicht weiß, wie man ein Kind richtig liebt. Ich habs mir zum Grundsatz gemacht , das meine Art ihn zu lieben, vllt nicht richtig ist aber eben meine Art. Mein Vater sagt dazu, ich mach ein Weichei aus ihm, er sagt auch zu Luki, er sei ein Weichei. Luki läßt sich nix gefallen, er wehrt sich und das ist gut so. Das hab ich ihm beigebracht. Seine Losung ist immer "Mama, Kinder haben auch Rechte". Das hat er von mir gesagt bekommen. Immer und immer wieder, genauso, das ich ihn liebe, egal was er tut, ob wir uns streiten etc. Er ist mein Kind und ich werde ihn stark machen für diese Welt. Wir kuscheln jeden Tag mehrmals, wenn er weint, tröste ich ihn, wenn er krank ist, laß ich ihn solange zu hause, bis er wieder richtig gesund ist. Und wenn es 2 Wochen dauert. Damit steh ich allein auf weiter Flur, aber das ist mir schnuppe. Klar, meine Eltern kennen das nicht, ich durfte ja nie krank sein und schon gar nicht zu hause bleiben deswegen.
Und vor allem laß ich ihn Kind sein. Alles Dinge, die mir verwehrt waren. Er darf auch bocken oder seine Phasen ausleben. Ich raste auch schon mal aus. Aber wir reden immer darüber. Ich hab zu ihm gesagt, das wichtigste für mich ist, das er mit allen Dingen zu mir kommen kann. Und das macht er. Ich mache wirklich all das, was meine Eltern nicht gemacht haben. Viele machen es ja dann doch wieder wie die eigenen Eltern, obwohl sie es anders machen wollten. Ich kann mit Fug und Recht von mir behaupten, das ich es wirklich tue.
Er sagt oft zu mir, das er total glücklich ist, das ich seine Mama bin, niemals will er jemand andren haben. Sein ganzes Denken dreht sich darum, wie er auch später, wenn er selbst Familie hat, auf mich aufpassen kann.
Das ist die schönste Belohnung für mich.
Diese Gedanken hatte ich bei meinen Eltern nie. Im Gegenteil.
Ja, jetzt weiß ich gar nicht, ob du draus schlau werden konntest.
lg Deja