Horror in Klinik

Begonnen von engelsblume, 17 August 2010, 19:42:53

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engelsblume

Hallo !  :)
Ich war gerade bei klinikbewertung.de auf der Seite, um in Nürnberger Nord Klinikum Erfahrungsberichte zu lesen, als ich das hier las und vöööölllliiigggg geschockt bin.
Nun meine Frage, passiert das wirklich auf manchen geschlossenen Stationen? Ich hab nun furchtbare Angst vor der Klinik, was wenn die mich wegen meinen Suizidgedanken
oder so dort reinstecken? Passiert dann sowas auch mit mir?? Kann man da nichts dagegen machen, dass man ausgezogen wird?? Ich finde das so furchtabr... Weiß jetzt gar
nicht, wie ich mit dem gelesenen umgehen soll... sollte ja eventuell wieder in ne Klinik, und für mich steht nur Uni Klinik Erlangen oder eben Nürnberg in erreichbarer Nähe...
aber wenn das so ist, dass is ja unzumutbar. Obwohl ich ja auch schon auf die Geschlossene (Uni Klinik Erlangen) musste, war das aber nicht so Horror, mir wurde nur meine
Tasche weggenommen... ausziehen oder der gleichen musste ich mich nie! Und wieso wird man ans Bett gefesselt?? Das ja voll krank... Habt ihr auch schon solche erfahrungen
auf der geschlossenen/geschützten Station gemacht??
Hier nun der Kopierte Bericht, von dem ich die ganze Zeit schreibe:^^

---- Vor eineinhalb Wochen mußte ich meine Schwägerin leider mit den Sanitätern ins Nordklinikum/ Notaufnahme bringen lassen. Sie ist Alkoholkrank und wurde mit einer sehr hohen Promillezahl eingewiesen. Sie war aber noch ansprechbar und wurde nur mitgenommen, weil sie mit Selbstmord gedroht hat und nicht wegen dem Alkoholspiegel. Die Sanitäter wollten von mir wissen warum sie trinkt, damit sie es gleich in den Bericht für den Psychiater schreiben können und ihr angeblich schneller geholfen werden kann. Dummerweise habe ich es Ihnen erzählt... Diese Frau wurde im Jugendalter mehrere Male sexuell mißbraucht. Und jetzt kommt der Hammer! Sie wurde auf Station von einem Mann ausgezogen inkl. Slip, dann wurde sie an allen Vieren ans Bett gebunden, der Mann hat ihr ihren Tampon enfernt und das nicht gerade auf eine nette Art und Weise. Man hat ihr gar nicht die Möglichkeit gegeben sich selbst auszuziehen und selbst ihren Tanpon zu entfernen. Seitdem hat sie wieder massive psychische Probleme und Alpträume was ihre Jugend angeht. Ich finde dies eine riesen große Sauerei, wie hier mit psychisch kranken Menschen umgegangen wird. Noch dazu war sie kooperativ und nicht aggresiv! Ich dachte der Bericht von den Sanitätern sollte soetwas vermeiden. Diese Frau ist wieder für lange Zeit traumatisiert. Unfähiger kann man mit Patieten nicht umgehen. Doch dies werde ich devintiv öffentlich machen!
Die sind doch selber alle krank und überfordert, sollen sie doch Steine pflegen, da können sie nichts kaputt machen. ----
Quelle: http://www.klinikbewertungen.de/klinik-forum/erfahrung-mit-klinikum-nuernberg-klinikum-nord

Sintram

#1
Hallo Engelsblume,

also, der von Dir zitierte Bericht ist tatsächlich der pure Horror.

Ich kann nur sagen, dass ich derlei weder miterlebt noch je davon gehört habe. Bisweilen werden renitente selbstgefährdende PatientInnen vorübergehend ans Bett gefesselt, das schon, aber auch nur, bis die Tabletten wirken und sie ruhiggestellt sind, also als Vorsichtsmaßnahme und letztlich Schutz für die Kranken selbst.
Lässt sich manchmal wirklich nicht vermeiden.

Meine Erfahrungen auf der Geschlossenen sind sicher etwas "ungewöhnlich", so eine Art Vorhölle ist das in jedem Fall, andererseits aber auch sehr interessant und lehrreich. Ich fühlte mich auf alle Fälle mal sicher verwahrt und gut aufgehoben.
Seitens des Pflegepersonals kann ich nur auf positive Erinnerungen zurückgreifen. Und auch aus den Erzählungen von Bekannten, die regelmäßig dort "verkehren", kenne ich einen derart drastischen Verstoß gegen Intimsphäre und Menschenwürde nicht.
Was auch immer da passiert ist, es muss sich um einen Einzelfall handeln, der geahndet werden müsste.
Und -ganz offengestanden- kommt mir die Geschichte spanisch vor. Klingt irgendwie nach Halluzination.
Ich kenne ähnliche Geschichten von Schizophrenen, die jeder realen Grundlage entbehren.
Wie dem auch sei.

Wenn Du nicht akut selbstgefährdend bist oder völlig in Wahnvorstellungen gefangen, kommst Du ohnehin nicht auf die Geschlossene, die ständig überbelegt ist.
Wenn Du freiwillig in die Klinik gehst, schon gleich gar nicht.

Jedenfalls sollte Dich dieser Eklat nicht davon abhalten, zur rechten Zeit die Klinik aufzusuchen.

LG
Sintram


...

stern

....das ist echt hammer...
gott sei dank kann ich in meinen zahlreichen langen klinikaufentalten nicht auf
so schlimme entwürdigende unprofesionelle behandlung zurückblicken
nicht an mir-und nicht an meinen mitpatienten

ich hoffe sehrdas dies dich nicht abhält in eine klinik zu gehen
weil
sowas ist doch (so hoffe ich) die ausnahme

mir haben sie in der klinik immer sehr gut geholfen,auch auf dem gebiet
"vergewaltigung" wurde ich sehr einfühlsam behandelt

gib deiner klinik eine chance dir zu zeigen das es auch besser geht
stern(Admin)

Ina

Hallo Engelsblume,

klar, so ein Bericht schockt einen erstmal ziemlich. Aber Du darfst nicht glauben,
dass es in jeder Psychiatrie auf der Geschlossenen so abläuft. Sowas ist eine abso-
lute Ausnahme und NICHT die Regel! Sowas darf nicht sein, darf nicht passieren.

Als ich Anfang des Jahres in der Klinik war, musste ich auch für einen Nachmittag
auf die Geschlossene, weil ich nach einem Telefonat mit meiner Mutter völlig durch-
gedreht bin. Ich hatte Panikattacken und Flashbacks, habe dissoziiert, weil ich die
Situation nicht aushalten konnte. Ich habe meinen Kopf immer wieder gegen die
Wand geschlagen ohne es zu merken. Als ich dann auf die Geschlossene gebracht
wurde, kam ich in einen Raum, in dem praktisch nichts war - zur Reizabschirmung.
Ich habe es dort zum ersten Mal geschafft, mich ohne Valium aus einer solchen
Situation zu befreien, allein mit Atemübungen! Ich wurde nicht mit Medikamenten
ruhig gestellt (Benzos und so darf ich nach meinem Entzug sowieso nicht mehr neh-
men).

Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon Patienten gesehen, die auf einem
Bett fixiert wurden, weil sie nicht mehr klar bei Sinnen waren und eine Gefahr für
andere und auch für sich selbst dargestellt haben. Sie haben dann auch Medikamen-
te bekommen und kamen irgendwann wieder zu sich und waren ruhiger. Aber solche
Sachen wie in dem Erfahrungsbericht sind wirklich nicht normal - lass Dich davon
bitte nicht abschrecken! Sowas wird Dir nicht passieren.


Liebe Grüße + "nur Mut"!
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Nyx

#4
Hallo engelsblume,

denk auch daran, dass meist nur die eine Bewertung schreiben, die etwas negatives zu berichten haben.
Positive Bewertungen sind oftmals die seltensten.
Alle, die es als negativ empfanden, meinen sie müssten bei diesen Bewertungen der Klinik eins auswischen und mit ihr abrechnen. Aber ich bin mir sicher, dass dies nur ein winzig kleiner Teil der dort behandelten Menschen ist.
Mach dir einfach selbst ein Bild.
Wie weit wäre denn eigendlich dein Radius?
Hast du schon mal an das Bezirkskrankenhaus in Ansbach gedacht? War zwar noch nicht dort, habe aber bis jetzt nur Gutes gehört.
Wünsche dir alles Gute für deine Entscheidung

LG Nyx

zurz


Der Bericht ist irgendwie nicht ganz klar
jedenfalls würde ich nicht auf Grund eines solchen Berichts
Horrorvorstellungen haben

im Text lese ich, die Frau sei alkoholkrank und mit einer sehr hohen Promillezahl eingewiesen worden.
Sie war aber noch ansprechbar und wurde nur mitgenommen, weil sie mit Selbstmord gedroht hat und nicht wegen dem Alkoholspiegel.

noch "ansprechbar" ?
und hat mit Selbstmord gedroht… 

Die Frage ist, wie kooperativ diese Patientin in diesem Zustand gewesen ist. Hat sie getobt, sich gewehrt oder war sie komplett unfähig, sich selber auszuziehen?

Eigentlich lässt man Patienten die ansprechbar sind und sich selber helfen können die Möglichkeit, sich selber auszuziehen. Bei einer Kontrolle sind mehrere Pflegekräfte anwesend (auch als Zeugen, falls später Vorwürfe dieser Art vorgebracht werden). Es wird darauf geachtet, dass das Ausziehen nicht so gemacht wird wie in diesem Horrorbericht beschrieben wird. Auch die Fixierung gibt s nicht einfach so. Ich hab es erlebt, hatte vorher auch meine Horrorvorstelllungen, aber in der Realität dann keine schlechten Erfahrungen gemacht.

So lange du wirklich ansprechbar bist (also weder krankheitsbedingt noch wegen der Medikamente oder wegen Drogen extrem reagierst) und so lange du dir sicher bist, dass du nicht plötzlich komplett die Meinung änderst und eine Dummheit anstellst, kannst du davon ausgehen, dass dir so etwas nicht passiert.

Im andern Fall muss man nicht vergessen, dass es echt zu deinem Schutz getan werden muss. Da wirst du nachher dankbar dafür sein, dass sie auf dich aufgepasst haben im kritischen Moment.

Gib acht auf dich!

Zurz


engelsblume

ich danke euch für eure beiträge^^ hat mir jetzt schon bisschen die angst genommen, selbst sowas zu erleben... danke!

passt auf euch auf !!

dejavu

vor allem sollte man nicht alles glauben, was im Internet steht