Den Boden unter den Füssen verlieren

Begonnen von Bruni, 14 Oktober 2015, 18:06:57

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Bruni

Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe dieses Jahr im Januar einen Nervenzusammenbruch auf meiner Arbeit erlitten. Thema: Burnout und Mobbing.
Im April war ich wieder zur Arbeit (std.weise Wiedereingliederung). War sehr schwer für mich.
Mitte Juli bin ich mit Bandscheibenprobleme ins Krankenhaus gekommen. Zum größten teil psychosomatischer Natur.
Anfang August sehr große Probleme mit dem Partner (6 Jahre tolle Beziehung gehabt). Ich war so dünnhäutig.
Mitte August für 5 Wochen in eine psychosomatische Rehabilitation,die im Januar angefordert wurde und die aber für mich leider nicht viel gebracht hat - leider.
In der ersten Woche der Reha hat der Partner tel. die Partnerschaft als beendet erklärt! Hat mich zutiefst getroffen!!! Ich hatte nie Besuch, fühlte mich so einsam.
Drei Tage nach Rückkehr aus der Reha habe ich den größten Fehler meines Lebens gemacht!
Bin auf einen parkenden PKW aufgefahren. Keinen Personenschaden - Polizei wurde gerufen. Mein Schaden am PKW war groß, da ich auf eine Anhängerkupplung gefahren war. Aber ich hatte vorher viel Alkohol (trinke wenig bis gar nicht) getrunken und hab mich einfach ins Auto gesetzt und wollte zu meinem Partner, um endlich eine Aussprache zu erhalten. Hatte ihn fast 6 Wochen nicht gesehen. So lange waren wir noch nie getrennt. Ich hatte tagelang nichts gegessen und war einfach nur fertig und grübelte über mein Leben, über meine schlimme Scheidung, die erst nach 6 Jahren in 2012 erledigt war. Ich verachte mich für mein Verhalten! Ich bin fassungslos und weine und weine.
Ich werde meinen Führerschein sicherlich für min. ein Jahr verlieren, ist schon eingezogen. Morgen habe ich einen Termin beim Anwalt, der mir dann genauer aufzeigen kann, was auf mich zukommt. Diese Ungewissheit macht mir große Angst. Ich habe mit diesem Unfall meine berufliche Existenz und meine private natürlich auch in Frage gestellt. Ich fahre jeden Tag 100 km bis zur Arbeit! Ich habe keine Punkte in Flensburg, keine Unfälle seit 1980! Nie negativ im Strassenverkehr aufgefallen!
Ich weiß einfach nicht mehr weiter und fühle mich nur schlecht und kann das allles gar nicht mehr verstehen.
Ich befinde mich in einer Depression und meine Hausärtztin hat mir gesagt, dass ich dieses Jahr sicherlich nicht mehr zur Arbeit kann.
Ich bin sehr einsam und kann das kaum noch ertragen ... kann keine richtig klaren Gedanken fassen .... alles um mich herum ist dunkel ... wie soll ich das schaffen? Ich schäme mich so sehr für mein Verhalten, meine Schwäche, für alles. Ich hasse mein Leben!

Bruni

Vielen Dank Gast123,
vielen Dank für Deine Worte, da ich i.M. ausser meiner Hausärtztin, bzw. Anwalt niemenden davon erzählt habe. Ich bin so erschüttert über mein Tun, da ich sonst immer anderen geholfen habe und so eine ehrliche Haut bin. Bin oft ausgenutzt worden, ja, so bin ich halt. Jetzt fühle ich mich wie eine Schwerverbrecherin und das ist wirklich katastrophal für mich. Muss jetzt nach vorne schauen aber wie schaffe ich das? War solange immer die Starke und nun bin ich nur noch ein Häufchen Elend!!! Fühle mich so einsam, so verlassen. War beim Anwalt und der hat mir schon aufgezeigt, dass ich sicherlich ein Jahr den Führerschein verliere. Selbst schuld, ja!!!
Ich trinke seit diesem verhängnisvollen Tag keinen Alkohol mehr, ist ja nun wahrlich keine Lösung und brachte mich in diese Riesen Schwierigkeiten! Ich muss aus dieser Depression kommen und ja, habe heute über 20 Psychologen angerufen und das Ergebnis, ich komme nicht einmal auf eine Warteliste! Ist alles so niederschmetternd und fühle mich total als Versagerin, die ihr Leben vermurkst hat! Nach vorne schauen, wenn ich das man könnte ...
Einzig bei meiner Hausärtztin habe ich das Gefühl gut aufgehoben zu sein. Wenigstens ein Lichtblick.
Ich war noch nie so verzeifelt und bin hin- und hergerissen und würde so gerne mal wieder richtig schlafen können, zur Ruhe kommen. Was für ein Mist!!! Hab so viele Baustellen ...

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