was kann man gegen ein pflichtmonster tun

Begonnen von königin, 05 Februar 2015, 14:20:47

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

königin

ich bin gerade in einer Situation wo mein Pflichtbewußtsein wieder stark zum tragen kommt. Seid ca. einem dreivierteljahr geht es mir in Bezug auf meine Depression recht gut. Ich habe viel gelernt damit umzugehen und auf mich zu achten. Meine Medikamentendosis ist zwar noch recht hoch, aber damit lebe ich gut. Jetzt ist folgende Situation aufgetaucht. Meine Schwiegermutter (81) ist an Brustkrebs erkrankt. Ich fühle mich verpflichtet zu helfen. Momentan in Form von Essenkochen. Meine Schwiegereltern sind noch recht mobil. Schwiegervater (87). Die beiden leben im gleichen Ort wie ich. Am 16. wird meine Schwiegermutter operiert. Davor grault mir, weil dann mein Schwiegervater zu beschäftigen ist. Ich stecke gerade in der Zwickmühle. Einteils möchte ich helfen aber ich merke auch das es mir jetzt schon an die Substanz geht. Ich bin unruhig, fahrig, habe schon wieder Wortfindungsstörungen. Gestern bei meinem Psychater gewesen, er meinte ich muss jetzt ganz doll auf mich aufpassen, sonst fahre ich alles was ich bis jetzt erreicht habe gegen die Wand. Was wird nach der OP. Da wird die Hilfe ja noch mehr benötigt. Ich habe Angst das ich auf der Strecke bleibe.

DreiPunkte

#1
hi,

du könntest dich als erstes einmal fragen, wieso du dich verantwortlich für die beiden fühlst.
Möchtest du z.B. helfen, damit es ihnen einfach gut geht oder fühlst du dich ihnen aufgrund eines bestimmten Ereignisses schuldig?

Gibt es vielleicht andere Möglichkeiten der Betreuung?
Essen kann man z.B. auch beim Roten Kreuz usw. bestellen, was sogar warm angeliefert wird.
Ansonsten gibt es auch Tagesbetreuungen und Pflegedienste, die Arbeit abnehmen können.

Sehe sowas auch nicht als abschieben an, wenn man sich sonst noch um die älteren Mitmenschen kümmert. Manchmal tut jedem Beteiligten Hilfe von außen gut, um sich einfach aufeinander konzentrieren zu können.
Denn wenn du dich aufreibst und auf der Strecke bleibst, bist du nicht alleine. Deine Schwiegereltern bleiben dabei nämlich dann auch auf der Strecke und euch ist allen nicht geholfen.

Vielleicht gibt es auch in deinem Umfeld andere, die dir was abnehmen können.

königin

Es sind meine Schwiegereltern, da bin ich doch zu verpflichtet. Das denke ich, weiß aber auch gleichzeitig das es nicht so ist. Aber ich denke, das sie das von mir erwarten. Im Umfeld ist es schwierig jemanden zu finden. Für ein Heim sind sie noch zu agil. Aber vielleicht ist nach der OP auch alles anders. Allein wenn ich jetzt darüber schreibe bekomme ich Herzklopfen. Manchmal frage ich mich ob es nicht einfacher ist wieder in die Depression zu tauchen. Dann kann nichts von mir verlangt werden. Brauche auch kein schlechtes Gewissen haben, weil es mir selber schlecht geht. Meine Schwiegereltern können mit dem Thema auch nicht umgehen.

königin

mein Mann ist natürlich auch in einer Zwickmühle. Einteils will er mich nicht so belasten, andererseits sind es seine Eltern. Er versucht mir auch viel abzunehmen, aber er muß ja auch seiner Arbeit gerecht werden. Vor allem kommt er nicht so sehr gut damit klar, wenn es mir wieder schlecht geht. Also zeige ich es nicht so sehr, damit unser Verhältnis nicht leidet. Die ganze Sache zieht einen Schwanz hinter sich her, den man nicht kalkulieren kann. Aber wenn ich mich jetzt wieder verstelle, bin ich bald wieder im alten Schema drin.

königin

bei mir stellt sich jetzt wirklich massiv die Frage ob ich wieder zulasse das es mir schlechter geht, damit ich aus der Verantwortung raus komme. Die  Frage wird immer stärker. Ich habe auch Angst davor als Versager dazustehen. Ich merke das diese Idee immer mehr Raum einnimmt. Wenn ich daran denke, habe ich schon wieder eine Unruhe in mir die stärker wird. Am liebsten möchte ich abtauchen und mich nicht der Realität stellen. Diese Gedanken sind doch schon wieder krank. Man wird sie wohl nie wieder los.

Gästin

Liebe Königen,

es wird beides auf gleicher weise wohl schwer fallen, da gibt es nix zu beschönnigen !

doch ist es wichtig das du dich gesund erhalten kannst und da für wünsche ich dir viel kraft und gute wege für Euch !

Gästin

Johanna47xxy

Hallo,

Ich habe die Beiträge in Ruhe gelesen.

Deine Schwiegermutter ist im Krankenhaus ersteinmal versorgt, Dir jetzt schon den Kopf zu zerbrechen mit lauter WENNS empfinde ich als falsch.

Vorschlag, frage doch einfach Deinen Schwiegervater, was er sich jetzt wünscht. Einfach losrennen ist nicht gut und führt nur dazu, dass Du Dich überforderst.
Du könntest auch mit Deinem Schwiegervater über weitere Schritte reden ohne das Du das Steuer einfach an Dich reißen tust.

Letztlich wissen Deine Schwiegereltern vermutlich von deinen Problemen und wollen sicher nicht, dass Du Dir mit der gut gemeinten Hilfe ihnen gegenüber, Dich selbst überforderst.

Wäge die Möglichkeiten sorgsam ab, vorallem lass Dir Zeit und hole Dir Rat von Stellen die sich mit soetwas auskennen. Karitas usw.

Wohlwollende Grüße Johanna47xxy

Adrenalinpur

Liebe Königin,

mache dir nicht soviele Sorgen. Die beiden werden sich über jeden Besuch von dir freuen. Du musst nichts bestimmtest machen. Wenn du nicht mehr kannst sag einfach es war toll sie zu sehen, aber du musst auch für dich was machen, damit du bald wiederkommen kannst

sie verstehen mehr als man glaubt - man setzt sich selbst zusehr unter Druck

so und ich schlaf jetzt mal selber

Schnellantwort

Name:
Verifizierung:
Bitte lassen Sie dieses Feld leer:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:
Tastenkürzel: Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau