Mein Hund ist verstorben

Begonnen von auchdu, 10 Januar 2015, 23:05:07

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auchdu

Hallo,

ich weiß nicht, ob es überhaupt erwünscht ist hier von Tieren statt von Menschen zu schreiben.
Wenn nicht, kann mein Thema ja einfach gelöscht werden.

Ich bin so traurig, seitdem mein lieber Hund gestorben ist. Es ist jetzt 5 Monate her und ich muss immer noch täglich an ihn denken. Es kommen immer wieder Momente, in denen ich meine: jetzt müsste er doch gleich um die Ecke kommen oder ich fühle ihn fast neben mir stehen, wenn ich bestimmte Dinge tue, bei denen er immer bei mir war.
Er wurde nur 6 Jahre alt und doch ist es, als sei es mein Kind gewesen.
Wir hatten eine solch innige, ja verstehende Beziehung. Es war, als könnten wir kommunizieren miteinander. Sein Dasein hat meinen Tag gestaltet. Er wurde einbezogen in alle Unternehmungen und Gedanken, die so einen Tag eben ausmachen.

Ich habe einen Partner, der auch traurig war, als unser Hund ging, doch er fing sich schnell. Ich dagegen wünsche mir nichts sehnlicher zurück, als diesen Hund. Es ist nicht mein erster Hund, aber der einzigartigste, den ich bei mir hatte.

Es ist durch meine Entscheidung und mein Handeln gestorben. Deshalb leide ich nicht nur unter der Trauer der Abwesenheit sondern auch unter Selbstvorwürfen.
Er hatte Krebs und es gab kaum noch eine Chance. Um ihn nicht länger leiden zu lassen, entschied ich mich zum Einschläfern.
Er vertraute mir und ich führte ihn in den Tod.
Ich weiß, dass er ja sowieso gestorben wäre. Aber es geschah eben durch mich und mein Handeln.
Heute fehlt er. Seine Plätze sind leer, sein Tapsen hört man nicht mehr.

Warum musste er nur so früh sterben? Seinen letzten Blick werde ich nie vergessen. Seine letzten Atemzüge auch nicht.
Ich weiß, wer keinen Hund hat kann das wohl nicht verstehen. Es ist auch nicht so, dass ich völlig isoliert lebe und nur mit Hunden noch kann. Nein, ganz im Gegenteil.
Es ist nur so, dass er ein so lieber und lebensbereichernder, frohgemuter Hund war.

Wenn es eine Sonne im Tierreich gibt --er trug sie im Herzen.




stumm

willkommen bei uns :-)

hier geht es nicht um tier oder mensch sondern um gefühle, gedanken

du schreibst hier über deine gefühle und gedanken also bist du bei uns gold richtig :-)

als erstes mal mein herzliches beileid
ja selbstverständlich kann man um tiere trauern

er ist nicht durch dich gegangen sondern du hast ihn beschützt
beschützt vor schmerzen und leid
und so wie er dich immer verstanden hat so wird er auch das verstehen
der tod war die einzige chance auf schmerzfreiheit
e hat dir vertraut und du führtest ihn in die erlösung von schmerzen
du hast für ihn gesorgt

aber ich denke das weisst du alles selber
warum nun also deine selbstvorwürfe?

du trauerst und in der trauer kommen gedanken und gefühle welche nicht immer real sein müssen
der schmerz ist einfach zu groß
man will ihn irgendwo fest machen

du hast einen partner an deiner seite welcher dir hilft, dass die schmerzen und die trauer weniger werden
die zeit
die zeit ist auf deiner seite
niemals wirst du ihn vergessen und es wird immer wieder weh tun
aber der schmerz wird weniger mit der zeit
die zeit heilt wunden
narben werden bleiben und vielleicht werden diese auch ab und an aufbrechen
und doch wird es besser werden

gib dir die zeit um zu trauern :-)
 

Isolde

Hi auchdu

Hunde sind die allerbesten Freunde die ein Mensch haben kann und darum kann ich gut verstehen wie es ist einen solchen Freund zu verlieren.

In meinem Leben musste ich schon drei pelzige Kameraden beerdigen und ich weiß wie schwer es ist, wenn man dabei ist und zusehen muss, wie das Leben aus den Augen weicht. Ein so trauriger Augenblick..., wenn der Atem stockt und man weiß, dass es vorbei ist.

Ich fühle mich dir eng verbunden!

Denk an die wunderschönen Momente die du mit ihm hattest und an die vielen lustigen Begebenheiten, die dich zum Lachen brachten.

Ich habe mir dann nach jedem Hund immer geschworen Zeit verstreichen zu lassen, aber das Leben ohne Hund ist so leer und so fing ich immer bald an, mich nach gut sozialisierten Welpen umzusehen.
Ihre Kapriolen haben mich zwar den anderen Hund nie vergessen lassen, aber ich hatte einen neuen Freund um den ich mich kümmern durfte und dies hat mir immer mehr Freude bereitet.

Dich trifft keine Schuld, du hast richtig gehandelt. Hunde leiden oft stumm, aber sie leiden wie alle Lebewesen und irgendwie nur aus Egoismus, weil man nicht los lassen kann, das Tier weiterhin zu quälen ist auch keine Lösung. Also mach dir bitte keine Vorwürfe.

Fühle dich lieb umarmt
Isolde

Adrenalinpur

Dein Hund trägt die Sonne im Herzen und deine Liebe zu ihm

auchdu

Ja, man kann sich trösten. Man kann sein Gewissen beruhigen mit Überlegungen.
Aber mein Hund ist durch meine Hand gestorben.
Mein bester Freund ist durch meine Hand gestorben.

Auch, wenn es vor der Krankheit "das Beste" für ihn war ... ich war es, der die Entscheidung traf. Und er liegt jetzt mit gebrochenen Augen in feuchtkalter Erde, während ich weiterlebe. Auch er hatte nur dies eine Leben. Kein zweites.

Wie nur kann ich das wieder gutmachen?

stumm

du solltest wirklich versuche die dinge realistisch zu sehen
dein denken ist einseitig und lässt keine argumente mehr zu

pass auf dich auf :-)

auchdu

Guten Morgen,

Herz und Verstand stehen hier wie zwei Pole zueinander. Ich weiss, dass es keinen Ausweg gab und doch will ich es nicht akzeptieren.
Vor allem nicht die Tatsache, dass er durch meinen Entschluss gestorben ist. Auch hier weiss ich natürlich, dass meine Entschluss nicht der eines Mörders war, sondern der eines in Sorge um seines Tieres wegen handelnden.

Liebe Isolde, der Blick auf die schönen und lustigen Momente hilft mir leider (noch?) nicht. Im Gegenteil, es führt dazu, dass ich noch trauriger werde. Einen neuen Hund kann ich mir aktuell nicht vorstellen.

Danke der lieben und verständnisvollen Worte hier.

Toni

Hallo auchdu!

Du schreibst in deinem letzten Beitrag, der Hund sei durch deine Hand gestorben. Hast du die Spritze selbst gesetzt? Bei mir hat das das der Tierarzt gemacht! Ja, ich hatte die Entscheidung getroffen und ich habe den Hund festgehalten, während er die Spritzen bekam - erst eine Betäubungsspritze und dann die andere - und habe auch gespürt, wie das Leben aus ihm gewichen ist. Es ist schrecklich und wirft einen erst mal aus der Bahn. Aber ich wollte unserem Hund weiteres Leiden ersparen. Es wäre egoistisch gewesen, ihn weiter am Leben zu erhalten, nur damit ich nicht leiden muss. Die Entscheidung war damals richtig und das beste für den Hund. Es ist jetzt schon 8 Jahre her und ich denke immer noch immer wieder an ihn - er war eben einfach ein Goldschatz. Und ich stelle mir dann vor, dass er jetzt mit meinem ebenfalls verstorbenen Vater auf der Milchstraße spazieren geht. Und es geht ihm gut. Er hat keine Schmerzen mehr. Leider habe ich keine Möglichkeit, einen neuen Hund aus dem Tierheim zu holen und diesem ein zu Hause zu geben. Sonst würde ich das tun. Sicher kann ein anderer Hund niemals ein Ersatz für den verlorenen sein und für dich ist eine solche Entscheidung sicherlich auch noch viel zu früh, aber ich weiß, dass mein Hund immer gelitten hat, wenn es mir schlecht ging. Das wäre für ihn unerträglich gewesen.

Bist du dir sicher, dass du mit deinem Schmerz, in den du dich offensichtlich immer weiter reinsteigerst (kenne ich auch :-(), nicht eine andere Sache, mit der du dich nicht auseinander setzen willst oder kannst, verdrängst? Du hast vor fünf Monaten für deine Isolde eine gute und richtige Entscheidung getroffen. Du wolltest nicht, dass sie weiter leidet. Jetzt lass es nicht weiter zu, dass die Trauer dein Leben bestimmt. Das hätte Isolde nicht gewollt.

Aber ich glaube, dass du durch die Eröffnung dieses Threads hier schon einen Schritt nach vorne gegangen bist. Du fängst anscheinend an, die Trauer zu verarbeiten, indem du darüber redest und dich aktiv damit auseinander setzt. Das ist schon viel mehr, als nur zu leiden und sich Vorwürfe zu machen. Wenn sich bei mir die Selbstzweifel gemeldet haben, habe ich nicht an die schönen Momente mit meinem Hund gedacht. Ich habe mir seine Augen vorgestellt, wenn er wieder mit Schmerzen in seinem Körbchen gelegen und gelitten hat. Und dann wusste ich wieder: es war gut und richtig für ihn. Auch wenn mir nach so langer Zeit immer noch seine weiche Schnauze, die mich zum Kraulen auffordert, fehlt!

Ich wünsche dir, dass du einen Weg für dich findest, mit der Trauer umzugehen. Lass dir Zeit, aber versuche dich aktiv damit auseinander zu setzen.

Alles Liebe
Toni

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