Stillstand

Begonnen von Grünes Blatt, 04 Januar 2015, 12:13:05

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Grünes Blatt

Hallo,

habe lange überlegt zu schreiben weil ich doch angst vor den Antworten habe. Antworten ,die ich schon mein Leben lang bekommen habe.-stell dich nicht so an! -Reiß dich zusammen!- Wer was will,muß erstmal was schaffen! - du bist zu doof ,zu dick ,zu ...

Ich habe mich in meinem Job 17 Jahre krum gemacht und bin im letzten Jahr krank geworden.Nervenzusammenbruch, Erschöpfung und mittelschwere Depressionen.Ich habe mich greschämt.Denn krank zu sein bedeutet auch schwach zu sein und wertlos. Das hat mich meine Nachbarschaft, einige Freunde,ganz besonders meine Cheffs und Kollegen und Anfangs auch meine Mutter spüren lassen.Eigentlich war sie hilflos aber so richtig da, war sie nicht.

Ich bin, seitdem ich krank war/bin in Verhaltenstherapie und habe oft an Suizid gedacht. Ich habe das Gefühl still zu stehen.Festzustecken.Ich habe Freunde aber sie möchte ich nicht zu sehr damit strapazieren.Außerdem glaube ich,dass sie  mich nicht verstehen.
Ich fühle mich oft alleine ,obwohl ich es nicht sein muß.Ich bräuchte nur aufzustehen und etwas tun. zb mir einen neuen Job suchen oder mich verabreden..etc.
Etwas hält mich immer zurück. Die Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein , mich lächerlich zu machen, die falsche Entscheidung zu treffen, alleine zu sein, es als Sinnlos zu empfinden.
Ich fühle mich gefangen in meinem Leben. Ich würde so gern ein anderes Leben führen. Ein freies,fröhliches und unabhängiges.
Eine Freundin meinte zu mir: ich hätte den Jackpott gezogen, keine Familie, keine Kinder, keine Verpflichzung.Ich könne zu jederzeit frei entscheiden, zu wo und was ich Lust habe.Ich sei schon längst frei und unabhängig.Warum merke ich nichts davon?
Ich habe so Angst ! Davor verlassen zu sein. Es ist ja nicht so ,dass ich nichts geschafft hätte.Ich habe seit meiner Lehre ununterbrochen gearbeitet, ich habe eine Wohnung die ich selber bezahle, ein Auto, ein Motorrad, ich habe Talente... das alles weiß ich aber warum bin ich nicht glücklich ?
Als ich 16 war konnte ich es kaum abwarten 18 zu sein und meine Träume zu verwirklichen. Dann fing die Ausbildung an.Ab dort lief es in Bahnen , die ganz furchtbar waren und meine Träume fingen so langsam und unbemerkt zu verschwinden.Ich wollte was mit Tieren und/oder Pflanzen, machen aber meine Mutter wollte dass ich was vernünftiges lerne.Also arbeite ich bis heute im gleichen Labor.Mein Meister ist ein Alkoholiker, meine Cheffs sind kolerisch.Warum schaffe ich den Absprung bloss nicht ? Alles spricht dafür diesen Ort zu verlassen.Ich bin so feige !!

Könnt ihr mir helfen ? Wie kann ich diesen Stillsrand durchbrechen? Wie und wo finde ich Mut den ersten Schritt zu tun, mein Leben in die Hand zu nehmen und mich selbst glücklich zu machen ?

Grünes Blatt

Diese Berg- und Tal -fahrten meiner Stimmungsschwankungen machen mich fertig ! Ich saß im Auto und dachte , warum es nicht einfach JETZT beenden ?
Ach was solls.. nicht mal hier interessiert es irgendjemanden .
Ich bin ja auch nur ne dumme Wurst die keine Beachtung braucht :-(
Wozu leben ?

anila

Liebe Grünesblatt,
ich habe Dich auch gelesen,aber nicht die richtigen Worte gefunden und dann hatte ich Termine bis jetzt.Bitte ziehe da keine Rückschlüsse auf Dich und Deinen Wert!Ich sage es immer wieder,wir sind hier alle Betroffene und kämpfen mit unseren Situationen.Eine Zauberpille gegen das Leid habe ich auch nicht zu bieten.Aber sei Dir sicher,Du wirst gelesen und viele überlegen,was man Dir raten oder sagen kann.
Ich bin noch am Überlegen und Nachfühlen und möchte erst was schreiben,wenn ich mir sicher bin und es sich richtig für Deine Situation anfühlt.
Aber eines kann ich Dir schon mal sagen:Für mich ist Herzensweisheit und Herzenswärme bei meinen Mitmenschen wichtiger als ihr Äusseres.Ist sowieso alles Geschmacksache.
Bitte habe noch etwas Geduld und schreibe ruhig noch mehr.Das hilft Dir,Dich zu entlasten und uns Dich zu verstehen.Alles Gute anila

Grünes Blatt

Entschuldigt bitte ,dass ich so ungeduldig war!! Nehme mir alles immer sehr zu Herzen. Ich glaube das ist auch ein Grund ,warum ich mich immer mehr zurückziehe. Dann gehe ich kein Risiko ein verletzt oder enttäuscht zu werden. Das ist dann wiederrum blöd, weil wenn ich mich zurückziehe, still stehe.

Mir hat nie einer das Gefühl gegeben, dazuzugehören oder geliebt zu sein. Nähe gab es als Kind nicht und ich fühle mich einfach so wahnsinnig hilflos.
Als ich 6 war trennten sich meine Eltern. Mit 10 zog ein Masnn zu meiner Mutter und mir.Bis ich 16 war, mußte ich unter seinem Psychoterror leben.
Ich war einen Abend alleine zu Hause und er kam betrunken nach Hause. Ich hatte angst! Er setzte sich zu mir auf das Sofa.Er stank. Er nahm mich in den Arm und sagte, er hätte mich doch so lieb . Ich war wie versteinert. Er stand auf und torkelte aufs Klo. Als die Tür hinter ihm zu ging, eilte ich zum Telefon und rief meine Mutter an. Ich sagte ihr, sie muss nach Hause kommen .Er ist da und redet so komisch.Ich habe Angst! Sie sagte sie kann hier nicht weg.Da ging die Klospülung und ich legte auf und raste zum Sofa,damit er nichts bemerkt. Er merkte es trotzdem. Er stand im Flur und grinste mich an ,während er seinen Gürtel zu machte und sagte hämisch: Na, och..hast du angst ?! Hast du deine Mami angerufen ?!
Ich log ihn an und sagte ,dass Mama gleich da ist. Er schnappte sich die Autoschlüssel und fuhr davon.
Ich saß so lange am Stubenfenster und hoffte dass meine Mutter bald kommt.
Wir haben nie darüber geredet, sie hat nie gefragt, was los war. Ich mußte mit ihm 6 Jahre leben. Jeden Tag Angst,wenn er da war .Besonders wenn ich alleine mit ihm da war.
Meine Großeltern meinten ich soll nicht so ein quatsch erzählen.Meine Freundinin glaubten mir nicht,denn wenn ich Freunde zu Hause hatte war er der netteste Mensch auf Erden.
Er hat mir vorgerechnet ,was ich für Geld koste und dass mich kein Junge, mit so einem fetten Arsch nehmen würde.Er sagte am Essenstisch ,dass er es nicht ertragen kann, mich fressen zu sehen. Wenn ich mir was zu essen aus dem Kühlschrank nahm , rief er aus der Stube: Musst du schon wieder fressen ?!
Er war so clever ,dass meine Mutter selten was davon mitbekam.
Er zog Stecker und Kabel vom Tv ,damit ich nicht Fernsehen konnte.
Er beobachtete mich genau. Er verfolgte jeden Schritt ,den ich tat und den ich nicht tat und für Alles gab es einen gemeinen Spruch.Es war furchtbar !!
Irgendwann fing ich mit reiten an und ab dem Zeitpunkt war ich mehr im Stall bei den Pferden, als zu Hause.
Dieser schreckliche Mensch hat so viel Einfluß auf mein Leben genommen.Er hat alles kaputt gemacht! Er hat mich geprägt und mich zu einem ängstlichen ,skeptischen und groben Menschen gemacht. Ich habe nie aufgehört meine Umwelt genau zu beobachten , um ja nicht die Kontrolle zu verlieren. In meiner Kindheit mußte ich genau darauf achten ,was ich sage ,wie ich was sage und ob ich was sage. Am schönsten war es ,wenn ich mich im Stall verkriechen konnte. Dort war ich frei !
Er hat geschafft mir so viel schlechtes einzureden und zu glauben ! Wie konnte er nur ? Ich war ein Kind !
( übrigens , ich bin 1,72 m groß und wiege zur Zeit 79 kg.Früher wog ich noch weniger )
Diese Zeit klebt in meinen Knochen und in meinem Geist. Ich werde es nicht los. Es macht mich schwer und unbeweglich. Es macht mich zu einem schlechten Menschen. Denn ich denke über so viele Sachen schlecht.Ganz besonders über alles was ich tue. Denn er hat immer alles schlecht an mir gemacht.
Als er auszog , war ich 16. Er starb 6 Monate später an Darmkrebs.
Nun dachte ich der Terror wäre zuende .
Bis ich meine Lehre anfing. Dort begrüßte mich der Meister. Er ist genau so ein übler Mensch wie der Mann , der bei uns lebte. Er trinkt und wenn ich länger arbeiten mußte und mit ihm alleine war, musste ich seine Betrunkene Laune ertragen. Alle wußten es . Keiner Tat etwas. Ich lief oft weinend nach Hause. Meine Mutter meinte es kann sooo schlimm nicht sein und ich könne nicht einfach meine Ausbildung abbrechen. Ich bat Kollegen mit mir da zu bleiben und ging dem Meister aus dem Weg so gut es geht. Bis heute.Er ist ein Menschlicher Clon von dem Mann der einst zu uns zog.Oft habe ich in geheimen gewünscht er würde sich endlich Todsaufen. Ich habe es bei der örtlichen Polizei gemeldert ,dass dort jemand betrunken fährt aber es ist nie etwas passiert. Wie so immer.
Wie konnte ich es nur so lange aushalten ? 17 jahre ! Mein Körper konnte irgendwann nicht mehr. Dieses ständige gemeckere und gemobbe. Ich hatte nie den Mum woanders hinzugehen.
Ich bin auch selber Schuld. Warum gehe ich nicht einfach ?
Heute fühle ich mich so schwach und ausgelaugt. Die Kraft für eine neue Arbeitsstelle aufzubringen fällt mir schwer. Dazu kommt die Angst, ob es nicht wieder alles von vorne anfängt. Wer weiß was mich dort für üble Menschen erwarten ?! Ein drittes mal stehe ich das nicht nochmal durch ! Eigentlich habe ich das Gefühl ,dass ich für gar nichts mehr Ausdauer habe.

Ich hatte im letzten Jahr eine gute Beziehung zu einem Mann. Er liebt mich sehr. Er bedeutet mir sehr viel aber ich habe keine Kraft für eine Beziehung. Dieser ganze Psychostress ist Gift für eine Partnerschaft. Er ist wunderbar zu mir! Noch nie hatte ich das Gefühl so geliebt und angenommen zu sein. Er schenkt mir oft trost und er kennt meine Geschichte. Trotzdem habe ich ihn verlassen. Mir ging einfach die Puste aus, obwohl er mich unterstützt. Wir haben Kontakt und er hat mir gesagt, dass wenn sich ein Schwarzes Loch anbahnt ich zu ihm kommen soll. Damit nichts schlimmes passdiert. Er ist so gut zu mir und ich bin es nicht ! Ich bin einfach belastend . Ich kann ihm nichts geben , nur meine Sorgen .

In der Therapie komme ich nur schleppend voran. Ein Gespräch mit meinem Ex Freund ist oft hilfreicher als 50 Minuten Therapie. Ich weiß einfach nicht , wo ich hin soll und was ich möchte. Ich kann keine Entscheidungen treffen, weil ich nicht weiß, für was eigentlic, ich mich entscheiden soll ? Halte ich es dann überhaupt durch ?

Danke , dass es hier die Möglichkeit gibt ein Teil meiner Geschichte zu schreiben.Und danke ,dass ihr mir etwas geschrieben habt .Ich habe es aufgesogen wie ein trockener Schwamm. Das hat mir diesen Abend sehr geholfen das Schwarze Loch abzuwenden.

Grünes Blatt







anila

Okay,grünes Blatt,vielleicht ist es jetzt einfach wichtiger,dass Dir jemand antwortet,als dass die perfekte Antwort kommt.Ich verstehe Deine Angst vor einer Wiederholung der schlimmen Situation des Ausgeliefertseins gut.Aber es ist wichtig,wieder beziehungsfähig zu werden.Sonst verselbstständigt sich das Fliehen und Vermeiden von Beziehungen und Du wirst noch einsamer,depressiver...ganz blöder Kreislauf.Ein Therapeut kann kein Herzensgespräch mit Freunden ersetzen,dafür ist die Therapie auch nicht da.Oft muss ein Therapeut unangenehme Wahrheiten aussprechen oder Vermeidungshaltungen aufzeigen und kann und darf dann nicht Kumpel/Freund sein.
Ich wünsche Dir trotz allem eine erholsame Nacht :-)

Freudestrahlend

Hi grünes Blatt,
ich weiß leider auch nicht viel zu sagen. Außer dass ich deine Geschichte gelesen habe und sie sehr traurig finde. Es ist schwer, Selbstwertgefühl zu entwickeln, wenn dauernd jemand auf einem herumtrampelt. Ich finde aber, du stellst durchaus die richtigen Fragen. Wie konnte ich das aushalten? Warum gehe ich nicht einfach? Deine Angst vor der Wiederholung kann ich nachvollziehen. Aber ist die Chance, dass es anders wird, nicht ein Grund, es doch zu versuchen? Und wenn die Situation doch wieder so ähnlich werden sollte, dann wirst du es schneller erkennen und sie beenden können. Das nennt sich Erfahrung ;o).

Ich wünsche dir, dass du emotional zur Ruhe kommst, um dich zu sammeln und Kraft zu schöpfen, um dein Leben in bessere Bahnen zu lenken.

Und ich wünsche dir auch
Freude
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Bella

Liebes Grünes Blatt,
ich habe deine Geschichte gelesen und es hat mich sehr betroffen gemacht. Das ist wirklich schlimm, was du da alles erlebt hast. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, dir einen neuen Arbeitsplatz zu suchen, und dass es dort dann besser für ich läuft. Deine Angst vor Wiederholung der schlimmen Erfahrungen, die du machen musstest, kann ich sehr gut verstehen. Die kenne ich nämlich auch nur zu gut. :( Trotzdem denke ich, dass du deinen jetzigen Arbeitsplatz aufgeben solltest und einen Neuanfang wagen solltest, denn die Atmosphäre an deinem bisherigen Arbeitsplatz ist nicht gut für dich. Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft und Mut für ein neues Leben!
Alles Liebe Bella
Ich kämpfe bis zum Sieg.

Grünes Blatt

Vielen lieben dank für Eure Worte !
@anila:
Wie durchbreche ich diesen Kreislauf. Mir fehlt das Vertauen mich auf Neues einzulassen.
In letzter Zeit halte ich mich vermehrt zurück mit Dingen, die ich erzähle.Weil ich nicht mehr vertraue.Und der Abstand zwischen meinen Freundinin und mir wird merklich größer. Und wahrscheinlich merken sie es nicht einmal.Das macht mich traurig.
Wenn ich den Kreislauf durchbrechen will, werde ich wieder meine Maske aufsetzen müssen. Dann tue ich so als sei die Welt in Ordnung und die Leute mögen was sie sehen. Dafür habe ich aber einfach nicht mehr die Kraft, so zu tun als sei alles Bestens.Das bin dann auch nicht Ich.Ich möchte Beziehungen und Kontakte nicht vermeiden aber ist es nicht gerade DAS,was mich fertig macht ? Die Kontakte ansich weil sie immer einhergehen mit Erwartungen, Missgunst und all den weiteren ätzenden Menschlichen Eigenschaften ?
Was Du sagst klingt logisch und ich verstehe was Du meinst. Dafür müßte ich vertrauen..Wie stelle ich es an ?
@Freude:
Mein Selbstwert ist tatsächlich nicht gerade sehr ausgeprägt , zumindest in den Dingen die wichtig sind. Meine Glaubenssätze sind mir nicht sehr freundlich gesonnen.Und ich gehe nicht zimperlich mit mir um. Oft bin ich so gemein zu mir, wie der Mann der bei uns wohnte.
Ein Neuanfang stelle ich mir schön vor... in meinen Träumen.

@Bella:
Danke . Da hast Du Recht. Die Atmosphäre ist grausam dort.


Oft verstehe ich nicht warum ich überhaupt auf der Welt bin ?! So etwas wie Freude exestiert schon lange nicht mehr in mir. Oder Spass und Lachen. Oder mal abgesehen davon zu lieben.Alles ist so stumpf und Sinnlos.
Wenn ich mir nen neuen Job suche, dann sind meine Probleme immernoch allgegenwärtig. Genauso wie meine Vergangenheit.
Dieser freie Willen der uns gegeben wurde ist eine Lüge, denn mir wurde ein Willen auferzwungen.Ich wollte nie so sein . Und nun ist er so fest in mir verankert ,dass er mich krank macht . Wie werde ich diese SCH... endlich los sein ? Diese Last , dieser Kummer, diese Traurigkeit und diese Sinnlosigkeit .







anila

Liebe grünes Blatt,
ich reagiere mal nur auf die Frage,die Du mir direkt gestellt hast ;-)
Klar habe ich keine Infusion mit Vertrauen für Dich...Schade eigentlich!Da hilft mir persönlich immer nur eines: Ich analysiere genau,was passieren wird (vorraussichtlich) ,wenn ich nivhts tue und der Zustand brodelt weiter vor sich hin.Dann mache ich mir eine Liste und schreibe das Für und Wider dafür auf.Dann mache ich eine neue Liste,was ich mir wünsche und was für Wege es dahin gibt...dafür schreibe ich auch Pro und Contra auf.Und dann fühle ich genau in mich hinein,zu was ich bereit bin,was mir wichtiger ist.Dann entscheide ich mich und hole mir Rat und Hilfe,um mein Ziel zu erreichen.
Du kannst und solltest bei diesem Entscheidungsfindungsprozess Dir gerne andere Sichtweisen dazu holen,andere fragen oder bei anderen lesen.So mache ich das.Vielleicht ist Dir das zu analytisch,aber es ist eine gute Methode,alle Seiten zu beleuchten und weiterzukommen,wenn man feststeckt in alten Mustern und Ängsten/Emotionen.
Alles Liebe anila

Grünes Blatt

@anila:
danke für Deinen Rat.
Was es mit mir macht , wenn es so weiter 'brodelt' wie Du sagst, werde ich auf kurz oder lang auf der Strecke bleiben.
Ich werde mich sofort dran setzen.

Ich wünsche mir doch einfach nur " Normal " zu sein ! Ohne diesen ständigen Tiefs, Traiurigkeit und Wut.

Danke an Alle für Eure Beiträge

Grünes Blatt

Mitleser

Normal sein...

Heute saß ich bei meinem Therapeuten und musste erkennen das die Depressionen nie aufhören werden. Das in mir immer dieses Brennglas arbeitet, das mich auf das schlecht, das störende, das negative fokussiert.
So wie Du das beschrieben hast oben.

Da sitzen, denken ich mach Schluss, weiter sitzen, nicht mal Mut zum Schluss machen haben, Glück oder vielleicht doch Unglück diesen Mut nicht zu haben. . .

Ich gebe auf. Ich gebe auf etwas anderes zu sein als ich bin und dann. Ich habe nun seit 10Jahren "echte" Depressionen und wo ich am Anfang noch dachte ich bekomme das in den Griff denke ich heute, oder besser weiss ich heute, das es nie vorbei geht. Es wird so bleiben, ich werde so bleiben.
Sagt mein Therapeut auch und dann bemerke ich wie das reden in der Therapie mir gut tut, das schreiben mir gut tut.

Vielleicht gibt es nicht für jeden eine Lösung, nicht für jedes "aua" eine Pflaster, aber es gibt Momente wo etwas hilft.
Ich sehe aber nur die Erniedrigung, die Missachtung, das aussen stehn.

Mein Brennglas, wenn es doch nur alls wegbrennen würde und nicht nur alles in den Fokus rücken tät.

Ich mochte Teile Deiner Erzählung und manche haßte ich. Ich habe mich erkannt, das haßte ich, und dann habe ich Teile von Dir erkannt, das mochte ich.

Hinsehn und zu bemerken man ist nicht allein, ist eines der kleinen Pflaster für grosse "aua´s".

Ich glaube ich will gar nichts gross Sagen, oder habe einen Rat, nur das ich Dich gelesen habe und mich dabei fühlen konnte, konnte ich grade vorher nicht. Deshalb kam ich her, und dann war das Gefühl für mich wieder da.

*knuff*

Grünes Blatt

Lieber Mitleser,

zum Glück hast Du dich entschieden nicht schluß zu machen ! Ich habe Deine Worte gelesen und nicht nur einmal. Was Du schreibst, hat mich den ganzen Vormittag begleitet. Denn es hätten auch meine Zeilen sein können. Dass es da draußen jemanden gibt , der so ähnlich 'ist' wie ich in seinen Gedanken und Befürchtungen, ließ mich heute nicht alleine sein . Danke !

Aufzugeben , jemand zu sein der man nicht ist , finde ich klasse . Versuche ich gerade dieses abzustreifen.Das , was nicht zu mir gehört aber diese Miesepetrigkeit klebt an mir und meinem Geist. Sie läßt meine Seele nicht atmen. Das Kind in mir hat keinen Platz bekommen und schlägt gegen die innenwände in welche ich es gut versteckt habe.
Dieses Kind in mir ist wunderbar und ich kämpfe jeden Tag nicht unterzugehen .

Dass Dich meine Worte 'fühlen' lassen wie du schriebst , ist für mich als hätte ich etwas nachdem ich greifen kann , etwas woran ich Halt finde . Danke .

Grünes Blatt

Grünes Blatt

Hallo.
Zwar bin ich hier nicht regestriert aber ich sehe und lese hier oft rein und bin erstaunt , wie vielen Menschen es so "schlecht" geht. Die Erzählungen und die Hilfestellung Vieler, helfen mir und ich fühle mich nicht mehr so ganz alleine. Dadurch hat es sich in mir etwas entspannt. Dafür bin ich sehr dankbar!
Dadurch hat es sich irgendwie ergeben ,dass ich mich selber auf einmal vermehrt beobachten konnte. Und mir ist aufgefallen, dass nicht alles schlecht an mir ist. Und dass mein Kernwesen gut ist (auch wenn er sehr tief vergraben ist) und dass das Leben nicht immer schlecht zu mir ist.
Die Dinge, die mir "negativ" aufgefallen sind möchte ich ändern. Mein Drang ständig Leistung zu erbringen, unbedingt gemocht zu werden(wenn möglich von Allen) und mit meinen Gedanken irgendwo zu sein , nur nicht im Augenblick bei mir und noch vieles mehr..
Ich habe so lange und so oft meine Tiefs ertragen, gehasst, verabscheut, bekämpft bis zur Erschöpfung, von oben bis unten , noch tiefer und wieder zurück.Diese ständige Angst, der Druck,diese Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Ich will das nicht mehr ! Und Ja, ich habe Angst dieses Level ,was mir völlig Neu ist, nicht halten zu können. Es fühlt sich gerade an als wenn sich eine Chance aufgetan hat. Dieser fiese Möpp in mir hat zur Zeit etwas Ruhe gegeben und ich bete dafür ,dass es entweder so bleibt oder Er ganz verschwindet.
Ich möchte nicht mehr traurig sein. Ich möchte gut sein . Gut zu mir. Ich habe mir nach langer Zeit ein paar Blumen gekauft, einfach weil ich es wollte, weil ich sie schön fand, für mich. Mir etwas wirklich zu gönnen, gab es schon lange nicht mehr. Und ich bin selber verblüfft, was diese ehrliche kleine Geste von mir, für mich, für ein Gefühl der Freude auslöst. Ich habe etwas für MICH getan ... wenn mir jemand gesagt hat " tu dir was Gutes, kauf Dir Blumen, nimm ein Bad.." dann hätte ich gesagt " ja toll, und dann? Wozu ?" Ich möchte dieses Gefühl nicht wieder verlieren. Morgen , wenn ich aufwache könnte es verschwunden sein. Manchmal ,wenn ich einen guten Tag hatte und ich dachte es geht Bergauf... zack , weg ! Einfach so. Oder eine Person kritisiert mich und ich lasse ihn in meinen Vorgarten trampeln und womöglich kommt er auch noch in mein inneres Haus... davor habe ich Angst! Dass ich wieder bewegungslos werde.Die Schwere und Niederträchtigkeit mich zu Boden drückt.

Grünes Blatt




Freudestrahlend

Hi Grünes Blatt,
danke dir für den Beitrag. Ich konnte es richtig mitfühlen, wie du dich selbst erfreut hast und fühle mich inspiriert. Überlege gerade, ob noch ein Blumenladen in der Nähe offen ist. ;o)

Ich wünche dir, immer wenn du sie brauchst, viel
Freude
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Schnellantwort

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