Gedankenkarusell

Begonnen von Nobodyknows, 18 November 2014, 01:18:01

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Nobodyknows

Hallo zusammen,

heute ist wieder eine der Nächte in denen ich einfach keine Ruhe finde... in der sich alle Gedanken drehen und immer wieder Tränen den Weg nach draußen finden...

In der Schule wurde ich gemobbt, habe angefangen zu schwänzen, mit absicht schlechte Arbeiten geschrieben nur um nicht mehr in diese Klasse zu müssen. "Komplexe" haben sie es genannt... heute würde man mich wohl zu einem Schulpsychologen schicken. Nachdem ich sitzengeblieben war habe ich die Schule gewechselt. Es war ein Neuanfang für mich. Aber die Wunden waren tief, Vertrauen gab es für mich so gut wie gar nicht mehr. Für eine 15 jährige einfach nur schlimm...

In meinem letzten Schuljahr lernte ich meinen ersten Freund kennen... aus dem Traummann wurde sehr schnell ein Albtraum-Mann, der mir verbot mit Freundinnen auszugehn, mein Handy kontrollierte, abzählte wieviel GUthaben ich habe und wieviele SMSen ich IHM schreiben kann (nur ihm!), der mir vorschrieb was ich anziehen sollte. Ich habe den Sprung von ihm weg nicht geschafft, oft geweint. Irgendwann gelang es mir doch ihn zu verlassen.

Meine längste Beziehung dauerte  6 Jahre. Seine Familie hielt sich immer für etwas besseres, ich war die assoziale mit einer etwas schlechter gestellten Familie. Wenn ich heute so zurück denke fällt mir oft der Satz von Theresa Enke "wir dachten mit Liebe geht das" ein.. irgendwann reichte die Liebe nicht mehr und er verlies mich.

Das war der Punkt an dem ich mir endlich eingestehen konnte wie tief ich schon in der scheisse stecke... warum ich ständig weine, oft ohne Grund. Warum ich seit MOnaten aus langeweile und frust sinnlos essen in mich reinschob... warum einfach alles so sinnlos schien. Damals ging ich zu meinem Arzt, er überwies mich an einen Psychoklempner welcher schwere Depressionen diagnostizierte...

Das ganze ist nun schon 6 Jahre her... Obwohl ich seit 4 Jahren in einer neuen sehr glücklichen Beziehung bin kommen in den Nächten n denen ich alleine bin soviele Gedanken. Ich vermisse S. auch heute noch, denke oft an ihn... wir hatten soviel vor und er hat mich einfach stehen lassen. Genau in dem Moment als es mir am schlechtesten ging :(

Heute bin ich fast 30, ohne Job, meine jetzige Schwiegermutter macht mir mein Leben zur Hölle. Noch immer kämpfe ich gegen mein Übergewicht welches nun die ersten gesundheitlichen FOlgen zeigt. Geht's mir schlecht esse ich. Therapien, Medikamente alles half nichts. Viele sagen ich sei falsch, weil ich verschlossen bin.. dabei habe ich einfach Angst zu vertrauen, verletzt zu werden.. ich habe Angst für die Menschen angreifbar zu werden, wenn sie wissen was los ist.

Nach außen bin ich stark, nur einige wnige wissen wie es mir wirklich geht. Jeder kennt mich als fröhliches, lustiges Mädel die ihr Ehrenamt liebt und es mit Leidenschaft ausübt. Aber sobald ich daheim bin, lege ich meine Maske ab.

Während ich das hier schreibe, laufen wieder Tränen über mein Gesicht. Ich hasse mich, dafür das ich so fett geworden bin.. dafür, dass ich mich damals NIE gewehrt habe und versucht habe über meine Probleme in der Shcule zu reden... dafür, dass jeder denkt, ich sei okay...und am meisten hasse ich mich dafür, dass ich planlos essen in mich reinschiebe wenn es mir schlecht geht.

Seit Wochen haben mich auch meine Schlafstörungen wieder im Griff... and nobody knows the trouble....