wieder am anfang

Begonnen von RollendeTräne, 25 August 2014, 23:27:07

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RollendeTräne

Hallo
Da bin ich wieder.
Genau das Tränchen das schon Jahre hier ist auch lange nicht sichtbar gewesen ist.

Und jetzt suche ich ein Platz ein Ort , nach Ruhe
für meine Gedanken,
für Austausch,
Vielleicht gibt es noch paar Bekannte user die mich kennen.
Zu mir gerade kurz paar punkte dann die Tage mehr

Ihr glaubt nicht wie ich gekämpft hab , Therapie durchgezogen hab
In der ganzen Zeit
aber es endet nie

ich weiß es gibt Rückschläge ja .. die hatte ich auch schon
nach langem  bin auf dem weg auch wieder beruflich an mir zu arbeiten
Ich habe das Gefühl es zieht sich alles wie ein Roter Faden durch mein Leben

ich glaub ich bin da wo ich mich damals hier angemeldet hab.

Hier mal nieder lassen





Ina

Huhu Träne,

wieder am Anfang? Ich weiß nicht... Stell Dir mal vor, Du hättest gerade eine gute oder zumindest bessere Phase bzw. Stimmung: Meinst Du, dann würdest Du es genauso empfinden? Würdest Du Dich dann auch wieder ganz am Anfang stehen sehen?

Es gibt so Momente, in denen man sich in alte Zeiten zurückversetzt fühlt, weil die ganzen Gefühle von damals zurückkehren. Dann sieht man nicht mehr klar, hat dieses hoffnungslose "Alles ist scheiße und nichts hat sich verändert"-Gefühl und schaltet automatisch wieder in diesen Modus um – glaubt, dass einem nichts und niemand helfen kann, blickt mutlos auf seine Zukunft und denkt, dass es sich eh nicht lohnt zu kämpfen, weil man sich sowieso nur im Kreis dreht und letzten Endes doch immer wieder dort landen wird, wo man angefangen hat.

Dann verfällt man natürlich wieder in alte Muster und Gewohnheiten, denn man glaubt diesen Gefühlen und nimmt sie einfach an, ohne an ihnen zu zweifeln und sich zu fragen, ob man sich in seiner Annahme vielleicht auch täuschen könnte. Dabei vergisst man leider, was man in all den Jahren erreicht hat, dass es sehr wohl Fortschritte und Erkenntnisse gegeben hat und man sich weiterentwickelt hat! Die guten Phasen und Momente blendet man aus, genauso wie die Methoden, die man erlernt und sich erarbeitet hat, die einem helfen, gut tun und mit denen man sich selbst schon das ein oder andere Mal erfolgreich aus schwierigen Situation und Gefühlen ziehen konnte. Oder man kann sie schlichtweg nicht anwenden – und wenn man ehrlich zu sich ist, will man von all diesen Dingen dann eigentlich auch gar nichts wissen! Man versteift sich auf das, was man gerade fühlt und zieht sich in seine "alte Welt" zurück. Warum? Weil die Depression ein sicherer Ort zu sein scheint, so widersprüchlich es im ersten Moment auch klingt!

Die Depression kennt man schließlich seit Jahren, man weiß genau, wie sie sich anfühlt und was einen erwartet! Da muss man sich keinen neuen Erfahrungen und Gefühlen öffnen, braucht nicht das Risiko einzugehen, völlig überfordert damit zu sein oder nicht zu wissen, wie man damit umgehen soll. Auch wenn man sich noch so sehr nach Veränderung und "Besserung" sehnt, macht einem der Gedanke daran bewusst oder unterbewusst Angst und stellt vielleicht sogar Gefahr dar, weil man seine altbekannte Routine verlassen und sich auf Neues, Ungewohntes einlassen müsste. Hin und wieder traut man sich vielleicht und geht einen Schritt in diese Richtung, aber wenn die Angst vor dem (noch) Unbekannten zu groß wird und einen der Mut verlässt, macht man häufig auch wieder einen Rückzieher. Dass man für diesen oftmals selbst verantwortlich ist, gesteht man sich wohl in den seltensten Fällen ein und schiebt stattdessen Gründe von "außen" vor, mit denen man vor sich selbst zu rechtfertigen versucht, warum es gar nicht anders "möglich" war. Die Depression als treuer Wegbegleiter, auf den man sich immer verlassen kann!

Verstehst Du, wie ich das meine, Träne? Ich möchte damit nicht sagen, dass man sich das alles nur einredet, obwohl doch eigentlich "alles gut" ist – und auch nicht, dass diese Gefühle "falsch" sind oder keine Berechtigung haben. Eher, dass man sich manchmal einfach zu schnell entmutigen lässt, wenn etwas schief läuft oder Schwierigkeiten auftreten – dass man zu früh die Hoffnung aufgibt, obwohl man durchaus noch welche haben dürfte – dass man zu sehr an sich, seinen Fähigkeiten und Erfolgen zweifelt und sich ruhig mehr zutrauen dürfte – und dass man trotz allem versuchen sollte, nicht den Blick für die schönen und positiven Dinge zu verlieren und diesen etwas mehr Wert beizumessen, statt sich an dem Gefühl festzuklammern, dass alle Bemühungen umsonst gewesen sind, man wieder mal gescheitert ist und dort steht, wo man angefangen hat. Dass man "weiter" ist als noch vor ein paar Jahren, erkennt man in der Regel leider erst viel später.

Ob davon nun irgendetwas auf Dich zutrifft, weiß ich nicht. Aber ich denke, diese Verhaltensmuster kommen bei Depressiven oder anderweitig psychisch Erkrankten recht häufig vor und gehören irgendwie dazu. Das kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und ist natürlich nicht bei jedem der Fall. Vermutlich wird Dir das alles gar nichts bringen, weil mein Beitrag schließlich nichts an Deinen Gefühlen ändern wird, aber ich möchte Dir damit Mut zusprechen – dafür, Dich jetzt nicht zu sehr hängen zu lassen – Mut, um weiterzugehen und achtsam mit Dir umzugehen, an Dich zu glauben und Dir zu vertrauen. So, wie sich Dein Zustand und Deine Stimmung jetzt scheinbar verschlechtert haben, werden sie sich auch wieder zum Positiven wenden. Und ich glaube, dafür lohnt es sich, das Ganze auszuhalten!


Alles Liebe

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

RollendeTräne

Hallo Ina ,

Ich habe deine Antwort gelesen und mir gedanken darüber gemacht.
Bin gerade nicht zu Hause, stecke in einer Belastungs erbrobung
Und habe nur mein handy
Sehr mühsam zu schreiben.

Deswegen konnte ich auch noch nicht viel zu mir schreiben.

Wenn ich zuhause bin werde ich mehr berichten
Kann nur sagen die belastungs erbrobung hat mich sehr nach
Hinten geworfen.

Aber dein Beitrag hat mich wiede zum nachdenken gebracht .

ich bedanke mich

Träne

RollendeTräne

Mit  soll man klar kommen ,
Wenn man grad merkt wo man wircklich steht
Was die tatsache in diesem Leben ist.

Wieviel kann ein Mensch ertragen ?