Absturz und keiner hilft

Begonnen von Kira, 30 Juni 2014, 22:38:46

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Kira

Hallo zusammen,

ich weiß nicht genau, was ich von euch möchte, ich will grade nur ein paar Dinge loswerden, gehört werden...

Ich habe seit Jahren immer wieder depressive Phasen, aber noch nie waren sie so schlimm, oder haben so lange angehalten. Langsam weiß ich selbst nicht mehr weiter.

Seit mittlerweile über sechs Monaten bewege ich mich von einem Tief ins nächste.
Anfang des Jahres war für mich die schlimmste Zeit. Hier war ich vollkommen antriebslos, habe meinen eigenen Alltag nicht mehr bewältigt bekommen und so viel Druck verspürt, dass ich Angst vor mir selbst hatte. Das ging soweit, dass ich den Notruf gewählt habe. Ich wollte nicht sterben, aber ich wusste, dass ich mir etwas antue, wenn mir keiner hilft.

Als das schlimmste "überstanden" war, bin ich auf die Suche nach Therapeuten gegangen. Ich komme aus meinem Tief nicht mehr raus. Jedes Mal, wenn ich denke, jetzt wird es besser, kommt der nächste Absturz.

Das Fazit: Nur ein einziger Therapeut hat sich mit mir unterhalten. Die anderen haben entweder - trotz mehrfacher Anrufe / Nachrichten - nicht zurückgerufen, oder ohne Nachfrage worum es geht, sofort abgelehnt. Es werden keine neuen Patienten aufgenommen.

Bei dem einen Therapeuten konnte ich auf die Warteliste. In frühestens sechs Monaten kann ich mit einem freien Platz rechnen... Super.

Ich versuche alles, um mich selbst aus der Kriese zu holen. Jetzt war ich zwei Wochen im Urlaub, das hat mir sehr gut getan und ich habe ihn wirklich genossen. Aber selbst während des Urlaubs hatte ich einen Absturz und seit Freitag (da ging es wieder heim) geht es konstant bergab. Soweit, dass ich wieder angefangen habe "Vorbereitungen" zu treffen, mich um Dinge zu kümmern, die erledigt werden sollten... Heute bin ich wieder nur am weinen.

Morgen muss ich wieder arbeiten, aktuell weiß ich nicht, wie ich das schaffen soll.

Ich weiß nicht mehr weiter. Ich verstehe nicht, dass mir keiner hilft, solange ich noch in der Lage bin aktiv an mir zu arbeiten und Hilfe anzunehmen. Ich will mir nicht erst etwas antun müssen, damit meine Hilferufe gehört werden. Zumal ich weiß, wenn ich den Schritt gehe, dann rufe ich nicht mehr nach Hilfe, dann habe ich mich entschieden. Und aktuell will ich das nicht.

Was kann man tun, wenn alles positive, dass man für sich tut, in einem Absturz resultiert? Wenn einem niemand helfen will, oder kann?
Was bleibt einem dann noch übrig?

Grüße

Siny

Huhu Kira,
hast Du schonmal überlegt in eine Klinik zu gehen? Zur Not in eine Geschlossene, wenn du Angst vor Dir selbst hast? Wichtig wäre dabei natürlich, dass du hinterher einen Therapeuten hast damit du nicht wieder alleine dastehst...

Liebe Grüße
und herzlich Willkommen :)
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Nicki

Hallo Kira,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Es tut mir leid zu lesen, das es dir schon so lange so schlecht geht, aber ich bin froh, das du nicht aufgeben willst! Dich hier im Forum auszutauschen kann dir vielleicht auch schon eine Hilfe sein.
Die verzweifelte Suche nach einem Therapeuten kennen wahrscheinlich die meisten Mitglieder. Es gibt zu wenig Therapeuten mit kassenärztlicher Zulassung für all die Menschen, die in der Krise stecken.
Wie Siny schon schrieb, wäre es eine Möglichkeit, das du in eine Klinik gehst. Oder du guckst mal, ob es bei dir in der Nähe ein Ausbildungszentrum für Therapeuten gibt. Dort erreicht man meiner Erfahrung nach zu den normalen Zeiten telefonisch immer jemanden, niemand wird abgelehnt und es dauert auch nicht lange, bis zum ersten Termin. Schau doch mal auf der Seite de DGVT, dort sind die Standorte verzeichnet.
Ich drück dir fest die Daumen, das du bald Hilfe findest und schicke dir bis dahin viel Kraft!

Liebe Grüße,
Nicki

stumm

willkommen im forum :-)

starke leistung die du da so bringst :-)

in deiner situation so für dich zu kämpfen ...wow

du bist auf der suche nach hilfe und auch im netz nach verbündeten die dir vielleicht weiter helfen können
ich finde du kannst wirklich stolz auf dich sein :-)

in meiner gegen gibt es kliniken mit krisenstationen
auch da gibt es therapeuten und gespäche
so das man erst mal aufgefangen und stabilisiert wird
meist ist der aufenthalt ,,nur,, 2 wochen
aber es kann für den anfang vielleicht helfen

vielleicht kannst du ja in deiner gegend die kliniken mal anrufen ob es da auch soetwas gibt
ich hoffe wirklich, dass du einen anderen weg, als den dir etwas anzutun, findest
du hast es verdient :-)

sunny78

hallo kira
ich kenne deine situation und ich weiß in etwa wie du dich fühlt so ging es mir vor einigen tagen auch wieder.
vor 4 jahren ging bei mir das alles los mit der depression,
ich bin damals zum hausarzt mit dem ich wirklich gut klar kam und der mich schon ne weile kannte.
und hab ihm einfach nur gesagt das ich nicht mehr kann und nicht mehr will er hatte mir  erstmal ne krankmeldung bis auf weiteres gegeben, dann einen termin bei einer Psychologin gemacht für den nächsten Tag und eine woche darauf war ich weil ich auf freiwilliger basis ne therapie machen wollte in der Klinik für 3 monate.

wenn du hilfe brauchst geh wirklich zu deinem hausarzt wenn du vertrauen hast in ihn.
der muß dir helfen du bist ein akutfall in dem sinne.
natürlich mußt du dann auch in den sauren apfel beißen und die therapie wirklen lassen und durchstehen.
ich hab anfangs auch gesagt ich versuche es, und heute denke das war ein richtiger schritt.
kann dir nur nahe legen ein versuch ist es wert,
aber tipps anderen geben ist immer leichter, aber selber muß man sich mehrfach treten.


21HEIDI

Hallo Kira!

Willkommen auch von mir hier im Forum!  ;-)

Das mit der Tagesklinik wäre eine super Idee!!!  Habt ihr denn keinen Frauennotruf?
Dort kann man jeden Tag hingehen und sich mit betroffenen Personen aussprechen,u.s.w..
Ich weiß aus eigener Erfahrung,daß gewisse Dinge nur Menschen verstehen,die selbst mal in so einer Situation waren.

Liebe Grüße,
HEIDI  ;-)