ewige nacht

Begonnen von sensibel (als Gast), 02 Juni 2014, 19:33:26

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

sensibel (als Gast)

heute ist kein guter Tag. mein Enkel hat mir heute erzählt, dass er in der Schule beschimpft und geschlagen wird. es geht mir sehr nahe, er ist neun Jahre. da ich immer in der Depression stecke (seit neun Jahren) braucht es nicht viel und ich bin ganz unten. leider! Ich würde ihm so gern helfen, nur wie. Lehrer reden von petzen und lassen die Kinder den Satz schreiben: ich soll nicht petzen. Das ganze 25 mal. Was ist das für eine Welt?Wo soll das noch hinführen....

chanell

Hallo gast62

bitte wende dich an die Schulbehörde,denn so ein Verhalten der Lehrer ist extrem schlimm.
Vielleicht kannst du den Senat darüber informieren,was für Zustände in der Schule herrschen.

ganz viel Kraft für dich und deinen Enkelsohn

liebe grüße chanell

DreiPunkte

Hi,

naja, versuche sein Selbstbewusstsein zu stärken. Vielleicht schafft er es dann, dass die Sprüche an ihm abprallen.
Die anderen Schüler wirst du nicht ändern können.
Leider greifen Lehrer nur selten ein und dem Kind ist oft nicht geholfen, wenn man eine Maschinerie in Gang setzt, die sich aus Behörden zusammen setzt.
Evtl. kann man den Klassenlehrer auf das Thema ansprechen, aber erwarte nicht zuviel.

Ohne handfeste Beweise werden die Schulbehörden nichts unternehmen und Beschimpfungen und Schläge sind leider an der Tagesordnung, so dass man jetzt nicht mit was Besonderem kommt, von dem sie keine Ahnung hätten.

Aber deinem Enkel kannst du durch kleine Sachen stärken, die dich nicht mal viel Kraft kosten.

Hilf ihm, seine Stärken zu finden. Red mit ihm, was die anderen Kinder mit ihren Sprüchen meinen. Meist ist da ein Funken Wahrheit dabei. Findet heraus, wieso sie das sagen und arbeitet daran.
Bring ihm bei, sich zu verteidigen. Nicht mit Fäusten, aber verbal. Er kann auch blöde Kommentare zurückgeben und den anderen zeigen, dass ihm deren Sprüche egal sind. Auch wenns nicht so ist, kann er dies lernen vorzutäuschen.

Wenn ihn die anderen akzeptieren, hören die Sprüche auf.

Sofern Verletzungen im Spiel sind, hilft Anzeige am ehesten. Leider wird dies bei 9-Jährigen keine wirkliche Wirkung zeigen, da zu jung.

Frischluft

@ Gast 62

Mit neun Jahren ist man noch nicht strafmündig - wobei mit vierzehn das Strafrecht mit voller Härte zuschlägt (Jugendstrafrecht).

Sind Körperverletzungen im Spiel, dann ist der Lehrer wegen unterlassener Hilfeleistung in Verbindung der sogenannten unterlassenen Aufsichtspflicht heranzuziehen.

Ein kurzer Brief an das zuständige Kultusministerium (oberste Verwaltungsbehörde eines Bundeslandes für den Bereich Schule und Bildung), dann darf sich hier der Klassenlehrer dienstlich dazu äußern, warum er von seinen Schülern verlangt nicht petzen zu dürfen.

Allein die Aussage, er habe verlangt, die Worte "ich soll nicht petzen" auf ein Blatt zu schreiben, ist schon als Mobbing und Begünstigung eventueller Straftatbestände anzusehen.

Eigentlich gehört dieser Lehrer aus dem Schuldienst entfernt.

Tipp!

Beamtenstatusgesetz (BeamtStG)

§ 47 Nichterfüllung von Pflichten

(1) Beamtinnen und Beamte begehen ein Dienstvergehen, wenn sie schuldhaft die ihnen obliegenden Pflichten verletzen.

Man sollte schon etwas genauer hinschauen, denn was dieser Lehrer hier betreibt, ist eigentlich eine Aufforderung die Augen vor Gewalt an der Schule zu verschließen.

L. G.

Frischluft

-Sachmet-

was sagt denn der Lehrer zu den Vorfällen?
Es gibt andere Welten als diese

DreiPunkte

Theorie und Praxis sind oft nicht identisch.

Mal ehrlich, schon mal einen Zeitungsbericht gelesen, dass ein Lehrer wegen unterlassener Hilfeleistung dran ist?
Dann hättest schon eher Körperverletzung durch Unterlassung.
Aber da finden die immer einen Weg raus und beweis das erst mal.

Das Jugendstrafrecht hat nicht die volle Härte des (erwachsenen) Strafrechts. Schaut man sich mal die BZR-Auszüge an, sieht man, wie weich mit denen umgegangen wird.

Die Aktion mit dem vollen Durchlauf des Verwaltungsapparates kannst du erst gehen, wenn ein Schüler totgeprügelt wurde. Dann rollen Köpfe. Aber meist wird auch hier der Lehrerapparat außen vor gelassen.

Und wieso nur die Lehrer? Was ist denn mit den Eltern der betreffenden Schüler? Da sollten genauso Konsequenzen erfolgen.

sensibel (als Gast)

#6
Zitat von: -Sachmet- in 02 Juni 2014, 22:13:08
was sagt denn der Lehrer zu den Vorfällen?
Er muss den Satz schreiben und zwar 25 mal. Bei Fehler nochmal 25mal. Von ihm ist keine Hilfe zu erwarten.

Frischluft

@ DreiPunkte

Theorie und Praxis sind in der Tat oft nicht identisch, aber deswegen würde ich diesen Lehrer trotzdem frontal auf die Hörner nehmen.

Wenn er sich erst dienstlich dazu äußern muss, dann steht es auch in seiner Personalakte.

Damit hätte er zumindest einen Warnschuss bekommen, damit er in Zukunft nicht mehr wegsieht und seine Schüler dazu auffordert nicht petzen zu dürfen.

Natürlich greift das Strafrecht bei einem 14- jährigen nicht mit voller Härte, deswegen schrieb ich ja auch in Klammer (Jugendstrafrecht).

L. G.

Frischluft

DreiPunkte

die Frage ist eben, was man seinem Kind antut, wenn man dessen Lehrer gleich in die Pfanne haut.

Dann gibt's auch bei Lehrern Vorgesetzte, die man zuerst kontaktieren sollte.

Du willst sicher auch nicht, dass man deinen obersten Chef kontaktiert und ein riesen Fass aufmacht, wenn du womöglich was falsch gemacht hast. Ist hier ja nicht wirklich klar, ob sich ein Lehrer so wie beschrieben verhalten hat.

Es ist meist sinnvoller - finde ich jedenfalls - unten anzufangen und je nach Schwere eines Verstoßes, sich weiter hoch zu arbeiten.

So findet man am ehesten eine friedliche Lösung. Umso mehr Ärger man macht, umso stärker wird auch der Gegenwind.

An erster Stelle sollten die Kinder stehen und nicht irgendein "Rachefeldzug" (ja, klingt etwas übertrieben)

Frischluft

@ DreiPunkte

Diese Vorgehensweise hat doch nichts mit einem Rachefeldzug zu tun, denn hier geht es in 1. Linie um das Wohlergehen der Kinder.

Wenn ein Lehrkörper nicht in der Lage ist, offen das Thema Gewalt an der Schule anzusprechen, dann ist er fehl am Platz und dürfte hier nicht als Pädagoge die Aufsicht über die ihm anvertrauten Kinder haben.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass er den Kindern einen Maulkorb verpasst.


L. G.

Frischluft

-Sachmet-

ich  meinte, was sagte der Lehrer, als du ihn gesprochen hast... oder hat er dich auch einen Satz schreiben lassen?
Es gibt andere Welten als diese

sensibel (als Gast)

#11
Zitat von: -Sachmet- in 02 Juni 2014, 22:58:15
ich  meinte, was sagte der Lehrer, als du ihn gesprochen hast... oder hat er dich auch einen Satz schreiben lassen?

Ich habe ihn nicht gesprochen. Aber seine Mutter schon. Leider hat sich nichts geändert. In der heutigen Zeit ist es wichtig sich ein dickes Fell zu zulegen . Die Beschimpfungen waren für ihn so schlimm, dass er sie nicht wiederholen wollte. Ich mochte ihm so helfen, dass er in der Lage ist sich verbal zu wehren. Es waren schon ein paar gute Tipps dabei, wofür ich danke sagen mochte.

stumm

moin gast

neben deinem enkel gibts auch dich
die frage ist in wie weit du in der lage bist zu helfen
und wozu die eltern bereit sind
in aller erster linie ist es aufgabe der eltern ihrem kind beizustehn
psychologen oder besondere kurse, eine beratungsstelle
genaue absprachen zwischen den eltern und dir
ein stabiles umfeld
unternehmungen mit dem enkel
ja so sachen könnten vielleicht helfen

die frage welche mir aber auf den nägeln brennt ist
wie geht es dir damit?
wie kannst du damit umgehen?
wer hilft dir?
wenn solche dinge passieren ist das wasser auf die mühlen der depression
die grundeinstellung zum leben, der umwelt wird immer düsterer
wie kann man dir daraus helfen?

es ist gut, dass du schreibst über deine sorgen und gedanken
willkommen bei uns :-)

nubis


Wenn ich lese, dass manche gleich den Senat oder das zuständige Kultusministerium einschalten wollen, frage ich mich, wieso nicht gleich die Bundeskanzelerin oder besser noch Amnesty International oder den Europäischen Gerichtshof?

Scherz beiseite:

Leider ist es heutzutage so, dass derartiges zum Schulaltag gehört und die Hemmschwelle der Kids niedriger ist als noch vor einigen Jahren.
Über die Gründe, wieso das so ist, kann man streiten - was dem Kind in der Situation aber auch nichts nutzt.

Die Sitte, ein Kind 25 mal einen Satz schreiben zu lassen, stammt wohl eher aus dem letzten Jahrhundert - und wenn der Lehrer dies wirklich gefordert hat, sollte man sich an die Schulleitung wenden - die ist nämlich zunächst mal als Ansprechpartner gefragt, und zwar für die Erziehungsberechtigten - und nicht für die Großeltern (es sei denn, diese sind in dem Fall zuständig?)


Liebe/r gast62

hat dein Enkel dir davon erzählt? oder deine Tochter?

Habt ihr euch mal zusammen gesetzt und gemeinsam darüber geredet?
Hast du deiner Tochter erzählt, dass dich das jetzt belastet und sie gefragt, was sie unternimmt/unternehmen will?

Viele Schulen haben eigene Anlaufstellen: Sozialen Dienst, Streitschlichterprogramme, Schulpsychologen.

Die kann dein Enkel - oder deine Tochter mit ihm zusammen - aufsuchen.

Du alleine kannst dir jetzt Sorgen und Gedanken machen, womit aber keinem geholfen ist: sprich die Dinge an und versuch vor allem dran zu bleiben - so lange, bis ein für dich befriedigendes Ergebnis dabei herraus gekommen ist - denn ich denke erst dann wird es dir auch weider besser gehen.



LG
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

sensibel

Mir geht es damit nicht gut. Die Mutter meines Enkels ist im Wesen sehr wechselhaft. Mal läuft es gut und dann wieder geht nix. Einen Kinderpsych. aufzusuchen habe ich ihr empfohlen, leider ist sie darauf nicht eingegangen. Mal bin ich jederzeit willkommen und das nächste mal reagiert sie nicht. Das macht es nicht leichter. Ich mische mich in die Erziehung nicht ein, versuche jedoch zu helfen in dem ich meine Gedanken mitteilte.
Es ist nicht leicht, aber für meinen Enkel bleibe ich dran.