Der Raum

Begonnen von AHunter, 09 Mai 2014, 23:12:00

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AHunter

Der Raum


Der Raum band uns, wie wir, aneinander, suchten in virtuellen Gefilden etwas wie
Ablenkung, Ruhe, Frieden, auch wenn dieser kaum absehbar, kaum zu finden, da
es in uns brodelte. Mal voll Leiden, mal voll Qual.
Doch wir hatten einander, das wussten wir, zumindest dies, wenn auch nur dies.
Einsamkeit kam all zu gerne vorbei, Unsicherheit beehrte immer wieder, doch das
Wort, das sagte sich, nahm sich, aus dem Mund über ein Fingerspiel in diesen
Raum, untergrub, was vorher so eiskalt und niederschmetternd, begrub, was
furchtbar und traumatisch, und brachte, brachte sich ein, brachte uns zusammen
und hielt uns inne, hielt uns gemeinsam, dass der Moment verstreichen mochte,
dass wir uns zusammen fanden.
Gebändigt das Auge, das folgsam las, und ansonsten der Geist frei, der Schmerz
frei, gelöst.
So in Wortkultur, in Wortgewalt, in Wort samt Allerlei, wurd gefeilt und geschäftig
gerührt, wurd angerührt und berührt in zaghaftesten Momenten, manches Mal wie
ein Elefant, trampelnd, stürmend, stossend um, und dann wieder elegant wie ein
Vogel seine Bahnen ziehend, sie schwungvoll vollendend, und tief bestürzt wie hoch
ergreifend in den Himmel gemalt.
So sind wir hier, in diesem Raum, gefangen und befreit, können Gedanken entlassen
und ergriffen sein, wie die Welt da draussen, wie sie sich verhält und dreht, und ge-
schwind den Rücken zu einem wendet.
So wird man hier mutig, traurig, gehalten fein, vielleicht mal verlacht, aber nicht von
Freund wie Freundesschneid, gibt trotz dem nicht immer zu klagen, gibt Halt und sich
selbst erhaltend, um zu sehen, wer noch kommen mag, wer hier eintritt, um danach
zu sagen, heute war es schön, wie es so war, gute Nacht, bis zum nächsten Mal.

Epines

Lieber Jägermeister

So wunderbar poetisch und treffend beschreiben, kannst es echt nur du :-)

Liebe Grüße
Epines