Gedanken, Gefühle und ganz viel Angst

Begonnen von LaraBenny, 10 Januar 2014, 12:36:10

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LaraBenny

Hallo,

Ich bin hier ganz neu und mir geht es überhaupt nicht gut.
Meine Gedanken jagen mir hinterher habe im Moment Angst vor allem Lese ich in der Zeitung was von Mord muss ich drüber Nachdenken warum wieso weshalb. Lese ich Krankheiten bekomme ich Panische Angst diese auch zu bekommen. Jede Schlagzeile oder nur ein Schlagwort reichen und die Spirale fängt an sich zu drehen werde unruhig habe Angst vor meinen Gedanken Angst vor mir selbst Nur Angst und Panik. Angst einfach vor alles :-(

Epines

Hallo LaraBenny

Die Angst vor Krankheiten ist ein weit verbreitetes Phänomen und hat vermutlich tiefliegende Ursachen, die man auf den ersten Blick nicht sofort erkennt und die man zusammen mit einem Therapeuten eruieren sollte, denn von alleine geht sie nicht weg.

Ich kann nur von mir berichten und weiß nicht wie es anderen Menschen geht, aber bei mir war die Angst viele Jahre da, vor allem die Angst an Krebs zu erkranken. Die hat dann dazu geführt, dass ich nur noch gesunde Lebensmittel gegessen habe und zu einer angeblichen Ernährungsstörung geführt hat (Orthorexia nervosa), die ich immer als unwahr eingestuft habe, weil ich ja dachte meinen Körper somit gesund zu erhalten. Fakt war jedoch, dass ich auswärts nichts mehr essen konnte, ohne mich übergeben zu müssen. Zudem hatte ich plötzlich regelrechte Ängste mich mit allem möglichen zu vergiften, was dann natürlich Krebs ausgelöst hätte...

Heute habe ich eine Erklärung dafür. Es fing an mir psychisch und körperlich besser zu gehen, aber ich konnte nicht daran glauben, dass dies von Dauer war, dass ich es verdient hatte, dass es mir gut geht.  So wartete ich auf meinen Krebs, denn ich war überzeugt irgendwann bestraft zu werden. Ich dachte, dass ich ein schlechter Mensch sei und dass es mir deshalb nie gut gehen würde.

Schlechte und traurige Nachrichten haben bei mir ebenso Krisen ausgelöst und so fing ich vor ca. 8 Jahren an keine Zeitungen mehr zu lesen. TV wurde auch verschenkt und Radio hatte ich noch nie gehört.

Damit ging es mir sehr viel besser, denn ich konnte schon immer das Leid der Welt fühlen und war unendlich hilflos nichts tun zu können.

Natürlich ist es so wie Pudel sagte, die Welt ist voller schlechter Nachrichten, aber ich ließ sie nicht mehr so nahe an mich heran und so halte ich es bis heute.

Die Angst hat sich dadurch gelegt, ich habe auch erkannt, dass es mir heute gut gehen darf und das es bestimmte Faktoren gibt die Krankheiten auslösen und diese versuche ich so gut wie möglich von mir fern zu halten. (Nikotin, Drogen, Alkohol)

Mein Tip also, keine Nachrichten, keine Filme in denen Gewalt gezeigt wird und vor allem keine medizinischen Fachbücher oder diesbezügliche Foren wälzen, oder sich jeden Morgen fragen, was einem weh tut und wie Pudel schon erwähnte, einen Facharzt aufsuchen der sich auf Phobien spezialisiert hat, denn man kann Phobien tatsächlich heilen und manche die ich kenne, schafften es in nur 6 Monaten.

Alles Liebe und viel Mut zur Konfrontationstherapie
Epines


LaraBenny

Ja da findet sich sehr viel bei mir wieder im Moment bin ich in Behandlung nehme 30mg Mirtazapin(obwohl ich finde damit hab ich noch mehr Angst) und bin auch in der Psychotherapie im Moment bin ich bei der Angst angekommen das ich mich irgendwie verliehren könnte wie Kontrollverlust und was ich doch für ein schlechter Mensch bin Nachrichten, Fernsehen und Zeitungen versuche ich zu meiden aber irgendwie zeiht es mich an :-/ und immer auch das Gefühl wertlos zu sein unnütz im Leben und das ich es sowieso verdient habe das es mir so geht usw. Obwohl immer etwas in mir sagt das stimmt nicht, aber es gewinnt nie die Oberhand.
Dazu wechseln die Gedanken sind die einen besser kommen wider neue Ängste sind die weg kommt wider was anderes. Ich fühl mich im Moment so machtlos dagegen.

Epines

Wichtig ist, dass du in Therapie bist.

Kontrollverlust... ein mir allzu gut bekanntes Thema, was vermutlich nicht so einfach zu bewältigen ist. Also dies habe ich bis heute noch nicht richtig im Griff und hat auch meine Beziehungen immer sehr belastet. Ich hatte immer riesige Angst davor, dass unvorhersehbares auf mich zukommt und habe mich für alle Eventualitäten gerüstet.

Manche meiner Bekannten sagten nach einer erlebten Krankheit, dass diese für sie auch eine Chance war etwas in ihrem Leben zu verändern, man nimmt nicht mehr alles so ernst und sieht viele Dinge plötzlich in ganz anderem Licht.
Heute mache ich mir keine Sorgen mehr zu erkranken. Ich sagte mir, dass ich mich dann ernsthaft sorgen kann, wenn ich tatsächlich krank werde.

Hier ein interessanter Vortrag von Robert Betz zum Thema http://www.youtube.com/watch?v=FaeMSRaUShw

Was du sagst, habe ich auch erlebt, es kommt oft wenn man etwas bewältigt hat, etwas Neues hinzu und oft hat man das Gefühl andauernd bestraft zu werden, aber wofür?

Warum sollte man bestraft werden und von wem?

Warum hat man das Gefühl, dass es einem nicht gut gehen darf? Allen anderen geht es doch auch gut, warum nicht mir.

Manche warten förmlich darauf das etwas passiert und wenn es dann passiert sagen sie, dass sie es immer schon wussten, dass es so kommen musste, aber warum muss es so kommen? 

In meinem Fall ist die Ursache bei meinen Eltern zu finden. Jahrelang haben sie mir weisgemacht, dass aus mir nie etwas werden wird, weil ich so abgrundtief schlecht bin, weil ich  eine Null bin und nichts auf die Reihe bekomme usw. Es wurde mir so oft gesagt, dass ich es wirklich geglaubt habe. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass mich meine Eltern belügen. Sie haben mich nicht nur belogen, sondern mit ihren Suggestionen mein Selbstbild so negativ geprägt, dass ich glaubte so zu sein wie sie mich sahen, aber das war nicht ich.

Da wieder raus zu kommen braucht einiges an Aufarbeitung. Vielleicht interessiert dich das Buch von Susan Forward, vergiftete Kindheit http://www.amazon.de/Vergiftete-Kindheit-Elterliche-Mißbrauch-elterlicher/dp/3442124425. Es handelt von vom Mißbrauch elterlicher Macht und seinen Folgen.

Mir hat es damals sehr geholfen und die Augen geöffnet.

Alles Liebe
Epines

LaraBenny

Oh man das klingt ganz stark nach das was ich durchmache im Moment auch bei mir sagt meine Pschotherapeutin stammt es aus der Kindheit nie konnte ich es meinen Vater recht machen, immer kahm da nicht mal das kannst du und du bist zu nichts zu gebrauchen usw. als Gegenpol hatte ich meine Schwester die ihm immer alles Recht machte unsere Mutter bekahm nur wenig mit da sie mehr arbeiten war als alles andere hörten wir nicht gab´s was hinten drauf auch beim Schlachten unserer Haustiere musste ich helfen unter heulen rührte ich das Blut und mein Vater nur, hab dich nicht so obendrein verstarb meine Schwester im alter von 2 Wochen da war ich gerade mal 6 Jahre heute 28 und es hängt wie ein Kloß an mir meine Eltern schwiegen über das Thema Tod der Schwester. Noch heute höre ich von meinen Vater kannst du das nicht schwaffst du das nicht usw.