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Begonnen von traene19, 15 Dezember 2013, 17:29:44

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traene19

hallo!
vor einigen wochen habe ich mich hier angemeldet und mich bis heute nicht getraut,etwas zu schreiben.aber nun bin ich völlig am ende.mein leben macht überhaupt keinen sinn mehr.
kurz zu mir.bin fast 40 jahre alt,lebe allein.meine zwillinge(14) leben bei ihrem vater.
meine vergangenheit macht mir so zu schaffen,daß ich nicht mehr leben will.ich kann einfach nicht mehr.
so,jetzt raus damit: mein vater hat mich 18 jahre sex.missbraucht und an andere männer verkauft.als ich die kraft hatte,diese personen und meinen vater anzuzeigen,brachte er sich um.meine mutter gibt mir die schuld dafür und ist ansonsten auch nicht für mich da.ich habe niemanden.wirklich keiner ist für mich da.
diese scheiß vergangenheit lässt mich nicht los.ich leide am borderline syndrom,an posttraumatischer belastungsstörung und an depressionen.ich bin gefangen in meiner eigenen kleinen welt.
welchen sinn soll ich meinem leben geben?
ich habe die hoffnung aufgegeben,daß es irgendwann besser werden könnte.ich glaube einfach nicht mehr daran.

die letzten tage denke ich intensiv darüber nach,mein leben endlich zu beenden.ich habe keine kraft mehr,um täglich aufs neue ums überleben zu kämpfen.

ich kann doch nicht mehr.

eine sehr traurige und nachdenkliche jacky

Epines

Hallo Jacky

Herzlich willkommen im Forum :-)

Was dir passiert ist klingt wirklich schrecklich. 18 Jahre lang... Es ist  ein Wunder, dass du dies überlebt hast!
Du musst eine echt mutige Frau sein, denn es braucht wirklich sehr viel Mut eine Anzeige zu machen. Ich selber hätte dies niemals geschafft.

Als ich las, dass sich dein Täter umgebracht hat, dachte ich spontan:" Einer weniger!"

Mein Vater ist ebenfalls gestorben. Anfangs hat mich dies sehr belastet, weil es so viele Dinge gibt die ich ihn heute fragen würde, damals konnte ich es nicht. Heute bin ich jedoch dankbar ihm nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. Durch seinem Tod konnte ich mit der Zeit zur Ruhe kommen. Er war erst 46 als er starb und dies war ein Segen für alle potentiellen Opfer.

Deiner hat sich feige aus der Verantwortung geschlichen, hat dir jedoch somit auch viel Leid erspart, denn es wäre bestimmt extrem schmerzhaft gewesen vor Gericht auszusagen. Er hat sein Todesurteil selbst vollstreckt, war sich seiner Schuld bewusst, wenn auch spät!

Über deine Mutter kann ich nur den Kopf schütteln, wie kann sie es wagen dir die Schuld zu geben?
Dass so etwas unglaublich weh tut kann ich gut nach vollziehen!

Darf ich fragen was du schon alles unternommen hast, um dein Trauma und deine Wunden verheilen zu lassen?

Deine zwei Kinder brauchen dich, auch wenn sie beim Papa leben und für sie kämpfst du, bitte gib nicht auf.

Gut dass du hierher gefunden hast, du wirst sehen schreiben kann unglaublich befreien.

Viel Kraft und alles Liebe
Epines

traene19

hallo epines

danke für deine antwort.
ja,meine mutter ist das allerletzte.sie macht mir nach wie vor das leben zur hölle.mit meiner rechtsbetreuerin sind wir dabei,eine rechtliche verfügung zu erwirken.anders kann man meiner mutter nicht begegnen.sie begreift einfach gar nichts.

um mein trauma aufzuarbeiten,war ich bei einer psychologin.leider hatte die nicht die nötigen voraussetzungen,um mir wirklich zu helfen.es war eine verhaltenstherapie.leider wohne ich in einer gegend,in der es keine anderen therapeuten gibt.der nächste traumatherapeut ist in berlin-das ist ca.250 km von hier entfernt.ich habe damit angefangen.aber meine angst,vielen menschen im zug ausgesetzt zu sein,hinderte mich daran,weiter zu machen.leider darf ich seit 3jahren kein auto mehr fahren auf grund der medikamente.

ich war auch in diversen kliniken.immer wieder wurde ich auf eine traumakonfrontation vorbereitet.da das trauma zu umfangreich ist,dauerte diese vorbereitung immer mehrere aufenthalte in der klinik.zur eigentlichen konfrontation kam es nie,weil die krankenkasse einfach nicht mehr zahlen will.
in den letzten jahren bin ich immer wieder in der psychiatrie.in diesem jahr waren es zusammengerechnet ca. 4monate.immer wieder werde ich weggesperrt,immer wieder auf die geschlossene station.aber es ist mir nicht wirklich eine hilfe.

ich weiß einfach nicht,wie ich mein leben auf die reihe bekommen soll.ich sehe am ende des tunnels einfach kein licht.

ich kann nicht mehr kämpfen.meine energiereserven sind voll ausgeschöpft.

jacky

Epines

Hallo liebe Jacky

Vielleicht schaust du da mal rein www.wildwasser.de

Der Austausch mit Betroffenen die ähnliches erlebten, hat mich seinerzeit ziemlich weiter gebracht und mir gut getan.

Dann auch das Buch die unsichtbare Wunde, durch das ich gelernt habe mit meinem inneren Kind in Kontakt zu treten.  http://www.amazon.de/unsichtbare-Wunde-Sexueller-Mi%C3%9Fbrauch-Kindheit/dp/3404663748

Vielleicht gibt es in deiner Nähe auch eine Selbsthilfegruppe, wo dich einbringen kannst.

Gerade mit einer so heftigen Altlast ist es wichtig, dass man jemanden hat um sich auszutauschen.

Alles liebe
Epines

Adrenalinpur

Hallo Jackie,

ja du hast wohl eines der schlimmsten Szenarien mitgemacht die einen Menschen treffen und seelisch zerstören können. Du liebst Deine Zwillinge aber doch und kannst sie bei dir haben von Zeit zu Zeit? Sie brauchen ganz sicherlich, wie Epines schon schreibt, dich als ihre Mutter.

Könnst du dir vorstellen Waisenkinder zu besuchen? Nur als Beispiel, es gibt soviele Menschen, die niemanden haben und dankbar sind, wenn jemand nach Ihnen schaut.

Mit Gewalt kämpfen ist auch nicht gut, geb Dir selber Zeit.

LG Adre