Versuch

Begonnen von Choco, 31 Oktober 2013, 00:26:56

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Choco

Depressive Episode
Was läuft falsch in meinem Leben? Was stimmt nicht mit mir? Warum bin ich so depressiv und unzufrieden? Ich bin total widersprüchlich. Zum einen würde ich mich gerne in Luft auflösen mich irgendwo verstecken und verkriechen den ganzen Tag 24 St. am Stück im Bett liegen. Wofür noch aufstehen? Hab Angst das ich irgendjemandem begegne den ich kenne, denn dann müsste ich mich mit ihm unterhalten. Und ich hab dauernd diese Blockade in meinem Kopf: Was soll ich sagen? Ich bin einfach nur langweilig, mein Leben ist langweilig. Nichts passiert. Zum anderen hätte ich gerne Freunde, aber will mich niemandem zumuten. Für soziale Kontakte bin ich scheinbar zu introvertiert. Wäre ich jemand anderes hätte ich auch keinen Bock auf mich. Warum hab ich es nicht geschafft mich weiter zusammen zu reißen sondern stattdessen einfach aufgegeben? Mein Studium und meine WG sind jetzt komplett verloren. Das einzige was ich kann ist rumjammern wie scheiße alles ist. Will mit mir selbst so nicht leben. Verabscheue mich. Immer verpasse ich meine Chancen und nehme mir alles gleich zu Herzen was man mir sagt. Habe überhaupt keine eigene Persönlichkeit, keine Interessen, keine Hobbys, keine Stärken nur Schwächen. Schreiben kann ich auch nicht mehr. Fühle mich nur noch als Belastung für mich und andere, denn ich mache nicht nur mich selbst unglücklich auch meine Familie. Wieso kann mich nicht einfach ein Auto überfahren oder ich eine tödliche Krankheit bekommen? Bin wie in Trance, habe keine Perspektive. Am liebsten würde ich Menschen helfen, dann hätte mein Leben einen Sinn, ich würde gebraucht werden, aber wie soll das funktionieren, wenn ich selbst so kaputt bin? Ständig bin ich neidisch auf das Leben anderer auch wenn ich überhaupt nicht weiß wie deren leben eigentlich aussieht. Wenn ich irgendetwas mache dann erledige ich das im Zeitlupentempo da ich zu viel Zeit habe und nicht weiß wie ich sie rumkriegen soll. Schäme mich für mich selbst, weil ich das totale Opfer bin. Habe nicht nur die Hoffnung darauf verloren, dass ich irgendwann wieder aus dieser depressiven Episode, wie die verschiedenen Ärzte bei denen ich gewesen bin, mich diagnostiziert haben, sondern auch den Glauben daran jemals wieder selbstständig zu werden. Nicht nach dem crassen Rückschritt den ich gemacht habe. Jeden Tag stelle ich mir die Frage: Wie soll es weitergehen? Was soll aus mir werden? Aber finde keine Antworten. Ich habe zu nichts mehr Lust und gönne mir auch keinen Spaß. Warum sollte ich etwas für mich tun? Habe das Gefühl ich habe das nicht verdient und bin es auch nicht Wert geliebt zu werden. Warum auch? Dazu kommen die ganzen Schuldgefühle die ich habe. Gehöre auch nirgendwo richtig hin oder dazu. Bei meinen Eltern fühle ich mich nicht wohl und in meiner WG auch nicht. Wie die Expertin bei der ich heute in der offenen Sprachstunde zur psychologischen Beratung war schon meinte ich bin einfach nur krank. Aber was hat mich krank gemacht? Die Stadt aus der ich immer weg wollte es aber einfach nicht geschafft habe? Wahrscheinlich habe ich mich selbst krank gemacht. Ist mir noch zu helfen? Einfach ein paar Psychotabletten schlucken und dann ist alles wieder gut? Wohl kaum? Ein paar Gespräche mit Therapeuten die mir Ratschläge geben von denen ich das Gefühl habe das sie in diesem Zeitalter nicht mehr fruchten kann ich mir eigentlich auch sparen. Wer jetzt noch denkt das es Hoffnung für mich gibt den würde ich gerne mal kennenlernen. 

DreiPunkte

Was soll dein Beitrag?

Du schreibst, du hast dich aufgegeben und keiner könne dir helfen.
Wozu schreibst du dann hier? Wahrscheinlich suchst du Hilfe und willst hören, dass du gar nicht so schlimm bist, wie du dich siehst, oder?

Denn wie du anfangs selbst schriebst, ist dein Beitrag an sich und dessen Inhalt ein riesen Widerspruch.

Du sagst, niemand würde es mit dir aushalten und du seist zu introvertiert, um soziale Kontakte zu haben.
Scheinbar willst du aber welche, sonst würde dich dies nicht traurig machen.
Würdest du die Meinung vertreten, die du in deinem Text zum Ausdruck bringst, würdest andere Menschen nicht mit deinen Worten behelligen und nerven wollen.

Jammern ist in Ordnung, nur man muss auch den Mut haben, einen anderen Ausweg zu suchen. Jammern hilft einem mal für den Moment, ist aber keine Lösung der eigenen Probleme.

Wenn du introvertiert bist, nimm es hin. Es ist keine schlechte Sache und du kannst lernen damit umzugehen. Ich gehöre auch zu den Menschen, die lieber mal alleine sein wollen und ihre Kraft in diesem Momenten auftanken können.
Trotzdem kann man lernen auch mit dieser Eigenschaft andere Menschen kennen zu lernen und Freundschaften zu pflegen.

Es ist dein Leben, da musst du was draus machen oder es hinnehmen, wenn es nicht gut läuft, weil du nichts machst.

Überdenk mal deine Ansicht über dich selbst und gib dich nicht auf.
Wenn du dir nicht helfen magst, wer soll es dann machen?

Psychologen, Ärzte und Therapeuten können dir nicht helfen. Sie können dir nur helfen, dir selbst zu helfen.
Wenn du dies nicht verstehst und dich aufgibst, brauchst du auch keine Hilfe in Anspruch nehmen. Dann lass diese Stellen lieber für die Menschen, die es wirklich brauchen und auch wollen.

Dein Beitrag kommt mir entweder wie ein Spaßthread vor, um hier alle Leute dazu zu animieren, dir zu schreiben: Geb nicht auf, dein Leben ist lebenswert, blabla.
Oder du suchst wirklich Hilfe, auch wenn du es nicht zugeben willst.


DreiPunkte

wobei der vorherige Beitrag im Grunde ähnliches sagt, wie deiner, Pudel. Nur etwas anders formuliert, um dem Threadsteller etwas klar zu machen, was derjenige scheinbar nicht von alleine sieht oder sehen will.

Wenn jemand sagt: Ärzte bringen mir nichts, ist dann die Problemlösung: Geh zu einem Arzt?
Ich denke, davor muss man sich erst einmal klar werden, dass man Hilfe braucht und diese sich holen kann.
Sie nützt aber nur, wenn man diese auch annehmen kann.
Wenn nicht, hat es wenig Sinn, sich welche zu holen.

Man muss erst dazu bereit sein

Epines

Hallo Choco

All deine  vielen Fragen, die Ängste was aus dir werden soll, und deine Selbst-Abwertungen drücken für mich eine traurige Hoffnungslosigkeit aus.
Trotz allem würde ich mich an deiner Stelle nicht aufgeben.

Es ist wirklich bei vielen Menschen so, das immer alles zusammen kommt und gerade bei Depressionen hat man dafür nicht die Kraft. Wer sich gerade in einer aktiven Phase befindet, kann auch kein Licht am Ende des Tunnels sehen, aber es ist trotzdem da.

Vielleicht würde dir ein Klinikaufenthalt etwas bringen, wo du vorübergehend die Verantwortung für dein Leben abgeben und etwas aufatmen könntest, um dann, wenn es dir etwas besser geht, zusammen mit den Therapeuten neue Wege  zu suchen, die du beschreiten könntest.

Alles Liebe
Epines


chanell

Hallo Choco

du befindest dich in einer Depressiven Phase  und ich verstehe wie es dir geht ich bin selber betroffen
und wenn es mir nicht gute geht frage ich mich auch wer kann mir nur helfen?
du siehst momentan keinen Sinn und fragst dich wer kann dir noch helfen?  auch das du dich am liebsten
verstecken möchtest möchtest keinen treffen weil du kein Antrieb hast zu sprechen
ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst  wenn ich mich traurig fühle möchte ich auch mit keinen sprechen
möchte mich auch mit keinen treffen weil mir die Freude fehlt  ich ziehe mich zurück
so wie du dich fühlst ist nicht einfach  und es können nur Menschen verstehen die auch unter depressiven Phasen leiden 
ich möchte dir Mut zusprechen
sei ganz lieb gegrüßt
chanell

Choco

Hallo Leute,

ich weiß es ist lange her als ich diesen eintrag gemacht hab und es ist viel passiert bzw. auch irgendwie überhaupt nichts. Ich kann einfach nicht damit aufhören hin und hergerissen und wiedersprüchlich zu sein. Tut mir leid. Dies hier ist wirklich kein Spaßthread ich will nur versuchen mein Leben doch noch irgendwie auf die Reihe zu bekommen und durch das schreiben vll doch etwas zu verarbeiten oder wie auch immer. An dieser Stelle möchte ich auch noch mal sagen das ich wirklich erstaunt war das es Leute wie euch gibt die sich die Zeit nehmen und sich meinen langen depressiven Text durchgelesen haben. Ich weiß nicht ob ich dazu im Stande gewesen wäre solche Geduld aufzubringen und auch meine Konzentration ist mittlerweile ziemlich im Arsch es fällt mir viel schwerer als früher mir Namen und Gesichter zu merken ich habe einen Schrankschlüssel verloren und manchmal echt die Befürchtung den Verstand zu verlieren. Aber am besten fange ich vom Anfang an und erzähl euch kurz wie es sich bei mir weiterentwickelt hat. Ich war so verzweifelt das ich dachte ok Klinikaufenthalt wäre wohl doch die beste Option, ich hatte Glück und bin als Notfall ziemlich schnell auf einer Station die auf Depressionen spezialisiert ist untergekommen. Dort angekommen hab ich mich Tag für Tag mieser gefühlt und das den Pflegern auch gesagt ich hab so ein Theater veranstaltet und den armen Leuten die genug mit Bürokram und Dokumentation (Therapieplan erstellen usw.) die Zeit geraubt und gesagt sie mögen mich doch bitte entlassen damit ich mir einfach das Leben nehmen kann. Natürlich wurde dann alles nur noch schlimmer ich durfte nicht alleine raus und dachte was soll das warum darf ich mit meinem Leben nicht machen was ich will? und wenn ichs halt beenden will. Also beschloss ich mich zusammenzureißen und habe alles gatahn um so zu tun als ob es mir wieder besser ginge. Dann durfte ich den ersten Belastungsversuch machen zu Hause bei meinen Eltern. Aufgrund einer scheiß Erbkrankheit die ich habe und die einen einschränkt auch wenn es weiß Gott schlimmeres musste ich schon immer viele Schmerzmittel nehmen. Und ich wusste wo ein Vorrat bei meinen Eltern war. Und dann hab ich es versucht. Natürlich hatte ich Angst und ich war sogar so feige das ich an dem Tag an dem ich den Plan gemacht habe dachte nein ich will das nicht entscheiden also habe ich eine Münze geworfen. Kopf hieß alles beenden Zahl irgendwie weiter machen. Es war Kopf. Bevor ich zu meinen Eltern bin war ich dann auch noch kurz in meiner WG habe mir dort einen Organspenderausweis ausgedrückt und einen katastrophalen Abschiedsbrief geschrieben indem ich darum gebeten habe mein Herz zu spenden. Ich weiß nicht kennt ihr den Film 7 Leben? Den fand ich toll. Gut wie ihr jedoch feststellen könnt gibt es mich noch. Und zunächst habe ich zutiefst bedauert das es schief gelaufen ist aber mit der Zeit dachte ich mir ok du hast noch ne Chance bekommen und ich will jetzt wirklich irgendetwas aus meinem Leben machen die Frage ist nur was? WAS VERDAMMT NOCH MAL? Studium oder Ausblidung? Stadtwechsel oder bleiben? Leider haben meine depressiven Symptome auch noch nicht großartig abgenommen ich kann immer noch nur sehr schwer aus dem Bett aufstehen und meine Eltern oder irgendjemand muss mir ständig sagen was ich tun soll damit ich es tu. Sonst sitze ich nur da gucke aus dem Fenster denke was mache ich bloß? Vll das? Nein das ist unsinnig oder zu anstrengend. Sogar so einfache Sachen wie duschen gehören dazu. Aber gut auch wenn ich bisher wenig Fortschritt sehe und es ist ja jetzt schon 6 Wochen oder wie lange her das ich in dieses Loch gefallen bin über die Gründe habe ich auch lange nachgedacht aber das würde an dieser Stelle wohl zu weit führen und ich habe schon so viel geschr. und bin grad auch etwas erschöpft und mein Papa ist grad von der Arbeit gekommen. Fuck man ich bin 21 und hänge fast täglich mit meinen Eltern ab aber hab Angst vor meinen Freunden alten Kontakten von denen sich auch nur wenige melden denn denke dann immer noch was soll ich sagen ich langweile die und aus diesem Muster komme ich einfach nicht raus. Auch finde ich meinen Körper total ekelig aber das ist auch noch ein anderer Punkt. Ich muss langsam echt zum Ende kommen. Bin im moment jedenfalls stationär in einer anderen Klinik in der man wieder lernen soll selbstständig zu sein teilweise überfordert mich das ich habe auch teilweise Angst vor den Leuten da da ich was von Mobbing hörte und mir manche einfach auch vom äußern suspekt sind. ich weiß ich bin total oberflächlich. egal. jetzt wisst ihr grob was abgeht. Danke nochmal für eure Antworten...
vll wollt ihr ja noch mal eure Meinung dazu loswerden oder es ist euch doch zu bunt und zu viel mit mir dann ist das auch ok. Ich versuche meinen Weg jetzt irgendwie zu machen...
Grüße Choco

Epines

Liebe Choco

**Ich versuche meinen Weg jetzt irgendwie zu machen...**

Dazu wünsche ich dir viel Kraft!

Alles Liebe
Epines

Blackbirdzzz

Hallo choco,

ich versuche dir mal zu antworten, also was ich da heraus lese ist dies das du eine sehr starke Antriebslosigkeit verspührst. Die Frage ist seit wann ist das so, und kommt das Intervallweise vor oder ist das durchgehend der Fall ? Die Frage ist auch woher die Antriebslosigkeit kommt, kann es vielleicht sogar sein das es mit deinem grundsätzlichen Leben zu tun hat, also bist du nur zu Hause, hast du keine Aufgaben ?
Ich kann das natürlich nur von dem geschrieben her ableiten. Ich selbst habe lassziv auch seit vielen Jahren einen gewissen grad der Antriebslosigkeit, jedoch ist es bei mir immer auch mit einem Intervall verbunden. In Zeiten in denen ich keine Beschäftigung habe zb Arbeitslosigkeit oder lange Zeit Urlaub, dann fängt es bei mir auch an schlimmer zu werden, ich gerate richtiggehend in einen Sog. Wenn ich jedoch eine Beschäftigung habe, dann geht es auch zurück, zwar nicht 100% aber doch auf ein lebenswertes Maß.

Vielleicht könntest du versuchen dir kleine Aufgaben zu setzen, ich kann mir allerdings vorstellen das dies ein ungeheurer Kraftaufwand für dich ist. Versuche irgendwie Sport zu treiben, das kann auch eine relativ motivierende Wirkung haben, beim Sport schüttet dein Körper Endorphine aus. Es sind nur kleine Tipps, weiter weiss ich auch nicht, wenn du doch in einem sehr starken Loch bist, und für dich selbst weisst das du ohne fremde Hilfe da nicht heraus kommst, müsstest du wohl doch wieder in eine Klinik gehn.


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