... und noch eine Hoffnungslose

Begonnen von Nika, 25 Oktober 2013, 11:09:40

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Nika

Hallo und danke für die Freischaltung.

Ich bin 47 und hatte erstmalig im Alter von 12 Jahren Depressionen. Als junge Erwachsene kam ich dann aber gut klar, und es erwischte mich erst wieder Anfang 2004, da war ich 37. Urplötzlich bekam ich Panikattacken, begleitend dazu eine Depression. Ich hatte Glück, meine PT war die Beste der Welt (leider ist sie aus dem Beruf mittlerweile ausgeschieden) und durch die Therapie und Antidepris ging es mir dann recht schnell wieder richtig gut.

Ende 2009 wechselte ich innerhalb der Firma, bekam Mobbing zu spüren und wollte nach einem halben Jahr nicht mehr leben. Ich suchte mir schnell Hilfe, wieder Medikamente und PT. Nach etwa einem halben Jahr war ich soweit wieder hergestellt, aber die Überforderung im Job forcierte den nächsten Schub, so dass ich im Sommer 2012 wieder spürte, dass es mir schlecht ging. Zu der Zeit aber war mein Teenagersohn wegen Agoraphobie mit Panikattacken in der Kinder- und Jugendpsychatrie, und ich musste für ihn irgendwie durchhalten. Er ist dort einmal abgehauen und 2 x musste ich seinen Aufenthalt dort per Gerichtsbeschluss durchsetzen, er musste aber dort bleiben denn sonst hätte man ihm nicht helfen können. Er hat diese Angststörung von klein auf, und ich habe ihn allein erzogen. War nicht immer leicht.

So dauerte es bis März 2013 bis dann gar nichts mehr ging und ich stationär 3 1/2 Monate in der Psychatrie verbrachte. Es geht mir besser, der Antrieb ist wieder da, ich kann morgens wieder aufstehen und hab einen mehr oder weniger geregelten Tagesablauf. Ich arbeite auch wieder, vollzeit da der AG sich auf keine Teilzeitregelung bei mir einlassen will. Wie lange ich diesen Druck noch aushalte steht in den Sternen... ich habe einen GdB von 30 und habe mich nach dem Schwerbehindertengesetz gleichstellen lassen. So habe ich dann auch Unterstützung durch den Integrationsfachdienst, wofür ich sehr dankbar bin.

Nun ja, so lebe ich hier so vor mich hin. Ich bin noch lange nicht gesund, und so langsam hab ich das Gefühl dass ich es nie mehr wieder sein werde. Ich weine viel, Kleinigkeiten bringen mich aus der Fassung, und ich habe mich sozial mehr oder weniger komplett zurückgezogen. GsD hält mein Partner zu mir, und meine Familie auch. Ich habe wenig Hoffnung, dass ich nochmal so etwas wie Glück werde spüren können. Hoffnungslosigkeit, Zukunftsängste und Verzweiflung sind meine ständigen Begleiter geworden. Ich habe seit 2009 mein Gewicht fast verdoppelt und bin voller Selbsthass. Ausserdem leide ich an einer chronischen Darmstörung, die mir das Leben schwer macht.

Naja, so schaut es momentan aus bei mir. Ich hab mich hier angemeldet um mich ein wenig auszutauschen, wobei ich möglicherweise nicht so gut auf die Probleme Anderer eingehen kann. Wir werden sehen.

Liebe Grüße erstmal,
Nika

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