Suche Verständnis und Hilfe...

Begonnen von nora, 14 Oktober 2013, 21:39:15

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nora

Hallo,

ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen. Bin grad ziemlich verzweifelt, heute ist es besonders schlimm aus mehreren Gründen und ich hoffe, dass es vielleicht hier Jemanden gibt, der sich irgendwie wenigstens ein bißchen in mich hineinversetzen kann, denn bisher hab ich absolut niemanden gefunden, leider nicht mal meinen Freund oder meine Eltern. Immer nur Vorwürfe und Unverständnis.

Ich habe 2004 ein schlechtes Abi gemacht, war damals aber trotzdem happy, es geschafft zu haben und voler Hoffnung für die Zukunft. Doch jetzt scheint alles im Eimer zu sein. Ich habe damals angefangen was Naturwisenschaftliches zu studieren, war aber quasi die einzige Frau dort und bin mit dem Stoff nich mitgekommen. Weil ich es aber unbedingt wollte, das Diplom, habe ich trotzdem immer weitergemacht und ich hatte auch nette Leute um mich, auch wenn die mir fachlich nicht geholfen haben. Irgendwann hab ich das erste Mal gedacht, dass das nicht gut für mich ist, weil ich immer mehr an mir selbst gezweifelt hab. Hab dann nach viel zu vielen Semestern das Studium abgebrochen und was angefangen von dem ich dachte, das kann ich zumindest und es wird mir bestimmt Spaß machen. Nun sitz ich hier und mein Zweitstudium ist auch versemmelt. Ich schaffe es einfach nicht, das alles alleine durchzuziehen und die gnazen Anmeldefristen und Deadlines und Hausaufgaben hab ich ich nich bewältigt bekommen. Inzwischen bin ich 29 und habe noch nicht einmal einen Bachelor und ansonsten außer einigen guten und schlechten Nebenjobs auch nciht viel gemacht, was meinen Lebenslauf pushen könnte. Ich wollte eigentlich immer vor 30 ein Kind haben und einen tollen Job, der mir Spaß macht. Nix von alledem ist in Aussicht. Meine Eltern geben mir noch Geld, machen aber nur noch Druck und Stress und motzen und meckern und die einzige FRage, die sie zu meinem Stuidum stellen ist: Bist du endlich fertig? Dass ich es abbreche, um mir einen Job zu suchen, der mich komplett finanziert wollen sie aber wiederum auch nicht - das belastet mich wirklich sehr! Mein Freund ist in allem, was er tut, sehr erfolgreich und versteht mich auch überhaupt nicht, wir streiten auch ständig. Ich sitze also jeden Tag vor meinem Schreibtisch und versuche, irgendeine blöde Hausarbeit schnell fertig zu kriegen, aber ich kann einfach nicht! Ich sehne mich so nach einem normalen Job in einem netten Büro oder so, mit Arbeitskollegen, mit denen man zusammen Mitaggessen kann - ich bin imemr alleine und außer mir interessiert sich auch niemand dafür, was oder ob ich schreibe. Ich werde immer unglücklicher und es wird alles immer schlimmer mit meinen Eltern, meinem Freund, meinem Studium - aber ich kriege es einfach nicht hin. Vielleicht hab ich wirklich eine Depression? Das kann doch nicht einfach Faulheit sein. Immer wenn ich es mal geschafft habe, was zu arbeiten, bin ich gleich viel glücklicher, leider sind meine Kapazitäten totel begrenzt und ich bin immer müde, habe Kopfweh und sowas. Ich schaffs einfach nciht und habe jetzt Angst, was meien Eltern sagen, dass meine beziehung, mein letzter Halt kaputt geht und ich dann überhaupt nichts mehr schaffe. Hat hier Jemand eine Idee? Natürlich habe ich schon überlegt, zu einer Therapeutin zu gehen, aber ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll, wenn ich nach dem Grund gefragt werde. Von außen sieht mein Leben, bis auf die Studienzeit, ganz normal aus. Aber ich bin so verzweifelt und hab so viel Angst, dass ich abends nicht einschlafen kann und nichts mehr schön finde.

nora

Hey, Danke für deine liebe Antwort. Ich hatte grad schon gedacht, dass sich auch hier im Forum niemand interessiert...

Ich habe es in den letzen zwei Tagen geschafft, mich ein bißchen zu öffnen und ein Stück aus meinem Mauseloch rauszukommen...immerhin. 

Leider weiß ich gar nicht nicht, wie sehr ich hinterherhinke in meinem Studium und traue mich nicht, das zu überprüfen. Vielleicht sind es zwei Semester. Aber ich möchte auf jeden Fall wenigstens den Bachelor noch zu Ende bringen. Ich habe auch gemerkt, dass die Situation mit meinen Eltern eine Hauptbelastung ist für mich... weil ich so abhängig bin von ihnen finanziell und sie soviel Druck machen. Ich habe auch das Gefühl, dass es so Sachen wie Angststörungen oder Depressionen in ihrem Kopf - vor allem für ihr einziges Kind - nicht gibt oder geben darf. Deshalb würgen sie alles in die Richtung ab und geben mir einfach nur die Schuld an meiner Situation. Und sie erwarten natürlich, dass ich endlich mal zu Potte komme.

Mein Problem ist auch, wie ich mich komplett selbst finanzieren soll wenn ich ihre Hilfe wirklich aktiv verweigere oder etwas mache, wo sie mich nicht mehr unterstützen. Man braucht ja heutzutage schon mindest so um die 800 Euro im Monat, um klarzukommen. Ich bekomme aber keinerlei Hilfe vom Staat (habe ich noch nie) und ich traue es mir auch nicht zu, zu studieren und gleichzeitig soviel Geld selbst zu verdienen. Nach Jobs gucke ich ständig, aber was besseres als für 7,00 die Stunde an der Supermarktkasse zu sitzen finde ich für mich nicht. Alles erwarten einen Abschluss oder irgendwas, das ich nicht habe. Habe auch schon viele Bewerbungen geschrieben, die ich auch gelungen fand, für Jobs, die mir Spaß gemacht hätten und die ich in meinem Lebenslauf erwähnen würde, aber bisher nur Ablehnungen. Also wie? :-(

Siny

hast du schonmal einen Berufstest gemacht? Vielleicht gibt dir das ja einen Denkanstoß?
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

nora

Vor Ewigkeiten mal.. aber da kam irgendwas ganz Schräges raus, was ich nicht machen wollte. Ich denke schon, dass ich ungefähr zumindest weiß, was ich machen will. Die Frage ist eher, wie ich dahin komme. Ich würde gerne im redaktionellen Bereich arbeiten, entweder im Bereich Physik oder Food oder (Food)Fotografie oder Literatur. Bei einer Online -redaktion, Radio oder Zeitung, das ist im Prinzip gar nicht mehr so wichtig.

Epines

Hallo Nora

An den meisten Unis gibt es Psychologische Beratungsstellen vielleicht lässt du dir erst mal da einen Termin geben und schilderst deine Situation und dein momentanes Befinden.

Mit den Eltern würde ich einfach einmal ganz offen reden, schließlich lieben sie dich und wollen nur das Beste und was dies wirklich ist, könntet ihr gemeinsam herausfinden.

LG
Epines

DreiPunkte

Hi Nora,

deine Situation ist bisschen schwierig, aber ich denke, du denkst zu einseitig.

Zum einen mit dem Finanziellen. Du studierst gerade und wenn du nebenher einen Job machen willst, muss dir bewusst sein, dass dies NEBEN dem Studium läuft. Das heißt zum einen, es ist eine Doppelbelastung, da du dich hauptsächlich aufs lernen konzentrieren musst. Dann musst du bedenken, dass du ungelernt bist. Du kriegst da nun mal keinen Job für 12 Euro die Stunde, sondern musst kleine Hiwi arbeiten machen.
Es heißt ja auch jobben und nicht einem erlernten Beruf nachgehen.

Selbst, wenn du eine Ausbildung beginnen würdest, musst du rechnen, dass du auch die ersten zwei Jahre unter 800 Euro/Monat verdienst.

Dann solltest du mal mit deinen Eltern über deine Gefühle reden.
Vielleicht glauben sie auch einfach, du bist stinkfaul und weißt nicht wirklich, was du machen möchtest.
Erklär ihnen deine Situation und versteh auch ihre.
Kann mir sehr gut vorstellen, dass sie dich sicher nicht bedrängen wollten. Du musst dir aber auch klar werden, dass du ihnen jeden Monat eine Stange Geld kostet. Wenn du eine eigene Wohnung hast, verschiedene Versicherungen usw. muss das von ihnen bezahlt werden. Rechne dir das mal aus. Dann Essen, Kleidung, Literatur, Freizeit.
Dann wollen Eltern nun einmal, dass ihre Kinder irgendwann selbständig werden. Sie werden nun einmal alt und wollen sich zur Ruhe setzen und die Sicherheit haben, dass ihr Kind, sich selbst versorgen kann und irgendwann auch für sie sorgen kann, wenn sie es nicht mehr selber können.
Kannst du dir vorstellen, dass sie dich deshalb fragen, wie es bei dir läuft?
Nur weil sie deiner Meinung nach kein Verständnis zeigen, muss es nicht heißen, dass sie keins haben!

Du studierst, da solltest du in der Lage sein, einmal offen mit ihnen zu reden. Wenn sie dich lieben, verstehen sie dich und unterstützen dich sicher, soweit sie können. Aber du musst ihnen helfen, dir zu helfen.


nora

Hallo!

Ich war schon bei verschiedenen Beratungsstellen, unter Anderem auch bei der psychologischen Studienberatung. Leider saß dort jemand, der mir so gar nicht helfen konnte. Irgendwann hab ich es dann aufgegeben, weil mich das immer noch mehr runtergezogen hat. Ich hab halt irgendwie nich so richtig ein konkretes Problem, ich bin bloß überfordert. Das ist schwierig zu erklären.

Und die Sache mit dem Jobben kenne ich ja. Ich hatte zwar auch schon einen richtig gut bezahlten Job, aber meistens gibt es halt bloß so 7,00/Std Sachen, die einen inhaltlich auch gar nichts bringen. Aber immer, wenn ich etwas "besseres" in Aussicht habe, stürze ich mich sofort darauf.

Das mit meinen Eltern könnte sein, wie DreiPunkt es schildert. Ich denke, sie schaffen es einfach nicht, mir etwas Anderes zu zeigen als ihre Enttäuschung und Wut und deswegen schaffe ich es nicht, ihnen etwas von mir zu zeigen :-(

Ich habe jetzt einen ungefähren Überblick über meine Studiumssituation und wenn ich viel Glück habe, ist es doch gar nicht so schlimm. Ein Freund hat mir angeboten, es meinen Eltern darzulegen, da wir im Moment ja gar nicht vernünftig miteinander umgehen können. Vielleicht ist das ja eine gute Idee und es nimmt mir auch auf jeden Fall die Riesenangst davor, es ihnen zu sagen. Dann mal schauen, wie sie reagieren und ob ich danach mit ihnen besser reden kann. Ich glaube noch nicht daran, aber wer weiß...

Lieben Dank übrigens an alle, die mitreden und versuchen, mir zu helfen :-)

Siny

Kannst du vielleicht Hiwi machen? Das wäre inhaltlich was...
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Epines

Hallo Nora

Das mit dem Freund der sich bereit erklärt hat mit den Eltern zu reden, finde ich  eine gute Idee. Manchmal braucht es bei festgefahrenen Situationen einen Dritten, der die Sache nüchtern erklärt, um wieder einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Viel Mut wünsche ich dir!

Alles Liebe
Epines

Schnellantwort

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