(Internet-)Sucht und Lügen

Begonnen von DreiPunkte, 14 Oktober 2013, 17:27:18

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DreiPunkte

Mir ist jetzt schon öfters aufgefallen, dass - auch hier - Leute im Netz unterwegs sind, die davon wirklich abhängig sind. Sprich, wirklich jede freie Minute im Netz verbringen müssen und dabei insbesondere Foren oder Chats brauchen, um sich auszutauschen bzw. ein gewisses Feedback zu bekommen.
Klar, ich weiß dass dies keine Besonderheit ist.

Da mir dies inzwischen bei zwei Personen fand ich das Thema interessant. Die Personen , wovon ich eine gut leiden kann und die andere inzwischen aufgrund deren intrigantem und hinterhältigem Verhalten verabscheue, weisen ja doch ähnliche Strukturen auf, obwohl sie vom Charakter an sich nicht unterschiedlich sein könnten.

Man merkt schnell, dass das eigene Verhalten einfach nicht als real hingenommen und verschönert wird. Internetnutzung wird als Lösung für ein anderes Problem dargestellt oder bestritten, dass man überhaupt online ist.
Ich finds vollkommen normal, dass man auch mal den halben Tag am PC hängt und sich die Zeit vertreibt. Macht doch jeder, der Spaß an Computern, Internet oder Spielen hat. Gibt ja auch viel im Netz zu entdecken.

Aber wenn man sein Verhalten verheimlicht und verharmlost oder überspielt, sollte man sich wohl mal Gedanken machen.
Beide leugnen beharrlich, viel online zu sein. Der A behauptet, er schaue wenn nur mal Mails nach, aber selbst dazu habe er keine Zeit. Da sein Bekanntenkreis groß ist und man untereinander eben auch redet, merkten wir sehr schnell, dass wir angelogen werden.
Bei der anderen Person B wird ein Grund vorgeschoben, weswegen sie im Netz ist. Aber auch hier fällt auf, dass diese nur vorgeschoben werden, da das von Bekannten beobachtete Internetverhalten einfach nicht mit dem angeblich sehr vollgepackten Tagesablauf passt.

Gemeinsam ist ebenfalls, dass beide Personen sehr aggressiv reagieren, wenn man sie auf das Thema anspricht, was bei Süchten ja auch normal ist.
Bei Person A hält sich dies noch in Grenzen.
Person B ist jedoch aufgrund ihrer schon sehr labilen Art einfach gefährlich. Das ist auch, was mich so erschreckt. Diese Person hat sich über Jahre ein Lügengeflecht aufgebaut, was die meisten Menschen glauben. Wobei man sagen muss, dass sich niemand wirklich wundert, wieso diese Person nur online Kontakt will und in keiner Weise bereit ist, sich selbst mit guten Bekannten am Telefon oder so auszutauschen.
Ok, aber selbst wenn jemand einfach keinen persönlichen Kontakt wünscht, akzeptiert man das. Ist ja ok.

Vielleicht versteht ihr, was ich meine. Eine Sucht mag ja schon für die Person selbst schädlich sein, aber wenn diese dann noch zur Gefahr für andere wird, halte ich dies für sehr bedenklich.
Wenn ich dies hören würde, würde ich sofort an Drogen-, oder Alkoholabhängige denken, die in bekifftem Zustand Auto fahren oder auf Personen aufpassen, was sie gar nicht mehr können.
Aber das, was ich quasi erlebt habe, läuft auf einer psychischen Ebene statt und daher halte ich dies für weitaus gefährlicher. Eine Person schafft sich durch ihre Lügen und Vorspielen einer falschen Stärke und Einfühlungsvermögen das vertrauen von zahlreichen Menschen, die genau so jemanden suchen.
Im Ergebnis geht es ihnen auch gut mit der Person, da sie ja nie hinterfragen, was ihnen erzählt wird. Aber sobald man dies tut, zeigt die Person ihr wahres Gesicht und greift böse an.

Gut, das ist jetzt ein Einzelfall, ist mir schon klar. Und ich bin froh, dass die meisten wohl eher dem Charakter der Person A entsprechen.

Mir ists einfach nur bewusst geworden, wie kaputt Süchte Menschen machen können und welche Auswirkungen sie haben, auch wenn sie auf dem ersten Blick einigermaßen harmlos erscheinen.
Für mich war jemand, der an genannter Sucht leidet, bisher einfach jemand, der sein leben kaputt macht. Auch seine sozialen Kontakte.

Daher gebe ich das Thema einfach mal zur Diskussion, auch wenn ich jetzt keine genaue These formuliere. Aber vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und ich würd mich über Austausch freuen. Andere Suchtformen sind ebenfalls willkommen.


Gruß
...

DreiPunkte

als Ergänzung:

Für mich war jemand, der an genannter Sucht leidet, bisher einfach jemand, der sein leben kaputt macht. Auch seine sozialen Kontakte.
Aber eben nicht das von anderen. Das habe ich eher bei anderen Süchten erlebt und dort ist dies auch offensichtlicher.

Jede Sucht, zerstört natürlich auch noch etwas bei anderen Menschen, aber meiner Meinung nach gibt's da Unterschiede. Wenn ich ein naher Angehöriger bin, leide ich an einer Sucht mit.
Fährt mich jemand über den haufen, weil er ein berauschendes Mittel genommen hat, naja, kann man sich denken.

Aber dies sind alles Sachen, die von der Sucht ausgehen.

Mein beschriebenes Verhalten ist jedoch ein anderes. Gut, vielleicht entsteht dies auch, wenn noch eine andere schwerwiegende psychische Erkrankung im Spiel ist.

Ich finde grade nicht die passenden Worte, um den genauen Unterschied zu erklären, hoffe daher, dass ihr versteht was ich meine

Deja

Interessant, aber ich fürchte, ich bin der falsche Gesprächspartner.