Hallo

Begonnen von FeelAlone, 29 August 2013, 16:38:17

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FeelAlone

Hallo. Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Ich bin 25 Jahre alt und fühle mich seit einigen Monaten sehr schlecht. Letztes Jahr ist meine Oma gestorben und ich komme einfach nicht darüber hinweg. Hinzu kamen einige private Probleme (im Studium und finanziell), sodass es mir in den letzten Monaten immer schlechter geht. Ich könnte teilweise stundenlang durchheulen und tu dies teilweise auch. Diese Hoffnungslosigkeit und diese Selbstzweifel machen mich einfach nur fertig. Dazu kommen noch Schlafstörungen und Alpträume, die mich tagtäglich begleiten.

Ich weiß nicht was ich tun soll...

Stachel

Vor 7  Jahren starb mein Opa, das Schlimmste was mir je passiert ist. Ich bin bis heute nicht wirklich darüber hinweg, ich habe gelernt damit zu leben und es hinzunehmen. Ich denke oft an ihn, an den letzten Tag, seinen plötzlichen Tod, völlig unerwartet.

NIcht nur damit muss man leben, auch mit einer schwächelnden Psyche, mit dem rebellierenden Körper wenn man zu viel verlangt. Wenn Du nicht auf Dich Acht gibst, Dir Zeit für Dich nimmst und Dir Hilfe suchst, jemanden zum reden oder eine Stelle für Gespräche und Beratung, ob Du weitere Hilfe brauchst, dann wird Deine Psyche Deinen Körper in die Knie zwingen.

Seit Jahren habe ich versucht, das alleine zu schaffen, und seit letztem Jahr habe ich Hilfe in Form von Therapie und Medi geholt. MIr ging es jetzt fast ein ganzes Jahr richtig gut, nur wenige Momente die mich aber nichtmal aus der Bahn geworfen haben. Nun habe ich so was wie einen neuen Tiefpunkt aber ich habe auch immernoch eins: Hoffnung.

Du musst gar nichts. Du kannst alles lassen wie es ist. Aber wenn es besser werden soll, such Dir Hilfe. Egal ob bei einer Beratungsstelle oder erstmal beim Psychater oder Hausarzt. Von alleine löst sich keins Deiner Probleme, aber du kannst es schaffen, dich bald wieder besser zu fühlen.

(klasse, was ich anderen für schlaue Tipss geben kann, bin ganz baff. Ich glaub ich koüier mir ein paar Sachen mal rüber und les sie morgen mal in meinem Thread *g*)

Alana

Hallo FeelAlone,

erstmal ein herzliches Willkommen. Natürlich bist Du hier richtig.

Es tut mir sehr leid, dass Deine Oma gestorben ist. Ich fühle mit Dir, mein Oma verstarb vor guten 2 Jahren und ich bin immer noch nicht darüber hinweg, da sie mir sehr sehr nahe stand.

Die Schlafstörungen und Albträume sind leider eine logische Konsequenz von Deiner Niedergeschlagenheit. Aus meinen Studienzeiten weiß ich, dass psychologische Beratungen von der Uni angeboten werden, als auch, was Deine Finanzierung betrifft. Vielleicht schaust Du einfach mal auf der Website Deiner Uni nach und besorgst Dir dort Termine. Es ist absolut keine Schande dorthin zu gehen, sonst gäbe es dieses Angebot ja gar nicht. Es ist immerhin eine Last weniger auf Deinen Schultern.
Ich drücke Dir die Daumen und vergiss nicht, wir sind hier für Dich da.
Alana

FeelAlone

Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich weiß, dass ich Hilfe brauche. Allerdings habe ich keine Ahnung wie ich das machen kann. In die Uni möchte ich nicht, da ich dort so viele Menschen kenne und nicht will, dass jemand etwas davon mitbekommt. Was kann ich denn sonst tun wenn ich zu einem Psychologen gehen will? Wie sind die Abläufe? Brauche ich da eine Überweisung von einem Hausarzt und wie sieht es mit der Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung aus? Habe leider keine Ahnung von diesem ganzen Kram..

Ansonsten habe ich leider niemanden mit dem ich reden kann. Zwar bin ich seit sehr langer Zeit in einer festen Beziehung, kann mit ihm darüber aber nicht reden. Ich weine auch öfter nachts und er bekommt es mit, aber sprechen kann ich nicht wirklich mit ihm, va. nachdem ich vor über 2 Monaten nachdem er von einer Geschäftsreise wieder gekommen ist, halb zusammengebrochen bin und ihm gesgat habe, dass ich manchmal Selbstmordgedanken habe und das alles nicht mehr aushalte. Er hat dann auch angefangen zu weinen und mich stundenlang im Arm gehalten. Nach diesem Tag hat er von selbst nie wieder etwas darüber gesagt, bis ich ihn am Freitag darauf angesprochen habe. Er meinte, dass er sich nicht getraut hätte und dass er extra sehr viele Unternehmungen für die letzten We s geplant hatte, um mich abzulenken. Ich weiß ja, dass er wahrscheinlich nicht mit mir über sowas reden kann oder möchte, find es allerdings etwas doof, dass er mich dann am Samstag gefragt hat "wie es mir damit jetzt geht". Da habe ich nur gesagt, dass ich nicht mit ihm darüber reden kann, weil es ja nicht sein kann, dass ich ihn drauf ansprechen musste. Hm ja seit dem ist es komisch zwischen uns...

Wie gehen denn eure Partner mit eurem "Zustand" um?

Danke fürs Lesen.

Stachel

Also ich habe zunächst mit meinem Hausarzt gesprochen, der ein sehr sehr verständnisvoller und guter HA ist. Er hatte mich auch krank geschrieben und mir gesagt, dass ich was für mich tun soll. Es mir gut gehen lassen soll etc. Ich kam eine Weile mit zwei-drei Wochen Krankenschein im Jahr aus und rappelte mich immer wieder soweit zurecht, dass ich auf der Arbeit erscheinen konnte.

Nachdem ich dann gar nicht klar kam, hatte ich das Glück, Gesprächsstunden bei einerm Sozialdienst meines Arbeitgebers zu bekommen.

Für dich würde das so aussehen, dass du mit deinem HA sprichst und Dich zum Psychologen überweisen lässt. Ich habe dann bei verschiedenen Therapeuten angerufen und mich auf eine Warteliste setzen lassen. Seit Januar konnte ich dann die Thera anfangen, da sie auch sofort genehmigt wurde. Wie das mit Anträgen etc. läuft, hat mir der Thera gesagt bzw. der Psychologe.

Ich würde an Deiner Stelle den HA aufsuchen und diesen um Rat fragen.

Da ich keinen Partner habe, kann ich zu der anderen Sache nichts sagen. Ich schätze, es ist sehr für ihn, damit umzugehen, weil er Angst haben dürfte, etwas falsches zu machen oder zu sagen.


FeelAlone

Danke für deine Einschätzung. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für ihn schwierig ist. Dennoch denke ich im Moment, dass es einfach das Beste wäre, wenn ich mit ihm gar nicht (mehr) drüber spreche. Ich will ihn damit nicht belasten und im Endeffekt kann er mir bei meinen Problemen eh nicht helfen.

Achja. Im Allgemeinen kann ich mir gut vorstellen, dass ich irgendwann mal eine Therapie beginne. Allerdings kann ich mir gar nicht vorstellen, so etwas "ernst zu nehmen." Ich habe nämlich selber als Nebenfach Psychologie studiert und darüber hinaus auch einige Seminare zum Thema Therapie (Schwerpunkt Systemische Therapie) belegt. Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass ich mich mit diesem Hintergrundwissen einfach auf jemanden einlassen kann...

alleinundeinsam

Hi FeelAlone, keine gute Idee mit dem nicht mehr drüber reden. Habe ich auch gemacht! Das hat dazu geführt, daß wie zwei Parallelleben geführt haben! Ich hab dann später in der Phase meines Zusammenbruches ein Paargespräch bei meiner Psychologin geführt, in dem sie meiner Frau genau erklärt hat wie es um mich steht und was diese Krankheit bedeutet. Ich kann dir das nur empfehlen und zwar möglichst bald. Wie dein Partner dann damit umgeht, kann ich dir natürlich nicht sagen! Hoffentlich anders als meine Frau!
Aber einfach so tun, als wäre nix passiert ist mit Sicherheit das falscheste was du machen kannst.
Ich wünsch dir von Herzen viel Glück und einen verständnisvollen Partner!
alleinundeinsam

FeelAlone

Danke für deine Antwort. Haben gestern nochmal drüber geredet aber er versteht mich einfach nicht. Ich denke auch, dass es kaum vorstellbar ist, dass jemand einfach nicht mehr da sein möchte wenn man selbst ein lebensfroher Mensch ist. Keine Ahnung wie es jetzt weiter gehen soll. Ich will ihn nicht auf Grund meiner scheiß Depressionen verlieren..das halte ich nicht aus..

FeelAlone

Habe mich jetzt per Mail bei einigen Psychologen gemeldet. Ich hätte niemals gedacht, dass es in so einer großen Stadt wie D... nur so wenige Praxen gibt, die auch Menschen mit einer gesetzlichen Krankenversicherung behandeln. Unglaublich!

alleinundeinsam

Liebe FeelAlone,

ich wünsche dir von ganzem Herzen daß dein Partner sich besinnt und dir hilft, für dich da ist und dich auffängt.
Das Gegenteil kenne ich aus eigener Erfahrung und das ist wirklich beschis... !
Sag ihm was er dir bedeutet, daß du ihn brauchst und bitte ihn um Hilfe.
Geht zusammen zum Doc, daß er von einem Fachmann aufgeklärt wird!

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute

alleinundeinsam

FeelAlone

Wie hat deine Frau denn reagiert? Hat sie dich und deine Probleme nicht ernst genommen oder sie gar ignoriert? Wie lange wart ihr verheiratet? Magst du das erzählen?

Ich bin mir noch nicht so sicher wie es mit meinem Freund diesbezüglich laufen wird. Muss auf jeden Fall nochmal mit ihm darüber sprechen..auch wenn es mir natürlich nicht leicht fällt.

FeelAlone

Nachdem ich einigen Therapeuten angeschrieben habe und sehr viele Absagen bekommen habe, habe ich vorhin eine Terminzusage für nächsten Dienstag bekommen. Ich hoffe sehr, dass er mir helfen kann.

Adrenalinpur

ich denke mal einfach an euch schreiben tu ich noch

FeelAlone


FeelAlone

Niemand versteht mich. NIEMAND. Erst schlägt mein Freund mir vor, dass ich mich doch einweisen lassen könnte und zehn Minuten später erzählt er mir, dass ich mir meine Minderwertigkeitskomplexe, den Selbsthass und die Panik vor anderen Menschen nur einbilde und es mir nur einrede. Sonst will auch niemand etwas negatives hören. Ich halte das nicht mehr aus.