die lieben Nachbarn?

Begonnen von Lucinda, 01 August 2013, 17:05:34

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Lucinda

Hallo,

wie haltet ihr das mit euren Nachbarn?

Also ich gehe auf Abstand und erzähle nicht zu viel.
Hab eher rücksichtslose Nachbarn und Tratschtanten.
Ich will einfach nur meine Ruhe vor denen.
Bin so froh und erleichtert, wenn ich ihm Stiegenhaus auf niemanden treffe.

Im Nebenhaus wohnt ein älterer Mann, der schizophren ist und manchmal herum schreit. Über den wird viel geschimpft und auch eine Unterschriftenaktion gestartet, damit er auszieht.
Hat aber nicht geklappt. Zum Glück. Er hat keine Verwandte und es eh schwer genug.
Er schreit nur in seiner Wohnung. Wenn man ihn draußen sieht, wirkt er ganz normal.

Wenn man eine psychische Krankheit wird oft schnell gelästert.

Ich will mich da raus halten und wie gesagt, einfach von meinen Nachbarn in Ruhe gelassen werden.

Die Nachbarn kann man sich halt nicht aussuchen.

Das sind so ein paar Gedanken von mir.
konnte.

Lucinda

Sorry, mit dem Handy ist das Posten von Beiträgen ein wenig kompliziert. Deshalb sieht man bei meinen Beiträgen oft komische Fehler.

Apropos, komisch. Früher wurde mir oft gesagt, ich wäre komisch.
Jetzt zum Glück nicht mehr, obwohl inzwischen wäre es mir egal. ;-)

Siny

Man sagt mir immernoch ich wäre komisch, nur heute ist das nett gemeint. ;-)
Meine Nachbarn ignoriere ich größten Teils. Man grüßt halt aus Höflichkeit. Nur der eine, der hier direkt neben meinem Freund wohnt quatscht uns gerne mal zu und will uns jetzt auch noch zum Essen einladen, weil mein Männe für ihn die Blumen gegossen hat. Das will ich mal so gar nicht! :(
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Epines

Hallo Lucinda

Meine Erfahrungen mit Nachbarn sind das man ihnen freundlich begegnen, sie jedoch nicht zu nahe an sich ran lassen sollte.
Egal wo ich wohnte hatte ich meistens aufdringliche Nachbarn, die wesentlich mehr Kontakt mit mir wollten als ich mit ihnen. Dummerweise ließ ich mich oft darauf ein und es wurde mir dann meist schnell zu viel und zu eng.

Heute bin ich wieder in meinem Heimatort gelandet und entgegen zu früher sind die Nachbarn räumlich näher. Leider wurde viel verbaut.
Ich unterhalte mich oft über den Gartenzaun mit allen, aber lade niemanden ein, außer ich mache eine großes Fest das Lärm verursacht, dann sind natürlich immer alle auch eingeladen. Ich selbst lehne Einladungen aus Zeitgründen ab. Mittlerweile haben sich daran alle gewöhnt und laden mich nicht mehr ein.

Leider habe ich seit zwei Jahren neu zugezogene Einfamilienhausbesitzer mit Schwimmbad, die ständig wegen Lärm reklamierten, selber aber nicht gerade die ruhigsten sind und oft bis weit nach Mitternacht zusammen mit Gästen in ihrem Schwimmbad grölen und schreien. Oder als die Kirschen reif waren haben sie um Vögel abzuschrecken, in ihre drei Kirschbäume Radios gehängt die 24 Stunden an waren und mich fast wahnsinnig gemacht hatten! Ich selber reklamiere nie, denn ich weiss ja das ich oft laut bin und  im Grunde stört es mich ja nicht, mich stört nur, dass sie selber Lärm machen und es anderen nicht zugestehen und es ärgert mich, dass sie bei anderen Nachbarn nie etwas sagen, sondern nur bei mir! Ihr Haus ist 300 Meter weg von mir, da muss man schon gut hören können um den Lärm in seinem ganzen Umfang wahr zu nehmen. Natürlich haben sie auch Recht wenn sie mir vorwerfen ich würde mich nicht an Ruhezeiten halten, aber ich kann oft nicht anders, oder soll ich an Sonntagen, wo das Wetter gut ist ruhig sein und Däumchen drehen um dann am Montag, wo es regnet arbeiten um mit den Maschinen im Schlamm zu versinken? Manchmal frage ich mich warum Leute aufs Land ziehen und dann den landwirtschaftlichen Lärm nicht tolerieren.

Da kann ich nun sehr rachsüchtig sein. Sie hat mich gefragt, ob ich meine Haselnusshecke etwas zurückstutzen könne, damit ihre Himbeeren, die sie unmittelbar an die Grenze gepflanzt hat, mehr Licht hätten. Die Hecke ist 5 Meter von ihrem Grundstück entfernt und keinerlei Äste hängen darüber. "Selbstverständlich", sagte ich und nun wird die Hecke immer an Tagen über Mittag gestutzt, wo sie mit Besuch im Garten weilt und gerne Ruhe hätte. Bisher hat sie nie mehr reklamiert, denn wenn sie es täte, hätte ich natürlich kaum mehr Zeit die Hecke überhaupt zu stutzen :-), ich muss es ja über Mittag oder nachts tun, denn wann sonst? Vielleicht ist ihr dies bewusst geworden.

Wie Friedrich von Schiller schon erkannt hatte: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."

Alles Liebe
Epines

Lucinda

Danke an Epines und Siny für eure Antworten.

Ja, höflich und freundlich sein, aber seinen Freiraum in Anspruch nehmen.

Epines, genial, dass du nun die Hecke zur Mittagszeit stutzt. ;-)

Also bei uns hält sich kaum jemand an die Mittags-, Sonn- und Feiertagsruhe.
Naja, wird wohl eh überbewertet. ;-)
Manchmal ärgert es mich schon, aber vielleicht soll ich damit lernen, gelassener zu werden. ;-)

Liebe Grüße
Lucinda

Kane239


Ich habe über 40 Jahre im gleichen Haus gewohnt und zuletzt wusste ich wenn mich Jemand grüßte nicht einmal dass das meine Nachbarn sind. Hat mich nie interessiert. Da war mir zu viel Kleinbürgertum im Spiel.

Lucinda

Nun bei uns wohnen nur 5 Parteien im Haus und im Nebenhaus, das direkt anschließt auch 5.
Bin so froh, wenn ich niemanden begegne...

Siny

Ich begegne auch nicht gernen irgendwelchen Nachbarn, genauso wenig wie beim Gassi gehen anderen Hundehaltern.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Freudestrahlend

Ich kenne alle meine Nachbarn, naja, fast alle. Vielleicht 35 von 40. Und den meisten begegne ich ganz gerne, mit einigen verabrede ich mich sogar. Manche mag ich richtig gerne und habe viel Kontakt zu ihnen, z.B. der Mensch, der in derselben Gemüsegruppe ist wie ich. Wir tauschen oft selbstgepflückte Sachen aus und machen zusammen Obst ein und so. Wir haben mit der Hausgemeinschaft zusammen einen überdachten Fahrradständer gebaut und manchmal machen wir Grillparties zusammen, zu denen aber immer höchstens ein Drittel aller BewohnerInnen kommt. Ein alter, gehbehinderter Nachbar wird von mir mit Einkäufen versorgt. Er ist ein bisschen anstrengend, wie alte Menschen halt manchmal sind, aber ich habe etwas Mitleid mit ihm. Der Mensch von gegenüber hat auch einige seltsame Anwandlungen, aber ich kann trotzdem friedlich mit ihm leben.

Nur die Leute, die immer die Hoftür offen lassen, weswegen ich morgens um 7 schon vom Türenknallen geweckt werde, die möchte ich gerne ganz gepflegt erwürgen.
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

DreiPunkte

Hallo,

ich finde man kann das Thema nicht unbedingt verallgemeinern.
Grundsätzlich finde ich aber auch, dass bei Nachbarn ein gewisser Abstand gut ist. Kommt natürlich auch vor, dass man sich mit welchen anfreundet, dann ist dies natürlich immer anders. Dennoch sollte auch gerade hierbei eine gewisse Abstandsgrenze eingehalten werden. Auch die besten Freunde möchte man nicht gerne jeden Tag im Wohnzimmer sitzen haben.

Rücksicht stärkt eine Nachbarschaft. Leider ist dies oft nicht so super einhaltbar, da wohl jeder ein anderes Verständnis hierfür hat.
Grundsätzlich gilt, seine Lärm- und andere Belästigungsquellen so ruhig wie möglich zu halten.

Bei uns gibt's zwar keine festen Ruhezeiten mehr, dennoch halte ich es einfach für eine wichtige menschliche Eigenschaft, gewisse Zeiten einzuhalten.
Man muss nicht Sonntagnachmittag (laut) Rasen mähen oder ähnliches.

Daher verstehe ich deine Einstellung auch nicht, Epines.
Zwar verstehe ich, dass man auf einem landwirtschaftlichen Hof bestimmte Arbeiten auch zu gewissen Zeiten erledigen muss, jedoch sehe ich es nicht unbedingt, dass man deswegen auf seine Nachbarn keine Rücksicht nehmen muss.
Viele Menschen ziehen gerade aufgrund der Ruhe aufs Land.
Den meisten wird bewusst sein, dass hier eben auch viel landwirtschaftlicher Betrieb stattfindet, der eben auch gewissen Lärm mit sich bringt.

Wenn du z.B. eine Hecke hast, die deine Nachbarin ,,stört", finde ich deine beschriebene Reaktion darauf ehrlich gesagt daneben. Hättest ja auch einfach ,,nein" sagen können.   Dann Arbeiten absichtlich zu Zeiten auszuführen, wo man weiß, dass es die Nachbarn stört, muss jeder für sich entscheiden.

Auch wird man sich auf Höfen und ähnlichem die Arbeiten in gewisser Weise einteilen können. Und ich denke, jeder hat dafür Verständnis, dass Bauern auch SO und spät abends im Sommer/Herbst ihr Heu einfahren müssen. Sowas ist immer wetterabhängig. Man nimmt es einfach hin.

Siny, dann sagt doch einfach ab oder dein Freund geht alleine hin, wenn er den Kontakt mit seinem Nachbarn pflegen möchte. Ist doch eine nette Sache, dass er sich bedankt. Ist von eurer Seite doch keine Pflicht hinzugehen.
Es gibt eben auch Menschen, die höflich sein wollen oder einfach neue Leute kennen lernen möchten.

Und genau das finde ich, macht eine gute Nachbarschaft aus. Rücksichtnahme und Toleranz.
Es kommt halt immer auf die Menschen an, die wo wohnen. Manchmal passts super und manchmal kommen eben lauter Querköpfe zusammen, so dass jeder im Grunde nur auf Stress aus ist und sich darüber freut, wenn er dem anderen eine reinwürgen kann.

Zum Glück lebe ich in einer ruhigen Nachbarschaft mit Menschen, die jeden einfach leben lassen. 

Gruß
...

Siny

Huhu Punktpunktpunkt!
Ich habe meinem Freund ja gesagt er soll da alleine hingehen beziehungsweise ganz absagen, das wiederum wäre aber ziemlich unhöflich von uns! Ich hoffe, dass er das einfach vergisst...
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Lucinda

Stimmt, es kommt auf jede individuelle Nachbarschaft an. Wo ich früher wohnte, freute ich mich auf Nachbarn zu treffen und ein wenig zu plaudern.
Wo ich jetzt wohne, hab ich keine Lust auf Gespräche mit den Nachbarn und bin einfach nur froh, wenn ich meine Ruhe hab.
Früher wohnte ich privat, jetzt in einer Genossenschaftswohnung.
lg L.

Julie

Also da wo ich jetzt wohne habe ich auch nichts mit meinen Nachbarn zu tun. Aber als ich noch in meinem Elternhaus gewohnt habe hatte ich tolle Nachbarn. Jeder hat jedem geholfen wenns mal Probleme gab, es gab nie Probleme wenn mal einer Nachts gefeiert hat. Die meisten hatten Kinder in meinem alter, so kams halt öfter mal vor das einer von uns bis tief in die Nacht mit lauter Musik gefeiert hat. DEs kam aber nicht übermäßig oft vor. Nachbarschaftpartys gab es auch und zu Geburtstagen waren die Nachbarn auch immer dabei. Also. Über meine damaligen Nachbarn kann ich mich nicht beschweren. Zu denen heute habe ich einfach keinen Kontakt 

Epines

Mit einem älteren Nachbarn hatte ich eine wunderbare Beziehung. Er war wie ein Vater zu mir und er sagte oft, dass ich die Tochter sei die er sich immer gewünscht, aber nie erhalten habe. Er hatte 5 Söhne :-)

Leider verstarb er viel zu früh mit 72 an einer Gehirnblutung und er fehlt mir wirklich.
Mit ihm war es auch so ein Geben und Nehmen, jeder war für den anderen da. Ich profitierte oft von seiner Lebenserfahrung und seinen handwerklichen Kenntnissen. Ich habe sehr viel von ihm gelernt und es machte ihm Freude mir sein Wissen weiter zu vermitteln.

Ich denke wenn man auf die Nachbarn freundlich zugeht hat man schon viel gewonnen. Klatschtanten kann man auch deutlich sagen, dass man es nicht mag über andere zu reden. Ich selber mache immer deutlich, dass ich mit niemandem ein Problem habe.

Bei mir ist es leider oft so, dass neue Nachbarn, die hier bauen ständig irgendwelche Dienstleistungen von mir möchten, für die ich einfach kaum Zeit habe. Kürzlich hatte ich gerade so ein Erlebnis. Da kam eine entfernte Nachbarin und fragte, ob ich ihr ein Grundstück mähen, damit sie Heu für ihre Pferde machen könne. Der Bauer wolle es nicht mähen, weil es zu hügelig sei und dadurch seine Maschinen kaputt gehen. Ich fragte dann, wie sie den Rest machen wolle, also wenden und häufeln. Da sagte sie, dass sie gedacht hätte, dass ich dies auch noch machen könnte. Sie wolle selber heuen (selber heuen...!) , weil das Heu vom Bauern so teuer sei. Im Verlauf des Gesprächs sagte sie , dass mir dafür eine gute Flasche Wein sicher sei. Ähhhh.... mir verschlug es echt die Sprache. Für ihr Grundstück würde ich mit meinen alten Maschinen 12 Stunden arbeiten und mindestens 70 lt. Diesel verbrauchen und dies nur damit sie Kosten sparen könnte, weil das Heu so teuer sei. Und dies natürlich mitten in der Heusaison, wo ich selber genug zu tun hatte.

Ich möchte hier nun nicht genauer ausführen was ich ihr sagte, aber sie erwog danach das Heu lieber beim Bauern zu kaufen, weil es da doch billiger sei.

Dann gibt es neue  Nachbarn die sich ständig Geräte ausleihen wollen, wie Leitern, Motorsensen, Kettensägen usw., aber natürlich immer genau dann, wann ich sie auch brauche. Ist ja klar im Winter braucht man keine Motorsense :-). Die  Motorsensenklingen kommen stumpf zurück, die Ketten ebenso und die Kosten trage selbstverständlich ich und wenn ich die Leiter wieder brauche, muss ich sie selber holen, oder mehrfach nachfragen. Deshalb habe ich dies nun alles abgestellt. Ich helfe gerne aus, wenn ein Nachbar dringend Hilfe braucht, aber ich lasse mich nicht mehr ausnutzen. Seitdem ich alle Dienst-Leistungen nicht mehr kostenfrei ausführe, fragt auch kaum mehr einer danach :-).

Ist bei mir vielleicht etwas anders als bei Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus.
Nachbarschaftshilfe ist etwas Gutes, aber sie sollte ausgewogen sein.

Einen schönen Tag euch allen :-)
Epines

Lucinda

Ich bin zur Zeit krass drauf, will keinen meiner Nachbarn sehen.
Ich will einfach MEINE RUHE. ;-)