Das Untier, daß in jedem wohnt

Begonnen von Svvenja, 28 Juni 2013, 21:01:04

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Svvenja

Als ich am Abend zur Ruhe kam,
da war mir aufgefallen-
ich war erkaltet, nicht mehr warm,
und wetzte meine Krallen.

Das Untier, das in jedem wohnt,
kennt Hohn, doch kein Erbarmen,
dass es nie die Schwachen schont-
Klauen, die tödlich dich umarmen.

Bin ich am Abend dann allein,
kommt mir in den Sinn,
ich hab' kein Herz, bin kalter Stein,
weil ich zufrieden bin.

Das Untier, das in jedem lauert,
folgt nicht nur dem Instinkt.
Es immer neue Opfer fordert,
ergözt, da du nach Leben ringst.

Wenn du am Abend bist bei mir,
bin unruhig ich, ganz fremd.
Dann versteckt sich dieses Tier,
es plant bereits, wie es dich kränkt.

Das Untier, das ich in mir trage,
geb' ich niemals her.
Es ist keine unangenehme Plage,
ich liebe es gar sehr:
Es bleibt bei mir und schützet mich,
daß ich es richtig wähle.
Geb' ich für dich mein Leben, ich!
Du, meine sehr verdorbene Seele.