Meint ihr dass das möglich ist?

Begonnen von Gast(Guest), 18 Juli 2008, 22:19:15

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Gast(Guest)

Hallo zusammen,

seit Jahren schwirrt mir eine Frage im Kopf herum, die mir keiner beantworten kann oder will.
Vielleicht gibt es noch jemanden, dem das Gleiche passiert ist wie mir.

Depressionen gab es bei mir immer schon, seit meiner Kindheit. Früher waren die Phasen, in denen es mir gutging länger und die depressiven Phasen kürzer. Meine längste Depression hielt damals ein halbes Jahr an. Behandelt hat mich immer unser Hausarzt, von im bekam ich, wenn es mir schlecht ging, Imap - ein Neuroleptika gespritzt. So bin ich irgendwie Jahrzehnte durchs Leben gegangen.

Vor 5 oder 6 Jahren wollte unser Hausarzt das ich das Rauchen aufgebe. Nachdem ich mit mehreren Versuchen kläglich gescheitert bin, schlug er mir vor, Zyban zu nehmen. Eigentlich wurde Zyban ja als Antideressiva entwickelt, das sozusagen als Nebenwirkung eine Nikotinabstinenz mit sich brachte.

Ich willigte ein und bekam Zyban, natürlich auf Privatrezept, verschrieben. Ich nahm es vorschriftsmässig ein. Nach ca. 10 Tagen war ich rauchfrei und nicht nur das. Ich war so gut drauf, wie es nie für möglich gehalten hätte. Unternehmungslust, Lachen Spaß haben - so sah mein Alltag aus. So war ich früher nie, auch nicht in meinen guten Zeiten.

Dann kam der Zeitpunkt wo ich dieses Medikament ausschleichen und am Ende ganz absetzen musste.

Bin dann in ein tiefes schwarzes Loch abgerutscht, in dem ich heute noch sitze. Meine jetzige Depression dauert schon 5 Jahre. Mein Hausarzt hat mich zum Psychiater geschickt, der mir nach einiger Ausprobierei Mirtazipim verordnet hat. 60mg nehme ich pro Tag. Habe kaum noch Hoffnung mal wieder hoch zu kommen - bin ziemlich verzweifelt. Die Symptome werden immer schlimmer, bzw. kommen neue hinzu.  :'(

Meint ihr ob das mit der Einnahme von Zyban zusammenhängen kann, dass ich so abgerutscht bin?

LG

Siny

probiers doch aus und lass es dir wieder verschreiben...
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Ina

#2
Es kommt leider sehr oft vor, dass man wieder in so ein tiefes und dunkles
Loch rutscht, wenn man ein Antidepressivum absetzt, Ich denke aber, dass
es daran liegen könnte, wenn man nebenbei keine Therapie macht. Denn
die Antidepressiva allein lösen schließlich keine Probleme - das kann man
nur mit Hilfe einer Therapie machen!
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

to_be_a_born_loser

Hallo Gast,

ich denke, daß Du wieder in Depressionen gefallen bist, hängt nur indirekt mit dem "Zyban®" zusammen.
Deine Depressionen wurden mit dem "Zyban®" nur mitbehandelt und es ist klar, daß wenn Du es absetzt, Du wieder in Depressionen fällst.

Das Dir "Mirtazapin®" nicht hilft, wundert mich erlich gesagt nicht. "Mirtazapin®" hat eine ganz andere Wirkungsweise als "Zyban®".
"Mirtazapin®" ist ein tetrazyklischen Antidepressivum, es wirkt sedierend, d.h. es beruhigt und macht etwas müde.
"Zyban®" hingegen ist ein Selektiver Noradrenalin- und Dopamin- (geringfügig auch Serotonin-) Wiederaufnahmehemmer (NDRI), es wirkt antriebssteigernd.

"Zyban®" ist allerdings nicht auf Kassenrezept verordnungsfähig, da es nur zur Rauentwöhnung zugelassen ist.
Jedoch gibt es "Zyban®" auch noch unter einem anderen Handelsnamen, nämlich "Elontril®".
Unter diesem Handelsnamen ist es zur Behandlung von Depressionen zugelassen und somit auf Kassenrezept verordnungsfähig.

Ein ähnlich wirkendes Antidepressivum ist auch z.B. "Cymbalta®" (ist ein Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und auch antriebststeigernd).

Ich denke, daß bei Dir demnach wohl eher ein antriebssteigerndes Antidepressivum Wirkung zeigt, wie z.B.: Elontril® oder Cymbalta®.

Ich weiß, daß einige Ärzte diese Art Antidepressiva nicht gerne verordnen, da sie teuer sind (ca. 200,- Euro im Quartal), ganz im gegensatz zu z.B.: Mirtazapin®" (ca. 130,- Euro im Quartal).

Spreche mal mit Deinem behandelnden Psychiater, ob er Dir vielleicht ein antriebssteigerndes Antidepressivum gibt.
Es zumindest mal ausprobiert, statt ein sedierendes.

Trotzdem solltest Du eine Gesprächstherapie machen und an Deiner Situation arbeiten, denn nur wenn Du Deine Situation aktiv veränderst, wirst Du auch auf Dauer Erfolg haben können, wenn Du irrgendwann Dein Antidepressivum absetzen wirst.


L.G. Tobe


Gast(Guest)

Hallo zusammen,

zuerst einmal danke für eure Antworten.

Mein Psychiater ist der Meinung, dass für mich nur ein sedierendes Antidepressiva in Frage kommt. Ich war schon immer ziemlich "hibbelig" und bevor ich Mirtazapim nahm, war spätestens um 4:00 Uhr für mich die Nacht zu Ende. Seit ich Mirtazapim nehme schlafe ich länger. Hibbelig bin ich aber immer noch. Werde häufig darauf angesprochen, warum ich so unruhig bin. Ich rutsche auf jedem Sitzplatz hin und her - mein ganzer Körper ist immer irgendwie in Bewegung. Mich macht es selbst manchmal verrückt, nicht still sitzen zu können.

Tja eine Therapie würde ich gerne machen aber mein Arzt sieht hier wohl keinen Handlungsbedarf. Er will mich in Reha schicken uns spricht von Erwerbsunfähigkeit.

Reha geht im Moment noch nicht, aus beruflichen Gründen.

Ich arbeite gerne, fühle mich aber oft überfordert und habe immer Angst Fehler zu machen. Diese Angst ist ja auch nicht unbegründet, da ich häufig Konzentrationsstörungen habe. Nebel oder Watte im Kopf. Wenn ich dem Arzt sage, dass es mir nicht gutgeht, bekomme ich eine AU -direkt für 6 Wochen. Verlängerung ist kein Problem.

Ich weiß nicht warum ich keine Therapie bekomme - vielleicht lohnt es bei mir nicht mehr.

Liebe Grüße

Bienchen

hi!

du bist auf deinen arzt angewiesen, wenn du eine therapie machen willst. zumindest in österreich. da rufst du einfach bei organisationen die psychotherapie anbieten an und fragst wegen einem termin.
ob dein hausarzt damit einverstanden is oder net kann dir dann egal sein. wenn dui dasmachen möchtest is das deine sache.

und im übrigen bin cih auch der meinung dass ein antriebsteigerndes antidepressivum besser wäre...zusätzlich mit einem anderen viell.

das hibbelig sein...nicht still sitzen können usw. hattest du das auch bevor du depressiv warst?
viell. is es eien form von ADHS. dann solltest du auch viell. dagegen behandelt werden. hat viell. überhaupt gar nix mit der depression zu tun.

achja und meiner meinung nach helfen tabletten auch nur wenn man zusätzlcih eien therapie macht. nur vollgepumpt mit irgendwelchen chemischen substanzen...das kann doch nciht gesund sein.
man muss an sich arbeiten. und das kannst du alleine nicht.
therpaie is sicher viel vile hilfreicher als tabletten. ist meine meinung.

lg sabine

Gast(Guest)

Hallo,

danke für eure Antworten. Ein neuer Arzt - ja wenn das so einfach wäre. In unserer Stadt sind die Psychiater hoffnungslos überlaufen. Wartezeiten von mehr als einem Jahr sind für einen Ersttermin die Regel.

Gute Frage ob ich schon immer so hibbelig war. Diese körperliche Zappelei habe ich erst seit ca. einem halben Jahr. Vorher war ich zwar innerlich nervös, wirkte aber, außer in Krisensituationen, auf andere, äußerlich ruhig.

Für meine Eltern war ich immer zu lebhaft und zu unruhig - für meine Lehrer war ich immer zu still und zu verschlossen.

Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr wer ich wirklich bin.

Liebe Grüße und danke für eure Hilfe