das Leben ist so schwer

Begonnen von Svvenja, 22 Juni 2013, 21:49:16

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Svvenja

hallo,
ich will nicht bis ins Detail berichten, was heute passiert ist. Der Treppensturz im Schock war wohl das Geringste. Mit meinen Töchtern bin ich dann in dem Zustand auch noch Auto gefahren. Das Leben ist so schwer für mich geworden. Aktuell jetzt versuche ich es mal mit Alkohol. Ich will, daß mich alle in Ruhe lassen. Mein Rücken schmerzt von dem Sturz. Ich will heute einschlafen und nicht mehr zu mir kommen. Ich ertrage mich nicht mehr. Die Depression ist nicht besser geworden. Die Medikamente wirken nicht oder ich hatte zuviel Erwartungen daran geknüpft. Die Psychotherapie macht alles noch viel schlimmer.
Vielleicht ist das Schreiben hier, eine Hilfe? Ich hab es versucht. Vielleicht mag mich jemand lesen?

Grüsse

JustMe

Hallo Svvenja,
ich wollte nur sagen, ich habe dich gelesen, ich kann dich verstehen und ich fühle genauso (Threadtitel). Wenn du dich heute mit Alkohol betäuben willst, kann ich das nachvollziehen. Doch bitte achte auf dich und denk daran das Tabletten und Alkohol sich in der Wirkung gegenseitig verstärken. Vielleicht magst du stattdessen doch lieber hier schreiben, was dich alles bedrückt? Wir haben auch einen geschützten Bereich, wo nur nach Anmeldung gelesen/geschrieben werden kann.

Vielleicht reicht auch ein Glas ganz bewusst getrunken um dich zu beruhigen? Ich weiß nicht wie alt deine Töchter sind, aber vielleicht wäre es besser jemanden anzurufen, der sich heute/morgen um sie kümmern kann?

Ich wünsche dir, dass es bald ein Stückchen besser geht und würde gern mehr von dir lesen.

Alles Liebe!
justme

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hallo JustMe,
ich habe das dritte Glas Bitterlemon/Rum² intus-bin also nicht mehr ganz nüchtern. Mein Rückschmerz entzerrt sich auch langsam. Meine Töchter sind schon 23 und fast 17 und ich hatte eben mit meiner Älteren ein langes Telefonat, weil sie sich sehr sorgt und wir uns sehr vertraut vieles erzählen. Meine Jüngste ist ein wenig verstockt, weil sie meine Reaktion heute erschreckt hat. Sie ist schwerbehindert und hat unheimlich feine Antennen. Es geht mir auch etwas besser und ich werde heute abend keine Doxepin einwerfen, wegen dem Alk. Vielleicht werde ich alptraumhaft schlafen-vielleicht aber werde ich nur schlafen. Aber eines ist sicher: durch den heutigen Tag weiß ich, wie schmal der Grad ist, auf dem ich mich bewege. Vor noch 2 Stunden hätte ich 30 Doxi schlucken wollen und mit Rum runterspülen. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Erschrocken war ich etwas darüber, daß ich in dem Zustand mit meinen Töchtern unterwegs war-das war verantwortungslos. Sie erhalten mich am Leben, sie sind mein Stolz. Meine langjährige Bekannte war heute ebenso entsetzt, es tut mir sehr leid, daß ich ihre Geburtstagsfeier so überstürzt verlassen musste. Ich hasse Tage, wie diesen. Jetzt komme ich langsam runter. Habe mich heute hier auch registriert.

Danke dir!

JustMe

Hallo,
ich freue mich, dass es dir ein klein bisschen besser geht und der schlimmste Druck erst einmal weg ist. Mach dir bitte nicht so große Vorwürfe, dass du in dem Zustand mit deinen Töchtern gefahren bist! Wenn man unter Schock steht, macht man manchmal so etwas... Und du standest unter doppeltem Schock, denn auch der Treppensturz löst eine Schockreaktion im Gehirn aus. - Wichtiger ist es, dies überhaupt zu erkennen und sich für die Zukunft eine Alternative zu überlegen und fest vorzunehmen diese in Zukunft immer umzusetzen.

Ich wünsche dir einen erholsamen Schlaf und freu mich wieder von dir zu lesen.

LG justme

inregistrierung

Zitat von: JustMe in 22 Juni 2013, 23:48:14
Wichtiger ist es, dies überhaupt zu erkennen und sich für die Zukunft eine Alternative zu überlegen und fest vorzunehmen diese in Zukunft immer umzusetzen.

LG justme

ja, die Alternative ist so eine Sache: ich liebe die Einsamkeit und zeige zuweilen autistische Züge. Das wird bis jetzt als Agoraphobie falsch verstanden. Ich will nichts weiter, als meine eigene Welt. Ich will nicht wie ein Popstar Menschen begeistern-wozu auch.  Ich will mich vertiefen und nicht mehr auftauchen. Ich bin glücklich damit, allein zu sein. Ich lebe schon jahrelang in keiner Beziehung-ist mir zu anstrengend und ich will keine besten Freunde...wozu auch. Permanent werde ich falsch verstanden und habe ein Gesichtererkennungsproblem. Ich igle mich nicht in meiner Wohnung ein, denn ich gehe immer raus, wenn ich muß. My Home is my rescue yacht-eine Sicherheitsinsel und kein Dauerwohnsitz.

Alternative ist schwierig-will ich denn eine?

Grüsse
Svvenja

Nele

Liebe Svvenja,

vieles kommt mir sehr bekannt vor. Die Kinder lassen Dich leben, die Emotionen sind gleich null, Empfindungen gibt es nicht, der einzige Ausweg scheint die Flucht. Kommunikation ist so ziemlich das letzte, was man sich wünscht.

Als ich hier "aufschlug" ging es mir ähnlich. Vor mir lagen ne' Menge Insulin und ein Berg Schlaftabletten, soll ja auch wirklich klappen!!!  Aber ich denke, wenn man sich entschliesst, trotzdem in einem Forum zu schreiben, dann ist der Wunsch nach Gehörtwerden größer. Jedenfalls geht es mir so.

Hätte ich es getan, dann hätte ich meinen Jungs, so ziemlich das Schlimmste angetan, was möglich ist. Ebenso hätte ich die nächste Generation geschaffen, die irgendwann auf die Couch muss. Es wäre schlicht und ergreifend sehr egoistisch von mir gewesen. Glaub mir, ich kenne den Druck. Es scheint alles unmöglich, alles ist unwichtig, nichts hilft.

Ich habe dann einfach angefangen hier zu schreiben. Anfangs habe ich mich sehr geschämt und glaubte, die lachen sich zu Hause kaputt über dich. Ist nicht so! Und sollte doch einer denken, "man hat die einen Vogel"  BITTE!!!
Jedenfalls hatte ich das Gefühl gehört zu werden, getröstet zu werden, verstanden zu werden. Etwas in mir fühlte sich ziemlich erleichtet und der Druck ließ nach.

Ich möchte Dir damit Mut machen. Falls es Dir hilft.

Ganz herzliche Grüsse, Nele

Svvenja

hallo Nele,
danke für deine Nachricht. Ich will auch nur sagen: es gibt mich noch. Heute war ich bei meiner Ärztin und sie hat meine miese Stimmung gut auf gefangen. Meine Kinder sind auch genau der Grund, warum ich noch da bin. Mein kleiner Enkel ist diesbezüglich der wichtigste Grund. Der Kleine kommt dieses Jahr zur Schule und hat das ganze Leben vor sich...so gut und so belastend es auch ist. Ich weiß aber auch, daß mein Leben auf einem schmalen Grad verläuft, denn es gibt diesen Gedanken noch, aus dem Leben zu gehen. Vielleicht kann sich ein nicht depressiver Mensch nicht vorstellen, was das bedeutet. Ich hoffe, daß ich diesen einen Moment nicht so bald wieder erleben werde.

Grüsse
(bin jetzt auch registriert)

vonny

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hab auch seit jahren probleme mit mir und der welt. Bin auch in behandlung... Es dauert eine zeit bis man besser klar kommt, grad im anfang scheint es aussichtslos. Und doch gehts irgendwann bergauf. Und dennoch gibt es immer wieder momente in denen man sich nur betäuben möchte. In den letzten tagen wird mir auch wieder alles zu viel, aber alkohol oder tabletten sind da keine lösung. Tu dir lieber was gutes, gönn dir ein schönes bad und geh danach schlafen.... Das hilft mir dann schon manchmal .... Oder ein bewusster spaziergang.... Ich wünsche dir alles gute! Du bist nicht allein!!

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