Der Spiegel

Begonnen von Nele, 15 Juni 2013, 12:34:35

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Nele

In den Spiegel schauen, heißt Bildern vertrauen.
Exakt und gegeben, Perfektion im Erleben.
Original und Kopie, in bestechender Harmonie.

Sich identisch gegenüber stehend, scharfer Blick,
nichts übersehend.
Einmal vorhanden, doch zweimal da,
getrennt durch Glas, gelogen und wahr.

Einer gibt vor, der Andere macht nach,
gespiegelte Körper, präziese und wach.
Die Dinge zu tauschen kann niemals geschehen,
denn nur das Abbild kann kopieren und sehen.

Es handelt bescheiden, ist zufrieden mit Beiden.
Kann synchronisieren, hat nicht zu verlieren.
Loyal dem Erbringer, doch niemals geringer.
Zeigt Schwächen und Fehler, ist stummer Erzähler.

Die Vorgabe scheint blind, ein spielendes Kind.
Doch nur sie kann bestimmen, wann beide sich sehen,
entscheidet die Dauer, wird schnell wieder gehen.

Einj Blick in die Augen, ein kurzer blos,
doch alles verstehend und regungslos.
Dann ein prüfender Blick und ein Schritt zurück.

Der Nachahmer scheint sehend und alles verstehend,
kopiert perfekt, nichts bleibt versteckt.
Geht der Erbringer, wird auch der Nachahmer gehen.
Sie drehen sich um als wär nichts geschehen.

Die Kopie wird verschwinden, nur im Spiegel zu finden.
Allein zu sehen wird sie niemals sein,
ist Abbild uns Trug, existiert nur zum Schein.
Das Original ist beständig, bleibt bestehen, lebendig.

Kane239

#1
Erlaubst Du das ixh mit dir un den Spiiegel schaue?

Nele

Ich danke Dir! ......macht mich etwas verlegen

Nele

AlterEgo

Das finde ich sehr schön.
"Neue Sachlichkeit" ist keine Stilrichtung, sondern eine Lebenseinstellung- jeden Morgen wieder.

Kane239


Muss es nicht! Entweder schreiben die meisten Gedichte ohne Reim, oder mit Inhalt der entweder unverständlich ist, oder total überzogen. Oder Beides! Deine Gedichte ergeben Sinn für jeden der ein wenig der Empathie fähig ist und lesen sich zudem schön! Wirklich große Klasse!

Siny

Ich find's auch toll! =)
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Leen

Hey Nele,

ich muss sagen, dein Gedicht ist wirklich fantastisch!
Du hast wirklich eine wunderbare Begabung die richtigen Wörter zu finden.
Ich lese selbst gerne Gedichte und finde deines ist so professionell, es könnte auch von einem bekannten Dichter sein.
Also, Hut ab, es ist unglaublich toll!

irene