Asperger Syndrom

Begonnen von monidepri, 13 Juni 2013, 22:35:32

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monidepri

Hallo Ihr,

gibt es unter Euch jemanden der betroffen ist oder jemanden persönlich kennt der betroffen ist ? Alles was man im Internet so erfahren kann habe ich schon durchgelesen. Soweit ich es aus mehreren Quellen erfahren habe gibt es viele Menschen die fast ihr ganzes Leben unbemerkt damit leben. Ich bin mir nicht sicher ob es bei mir vielleicht zutrifft. Habe am 11.juli einen termin in einer klinik. Bei mir stimmt was nicht in Sachen Empathie. ..ist so langsam mein Eindruck. Ich ecke ständig bei anderen an und trete von einem Fettnäpfchen ins nächste. Auch wenn ich es gar nicht will. Eigentlich kann ich sowas sein was man Ekelpaket nennt ... zumindest wenn andere Emotionen zeigen und ich damit nicht umgehen kann oder nicht weiß wie ich drauf reagieren soll. Wenn dann was nicht so läuft wie ich mir es vorstelle dann neige ich auch zu Wutanfällen aus Verzweiflung. Ich kann mir Gesichter vin Menschen so gut wie gar nicht merken. Meine Mutter sagte mir ich wäre als Kind nicht erziehbar gewesen und Kontaktaufnahme wäre unmoglich gewesen. Allerdings weiß ich nicht wie sie mich angesprochen hat...vielleicht hat sie mich auch angebrüllt und ich habe auf durchzug geschaltet :-)

Und hier im Forum habe ich auch gemerkt daß ich...wenn ich schreibe...hemmungen habe auf manche antworten wiederum zu antworten. Vorallem wenn es sich um eher persönliche oder mitfühlende antworten handelt, werde ich sehr unsicher. Und ich habe dann etwas Sorge daß es mir jemand übel nimmt wenn ich nicht antworte...weil ich es ja gerne würde nur weiß ich spontan nicht wie oder was...und wenn ich nachdenke sind sschnell mal paar Tage vergangen (weil ich ja auch viel Arbeit hab) und dann ist es sowieso zu spät und gar nicht mehr interessant.

Allerdings bin ich trockene alkoholikerin. Meine Eltern haben auch beide getrunken....wohlhabend und gesellschaftlich integriert versteht sich  ;-) ... vielleicht liegt ja auch da der hund begraben...

Habt ihr Erfahrungen im Umgang mit solchen Problemen...wer weiß etwas...

Liebe Grüße Moni

Adrenalinpur

Meine persönliche, wenn auch nicht qualifizierte Meinung das ich kein Arzt oder  Psychologe bin: Nicht jeder der nicht für jeden und alles keine Emphatie hat ist deshalb gleich ein Fall von Asperger.

Lese bitte http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie und
http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom

ach das hast du schon gelesen, sorry. Wutanfälle passen Null zu Asperger

Vielleicht ist ein anderes Ereignis dafür verantwortlich dass Du dich nicht in andere Menschen einfühlen kannst, eine schwere Enttäuschung z.B. er kann auch ein Abwehr- und Selbstverteidigungsmechanismus des Unterbewusstseins sein.

Über das Forum mache Dir bitte nicht soviele Gedanken.

Am 11. war der Termin was kam dabei raus?

Gruss A.

monidepri

Noch ein kleiner Nachtrag...

Ich habe gehört daß es sehr anstrengend ist ein empathisches Gespräch zu führen..sich selber zu vergessen und ganz und gar mit dem Gefühl bei seinem Gesprächsparrtner zu sein. Es soll angeblich der Energieverbrauch ansteigen und vergleichbar sein mit einer körperlichen Höchstleistung. Gleichzeitig wirkt es sehr entspannenf auf den eigenen Körper und soll sehr gesund sein.

Naja ... ich glaube ich kenne das Gefühl der Empathie schon...nur empfinde ich es auch als sehr anstrengend...ich weiß nicht ob das normal ist. Allerdings habe ich ja auch eine tochter im Alter von zwei Jahren...vielleicht bin ich auch empathisch nur ein bißchen ausgelaugt....ich gebe zu daß ich mich schon ein bißchen auf die Entlastung freue wenn sie bald in die kindergruppe geht...auch wenn ich sie wahrscheinlich nach einer stunde schon vermisse :-)

Aber wieviel Empathie ist normal...und wie reagiere ich auf einen schlecht gelaunten Wurstverkäufer...oder noch schlimmer...wie reagiere ich auf einen gut gelaunten Wurstverkäufer ... :-) im moment geht bei mir gar nix mehr... wer kennt das ?


monidepri

Hallo Adrenalinpur,

Danke für deine antwort. Der Termin kommt noch am 11. Juli.

Das mit der Enttäuschung könnte tatsächlich sein... bin schwer enttäuscht worden. Das habe ich mal wieder versucht zu verdrängen. :-)  Kurz habe ich darüber mal nachgedacht...vielleicht zu kurz...deshalb dank an Dich für die Erwähnung.

Wikipedia habe ich aus technischen Gründen noch  nicht gelesen...mache ich aber jetzt noch. .

Liebe Grüße Moni

Mai

Liebe Moni,

ich kenne das. :)
Auch ich habe Probleme auf die Emotionen Anderer zu reagieren und damit umzugehen. Meistens frage ich mich dann innerlich panisch: was soll ich jetzt tun? muss ich was tun? was soll ich sagen? was soll ich fühlen? wie soll ich reagieren? ... Das ist allgemein beim Zusammensein mit anderen Menschen so. Gespräche sind dann oft sehr anstrengend für mich und meistens bin ich danach sehr erschöpft oder angespannt. Besonders, wenn das Gespräch sehr emotionsgeladen war - egal ob negatib oder positiv. (Es gibt so bestimmte Leute in meiner Familie, bei denen bin ich schon nach 3 Minuten Telefngespräch furchtbar erschöpft...) Asperger habe ich meines Wissens nicht, ich bringe das eher mit meiner Depression in Verbindung. Da es mir allgemein schwer fällt, zu empfinden und Kontakt zu meinen Gefühlen zu finden (eben durch meine Depression, resp. Mechanismen die ich mir iom Laufe meines Lebens angeeignet habe), denke ich, dass die Erschöpfung und Anspannung daher kommen. Im Gespräch bin ich dann überhaupt nicht bei mir (also: was fühle ich bei dem, was mir mein Gegenüber erzählt?), sondern frage mich, was für eine Reaktion von mir erwartet wird. "Wie MUSS ich fühlen", statt "wie fühle ich"? Das ist natürlich sehr anstrengend, weil man auch permanent die möglicherweise erwartete Reaktion 'spielt'. Könnte das bei dir auch so sein?
Und eines noch: 'normal' würde ich mal sofort streichen ;) Kategorien wie 'normal' und 'unnormal' sind furchtbar. Besonders wenns um menschliche Emotionen geht.

Liebe Grüße, Mai

Adrenalinpur

Sorry Moni,

ich habe den Termin vor Müdigkeit falsch gelesen

und auch für Mai:

ich denke auch wir sollten uns bei allen ICDs und anderen medizinischen Einordnungen bewusst sein, dass jeder Mensch anders ist und auch ein Recht darauf hat, ohne gleich in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden.

Der eine Mensch empfindet etwas anderes mehr oder tiefer als der andere. Jeder Mensch hat andere Erfahrung gemacht, und reagiert auf Eindrücke anders.

Mal ein Beispiel: ich bin jetzt müde und möchte Stille um mich, die Nachbarn feiern. Sie kamen vielleicht um 14 Uhr heim von der Arbeit ich um halb sieben, sie interessiert es nicht was ich erlebt habe, ich wünsche ihnen zwar viel Spass, aber ich kann ihre Freude nicht teilen und mir ist es auch egal.

Zu den eigenen Emotionen finden @Mai ist auch ein Lernprozess.Gestern habe ich ganz lange und viel einfach meine Gefühle aufgeschrieben, als Brief an mich selbst, den Gott an den ich vielleicht glaube und es ist erleichternd, es geht aber nicht immer und ist manchmal schmerzhaft.

Ich wünsche euch alles liebe und dass ihr eure innere Ruhe findet

Gruss Adre