neu hier

Begonnen von freuleinachsoo, 31 Mai 2013, 17:58:08

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freuleinachsoo

hallo, ich bin neu hier und ich bin verzweifelt, denn es geht mir schlecht, ich bin am ende meiner kräfte und ich weiß nicht wie es weiter gehen soll, da ich null perspektive habe.
Hier ein paar infos über mich: Ich bin 46j, habe 3 Kinder, eine tochter 26j, einen sohn 15j, eine tochter 12j, verheiratet seid 1997, seid einem jahr getrennt, die beiden jüngeren leben beim vater, meine älteste studiert in berlin, ist selbst mutter von einer tochter 4j.
Leide seid meinem 20gsten lebensjahr an panikattacken, später depressionen dazu. 3x klinik a 9 bis 10 wochen, diverse psychotherapien, ohne erfolg wie man sieht. Zur zeit bin ich zwar in therapie, aber nur alle 2 wochen, das ist viel zu wenig. Nehme seid 11 Jahren venlavaxin 300mg mitlerweile. Mein behandelnder Arzt meint, depressionen bekommt man mit medikamenten gut in den griff. Merk ich nur nix von. Meine Panikattacken sind nicht mehr so sehr das problem, dafür diese unerträgliche depression.
Mäßiger hauptschulabschluß, keine ausbildung, zwar angefangen, doch dann wieder abgebrochen, aufgrund panikattacken. Fazit, was bleibt ich bin ein versager, als Mutter versagt, als ehefrau versagt als tochter versagt und freunde hab ich auch keine mehr. Die freundschaft zu meiner besten freundin hab ich auch zerstört. Unfähig bindungen aufrecht zu erhalten, aufgrund meines egoismuss, der unfähigkeit andere wahrzunehmen, deren gefühle, ICH  bezogen.
Ich fühle mich einsam und verlassen, aber geschieht mir ja auch nur recht, wer so auf den gefühlen der anderen herumtrampelt. Um die Tage überhaupt zu überstehen, dröhn ich mich weg, entweder mit tafil oder alk oder tafil und alk. Doch leider hält die wirkung nicht lange an. Wieder klinik? Aber der glaube an den erfolg fehlt mir. Der letzte klinikaufenthalt hatte zur folge, dass, als ich entlassen wurde, völlig über mir schwebte, ein unnormales selbstwertgefühl entwickelt hatte, voller euphorie und "jetzt schaff ich´s, denn ich bin gut, ich bin hübsch und ich kann alles was ich will" Als erste amtshandlung hab ich meine Ehe beendet. Das ist jetzt ein jahr her und ich bin mitlerweile noch schlechter dran als damals. Nichts mehr übrig von der damaligen energie und zuversicht. Stattdessen, hoffnungslosigkeit, keine perspektive, mutlosigkeit, bin dabei mich komplett aufzugeben. War bisher suizid kein thema für mich (hab mit 11 meinen 2jahre älteren Bruder verloren durch suizid), denk ich mitlerweile ganz anders darüber. Einen Baum oder Strauch, der keine früchte bringt, soll man ausmachen. Ich hasse und verachte mich selbst, also wieso soll ich erwarten, das irgendjemand mich mögen könnte. Meide kontakte, geht ja eh wieder in die hose, weil ich den anderen verletzte. Ziehe mich immer mehr in mich zurück. Mag am liebsten garnicht mehr vor die Tür, wären nicht da meine Tiere (2 Hunde, 2 Pferde) um die ich mich kümmern muss, mit denen ich raus muss. Aber selbst das ist mir mitlerweile schon zu viel, war es damals meine Zufluchtstelle, wo ich meinen Alltag für kurze zeit hinter mir lassen konnte. Selbst dorthin hat das grauen einzug gehalten.
Über Kommentare, stellungnahmen (hoffentlich positive) würde ich mich freuen

stumm

willkommen im forum :-)
ich wünsche dir, dass du hier findest was du suchst

Epines

Hallo Freuleinachsoo :-)

Erstmal ein herzliches Willkommen auch von mir!

Hmmm, da hast du bis jetzt ganz schön viel mitgemacht in deinem Leben. Du hast viel versucht und nicht alles hat geklappt, kann gut verstehen wie man sich dann fühlt.

Ich denke mal das du hier am richtigen Ort gelandet bist und du wirst sehen, der Austausch mit uns wird dir gut tun.

***Einen Baum oder Strauch, der keine früchte bringt, soll man ausmachen**

Als jemand der schon unzählige Bäume gepflanzt hat muss ich da unbedingt widersprechen, denn auch ein Baum der keine Früchte bringt hat viele Vorteile. Er spendet Schatten, produziert Sauerstoff und düngt mit seinen Blättern den Boden :-).
Ganz bestimmt gibt es auch an dir sehr viel wertvolles, manchmal kann man es einfach nicht sehen, weil so viele andere Bäume im Weg stehen und die Sicht behindern.

Du hast nicht all dies überlebt um nun aufzugeben.

Alles Liebe
Epines


freuleinachsoo

Danke,
war gerade mit den hunden spazieren, im Wald allein, kein mensch außer mir, es war schön und es tat gut, das grün der bäume, das rauschen des baches, das zwitschern der vögel und doch muste ich heulen, weil meine sehnsucht nach liebe so emens groß ist, aber da ist niemand mehr, der mich in den arm nimmt, mich tröstet, mir sagt das wird schon wieder, du schaffst das. Liebe ist für uns so wichtig wie das sonnenlicht. Genauso wichtig sind Dinge auf die man mit stolz zurückblicken kann, bei denen man sagen kann, das hab ich geschafft. Doch leider gibt es bei mir nicht´s dergleichen und da viel mir ein satz ein, den mein vater einmal zu mir sagte, "du kannst nix, aber das kannste gut"

freuleinachsoo

bin immer noch hier, hab mich durch die verschiedensten themen durchgelesen. Bin eigentlich müde, müsste schlafen, komm wieder mal nicht aus dem bett. Aber ich bin so aufgewühlt. Mein ganzes bisheriges tristes leben zieht vor meinem inneren auge an mir vorbei. Muss an meine kinder denken, sie fehlen mir, aber ich bin nicht gut für sie. Kann anscheinend nur mit tieren, anstatt mit menschen. Tiere (Hunde) verzeihen einem, immer wieder, egal wie ungerecht man sie behandelt hat. Sie kommen immer wieder schwanzwedelnd auf einen zu. Sie tun mir leid. Doch leider egistischer weise muss ich zugeben, hätt ich sie auch nicht mehr, währ ich vieleicht auch schon längst nicht mehr. Sie sind die letzten lebewesen, die mir noch geblieben sind, mir ein bischen trost oder freude spenden. Sie sind die bliztableiter für meine unkontrollierten wutausbrüche, die sich eigentlich gegen mich selber richten.
So und nun genug rumgejammert, kann nicht mehr, das schreiben und denken fällt mir schon schwer. Verabschiede mich für den moment. Komme bestimmt wieder, hab ja noch genug zu heulen.

Deja

Hey

ich hab eben dein Posting im Geschützten Bereich gelesen und bin dann hier auf dich gestoßen. Zum Ersten möchte ich dir sagen, wie mutig ich dich finde. Du hast ehrlich und ohne beschönigen geschrieben, wie es dir als Mutter ergangen ist und was dadurch mit deinen Kindern passierte. Es nimmt mich mit, ich bin selbst Mutter und Tochter psychisch kranker Eltern.

Was deinen letzten Klinikaufenthalt betrifft, möchte ich dich fragen, wie hast du es geschafft, dieses Selbstwertgefühl zu erreichen, was du als unnormal bezeichnest? Mein Thera meinte letztens zu mir, genauso fühlen sich gesunde Menschen und genauso soll ich über mich denken.

Das du dich getrennt hast, ist nicht einfach so passiert, du hattest Gründe. Natürlich bringt dich das Alleinsein nun in die Lage, dich mit dir und deinen inneren Konflikten auseinandersetzen zu müssen. Zumal deine Kinder nicht bei dir wohnen.
Kinder kompensieren solange, wie sie auf einen angewiesen sind. Sind sie nicht mehr da, fühlt man plötzlich eine körperlich schmerzende bedrohliche Leere, die unerträglich scheint. Mein Sohn ist 14J, wird flügge und ich merke seit geraumer Weile, wie traurig und aggressiv es mich macht, nun oft allein zu sein. 13J lang hat es mir nichts ausgemacht, hier und da gabs sicher Phasen wo andere Dinge auch für mich wichtig waren aber durch sein Abnabeln bleibt mir viel mehr Zeit und Raum, den ich zu füllen, nicht kenne, nicht gewohnt bin. Das tut weh.

Vlt wär es ratsam, als erstes mal dein Bild über dich selbst zu überdenken. Du bist ein Mensch, kein Baum oder Strauch.
Menschen leben, Menschen machen Fehler, Menschen werden an ihre Grenzen gebracht. Bäume und Sträucher haben damit wohl eher nichts zu tun.
Weißt du, dein Posting im Geschützten Bereich hat mich getriggert aber iwas hat mich dazu bewogen, dir zu antworten.
Ich weiß jetzt auch, was. Du reflektierst, bist gandenlos ehrlich mit dir selbst und zu uns und das ist der erste Schritt, um an sich zu arbeiten.
Ich war Zeit meines Lebens, sogar heute noch, immer bereit, meinen Eltern alles zu vergeben aber es fehlt ihnen die entscheidende Basis. Selbstkritik, Selbstreflektion, Fehler eingestehen.

All das machst du und darum hast du es verdient, daß man dir zuhört und dich ernst nimmt.

lg Deja


freuleinachsoo

Liebe Deja,
danke, danke für deine worte. Hatte angst das man mich dafür verachten würde. Danke das du es nicht tust. Meine Kinder fehlen mir sehr. Kürzlich hatte ich mir alte tonbandaufnahmen angehört. Da waren sie wohl zwischen 4 und 6. Ihre stimmen zu hören, dieses unschuldige darin, dieses bedingungslose vertrauen, das so verletztlich ist, hat mich zutiefst berührt. Als elternteil trägt man eine enorme verantwortung, doch dem war/bin ich leider nicht gewachsen, damit überfordert, weil ich immer noch mit den dämonen meiner kindheit kämpfe und daher kein raum für andere bleibt. Darum ist es nicht gut kontakt mit meinen kindern zu haben, denn sie würden derzeit immer wieder von mir entäuscht. Ich kämpfe immer noch mit dem kind in mir, dem bösen kind, dass, das nur sorgen bereitet, das nicht liebenswert ist, das egoistisch ist, rebellisch, nicht gehorchen will. Es sitzt eingesperrt in einem raum und darf erst raus, wenn es wieder schön brav ist. Tut was man ihm sagt. Und ist es wiedersetztlich, dann muss man es eben schlagen, sonst wird ja nie was aus ihm. Alle meinen es doch nur gut und man will doch nur das beste.

Deja

hey freulein....

bitte, gern :-) Ich wünschte, meine Eltern wären so reflektiert wie du. Ich würde alles vergessen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Vlt wär es mal an der Zeit, dein inneres Kind ernst zu nehmen und ihm zu sagen, daß es sehr wohl seine Berechtigung hat.
Glaub mir, ich weiß genau, wie du dich fühlst. Wenn mein Thera zu mir von meinen rebellischen Anteilen spricht, würde ich am liebsten im Erdboden versinken. Aber die Anteile haben einen Sinn, man muß sie ernst nehmen.
Wir sind Erwachsene und niemand hat mehr das Recht, uns zu sagen, wie wir uns verhalten müssen. Und jemand der sein Leben lang ein gesperrt war, ja, der kocht eben iwann über. So wie unsere inneren Kinder.

Solange wie du dein inneres Kind abwertest, wertest du dich selber ab. Aber erst wenn wir diese- für uns negativ behafteten Emotionen, Wut, Ärger etc- ernst nehmen- werden wir vollständige Menschen. Niemand ist nur gut, niemand ist nur böse. Alle Menschen sind von allem etwas.
Eine Thera meinte mal zu mir, wenn ich meine Gefühle ernst nehmen würde, bestände die Gefahr in meinen Augen, mich "herabzulassen, auch NUR ein Mensch zu sein". Nicht das perfektionistische Ideal, was ich gern wäre, weil man es mir antrainiert hat.

Bei dem letzten Satz deines Postings, kommt mir das K*****. Ich hab ihn mein Leben lang zu hören bekommen.

lg Deja