Gedankenkarussell

Begonnen von königin, 03 April 2013, 13:06:12

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königin

Hallo,
war gerade bei meiner Therapiesitzung. Es war sehr anstrengend für mich. Denn seid ca. 1,5 Wochen kreisen wieder die gedanken in meinem Kopf. Ich habe mal wieder Probleme mit Nähe. Konnte sogar die Friseure kaum ertragen. Habe aber aushalten müssen, denn wegrennen wäre nicht gegangen. Gut hätte ich tun können, aber wäre zu auffällig gewesen. Dann habe ich immer das Gefühl mit meiner Stimmung auch meinen Mann mit runterzuziehen. Ich habe ihn gefragt ob er manchmal seine gute Laune verliert, wenn ich so niedergeschlagen bin. Er hat es bejat. Dann habe ich mich heute gefragt, ob ich wirklich gesund werden will, oder ob die Krankheit Alibi ist, nicht viel zu tun. Ich habe auch gedacht, es wäre schön wieder in eine Klinik zu gehen um nicht präsent sein zu müssen. Ich empfinde die Sonne, auf die jeder gewartet hat, als Belastung. Ich möchte nicht raus, will lieber im Haus bleiben. Am besten mit Kopfhörern im Bett. Rollos runter.

königin

Hallo Wohlstandspudel,
sicher ist eine Therapiesitzung dazu da auch unangenehme Dinge zu besprechen. Das die Depression ein Buch mit sieben Siegeln für Aussenstehende ist, ist auch klar. Aber ich habe auch das Gefühl, das ich mich manchmal nicht verstehe. Ich empfinde Dinge, die mir früher egal waren. Wird man durch eine Therapie anfälliger? Oder ist es die Depression, die einen empfindlich macht. Ich finde auch das die Gedanken ganz oft eigene Wege gehen. Nicht immer steuerbar. Es ermüdet mich auch total. Ist man nicht doch eine zu große Belastung für die Familie? Das sind gerade die Fragen die mir durch den Kopf gehen.
Königin

Nicki

Hallo Königin,

die Depression macht dich sensibler für Gefühle und Stimmungen, sowohl deine eigenen, als auch die in deinem Umfeld.
Das kann eine Belastung sein, aber auch eine enorme Bereicherung!
Ich hatte früher nur sehr feine Antennen für andere Mensche um mich herum. Inzwischen spüre ich auch mich sehr genau, wenn ich hinhorche und das kann mir bei der Bewältigung kleiner Krisen sehr hilfreich sein.

Gib nicht auf! Ich schick dir ei Päckchen Kraft und Sonnenstrahlen für dein Inneres!

LG
Nicki

königin

Hallo Nicki,
danke für deine lieben worte. von der warte habe ich es noch gar nicht betrachtet. Aber ich finde es momentan doch sehr belastend so viel zu spüren. es bremst mich schon aus, wieder den normalen Alltag aufzunehmen. die frage ist natürlich, ob depressive überhaupt jemals wieder "normal" leben können. Irgendwie zweifle ich daran. Was ist auch wenn die Gefühle zu stark werden und man es nicht mehr aushält? Irgendwie habe ich das Gefühl immer mit einem Fuss im Grab zu stehen.

Nicki

Hey Königin,

ich frage mich inzwischen, was überhaupt "normal" st und wer so lebt...
Also ich habe zwar auch immer wieder Tiefs, kann aber auch dann meinen Gefühlen zumindest noch interessante Seiten abgewinnen.
Viele Leute aus meinem Umfeld lieben z.B. die Fotos, die ich in solchen Zeiten mache, denn ich fange gerade dann besondere Motive ein.
Natürlich bin ich in solchen Phasen lieber ein wenig für mich, dies gilt es, mit den Personen in seinem Umfeld abzustimmen. Wenn ich sage, ich brauche meine Ruhe, akzepteren die meisten dies inzwischen.
Du solltest auch mit deiner Familie/deinen Freunden solche Absprachen treffen. Meistens verstehen die Anderen einen besser, als man denkt. Dann wirst du auch selber mit schlchten Phasen besser umgehen können, weil sie einfach Teil deines Alltags werden, für den du dich nicht rechtfertigen mußt!

Glaub mir, du bist völlig in Ordnung, so wie du bist!

LG
Nicki