Psychopharmaka (allgemein)

Begonnen von Fee, 23 März 2013, 19:58:19

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Fee

Liebe Interessierte !

Betreff: Psychopharmaka (allgemein), gab ich diesem Thread als Titel.

Allgemein deshalb, weil ich eigentlich gar nicht weiß, was ich Euch fragen könnte. Das Thema Psychopharmaka, beschäftigt mich einfach und zwar schon von Kindesbeinen an. Und Euch eben auch mehr oder weniger.

Warum ?

Unter anderem ...

... weil meine Mutter, seit ich denken kann, Psychopharmaka (Neuroleptika) gegen, die damals noch sog., Schizophrenie einnahm und gespritzt bekam.

... und weil ich Fachkrankenschwester für Psychiatrie bin (frühberentet).

... und weil ich, seit über 10 Jahren, auch verschiedene Psychopharmaka einnehme.

... und wegen vielem mehr.


Alles was ich zum Thema Psychiatrie und Psychopharmaka finden kann, lerne ich, ja, "erforsche" es geradezu.


Und trotzdem bringt mich alles insgesamt nicht weiter, weil im Grunde keine Erkenntnisse zum Thema als gesichert gelten.

So, und nun seid Ihr erstmal dran   ;o)


L.G. Fee

Video: Gefährliche Glückspillen -->  http://youtu.be/ohB0JUab4ys

Nicki

Hallo Fee,

ich las neulich im Spiegel einen interessanten Artikel über das neue DSM und seine Bedeutung dafür, was gesund und was krank ist. Da wurde auch auf die Pharmaindustrie hingewiesen und wieviele der Psychologen, die an diesem Standardwerk arbeiten von Pharmafirmen gesponsored werden.
Vielleicht findet man diesen Artikel ja irgendwo im Internet.
Mich hat er in meiner eher ablehnenden Haltung gegenüber "Glückspillen" bestätigt.

LG
Nicki

Fee

Ja, liebe Nicki,


den Spiegel-Artikel ...

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/psychologie-was-ist-noch-gesund-und-was-schon-krank-a-879250.html

... über das DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders = Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen), u.v.m. und das Handbuch selber, habe ich (und auch mehrfach gelesen *grins*).

Und ich denke da wie Du. Das Thema Psychopharmaka, fängt beim DSM an. Bzw. ja noch viel früher, nämlich mit der Entstehungsgeschichte der Psychiatrie. Mit der ich mich auch schon umfangreich befaßt habe.


Darf ich Dich/Euch fragen,

... ob und welche Psychopharmaka Du/Ihr, seit welchem Zeitraum Du/Ihr einnimmst/einnehmt.

... ob Du/Ihr Dich/Euch vor der Einnahme derer (umfaßend) über das /die Medikamente informiert habt oder diese einfach eingenommen habt, was häufig so ist. Denn oftmals, ist man ja auch gar nicht (mehr) in der Verfassung dazu, noch groß Informationen zu sammeln.

Über den Begriff "Glückspillen" und auch über noch so einige andere Begriffe, wie "Depris" (mag ich nicht), könnte man ... ääääääääääh ich   ;o) ... auch noch Überlegungen anstreben. Kommt ja vllt. noch dazu.

Ganz zu schweigen, von einer Diskusion, über die (korupte) Pharmaindustrie.

... nur los.


Und in der Zwischenzeit, erwarten viele schon, mit Spannung das DSM V. Darin kommt dann sicher niemand mehr ungeschoren davon !


L.G. Fee

Artikel: Psychische Leiden: Bin ich noch normal oder schon krank?  -->   http://www.psychiatrie-verlag.de/startseite/news/news-article/-614d82eb07.html

Fee

... edit: Diskussion, korrupt und wer noch was findet, darf es behalten :o)

Nicki

Hallo Fee,

mir wurde nahegelegt, Citalopram zu nehmen.
Ich habe es abgelehnt, mußte mich auf Drängen meiner Therapeutin dann intensiv darüber informieren und:
        habe es danach immer noch abgelehnt!

LG
Nicki

Fee

Hallo Nicki,

Danke für Deine Antwort.

Ich sehe morgen meine Psychotherapeutin, nach 4 Wochen Krankheit (ich) auch wieder. Und sie wird sicher nach meinen Medikamenten und meinem "Besuch" bei meiner Psychiaterin fragen ...

... äh, der nicht stattgefunden hat, *grusel und schnell verstecken, bis knapp vor`m Losgehen*.


Gute Nacht allen !

L.G. Fee


Fee

Guten Morgen !


Sich mit den Psychopharmaka auseinanderzusetzen, bedeutet (für mich) sich auch mit der Thematik der Psychiatrie auseinandersetzen.


* Dem "Psychiatriepatienten" ansich ... äh, von der Antike bis heute ...

* Den sog. Psychiatern und ihren Vorgängern ... schon bei den alten Griechen ...

* Den Psychiatrien und den früheren Verwahranstalten ... Höhlenverliesen

* Den Behandlungsmethoden vor der Entstehung/Einführung der Psychopharmaka
   ... Lobotomie z.B.

* Den Pharmafirmen ... Kräuterhexen, Geistheiler

* U.v.m. ... Entstehung der Erde


... bis man sich dann entlich mit den verschiedenen Medikamenten befassen kann.

Bevor man noch versehendlich in seinem Informationseifer bei Adam und Eva landet, denen das Essen vom Baum der Erkenntnis auch nur Unheil gebracht hat und ob es sie überhaupt gegeben hat.


Nun ja, allerdings kann man die Dinger auch einfach schlucken und gut is`.


Wie habt Ihr das denn gehandhabt ???



L.G. Fee, gerade beim Urknall   ;o)



nubis


Huhu Fee :-)

Nachdem ich mich fast 5 Jahre so mit meinem Trauma rumgeschleppt habe und weder Tabletten noch Therapie überhaupt nur in Erwägung zog ...weil: das muss ich doch auch so schaffen... - wurde es vor Weihnachten 2011 so schlimm, dass ich mir doch endlich Hilfe gesucht habe.

Mir hat es geholfen, dass durch eine Hormonuntersuchung festgestellt wurde, dass ein Ungleichgewicht herrscht welches man durch Tabletten regulieren kann.
'Einfach nur so' hätte ich die auch nicht genommen, aber die Erklärungen des Psychiaters waren einleuchtend für mich und ich habe die Tabletten (Fluoxetin) ohne weiteres Nachforschen genommen.

Über mögliche Nebenwirkungen habe ich mich absichtlich nicht informiert, weil ich eh zu Angstzuständen und Panikattacken neige und es nicht grade förderlich ist, wenn man dann auf sämtliche Symthome achtet.
Ich habe es anders herum gehalten und beim Auftreten von Nebenwirkungen (Schweißausbrüche und Schlaflosigeit) gezielt danach geguckt, ob sie daher rühren können.

Die Tabletten haben bei mir sehr gut angeschlagen und meine Stimmung deutlich verbessert - bis vor Weihnachten 2012 ...da mussten wir die Dosis etwas erhöhen (was ich auf Anweisung des Psychiaters ohne weiteres Nachfragen gemacht habe) und ich habe zusätzlich eine Therapie angefangen, welche auch bereits erste Erfolge zeigt: ich habe in den letzten 2 Monaten nur noch 2 mal Angstzustände gehabt und keine einzige massive Panikattacke :-)

Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich darauf eingelassen habe.
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Fee

Liebe nubis,

vielen Dank für Deine Offenheit !


Ich möchte gerne noch etwas zu Deinem Posting schreiben, aber nun bin ich erstmal "theraerledigt".


L.G. Fee

Nicki

Hallo Nubis,

ich freu mich, das deine Therapie schon Wirkung zeigt!!!
Weiter so!!!

LG
Nicki

nubis


danke Nicki :-))) freu mich grade über deine Worte!
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

stern

als eine die nubis von anfang an ein ganz klein wenig kennt...bin ich sehr froh,das du dich endlich entschlossen hast ,hilfe zu suchen und anzunehmen!ich wünsche dir alles liebe und viel erfolg beim aufarbeiten
stern(Admin)

nubis


bisschen off-topic - aber nochmals Danke :-)  ...kennst mich ja schließlich doch etwas mehr ;-)
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Epines

Hallo liebe Fee

Meine Meinung zu Psychopharmaka dürfte mittlerweile bekannt sein ;-)

Ein blühender Geschäftszweig mit hohem Potenzial, bei dem sich Milliarden verdienen lassen. Keiner ist im Grunde interessiert, dass kranke Menschen wirklich gesund werden, im Gegenteil, Nebenwirkungen sind erwünschte Effekte die wiederum sehr viel Geld bringen.

Keine Medikation wirkt langfristig, oder gar dauerhaft gegen Folgeerkrankungen emotionaler, körperlicher, oder sexueller Gewalteinwirkung. Egal was man schluckt, irgendwann wirkt es nicht mehr und man steht unweigerlich an der gleichen Stelle. Wenn man dann endlich bereit ist die Altlasten zu verarbeiten, hat man in  Form einer Sucht ein neues unverdientes Problem am Hals.

Wenn ich an all die wunderschönen Mädchen denke, die durch unbrauchbare Medikationen zu Tonnen und dadurch zusätzlich arg verletzt werden indem sie sich selber kaum mehr im Spiegel ansehen können, keinen Partner finden und ihre Einsamkeit unerträglich schmerzt, frage ich mich einfach , ob dieser Preis den man dafür bezahlt nicht zu hoch ist?

Du hast Recht, der Berufsstand der Psychiater boomt erstmals, endlich sind sie auch "wichtig" geworden und werden nicht mehr belächelt. Ständig schöpfen sie in Zusammenarbeit mit den Pharmakonzernen neue psychische Erkrankungen wie z.B. Wochenbettdepressionen... Natürliche Vorgänge im Leben jeder Frau werden plötzlich zu psychischen Erkrankungen? Und viele Frauen glauben es auch noch...

Wie kann es  sein, dass bald jeder zweite Amerikaner bi-polar ist? Auch hier herrschen ähnliche Tendenzen. Schnelle Diagnose = schneller Gewinn. Kundenbindung ist oberstes Gebot (Sarkasmus).

Ich selbst habe aus verschiedenen Gründen nie einen Psychiater aufgesucht. Einer der Hauptgründe war jedoch, dass ich nicht bereit war ein Medikament zu schlucken. Ich hatte mit Cannabis  schon genug an Medikation und wollte nicht, dass sich meine Persönlichkeit ausgerechnet in dem Moment verändert, wo ich endlich bereit war mich mir selbst und meiner Vergangenheit zu stellen. Mir war damals einfach bewusst, dass ich dafür bei allem Schmerz einen wachen Geist benötigte. Ich wollte nie ruhig gestellt werden und wenn doch, dann nur mit natürlichen Mitteln die ich steuern konnte, über die ich die Kontrolle selber hatte.

Die meisten Patienten wollen jedoch ein Medikament, ein Allerweltsheilmittel, dass ihnen alle Schmerzen, alle Altlasten und alle Krankheiten nimmt. Ich weiss von befreundeten Ärzten, dass Patienten erst dann Ruhe geben wenn sie etwas verschrieben bekommen. Wenn sich der Hausarzt weigert, kommt der Patient einfach nicht mehr, fühlt sich nicht verstanden...

Na ja jeder geht halt so seinen Weg. Jeder muss es für sich selber entscheiden. Es ist auch nicht so, dass ich jemanden verurteile der Medikamente nimmt, ich rede nur für mich und beobachte was so um mich herum passiert.

Ich nehme auch keinerlei anderen Medikamente, denn als Proband bin und war ich mir immer zu schade.

Psychopharmaka werden immer nur an gesunden Menschen (meist nur an Männern) ein paar Wochen (8 ?) getestet und dann bereits zugelassen. Viele wurden schon als unbrauchbar vom Markt genommen, um dann wieder unter anderem Namen als neues Medi empfohlen zu werden, obwohl man ganz genau weiss, dass  es keinerlei Wirkung hat! 
Kein Psychiater weiss  zuverlässig wie und ob ein Medikament wirkt. Jeder verschreibt einfach immer wieder aufs Geratewohl etwas Neues, bis es evt. beim Patienten zufällig wirkt. Der Placeboeffekt spielt da natürlich eine grosse Rolle.

Alle Studien über Psychopharmaka haben sich als unbrauchbar erwiesen, weil jeder Proband sofort weiss, ob er nun ein Placebo, oder ein echtes Medikament erhalten hat. Denn Placebos haben bekanntlich keine Nebenwirkungen.

Mein Vorschlag ist demnach, dass sich die Pharmakonzerne mit 50% ihrer Gewinne an der Kostenexplosion im Gesundheitswesen beteiligen, weil sie als Verursacher in Verantwortung genommen werden sollten. Damit würden auch die horrenden Krankenkassenbeiträge endlich wieder auf ein vernünftiges Maß reduziert.

Aber was erzähle ich dir, dass weißt du doch eh alles schon, wollte nur auch noch meinen Senf dazu geben ;-)

Alles Liebe Dir
Epines

Fee

Liebe Epines,

auch an Dich erstmal ein großes Dankeschön für Deine Teilnahme hier. Auch zu Deinem Posting, werde ich noch was schreiben, wenn meine "theradurchgeknallten" Neuronen sich von gestern wieder etwas regeneriert haben.

Nur möchte ich kurz etwas loswerden.

Schlimm finde ich, dass egal über was auch immer man sich informieren möchte, man an erster Stelle, erstmal Regerchen über den Verfasser der Information und seiner Intention durchführen muss, bei denen man nicht selten auf unglaubliches stößt.



Beispiel:

KVPM (Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte) = Scientology


Einen schönen Tag Euch  :o)