Seelenschmerz stellt sich vor

Begonnen von Seelenschmerz, 14 März 2013, 01:18:21

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Seelenschmerz



48 Jahre und seit der Kindheit immer wieder depressive Phasen, doch in den letzten 20 Jahren wurde die Depression Dauergast in meinem Leben, mal stärker und mal nicht ganz so stark, aber sie ist immer da.

Als kleines sensibles Mädchen wurde ich oft verletzt und so hab ich angefangen eine Mauer um mich zu errichten, nach außen war ich immer unbekümmert und stark, doch wenn mich niemand sah, dann weinte ich und wurde ich dabei erwischt, dann hat niemand gefragt was hast du denn, sondern es wurde sich darüber lustig gemacht und Sprüche abgelassen so was wie ,,stell dich doch nicht so an".
Dann als ich 10 war, wurde Mutter krank und mir wurden immer mehr Pflichten aufgebürdet, dann mit ca. 13 war ich soweit das ich neben der Schule auch für einen 7 Personenhaushalt verantwortlich war, musste mich um alles kümmern, jede Menge Pflichten aber keine Rechte.
Als ich 16 war, starb meine Mutter und alles wurde noch schlimmer, für jeden und alles zuständig dann noch mein Job, hatte ja mit 15 die Schule beendet und angefangen zu arbeiten.
Ich war total überfordert, doch das hat niemanden interessiert, von mir wurde erwartet das ich funktioniere, notfalls wurde mir mit Gewalt gezeigt wo ich hingehöre.

Am Wochenende hab ich mir regelmäßig abends raus geschlichen um mit paar Bekannten weg zu gehen, in die Disco oder in eine Bar, wurde ich erwischt, dann gab es Prügel.

Ich hab mich so sehr nach Liebe und Geborgenheit gesehnt, das ich blind vor Liebe meinen Exmann geheiratet habe, da war ich 21 und dann kam das böse Erwachen, er belog und betrog mich und trank oft und viel, als er dann immer aggressiver wurde und auch noch über mich hergefallen ist, hab ich mich von ihm nach 1 ½ Jahren Ehe von ihm getrennt. Es dauerte nochmal 1 ½ Jahre bis ich endlich geschieden war und die Zeit war die Hölle, er hat mich überall aufgelauert und wollte das ich zu ihm zurückkehre, er drang in meine Wohnung ein saß mitten in der Nacht auf meiner Bettkante usw. bis heute weiß ich nicht wie er damals in die Wohnung gekommen ist.

Angstzustände, Depressionen usw. machten sich breit und als ich dann nicht mehr konnte und zum Arzt ging wurde ich gar nicht wirklich ernst genommen, bekam eine Krankmeldung und Tabletten  die mich mehr aus dem Verkehr zogen  als das es wirklich halfen, also hab ich die wieder abgesetzt und weiter gearbeitet.

Dann erschien meine Schwester wieder auf der Bildfläche, nach dem ich ihre Hochzeit geplant hatte und sie dann auch noch Mutter wurde, war ich sehr gefragt als Tante und dann kam das zweite Kind und ich wurde noch enger an die Familie gebunden als Patentante, ich kam ja gerne und ich liebte die Kinder, ich wurde emotional erpresst wenn ich mal nicht Babysitter machen wollte oder bei ihr putzen oder sonstiges.

Ca. 10 Jahre nach meiner kurzen Ehe ging ich wieder eine Beziehung ein, doch irgendwie bin ich anscheinend  beziehungsunfähig, denn auch diese Beziehung habe ich beendet, allerdings erst nach 7 Jahren, ich wurde wieder belogen und betrogen.

Es gibt noch so viel dazwischen, auf das ich nicht eingegangen bin, zB. Erbkrankheit, Missbrauch und Mobbing.

Dann 2009 war ich für 18 Wochen in einer Klinik und danach bin ich nicht mehr in mein altes Umfeld zurück. Hab mir 500 Km weiter weg eine neue Wohnung gesucht, den Kontakt zu meinen Geschwistern und Bekannten komplett abgebrochen, kurz zu all den Menschen, die mich nur ausgenutzt und benutzt hatten.
Sorry, das es soviel geworden ist, falls es jemand liest, aber es sprudelte einfach so aus mir heraus und ich bin froh es mal los zu werden.

Seelenschmerz

Epines

Hallo Seelenschmerz

Du hast wirklich viel trauriges erleben müssen und was arbeiten heißt, hast du früh gelernt. Es war mehr als nur falsch dir als Kind so viel zuzumuten und es wundert mich nicht, dass du darüber krank wurdest.

Als ich deine Zeilen las habe ich mich gefragt, ob du je wirklich gelebt hast, je das gemacht hast was du wolltest und was dir gut getan hat.

Du hast geschrieben, dass du nach der Klinik den Kontakt zu deiner Familie abgebrochen hast und weg gezogen bist. Wie war es denn danach, wurde es besser, also fing es an dir besser zu gehen?

Es ist schön, dass du den Weg hierher zu uns gefunden hast. Hier kannst du dir einmal alles von der Seele schreiben und du brauchst keine Angst zu haben, dass es zu lang wird, wer nicht möchte muss es ja nicht lesen.

Auf jeden Fall freue ich mich, mehr von dir erfahren zu dürfen.

Wünsche dir eine gute Nacht
Epines


Eloa

Auch von mir ein liebes Herzliches Willkommen...

das Forum ist doch dafür da, alles raussprudeln zu lassen.
Du hast so viel schlimmes erlebt, das muss einfach raus.

Schicke Dir eine sanfte Umarmung und ein Willkommens-Lächeln.

Eloa

Seelenschmerz

Hallo

danke für eure Antworten.

Der Aufenthalt in der Klinik hat mir wirklich gut getan und ich hab auch viel neue Kraft geschöpft, die ich auch brauchte um all das was ich mir vorgenommen hatte umzusetzen.

Zu meiner ,,sogenannten Familie" habe ich jetzt schon seit 4 Jahren keinen Kontakt mehr und ich muss sagen ich habe mich richtig entschieden, hab mich einfach nicht mehr gemeldet und die haben auch nie versucht Kontakt zu mir aufzunehmen, das zeigt mir das sie sich nie wirklich für mich interessiert haben, sondern nur für das was ich alles für sie machen konnte.

Ob ich je wirklich gelebt hab? Es gab Episoden in denen ich glücklich war.

Seelenschmerz