Gedicht: Stellvertretender Suizid (TRIGGER)

Begonnen von Nachtfalter, 27 Januar 2013, 02:46:22

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Nachtfalter

In der Dunkelheit perlen sie leise.
Glitzern auf ihre vollkommen eigene Weise.

Wenn niemand sonst mehr wacht,
trauen sie sich hervor:
Tränen der Nacht.
Flüstern leise Trost in dein Ohr.

Streicheln dich zart,
Schleichen weiter und hinterlassen eine feine Spur,
Fallen auf den Boden - hart.
Und zerschellen doch nur ...

keks

Gitterstäbe aus Angst und Trauer.
Im Rücken bilden Mutlosigkeit und Verzweiflung
Eine endlos hohe Mauer.
Der Boden: entzogen seiner Hoffnung.

Ein Deckel aus Einsamkeit.
Eingerichtet mit einem Stuhl aus Leere
Und einem Bett voller Leid.
Erfüllt von Schuldgefühlen die Atmosphäre.

Das ist die Zelle der Depression.
Stricke, Tabletten und Messer
Liegen dort schon,
Denn der Tod ist befreiend und besser.

Doch manchmal passiert es:
Es kommt jemand,
Der bringt etwas besonderes:
Ein Schlüssel aus Licht auf seiner Hand.

Freundschaft, Liebe und Licht
Retten uns aus dem schwarzen Gefängnis des Nichts.

Ich hoffe, dass es dir bald besser geht Ina ... :*

Ina

... das ist seit gestern Morgen jetzt bestimmt schon mein fünfter Versuch, mich für Dein
Gedicht zu bedanken, doch habe ich leider nicht die Worte gefunden, die ich für "richtig"
gehalten hätte. Am besten trifft es eigentlich nur ein einziger Satz:


Es tut gut, verstanden zu werden - ich danke Dir!


Du hast diesen quälenden und oft ausweglos erscheinenden Zustand mit Deinen Metaphern
meiner Meinung nach sehr treffend umschrieben. Besonders schön finde ich, dass Du das
Gedicht dennoch nicht mit schmerzenden Worten, sondern mit etwas Hoffnungsvollem - dem
"Schlüssel aus Licht" - enden lässt :)


Danke, Keks :-*
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

keks

Nichts zu danken!

Ich versuche nur ein wenig von dem "Verstanden werden", das du mir schon so oft geschenkt hast, zurückzugeben :)

:-*

Adrenalinpur

Die Metaphern kann ich verstehen, aber

nicht warum man sich sofort die Flatline wünscht

das mag an mir liegen

ich weiss das sie gewiss ist, vielleicht überrascht sie mich schon morgen mit der Diagnose zb. Krebs
oder ich rase mit dem Auto in ein Verhängnis, heute hatte ich wieder eine Wabberknieerlebnis weil ich einem Krankenwagen ausweichen musste

Der Tod ist dem Leben immanent, er ist sicher, meist kommt er nicht wenn er ersehnt wird. Sondern genau dann wenn nicht.

Dehalb respektiere ich ihn, aber ersehne ich nicht, ich hab noch ein wenig zu tun. Auch wenn manches schmerzhaft ist.

keks

"ich habe noch ein wenig zu tun. Auch wenn manches schmerzhaft ist."

Welch wahren Worte ... so denke ich auch oft. Wie feige auch von mir mich umbringen zu wollen, nur weil es mal schmerzhaft ist.

Und doch ... manchmal erlaube ich mir die feigen Gedanken. Es geht ehrlich gesagt nicht um den Suizid an sich. Es geht um das endlich weg sein dürfen und den Schmerz nicht mehr ertragen müssen.

Wie oft hört oder liest man "Suizid ist keine Lösung". Nein, ist es auch nicht. Suizid ist ein herum mogeln um die eigentliche Lösung, weil auch Lösungen nicht immer angenehm sind.

Und ich habe weder den Mut die Lösung anzugehen, noch die nötige Entschlossenheit mich tatsächlich umzubringen. Wie feige und schwach ... ja, ich weiß.

traurige seele

@ keks

dein Gedicht, es berührt mich, das ich es in Worten gar nicht ausdrücken kann.

und dein Text:
"Und doch ... manchmal erlaube ich mir die feigen Gedanken. Es geht ehrlich gesagt nicht um den Suizid an sich. Es geht um das endlich weg sein dürfen und den Schmerz nicht mehr ertragen müssen.

Wie oft hört oder liest man "Suizid ist keine Lösung". Nein, ist es auch nicht. Suizid ist ein herum mogeln um die eigentliche Lösung, weil auch Lösungen nicht immer angenehm sind.

Und ich habe weder den Mut die Lösung anzugehen, noch die nötige Entschlossenheit mich tatsächlich umzubringen. Wie feige und schwach ... ja, ich weiß."


könnte glatt von mir stammen, du sprichst mir aus der Seele.

Lg Seelenschmerz


AngelWings

Der nächste Schritt

Geh nach vorne Schritt für Schritt,
schau keinesfalls zurück.
Die Vergangenheit ist unveränderbar,
die Zukunft ist unvorhersehbar,
die Gegenwart allerdings ist wandelbar.

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