Das Leben ist zu schwer....

Begonnen von Minuie, 16 Januar 2013, 11:32:00

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AlterEgo

Ich gebe dir in vielen Dingen Recht. Und bezogen auf mich sehe ich es auch so: niemand kann mir helfen und ich kann niemandem helfen. Ich stehe den meisten Dingen im Leben kritisch gegenüber, so auch Therapie und auch diesem Forum. Das ist eben so. Auch ich finde das in der Regel nicht besonders lustig.

Auch meine fast drei Jahre Therapie haben mir nicht wirklich geholfen.

ABER:
Ich konnte einen Mehrwert für mich aus der Tatsache ziehen, dass ich im Notfall jemand habe, dem ich sagen kann, dass es mir nicht gut geht. Und ich habe mich sehr bemüht, positive Aspekte an der Therapie zu entdecken und habe sie auch gefunden. Auch wenn diese kleinen Dinge das große "Nicht-helfen" nicht aufwiegen sind sie nicht nichts und für mich wertvoll.

In diesem Forum ist es genauso, im Großen und Ganzen hilft es mir nicht und es gibt auch schädliche Seiten und Momente.

ABER:
Es gibt für mich gerade in der Spiele-Ecke oft Augenblicke, wo ich schmunzeln muss, so dass ich auf positive Art vom Leben abgelenkt bin. Es gibt Momente, wo ich von Menschen positiv berührt bin. Ich habe in meinem Tagebuch die Möglichkeit zu schreiben "es geht mir schlecht", was mich evtl. davon abhält "in echt" jemanden anzuschnauzen. Mir hilft es, ab und zu zu schreiben, was mir Freude gemacht hat, es wird für mich dadurch präsenter. So kann ich, wenn ich sorgfältig wähle, wie ich es nutze, etwas Gutes aus dem Forum ziehen.


So geht es mir mit allen Dingen im Leben. Nichts hilft. Ich wäre gerne genauso tot wie meine Hoffnung, aber die kleinen Momente, die Augenblicke, die etwas wert sind, die sind nicht nichts. Und jeder Weg, möglichst viele dieser Momente zu finden, scheint mir persönlich richtig.


Ich wünsche dir Sorglosigkeit, Kraft und Freude, liebe Minuie!
"Neue Sachlichkeit" ist keine Stilrichtung, sondern eine Lebenseinstellung- jeden Morgen wieder.

Brianne

Ich verseh Dich gut ....
Ich kämpfe auch Tag um Tag und ich steh nicht jeden Tag auf.
Ich brauche viel viel Ruhe und Schlaf.
Mittlerweile gönne ich mir meine Auszeiten ..ohne schlechtem Gewissen.
Den Rest der Zeit kann ich dann Familie und Co geben was sie braucht.
Der Kampf hört nicht auf aber die Zeit ist auch Zeit in der Sich Leben lohnt....


Minuie

Hallo und danke,

ich habe lange nicht geschrieben...
Ich habe im Grunde auch nicht den Drang mit jemandem zu reden. Wenn dann möchte ich allein sein und weinen.
Aber ich bin hier, denn ich weis es ist besser wie nichts. Und auf Psychater und Therapie setzte ich grade nicht viel.
Vielleicht bin ich auch nicht soweit.
Ich will nicht hören, bitte such dir Hilfe... Denn deshalb bin ich hier, auch wenn es nur ein Forum ist.

"Die Zeit ist auch Zeit in der sich das Leben lohnt"
hmm... ich weis nicht...
ja natürlich gibt es gute Dinge, gute Tage...
Aber prozentual ausgedrückt wäre das gar nichts....
Ich sehe (leider) all die schlechten Dinge auf der Welt...
Selbst Freund, den man eigentlich als äußerst lebenfroh bezeichnen würde, ist an manchen Tagen richtig niedergeschlagen, allein wegen der Tatsache das Kinder in Afrika hungern müssen. Dennoch kommt er damit irgendwie klar und kann die guten Dinge sehen.
Ich nicht...

Ich habe ein Tagebuch begonnen, auch wenn ich nicht so mitteilungsfreudig bin (in diesen Dingen bin ich eher verschlossen)
Ich hoffe das hilft mir etwas weiter.

Aber ich glaube nicht das es je aufhören wird, denn wie soll ich den Blick für die Realität verlieren?
Die Realität ist, dass die Welt ein grausamer Ort ist, mit den Menschen darauf...

Ich sage mir selbst immer wieder, es lohnt sich die paar guten zu finden.
Dennoch... soll das mein Lebenssinn sein?

stumm

  ich wünsche dir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst,
  den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kann,
  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

schlechte dinge lassen sich auf dieser welt schnell finden
aber die guten nicht aus den augen zu verlieren ist schon etwas schwerer
nicht den blick zur realität verlieren, sondern die ganze realität sehen, nicht nur ein stück

Fee

Liebe Minuie,

seit 8-9 Wochen oder so, lese ich hier im Thread mit.

*Ich lese wie schwer Dir alles fällt, während mir das Lesen zu schwer fällt.
*Ich lese, dass Du am lliebsten im Bett bleiben würdest, während ich im Bett 
  liege und am liebsten niemehr aufstehen würde.
*Ich lese, dass Dir Freundschaften zu pflegen, eine Last ist, während mein Handy
  ausgestellt ist, damit ja niemand mich erreichen kann, der etwas schweres (also
  alles) von mir möchte.
*Ich lese wie sehr Dich "Afrika" traurig macht, während mich gerade zerfleischt,
  dass eine junge Frau heute bei Ebay-Kleinanzeigen gefragt hat, ob ihr jemand für
  3 Tage etwas zu trinken borgen kann.


... u.v.m. .


Und die ganzen Wochen, möchte ich Dir i.was trostspendendes schreiben, aber ich weiss nichts und alles könnte falsch sein und ehrlich gesagt, ist mir auch das Darübernachdenken zu schwer gewesen. Mir reichte es schon, wenn ich zum Pinkeln aufstehen muss.

... und nun freue ich mich darüber, dass ich Dir heute wenigstens erstmal schreiben kann:


"Ich weiss genau, wie sehr Du Dich quälst (natürlich nicht 1:1), auch ich mich immerwieder, schwer wie`n Eisenblock, durch die Gegend schleppen muss. Aber heute konnte ich Dir das hier schreiben und das freut mich !"


Und Dich ja vllt. auch ein wenig    ;o)


... und wenn nicht auch nicht schlimm für mich.


L.G. Fee

Minuie

Liebe Fee,

ich freue mich sogar sehr für dich das du es geschafft hast!!!
Ich weis es kann ein Kraftakt sein, auch nur einen Funken gutes zu suchen.

Ich kann mich zur Zeit auch nicht über gewisse Dinge freuen und jede Kleinigkeit fällt mir schwer.
Jetzt wo es wieder geschneit hat, kann ich nicht mal joggen gehen.
Darauf bin ich sehr stolz ich war in den letzten zwei Wochen ein paar mal laufen und es hat mir sehr gut getan.
Aber jetzt wo der Schnee wieder liegt will ich nicht mal einkaufen gehen...

Gerade gestern habe ich wieder festgestellt wie schwer es für andere ist, zu verstehen wie es uns geht.
Warum es uns so geht. Und wie sollen wir es erklären wenn wir es doch selbst nicht wissen.
Ich bin eine von den glücklichen die 2 Menschen an ihrer Seite hat die versuchen so gut wie möglich damit umzugehen und mir beizustehen.
Und doch fühle ich mich manchmal so allein.

Auch wenn wir uns hier nicht helfen können, finde ich es immernoch besser sich gegenseitig Mut zuzusprechen als allein und still auf der Couch (oder im Bett) zu liegen.

Und so möchte ich dir Mut zu sprechen! Du hast mir gestern geschrieben, was eindeutig ein Fortschritt, etwas Gutes für dich ist.
Zieh soviel Kraft wie nur möglich daraus!
Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße Minuie

Minuie

Ich glaube ich bin nicht mehr arbeitsfähig....
Aber wenn ich jetzt zum Arzt gehe und mir eine Auszeit nehme....
Ich würde mir meine ganze Zukunft verbauen.... Ich muss jetzt Vollgas geben, und ich kämpfe und kämpfe und kämpfe... Und breche zwischenzeitlich kurz zusammen....

Seit ca. 2 Monatem hab ich wieder einen Job. Und ich bin ja auch froh darum.
Die Arbeit an sich tut mir eher gut.
Aber meine Vorgesetzten... sind schwierig im Umgang.
Und ich tue mir auch bei den Kollegen insgeheim schwer.
Für sie nicht mal ansatzweise zu erkennen, fühle ich mich sehr oft unwohl im Umgang mit den verschiedenen Kollegen. Und wenn es nur eine ansich normale Reaktion in eine Gespräch ist, wo ich mir hinterher denke... Das war nicht so gut da hättedt du anders reagieren sollen....

Ich reiße mich zusammen und kämpfe!
Aber ich bin es soo leid....

Minuie

Einige von euch kennen das sicher, es passt wohl auf einige Szenarien, in meinem Fall das sich zu sehr in die Arbeit steigern, bis man nicht mehr kann.
Als ich noch nicht ganz so kaputt war sagte man zu mir: Du musst auf dich schauen. Achte nicht zu sehr darauf was andere denken könnten. Achte darauf wie es Dir geht. Oder ähnliches.
Doch ich dachte: Das geht schon. So schlimm ist es gar nicht. Ich halte durch, bin ja eine Kämpferin und will mir nicht eingestehen das ich mal wieder verlieren könnte.
Doch ich merke genau wie es mir immer schlechter geht, und will dennoch nicht aufgeben. Fühle mich eh wie gefangen und wüsste nicht wie ich etwas ändern könnte, oder schaffe es nicht umzusetzen, egal wie ich mir den Kopf zerbreche. Also mache ich einfach weiter, Tag für Tag. Bis ich auf kurz oder lang wieder am selben Punkt stehe und nie komme ich wirklich zur Ruhe.

Ich kenne das alles schon, diesen Teufelskreis in dem man denkt es geht eh nicht anders, auch wenn man es vieleicht schon besser weiß.
Wie konnte ich nur wieder in der selben Situation landen?
Ich möchte das schaffen was von mir erwartet wird, was ich von mir selbst erwarte. Ich will einfach nicht aufgeben.
Muss ich wieder erst abstürzen bevor ich es schaffe etwas zu ändern? Ich weiß nichtmal woher dieser seltsame Kampfgeist kommt. Wohl aus Pflichtbewusstsein.


Gleichzeitig merke ich wie ich kämpfe, denn noch gehe ich jeden Tag zur Arbeit und boxe mich durch jede neue Herausforderung und merke sogar wenn ich etwas richtig gemacht habe und kann mich kurz freuen.
Das reicht gerade um es durch den Tag zu schaffen.

M. geht es sehr ähnlich wie mir. Er kann nicht einsehen das man auf sich achten muss. Sein Denken an andere in allen Ehren, aber er muss vorallem auf sich selbst schauen, gesundheitlich.
Ich habe Angst ihn mit weiter runter zu ziehen vor lauter das ich vielleicht zu sehr versuche ihm verständlich zu machen auf welchem schmalen Grad er sich befindet.

Ich kann nicht helfen und stürze selbst weiter ab.

Daher die Frage:
Müssen wir zuerst abstürzen um mehr auf uns zu achten?

Adrenalinpur

schenke euch allen einen Stern am Himmel den Mond, eine weisse Blume und einen Schlafgedanken bye bye