Sehnsucht

Begonnen von Cookieleinchen, 29 Dezember 2012, 18:44:09

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Cookieleinchen

Ich stehe am Geländer. Meine Hände umfassen es fest. Ich spüre die Kälte an meinen Fingern. Es ist so kalt,dass es fast weh tut.Aber es stört mich nicht.Der Schmerz zeigt mir lediglich, dass ich noch lebe.Das ich da bin, auch wenn ich mich teilweise so fühle als wenn ich nicht existiere. Für manche scheine ich unsichtbar zu sein. Unsichtbar genau wie meine Gefühle. Eigentlich weiss ich,dass ich es selber Schuld bin.Ich habe es mir doch ausgesucht die Mauer um mich herum zu bauen.Vielleicht bin ich wirklich selber Schuld.Ich mache es den Leuten auch nciht einfach.Aber wie soll man jemandem vertrauen den man nicht wirklich einschätzen kann.Bin zu oft enttäuscht worden,sogar von der eigenen Familie, von Leuten die ich über alles geliebt habe.
Ich habe mich geflüchtet in eine Traumwelt,fern der Realität. Und ich versuche weiter hinein zu flüchten.Fernab von den Sorgen, Ängsten,aber auch den Sehnsüchten die im Hier und jetzt sind.Wie oft habe ich dort oben gestanden?An jenem Ort von dem ich grade spreche.Wie oft habe ich mir gedacht ich mach es. Aber wiedermal bin ich zu schwach.Wiedermal wird mir klar was für ein schwacher Mensch ich eigentlich bin.Ich traue mich nicht mich meinen Problemen zu stellen. Hab nicht den Arsch -Pardon- in der Hose hinzugehen und die Wahrheit zusagen.Stattdessen sitze ich in meinem Zimmer, weiss dass ich es später wieder tun werde.Die Wahrheit ist,es ist mir egal.Ich mach es damitich merke dass es doch noch eine Realität gibt, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann dass so viel Scheiße und Müll wirklich die Realität sein kann. Traurigerweise merke ich ziemlich schnell danach dass es so ist.Um ehrlich zu sein tut es mir wirklich gut.Die Wärme meines Blutes,wenn es an meinen Beinen, Seiten Bauch, oder Rücken runterläuft ist die momentan einzige Wärme die ich noch fühle.
In den letzten Tagen kommt es immer öfter vor,dass ich mich wieder zurück ziehe und dicht mache.Hinter jedem Lachen steckt doch eigentlich nur ein Schluchzen. Ein tiefes Schlucken und das Zurückhalten meiner Tränen die mir kommen, wenn ich manche Leute sehe.Menschen denen ich mit meiner Art verdammt weh tue.Meine Gedanken kehren zurück zu dem Geländer.Ich blicke hinunter.1,2,3,4 in rasender Schnelle fahren sie da.Ob es ihnen auch so geht wie mir? Ob es jemanden interessieren würde wenn ich weg bin? Wahrscheinlich nicht.Ich bin ja nicht prominent.Bei Prominenten ist es scheinbar immer wichtig.Aber ich bin es nicht.Eigentlich kennt mich niemand.Ich wünschte du würdest sehen wer ich wirklich bin. Doch mein Inneres zwingt mich dazu es dir zu verbergen und zu verschweigen.Ich gebe dir gar nicht die Möglichkeit dazu.Ich weiss, dass es für Außenstehende nicht nachvollziehbar ist. Ich selber kann es auch nciht nachvollziehen. Ich weiss nur,es tut mir gut ohne mir gut zu tun!
Das raue Pflaste unter meinen Füßen ist grau.Grau wie das Geländer,grau wie das Wetter,jedoch nicht so tiefschwarz wie meine Gedanken.Ich steige auf die Erhöhung am Geländer.Wie schön es ist, wenn der Wind durch meine Haare weht. Es beruhigt mich. Komischerweise beruhigt der ganze Ort mich.Es ist verrückt,das weiss ich. Aber es ist der einzige Ort an dem ich mich so sicher fühle, obwohl es in der Realität wohl der unsicherste Ort ist an dem ich sein könnte.Ich atme noch einmal ein und aus,drehe mich um,gehe fort, blicke dabei sehnsüchtig zurück.Mit ganz anderen Plänen.
Ich weiss,dass ich morgen hier hin zurück gehen werde.Weil morgen der 12.12. ist.
Ich vermisse dich!

imepenem

Hi Cookielein,

warum machst Du Dein Leben von irgend jemandem abhängig?

Aber mal abgesehen davon, verstehe ich Dich sehr gut.

So in Geländer ist doch eine Grenze, oder nicht? Etwas, worüber man nicht drübergehen darf, sonst würde es ja schließlich da nicht stehen.
Jetzt nimm das bitte gleich nicht wörtlich, Du sollst da jetzt nicht runter springen, jedenfalls nicht reell. Aber überleg mal bitte, ob es sich nicht wirklich lohnt, sein eigenes persönliches Geländer zu übersteigen...um zu sehen, was danach kommt. Klammer mal alle anderen aus, denk, was Du wirklich willst; es ist Dein Leben, und dieses kann unglaublich interessant sein. Du bist Du, und Du bist wichtig, nur Du und kein anderer. Laß Dir das von niemandem reinreden, und, um Gottes Namen, hör auf, Dich zu entschuldigen. Wenn überhaupt, entschuldige Dich bei Dir.
Und hör auf, Dir selber weh zu tun, dann besser den Anderen, denn sie haben es wirklich verdient. Sie, Deine Umwelt, haben Dich zu dem gemacht, was und wer Du bist. Du reagierst nur, Du bist nicht verkehrt. Wer ist denn hier nun wirklich krank?
Ist nicht der krank, der nicht fühlt und auch noch stolz darauf ist, der sich cool findet???

Und schwach? Nein, Du kannst gar nicht schwach sein, denn Du traust Dich, zu fühlen, diese Gefühle hier nieder zu schreiben und das können heute die Wenigsten, Wer ist denn nun schwach?

Sorry, dass ich jetzt so viel komisches Zeug texte, aber auch ich habe jemanden verloren, die mir sehr wichtig war, und das gleich mehrmals hintereinander. Beginne langsam, mich auf mich selbst zu besinnen.

Und habe grad 2 Flaschen Rotwein intus, sorry, aber das brauch ich, um aus meinem eigenen, kleinen, mir selber gebauten Gefängnis heraus zu kommen.

Mea culpa...

...Streuner