auswegslos...

Begonnen von Ominöses-S, 12 November 2012, 02:09:02

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Ominöses-S

Ich weiß nicht wo oder wie ich anfangen soll. Deshalb schreibe ich einfach darauf los. Gedanken ordnen oder gliedern kann ich eh schon lange nicht mehr.

Nachdem mir bisher keiner helfen konnte, versuche ich es hier einfach mal. Die Annonymität des Internets macht mir das ganze auch noch ein wenig leichter.
Es ist fällt mir verdammt schwierig mein eigentliches Problem zu beschreiben. Darum fange ich einfach mit der Situatuin an.
Ich krieg einfach nichts mehr auf die Reihe. Sobald irgendetwas nur im geringsten Stress für mich bedeuten kann, bin ich völlig hilflos. Inzwischen funktioniert nicht mal mehr Einkaufengehen. Das erledigt meine Freundin für mich, wobei die Einkäufe lediglich aus Krümeltee und Instantnudeln (Ramen) bestehen. Was anderes könnte ich mir eh nicht zubereiten. Ich schaffe es auch nicht, mein Zimmer sauber zu halten, Wäsche zu waschen, mich zu duschen oder sontige Art von Körperpflege zu betreiben oder sonst irgendwas. Ich wache einfach nur auf, warte bis ich müde werde und ich gehe wieder schlafen. Tag für Tag. Sämtliche Versuche, etwas dagegen zu unternehmen sind glorreich gescheitert.
Gerade geht es mir besonders schlecht, weil ich gestern Geburtstag hatte. Ich hatte in meiner Lieblingsdisco reingefeiert und auch ca 50 Freunde eingeladen, von denen 16 fest zusagten, 7 meinten sie wissen es noch nicht und der Rest äußerte sich garnicht dazu. Freitagabend waren dann ganze 6 Leute da, meine Freundin und mich eingerechnet. Ich hatte mich natürlich riesig gefreut. Schleppe mich extra mit gefühlten 60°C Fieber in die Disco, um dann festzustellen, dass ich eh jedem egal bin. Immerhin haben mir 6 Leute auf Facebook gratuliert - 2 davon während sie mir in der Disco gegenübersaßen. Bin dann relativ früh - gegen 4 Uhr - wieder heimgegangen und bin schon ins Bett. Samstag - mein eigentlicher Geburtstag - bin ich nachmittags zum Sushiessen und danach ohne Umwege wieder direkt ins Bett. Für heute war ein großes Essen bei meiner Mutter geplant. Sie hatte Torte gemacht und einen Sauerbraten selber eingelegt und groß gekocht und alles. Ich habe den tag aber lieber daheim in meinem Bett verbracht. Hintergrund: Ich wollte um 11:30, spätestens 12:00 Uhr losfahren. Als ich um 11:15 aufstand, stellte ich fest dass meine Mitbewohnerin im bad ist. Ich musste aber rein, weil meine Bürste dort drin ist. Nachdem ich nicht fähig bin, mit Menschen zu reden, wartete ich und hoffte, dass sie bald fertig sei - das war aber nicht der Fall. 11:45 Uhr also stelte ich fest, dass es zeitlich eng wird und oben genannter Fall trat ein: Ich war machtlos. Also ab ins Bett und erst mal bis 17 Uhr geschlafen. Natürlich ohne abzusagen oder sonst was. Habe dann seitdem Computergespielt und von niemanden etwas gehört. Nicht mal von meiner Freundin.
So ähnlich wie dieses Wochenende läuft mein ganzes Leben ab. Ich habe meine Ausbildung 2 Wochen vor Abschluss abbrechen müssen, weil ich es nicht mehr schaffte, dort aufzutauchen. Den nächsten Job hielt ich 2 Wochen durch, den danach gerade mal 2 Tage. Seit 3 Monaten bin ich jetzt arbeitslos. Habe es sogar geschafft, einen Antrag auf ALG zu stellen, wurde aber vor 3 Wochen abgelehnt, weil ich natrülich nicht in der Lage bin, alle Unterlagen einzureichen. Sprich: Ich habe seit 3 Monaten keinerlei Einkommen und muss mir Geld für Miete und Essen zusammenleihen.

Ich habe vor ungefähr 2 Jahren eine Therapie begonnen, die ich nach ca 9 Monaten dann aber abbrach. Der Therapeut nahm mich nicht ernst und seine Ratschläge bestanden nur aus: "Na dann raffen Sie sich halt mal auf!". Antidepressiva hat er mir natülich auch gleich verschrieben. Aber außer einem leichten Schwindelgefühl als Nebenwirkung haben die auch nichts gebracht. Auch nciht nach Erhöhung der Dosis
Bis Anfang August konnte ich mich irgendwie selber durchschlagen. Dann wies ich mich selber ins BKH ein. Die ersten 7 Tage hat sich kein Mensch um mich gekümmert. Der Bezugspfleger, den ich angeblich am ersten Tag kennenlernen sollte, ließ 7 Tage auf sich warten. Tagesabläufe oder sonst irgednwas wurde mir natürlich auch nciht erklärt. Erst am siebten Tag, als ich das eh schon alles irgendwie mitbekommen hatte. Die wöchentliche Oberarztvisite - oder auch Verhöhr - war völlig sinnfrei. Ich saß in der Mitte eines Raumes auf einem Klappstuhl (ohne Tisch, Wasser oder sonst irgendetwas), vor mir 5 Personen im Halbkreis angeordnet, die abwechselnd völlig banale Fragen stellten. Mein Problem mit der Antriebslosigkeit interessierte da auch keinen. Viel wichtiger war ihnen zb, dass ich angab, schon mal Cannabis konsumiert zu haben und sie steigerten sich da rein. Obwohl ich nur 2 mal geraucht habe und nicht mal annähernd suchtgefährdet bin und aus ganz anderen Gründen ins BKH kam. Ich bekam also einfach die gleichen Medikamente wie alle anderen auch. Sämtliche Gespräche mit Bezugspfleger, Oberarzt und Psychiaterin liefen ähnlich ab. und es ging nur über Banalitäten.
Ich hab natürlich auch im BKH nicht geschafft immer aufzustehen, rechtzeitig zum Essen zu kommen und die Beschäftigungstherapien wahrzunehmen. Anstatt mich dabei zu unterstützen, wurde mir angedroht mich rauszuwerfen, weil ich kein Interesse an Mitwirkung zeige. Als sie mir das das zweite Mal androhten, ging ich. Zum Glück kann ich mich so gut verstellen, dass sie mich als nicht suizidgefährdet einstuften.
Seit dem bin ich jetzt wieder zu Hause und nahm auch bis vor einer Woche die Medikamente weiter. Nach einem größeren Streit mit meiner Freundin (Ich weiß nciht, worum genau es ging. Ich kann mich an das Gespräch kaum erinnern) gab ich völlig auf und nahm auch die Tabletten nicht mehr. Weil man die eigentlich ausschleichen muss, bekam ich natürlichNebenwirkungen, die sich als Fieber äußern und noch bis heute anhalten. Ich fühle mich psychisch aber deutlich besser, seitdem ich sie nicht mehr nehme. Ich hatte sogar Motivation zu duschen und war sogar motiviert, meinen Haushalt zu erledigen. (Was natürlich an der Praxis scheiterte - aber immerhin war schon mal ein hauch von Motivation da.)
Eine Ursache für das ganze Chaos gibt es übrigens nicht. Es kam einfach nach und nach.

Ich weiß einfach nciht mehr, wie es weiter gehen soll. Ich lebe von dem Geld anderer, mir kann niemand helfen und ich krieg es nicht ma auf die Reihe mich umzubringen. Selbst dafür fehlt mir die Antriebskraft. Ich wünsche mir schon seit Langem einfach nur einzuschlafen und nie mehr aufzuwachen. Oder zumindest eines Tages die Kraft zu haben mich endlich umzubringen.



Keine Ahnung, ob irgendwer dieses Buchstabengewirr da oben überhaupt lesen wird. Es musste nur irgendwie mal raus.

Freudestrahlend

Liebe/r Ominöses-S,
ja, ich habe deinen Buchstabensalat gelesen und nehme verschiedene Dinge wahr. Erstmal fühlt sich für mich dein langer, relativ strukturierter Text widersprüchlich zu deiner beschriebenen Antriebslosigkeit an. Du scheinst doch noch etwas anderes zu wollen, als einzuschlafen. Vielleicht möchtest du einfach mal gehört und verstanden werden? (Da kann ich dir mal vorsorglich sagen: Ich verstehe dich. Ich kenne die Gefühle, die du beschreibst.)

Dann habe ich mich in die fünf Menschen reinversetzt, die mit dir deinen Geburtstag gefeiert haben. Während du denkst, dass du jedem egal bist. Hmmm, wie sich das für die wohl angefühlt hat...ob die sich von dir wertgeschätzt gefühlt haben? Deine Erwartungen waren andere, das schreibst du ja ganz klar. Aber ich finde es so traurig, dass die Enttäuschung über die Nichtanwesenden die Freude über die Anwesenden scheinbar so zerstört hat.

Mir fällt leider dazu nichts weiter ein. Außer: horch doch nochmal in dich rein, was du wirklich brauchst und möchtest. Schreib auf, welche Bedürfnisse du hast, die nicht erfüllt sind. Vielleicht wird dir so klarer, wo es Wege geben könnte, damit es dir besser geht.

Gruß, Freude
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Sunny

Kopf hoch. Du darfst dich nur nicht unter Druck setzen!

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