Das elende Aufstehen

Begonnen von Mai, 08 November 2012, 14:40:27

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Mai

Hallo meine Lieben,

ich habe einmal eine Frage an euch.
In letzter Zeit fällt es mir wieder unglaublich schwer aufzustehen. Ich schaffe es einfach nicht. Ich liege da und finde einfach keine Motivation. Ich drehe mich hin und her und bekommen den Schritt zum Aufsetzen und Aufstehen einfach nicht hin.
Obwohl ich dadurch auch sehr viel schlafe, bin ich trotzdem dem ganzen Tag über müde. Und abends will ich wieder so früh wie möglich ins Bett. Manchmal schlafe ich auch Nachmittags einige Zeit. Ab und zu kann ich meine Augen kaum aufhalten. Mein Leben ist geprägt von Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
Nun ist das nichts, was ich nicht schon kenne, aber so schlimm war es schon lange nicht mehr. Ich bekomme zwar noch alle wichtigen Dinge auf die Reihe, aber neulich habe ich dadurch zum ersten Mal einen Freund von mir versetzt. Weshalb ich Angst hab, das es immer schlimmere Ausmaße annehmen könnte.
Das merkwürdige ist, dass meine Depression momentan gar nicht so arg schlimm ist. Eigentlich hatte ich diese Phasen immer nur im Zusammenhang mit einer üblen Phase meiner Depression.
Nun meine Frage(n):
Geht es euch ähnlich?
Wie geht ihr damit um?
Habt ihr Strategien, mit denen ihr es besser schafft aufzustehen?
Habt ihr eventuell Tips für mich?

Liebste Grüße,

Mai

Epines

Hallo Mai

Klingt nicht gerade berauschend, ich weiss was du meinst. Das Bett wird zur Heimat... Ich kann nur sagen was ich damals gemacht habe und mir bis heute hilft aufzustehen. Ich habe mir einen Welpen angeschafft und somit musste ich aus den Federn, ob ich wollte oder nicht, das hat mich motiviert.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, aber andere haben bestimmt noch bessere Vorschläge.

Ach noch was, das Kiffen unbedingt weglassen (falls du kiffst) , denn dies hat mich zur Depression noch zusätzlich geschwächt, hatte ich lange nicht erkannt.

Liebe Grüße
Epines

Fee

... ich würde auf alle Fälle umgehend ein großes Blutbild empfehlen. Mit zusätzlich den Schilddrüsenwerten (T3,T4 (TSH) ) und dann weiter sehen.


L.G. Fee 




@Pudel, das Folgende, ist schöner als alles Vorherige, was bisher Deiner Feder entstammt:

***jemand der krnakheitsbedingt antirebslos ist, dem kann man kaum etwas raten wie er wieder schwund in seinen alltag bekommt, wäre dies möglich dann wäre es eine sensation***


... vllt. gelingt uns ja hier die Sensation, denn mit SCHWUND im Alltag, kennen sich hier sicher so einige User aus. 

*Knuddel* Fee    :O)

21HEIDI

SCHWUND?  Hahaha,...

Ihr meint wohl SCHWUNG  :-)))

Mai

Hallo meine Lieben,

vielen Dank schonmal für die Antworten.
@ Wohlstandspudel: ja, die Depression ist diagnostiziert. Ich bekomme schon einige Zeit Antidepressiva (die sollen eigentlich antriebssteigernd wirken) und bin schon seit Jahren in Therapie.
Leider wird diese Müdigkeit und das Nicht-Aufstehen-Können in letzter Zeit einfach immer schlimmer und nimmt Ausmaße an, die ich so bisher nicht kannte/hatte.
@ Fee: danke, das ist eine gute Idee. Vielleicht hat es diesmal ja wirklich physische Gründe. Als ich am Anfang des Jahres stationär in Therapie war wurde zwar regelmäßig auch eine Blutuntersuchung gemacht, aber die letzte Untersuchung ist ja nun auch schon wieder 7 Monate her...
@ Epines: auch nicht schlecht. Leider kann ich mir einen Hund wirklich nicht leisten :( Bin ja noch Studentin und froh, wenn ich mich selbst durch den Monat kriege.

Und natürlich werde ich das ganze auch mit meiner Therapeutin nächste Woche besprechen. Ich dachte nur, dass das eventuell auch bei euch ein bekanntes Problem ist. Der Austausch hier ist ja immer nochmal was anderes als das Gespräch mit der Therapeutin.

Liebe Grüße,

Mai

Deja

Hallo Mai

das richtige AD zu finden dauert oft sehr lange, weil jeder individuell reagiert. Ich hatte auch lange Zeit Probleme, mich aus dem Bett zu bewegen, und wenn, dann nur um ins Bad und wieder zurück zu stolpern. Ich hatte fast die Hoffnung aufgegeben, weil trotz der Medis und Therapie sich an dem Zustand nichts änderte.

Mittlerweile geht es alles besser, und auch wenn es mir schwer fällt, schaffe ich es. Ich hab lange an mir gearbeitet, ganz viel, was ich nicht wußte, iwi aufarbeiten und dank Hilfe hab ich einen guten Weg gefunden.

Wenn du erst zur Untersuchung warst, ist es wohl eher unwahrscheinlich, daß es an deinem Blut liegt. Ich hab früher auch immer alles Mögliche checken lassen, aber organisch war immer alles ok. Ich hatte Schmerzen wie beim Rheuma, Zappeln in den Beinen, Migräne, Schwindel...alles was man sich denken kann. Iwann hab ich akzeptiert, daß meine Psyche sich so bemerkbar macht, wohl auch, weil ich sonst alle Signale in den Wind geschlagen habe.

Haustiere anzuschaffen ist ein guter Tip, allerdings wie du es schon sagst, sie verschlingen Zeit und Geld und nicht jeder hat die Möglichkeit dazu. Außerdem sagen die Therapeuten, man soll für sich selber wieder den Motor anschmeißen, wenn man das für andere macht, ist die Motivation zwar zuerst gut aber letzten Endes gegen null, weil es kein eigener Antrieb ist.

lg Deja

21HEIDI

Hallo Mai!

Sprich mal mit dem Arzt,....es gibt in jeder Apotheke eine Einschlafhilfe,die Du OHNE Rezept bekommst.
Vielleicht hilft Dir das,wenn Du sie mal gegen 21 Uhr nimmst,dadurch früher ins Bett kommst und morgend ausgeschlafen wärst,..!  ;-)
Liebe Grüße,
HEIDI  :-)

Mai

Vielen Dank nochmal für die lieben Antworten! :)

Ich habe jetzt erstmal meinem Freund gesagt, dass er mich (wenn ich bei ihm schlafe) zwingen soll aufzustehen, ganz egal wie oft ich sage, dass ich weiterschlafen will und ja gar nicht aufstehen muss (weil ich keine Termine habe o.ä.). Bis jetzt hat das ganz gut geholfen. Das ist zwar keine dauerhafte Lösung, aber erstmal geht's.
So langsam komme ich der Sache glaube ich auch auf den Grund. Tatsächlich habe ich mir scheinbar einige Zeit vorgemacht, dass es mir gar nicht so schlecht geht. Seit ein paar Tagen nämlich geht es rapide bergab und ich merke, wie Themen hoch kommen, mit denen ich mich wirklich ungern beschäftigen will - zum einen, weil ich mich dadurch nunmal schlecht fühle, zum anderen, weil ich gerade sehr viel mit meinem Master und mit familiären Problemen beschäftigt bin.
In der Klinik haben sie uns immer gesagt, dass übermäßige Müdigkeit auch eine Reaktion des Körpers sein kann, sich mit bestimmten Dingen nicht auseinandersetzen zu wollen (im Sinne von: wenn ich schlafe, muss ich nicht nachdenken usw.). Scheinbar hat da in den letzten Wochen schon Einiges in mir geschlummert (Wortwitz, haha!), und die erste Reaktion meines Körpers darauf war diese unendliche Müdigkeit.
Denn (@21HEIDI ;) ) ich habe keine Probleme einzuschlafen, ich schlafe sogar sehr gut ein, aber ich könnte einfach IMMER schlafen!

Ganz liebe Grüße, Mai

21HEIDI

Mai!

Ich kann mich nur Epines Worten anschließen.
Auch ich MUSSTE aufstehen und mein Körper MUSSTE sich daran gewöhnen.
Meine Kinder waren auch mal klein und nen Hund hatte ich auch.
Kinder und Tiere(vor allem ein Hund) zwingen Dich zum Aufstehen,irgendwann kommst dann in diesen Rhytmus rein.
Liebe Grüße nochmal,
HEIDI  :-)