Wirbeln

Begonnen von AHunter, 26 Oktober 2012, 03:50:41

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AHunter

Wirbeln


Sehe mich um, schaue mich um, wie sich die Welt an mir vorbeidreht, sich alles bewegt, kein
Stillstand um mich, kann mich nicht beruhigen, nicht halten, nirgends oder auch nur irgendwo
festhalten.
Will garnicht, will nicht, dass es aufhört, sondern soll schneller und schneller rasen.
Mich mitnehmen! Hinfortgerissen sein, aus den Gedanken heraus, mit ihnen turbulent in einem
Strudel vereint.
So sprudelt dieser Quell in Farben aus mir empor, besprüht alles in einem strahlendbunten Gewirr
von Freude, Frohsinn, Schwindel und Drehmoment, benetzt Lippen, Haut, Hände, die hinfortge-
streckt von meinem Körper nach Sternen und Gräsern ragen.
Doch nichts erreicht, nichts ergriffen und doch erblüht alles in dieser Farbenpracht.
Sterne leuchten grell in Rot, Blau, schimmerndpulsierendem Weiss, das Gras in seinem gesunden
Grün, wiegt tanzend zu meiner Euphorie und zeigt sich von seiner schönsten Seite, neigend, wip-
pend, und doch nur unerkannt von mir, an dem die Welt so vorbeizureisen scheint, wie ich mich
drehe, nicht mehr zu halten weiss.
Kommt, kommt mit mir, packt mein Hände oder wirbelt von selbst um euch umher.
Seht selbst, wie das Dunkel, verschluckt von all dem Leuchten, nicht mehr alle Macht ergriffen
weiss. Nein, es wird hier mal aussetzen, verdrängt von unseren Bewegungen, unseren Drehungen
um uns selbst, heiter, ergriffen, spassig, albern, befreit!
Befreit von Bindung, von Anziehung, von Naturgesetzen, von Begrenzungen.
Nur diesem Spiel unterworfen, schneller um schneller im Verwirbeln und Vermischen von uns selbst.
Lasst euch ergreifen, lasst euch fallen.
Falle selbst und werde von den Halmen sachte aufgefangen, wie sich die Lichter vom Himmel auf
mich zu stürzen scheinen. Alles im Taumel, alles in Bewegung, einfach alles.
Wer weiss schon, wann wieder Stillstand einkehrt. Jetzt jedenfalls nicht.
Bewahre mir den Moment, schliesse die Augen und lasse die Welt sich weiterdrehen.