Nur ich.. *Trigger*

Begonnen von Kati85, 22 Oktober 2012, 05:29:23

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Fee

liebe kati,

ich habe mich gerade hier im thread eingelesen und möchte dir nun gerne etwas dazu schreiben.und ich bin da ziemlich radikal ....

wenn eltern kinder in die welt setzen, haben sie sich verdammt nochmal bestmöglichst um sie zu kümmern. das empfinde ich als absolute pflicht, egal was ihnen alles selbst in dieser zeit zustößt. und kinder sind keine kleinen erwachsenen und sollten auch nicht von labilen, problembelasteten eltern dazu missbraucht werden.

was deine eltern an dir verbrochen haben ist, meiner meinung nach, dass sie durch das theater mit deiner schwester, scheinbar ganz vergessen haben, dass sie noch eine tochter haben.

und später bei ihrer trennung, waren sie scheinbar auch nur mit sich beschäftigt. und dann wieder jeder mit sich und seinen problemen.

und die ganze zeit beim lesen, frage ich mich, wo du eigentlich in dem ganzen schlamassel geblieben bist. was war mit deinen bedürfnissen.

offenbar wurde diesen kein platz eingeräumt.


... aber jetzt große töne spuken, tue dies, lasse das, das geht doch nicht, du musst.

nichts musst du und "alles" darfst du. es ist dein leben, also kümmere dich darum, dass es dir gut geht. deine eltern, haben es offenbar versäumt und das ist schlimm, glaube mir, auch ich kenne das ganz sicher.

leider habe ich selber zu lange damit gewartet mich von menschen zu trennen, die mir schaden. aber immerhin, besser spät als nie  ;-)


alles gute wünscht dir fee und <3lich willkommen im forum

Kati85

Hallo Fee,

danke für deine Antwort und ich mag "radikale" Antworten. Damit kann ich gut umgehen.

Ich weis das du und auch die anderen Recht habt das ich mich trennen muss. Aber genau das kann ich irgendwie nicht.
Ich habe dann das Gefühl andere zu verletzen...
Bzw wird mir das dann gesagt.

Ach man, das ist alles schwierig..

Epines

Hallo liebe Kati

Mir ging es damals genau so und immer wenn ich mit meiner Mutter ein offenes Gespräch suchte, fing sie an zu weinen und warf mir vor, was ich IHR alles angetan hatte. Ich als Kind!

Eine Freundin schlug mir dann vor ihr einfach mal einen Brief zu schreiben und ihr alles vorzuwerfen was sie mir angetan hatte und wie ich dadurch verletzt wurde.

Ich fing an weinend und unter allen erinnerten Verletzungen zu schreiben. Heraus kam ein Brief der 17 Seiten lang war und ich hätte noch viel mehr schreiben können. Dann warf ich den Brief ein und im selben Moment schon überschlugen mich die Zweifel ob es richtig gewesen war, ob ich das Recht habe sie so zu verletzen, wo sie es doch auch nie einfach im Leben hatte.

Hin und hergerissen zwischen Mitleid, Wut und Selbstzweifeln überlegt ich mir sogar den Postboten abzufangen um wieder an den Brief zu kommen, was ich aber dann viel zu peinlich fand und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

Tagelang hörte ich nichts von ihr und es ging mir extrem schlecht. Wieder einmal gab ich mir die Schuld dass es ihr schlecht geht, wie so oft in meinem Leben. Mir war damals nicht bewusst, dass sie mich jahrelang auf diese Weise emotional erpresste und manipulierte. Als erwachsene Frau musste ich mich nach jedem Treffen wieder verletzen, um den Druck abzubauen, den sie wieder aufgebaut hatte und ich fühlte mich jedes Mal wie Dreck.

Meine Mutter ist eben in allen Dingen die Beste und ich konnte ihr nie das Wasser reichen...

Als Mutter konnte ich sie schon lange nicht mehr sehen, aber irgendwie hatte ich immer die Hoffnung sie als Freundin in mein Leben integrieren zu können, aber dazu war Offenheit nötig, auch um die alten Verletzungen verheilen zu können. Irgendwie dachte ich mit diesem Brief würde sich alles klären und sie würde anfangen nachzudenken und wir könnten darüber reden, wie naiv ich doch war...

Nach einiger Zeit kam ein Brief von ihr an. Zuerst traute ich mich nicht ihn zu öffnen, er lag dann tagelang herum.
Auf einem von einem Notizblock abgerissenen Zettel stand: " Ich möchte mich hiermit für deine versaute Kindheit entschuldigen, allerdings sehe ich es anders und deshalb möchte ich in Zukunft keinen Kontakt mehr mit dir!"

Diese Worte und der erneute Liebesentzug haben mich augenblicklich in eine schwere Depression gleiten lassen, von der ich mich monatelang nicht erholt habe. Ich war ihr nicht einmal  richtiges Briefpapier wert...

An meinem Geburtstag kam dann noch eine vorgedruckte Karte von ihr auf der ein Teufel abgebildet war und da stand: Höllische Geburtstagsgrüße für einen teuflischen Satansbraten. Liebe Grüße Mami!"
Die schon erwähnte Freundin, die Psychiaterin ist meinte darauf, dass meine Mutter wohl richtig Angst vor mir haben muss, dass sie mich mit Satan vergleicht.

Das ist nun bald 10 Jahre her. Irgendwann wurde mir klar, dass sie wohl erwartet hatte, dass ich wieder um Liebe bettelnd angekrochen komme, aber dies tat ich nicht.

Weil ich in dieser Zeit  folgende zwei  Bücher von Susan Forward  gelesen habe, die mir die Augen wirklich öffneten, sie sind darum  sehr zu empfehlen. "Emotionale Erpressung" http://www.amazon.de/Emotionale-Erpressung-andere-Gefühlen-drohen/dp/3442150892/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1351159629&sr=1-1  und "vergiftete Kindheit"http://www.amazon.de/Vergiftete-Kindheit-Elterliche-Mißbrauch-elterlicher/dp/3442124425"

Erst dadurch wurde mir bewusst, wie toxische Eltern ticken und ein Kind manipulieren und klein halten können und was es ihnen persönlich an Befriedigung bringt und das Konfrontation nichts bewirkt, außer das sie sich wieder einmal mehr als Opfer sehen, dem vom  missratenen Kind erneut übel mitgespielt wird.  Ich habe gelernt auszuhalten, dass ich meinen Eltern wohl niemals wirklich wichtig war und es nun auch nicht mehr sein kann.

Denn wer unfähig ist ein zart gelocktes süßes kleines Mädchen zu lieben, ist auch nicht fähig eine Frau mit einem eigenen Leben und mit eigenen Ansichten und Meinungen zu lieben.

Die Erkenntnis, dass ich meiner Mutter immer schon gleichgültig war, war eine der schlimmsten Lektionen  die ich im Leben zu lernen hatte.

Heute bin ich ihr sehr dankbar für diesen Kontaktabbruch, denn ich selbst hätte es wohl nie geschafft. Im Grunde ist dies wohl das einzig Gute, was sie je für mich getan hat und ich kann sicher sagen, dass es erst nach dieser erneuten schweren Verletzung  anfing mir immer besser zu gehen. Es war nachdem ich damit klar kam, wie eine Befreiung!

Manchmal tut es noch weh keine liebevolle Mutter gehabt zu haben, aber man kann damit gut leben.

So nun muss ich aber noch was arbeiten :-) Alles Liebe Dir und viel Mut!
Epines


Kati85

Hallo Epines,

danke für deine Antwort.
Das meine Mutter mich emotional Erpresst und auch Ausnutzt habe ich in meiner Therapie auch erfahren. Davon lösen würde ich gerne habe Angst das ich dann auch wieder so tief abrutsche. Ein Leben in dem ich nicht arbeiten gehe kann ich mir einfach nicht leisten. Denn dann müsste ich mich von dem trennen was mich am Leben hält, meine Tiere.

Es ist einfach sehr schwer den richtigen Weg zu finden.

Hätte ich mehr Geld auf der Kante könnte ich mich den Dämonen meiner Vergangenheit stellen so ist es mir aber unmöglich. Denn selbst für eine Therapie fehlt einfach die Zeit...


Minuie

Hallo Kati,

auch ich habe dich gelesen (*vollständig*)

Es ist schwer immer hören zu müssen reiß dich zusammen, vorallem wenn du nicht weißt wie.
Genauso schlimm finde ich, jahrelang zu hoffen, dass jemand bestimmtes versteht.
Und dann enttäuscht zu werden...

Meine Idee in deinem Fall wäre, weggehen. Anderes Bundesland, andere Stadt. In diesem Fall müsstest du dich nicht von deinen Tieren trennen. Doch so etwas ist immer mit Angst und Risiko verbunden. Wenn dich davon nur die Angst abhält, kann ich dir nur raten alles sorgfältig zu planen.
Es ist nur ein Ansatz, und sicher nicht leicht umzusetzen.

Dennoch, ich wünsche dir alles gute!

Gruß Minuie

Kati85

ich bin wieder da..
mir geht es besser.. mal mehr mal weniger..

liebe Grüße
Kati

stumm

welcome back

ist das nun gut oder schlecht das du wieder da bist?
wie ist es dir ergangen in der zeit?

Kati85

Ehrlicherweise kann ich dir nicht sagen ob das nun gut oder schlecht ist..

Ich bin derzeit arbeiten was gut klappt.
Nehme aber auch wieder andidepressiva..
Weg lassen kann ich die nicht dann geht's mir wieder schlechter..
Allerdings kann ich mich nicht zu einer Therapie durchringen..
Die letzte war immer so "hart" das ich nach dem Termine 3 Tage fertig war. Das kann ich mir aufgrund meines Jobs nicht leisten..

Ich freue mich wieder hier zu sein da ich das Forum mag..
Bin aber wahrscheinlich auch nur wieder da weil es wieder "brodelt"

stumm

ich denke du hast bei der therapie trotz allem etwas gelernt

du weisst das es brodelt, du spürst es
das ist doch schon mal gut, find ich

so  nun sollten wir das ,,nur,, noch dingfest machen
und wenn wir das dann haben können wir vielleicht auch nach lösungen suchen

auch wenn wir,s nicht dingfest bekommen und nicht nach löungen suchen können so weisst du aber trotzdem, dass auch reden allein eine lösung sein kann
wenn man menschen hat die zuhören
und die, so denk ich, gibt es hier :-)

Kati85

Ja da hast du recht das schreiben/reden hilft meist schon viel!

Finde nur gerade mal so garkeinen Anfang..