Nur ich.. *Trigger*

Begonnen von Kati85, 22 Oktober 2012, 05:29:23

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Kati85

*Vorsicht lang*


Alles fängt an wie bei jedem eine ganz normale Woche, ein ganz normaler Montag.
Aufstehen, mit der Schwester in der Küche frühstücken, mit dem Rad zur Schule fahren und dort die Zeit absitzen. Wieder zu hause ein paar Nudeln kochen, Ma ist ja noch arbeiten. Hausaufgaben machen und heimlich Fernsehen. Ist bei uns verboten, weil man soll sich mit anderen Dingen beschäftigen. Am Nachmittag zur besten Freundin laufen und mit ihr gemeinsam zum Spielplatz  wo ein Teil der Clique schon wartet.
Ein herrlicher Wochenanfang mit Sonne und ausgelassener Stimmung Es wird gelacht, geredet und gemeinsam die Welt entdeckt.
Was die Schwester macht ist zu diesem Zeitpunkt völlig egal. Die hat ja ihre eigenen Freunde.
Am Abend ein schwerer Abschied wie jeden Tag von den anderen. Man würd ja gerne noch so viel  länger die Zeit zusammen verbringen.
Zuhause wird zu Abend gegessen und dann aufs Zimmer gegangen. Ein bisschen lesen oder die Katze knuddeln.
Hach das Leben kann echt schön sein. Naja gut die Schwester nervt manchmal ein bisschen, ist ja auch nur eine Pflegeschwester und manachmal kann man schon ein wenig eifersüchtig sein wenn man eigentlich immer alleine war. Ich teile zwar gerne mein Leben und wollte ja auch unbedingt das sie zu uns kommt. Ich kannte sie ja schließlich schon ein paar Jahre da sie im Kinderheim in dem Ma arbeitet gewohnt hat. Trozdem ist es manchmal nervig aber eigentlich auch schön. Man kann sich so schön gegen die Eltern verschwören und muss nicht mehr alleine kämpfen.

Nun vielleicht erstmal ein wenig zu mir und meiner Familie. Ich bin als Einzelkind geboren. Eine schöne Sache denn man hat die ganze Aaufmerksamkeit der Eltern doch leider muss man auch alle Anforderungen alleine erfüllen. Es verteilt sich einfach nicht. Ich bin eine kleine chaotische Rebellin. Ja das beschreibt es ganz gut. Immer aufgeschlossen und mit vielen Freunden.
Meine Ma ist liebevoll aber viel am arbeiten man sieht sich nicht so oft wie vielleicht in anderen Familien wo die Mutter zu hause ist.
Papa ist ein totales Arbeitstier aber wenn er Zeit hat kann man viel Spaß mit ihm haben.
Meine Schwester ist zu uns in die Familie gekommen. Sie hat einige Jahre im Kinderheim verbracht und ist glaube ich ganz froh bei uns zu sein.

So wie gesagt die Woche hat gut angefangen wie eigentlich jede Woche in dem Alter man ist noch unbeschwert und die größte Sorge ist es den Eltern eine schlechte Note beichten zu müssen oder sich mit der besten Freundin zu streiten.
Leider sollte ich viel zu früh merken das, dass Leben nicht immer so einfach ist. Es gibt einfach viel mehr Dinge über die man sich Sorgen kann.

Da beide Eltern am Wochenende frei hatten wollten sie gerne einen Familienausflug machen. Zum Silbersee. Meine Schwester war zu dieser Zeit ein wenig eigen, Pubertät halt. Sie sagte dann sie wolle nicht mitkommen.
Also ein Ausflug nur meine Eltern und ich . Hach ja das ist doch mal eine schöne Aussicht.
Nochmal nachgefragt, Schwester will immer noch nicht. Na dann der Rest los zum Auto und auf zu einem schönen Tag. Erst ins Kino den Film die kleinen Strolche schauen. Was soll ich euch sagen an dem Tag fand im Kino sogar eine Verlosung statt und ich habe ein T-Shirt gewonnen. Das war soo toll und wurde auch nachher am See getragen.
Der Tag am See war herrlich, warm, Sonne was will man mehr und eine gelöste Stimmung. Ich war selig mit mir und meinem Leben.

Am Abend dann müde ins Auto gestiegen und nach Hause gefahren. Tür aufgeschlossen und rein in die gute Stube. Meine Mietze stand schon vor der Tür und hat gewartet das wir endlich wieder kommen. Aber komisch eigentlich hätte meine Schwester sie doch reingelassen. Naja vielleicht war sie ja noch zu einer freundin gefahren oder so.
Ich bin dann erstmal nach oben in mein Zimmer. Die Türklingelt. So spät recht ungewöhnlich bei uns. Ich hab mir dabei aber nichts gedacht und habe halt weiter im Zimmer rumgewerkelt. Nach einiger Zeit bin ich dann raus aus meinem Zimmer. Man hat ja mal Durst und irgendwie war da ein komisches Gefühl. Tür auf und dann der Schock, mein Vater mein großer starker Beschützer sitzt zusammen gesunken und weinend auf der Treppe. Davor unser Nachbar. Was macht der denn hier? Ich war völlig überfordert. Ich verstehe nicht was da gerade passiert. Auch meine Ma am weinen. Was ist denn bitte passiert ? Es war doch alles gut?
Mir wird mittgeteilt das der Bruder meiner Pflegeschwester da war er sagte sie kommt nicht mehr wieder. Sie meinte mein Vater hätte sie dazu gezwungen Pornos zu sehen und hat ihr Bilder von nackten Frauen in ihr Schulheft getan. Bitte? Mein Vater? Nein niemals.
Danach ein riesen Loch, Leere, Stille.
Mir wurde noch gesagt ich dürfte niemals mit jemanden darüber reden auch nicht mit meiner besten Freundin. Aber ich muss doch reden. Ich muss das doch loswerden. Und meine Eltern hatte genug eigene Sorgen und sie redeten doch auch mit besagtem Nachbar und sicher auch anderen Leuten. Warum darf ich dann nichts sagen ? Aber gut wenn sie das verlangen wird es seinen Grund haben. Also bin ich verstummte. Ich wurde leise das Leben wurde grau. Einige Freunde habe ich verloiren da sie nicht verstanden was so plötzlihc mit mir los war.
Ja was sollte ich denn jetzt machen ? Ich habe mich zusammen gerissen wollte keinem zur Last fallen. Ich habe geschwiegen und mich einfach um mich selbst gekümmert. Das Leben um mich herrum lief seinen normalen Gang.


Nur ich sollte nicht wieder normal werden. Aus dem ausgelassenen und fröhlichen Wirbelwind wurde ein verschlossenes Mädchen mit gut wirkender Maske. Denn meine Eltern hatten mir schließlich bei gebracht das alles so normal wie immer wirken soll.
Bis zu meinem totalen Zusammenbruch hat mir das auch immer jeder geglaubt.

Ich bin immer weiter abgedriftet.
Meine Eltern trennten sich nach ein paar Jahren. Ich kam nach Hause von einem Treffen mit Freunden. Meine Mutter stand weinend im Bad. Ich fragte nach was den passiert sei. Sie sagte nichts. Ich kenne sie aber so gut wie sie mich und ich spüre da steckt mehr dahinter. Also bohre ich weiter. Bis sie es mir gesteht meine Eltern trennen sich und Papa zieht schon bald aus. Er hat schon eine neue Wohnung.
Meine Eltern? Unsere heile Familie? Ich konnte es nicht fassen.
Um meine Eltern nicht zu belasten tat ich aber so als würde es mir nichts ausmachen.

Ich fing an regelmäßig am Wochenende mit freunden zu trinken. Nein trinken ist falsch, saufen trifft es wohl eher. Dabei konnte man alles schlechte vergessen und einfach Leben.
Das was ich mir immer wünschte.
Meine erste Ausbildung schmiss ich. Meine Wohnung hatte ich nicht im Griff ich machte Schulden. Als ich mich dann Hilfesuchend an meine Eltern wand gab es keine Hilfe. Ich sei schließlich alt genug für mich alleine zu sorgen.
Doch das war ich nicht. Ich war verzweifelt und alleine. Ich war einsam.
Aber um den Schein zu fahren verfiel ich in einen Aktionismus. Ich suchte mir eine andere Ausbildung und zog weg.

Die Ausbildung habe ich auch beendet. Nur der Job gefällt mir nicht. Aber ich wollte alles dafür tun um nicht mehr hören zu müssen, Du schaffst das eh nicht. Aus dir wird nie etwas. Und das aus dem Mund meiner Mutter. Es entsetzte mich. War sie doch früher so fürsorglich gewesen. Nun scheint alles anders zu sein.

-Zeitsprung-

Vor einem Jahr kam der komplette Zusammenbruch. Ich hatte einem Menschen vertraut und bin dadurch in eine sehr schwierige Situation geraten. Ich hatte Existenzängste. Ich musste schnell einen Wohnsitz finden sonst wäre ich auf der Straße gelandet.
Da das Motto hauptsache durchhhalten war. Gelang mir dies auch.
Als der Umzug vorbei war ging nichts mehr. Wäre mein Hund zu dieser Zeit nicht gewesen ich wäre wohl nicht mehr aufgestanden. Ich wäre einfach im Bett liegen geblieben. Nichts war mehr schön. Alles grau..

Ich fing eine Therapie an auf drängen meiner Mutter. Doch als sich zeigte das nach 2 Wochen keine Wunderheilung stattfindet bekam ich wieder gesagt. Reiß dich zusammen. Du musst Geld verdienen so kann doch keiner Leben. Usw...

Also brach ich die Therapie nach 6 zermürbenden Monaten ab. Ich konnte dem Druck von außen nicht mehr standhalten.
Ich suchte mir abreit und fand auch recht schnell was neues. Meine Arbeit bereitete mir noch nie Freude eher belastet sie mich. Aber wenn man nicht arbeitet ist man nichts wert. So wurde es mir beigebracht. Viel wert bin ich sowieso nicht. Da ich alles Falsch mache und den Menschen zur Last falle.

Und nun nach einem Jahr bin ich wieder in der grauen Suppe. Es zieht mich runter. Ich weis nicht mehr weiter und stelle mir immer wieder die Frage ob das leben so wirklich lebenswert ist.
Ich kann nie ich selbst sein. Muss die Maske aufrecht erhalten. Mir geht's gut alles ist prima.. Aber das ist es ganz und garnicht.
Ich weis nicht mehr weiter....


*Danke an alle die wirklich bis hier her gelesen haben!*

Deja

Liebe Kati

ich weiß gar nicht so recht, was ich dir schreiben könnte, sollte, müßte, würde....

was ich dir sagen kann, ist, daß ich es traurig finde, was dir und deiner Familie widerfahren ist und das ihr auseinander gerissen wurdet...

hast du eine Ahnung, warum deine Schwester plötzlich so gehandelt hat? Wie lange war sie bei euch?

ich kenne ein Redeverbot seitens der Eltern sehr gut, es ist bis heute ein großer Anteil in mir, der mich bestimmt....
auch, daß man zu arbeiten hat, egal wie es einem geht, bis zum Umfallen und auch ich bin iwann zusammengebrochen, weil ich nie gelernt hab, auf mich und meinen Körper aufzupassen....immer schön zusammenreißen, immer schön weitermachen, egal, ob man auf dem letzten Zahnfleisch kraucht....
ich hab einem Menschen vertraut, der mich zum Schluß bedroht hat....

ich hab Jahre benötigt, überhaupt halbwegs alles aufzudecken, was mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin und ich hab alle und alles verflucht....hab Therapien abgebrochen, weil ich das alles nicht wahrhaben wollte.....bis iwann überhaupt nichts mehr ging und ich nicht mehr davor weglaufen konnte....

es dauert lange und man braucht Geduld, Geduld und nochmals Geduld...

aber, liebe Kati, es lohnt sich....

lg Deja

Kati85

Liebe Deja

ich danke dir das du überhaubt meine Geschichte wahrgenommen und sogar gelesen hast.
Ich glaube "die" Antwort darauf gibt es nicht.
Mir hilft es schon ein wenig das du es gelesen hast und mich ernst nimmst. Nicht sagst das ich mich zusammen reißen muss und weiter machen.
Oder das ganze abtust als nicht so schlimm..

Mir tut es Leid das auch du solche Dinge erleben musstest und hoffe dir geht es derzeit gut?

Liebe Grüße
Kati

claudi

Hallo liebe Kati

Ich möchte dich wissen lassen das ich dich gelesen habe. Ich weiss nicht was ich sagen soll. Auch nicht was du dir augenblicklich wünscht.
Von dem her kann ich dir nur rückmelden das ich zuhöre und mitlese.

lg claudi
Ich kämpfe-bis zum Schluss!!
Step by step!!

Kati85

Hallo Claudi,

was ich mir wünsche?
Es kommt auf den Tag drauf an. An manchen Tagen einfach einzuschlafen und nie mehr aufwachen zu müssen. Einfach alles hinter mir lassen.

Aber das was ich mir am meisten Wünsche ist endlich mal so sein zu dürfen wie ich bin. Ohne das gesagt wird ich bin nichts wert. Ohne Vorwürfe weil ich so schwach bin. Ohne immer wieder aufs neue zu hören das ich doch aufhören soll mich selbst zu bemitleiden.

Einfach mal sein dürfen wer ich bin. Einfach nur ich sein. Mit allen Facetten.
Ja ich glaube das ist es was ich mir wünsche.

Epines

Hallo liebe Kati

Boahhh..... was du da erlebt hast ist echt heftig! Mich wundert es gar nicht, dass es dir nicht so gut geht. Es ist schwer damit zu leben, dass die Person der man immer vertraute sich plötzlich als Perverser entpuppen soll. Man will es nicht glauben, dennoch sind da die starken Zweifel, ob es nicht am Ende doch wahr ist.

Ich denke mal, dass diese Zweifel auch dazu geführt haben, dass sich deine Mutter so total verändert hat.

Mein Vater war  so... und ich selbst habe ihn lange Zeit  vergöttert und bewundert, ich liebte ihn heiß, er war einfach toll! Wenn mir jemand erzählt hätte, dass er so ist, hätte ich es niemals geglaubt, bis ich mich dann eines Tages erinnerte.

Ein Schweigegebot verhindert oft jahrelang, dass man darüber redet, es ist eine immense Blockade, schließlich hat man es hoch und heilig versprochen, aber es frisst uns von innen auf, vergiftet uns und hindert uns frei zu sein und wieder unbeschwert leben zu können.

Darum MUSS es raus!

Indem du hier darüber geschrieben hast, hast du schon mal einen Anfang gemacht, es war sicherlich nicht leicht für dich darüber zu schreiben.

Es gibt viel mehr solche Väter (wenn er dann tatsächlich so einer ist), als man gemeinhin annimmt, man zeigt lieber auf den fremden schwarzen bösen Mann, der in einer Hecke auf einen lauert, als auf den Papa, oder die Mama.

Ich kann dir nur raten mit der Therapie wieder zu beginnen, damit du die ganze Sache los werden kannst. Wenn man erst mal damit begonnen hat, gibt es kein Zurück und obwohl die Verarbeitung sehr schmerzhaft sein wird, kann man aus diesem Loch auch wieder heraus kommen, darauf musst du fest vertrauen. Es ist zu schaffen!

Alles Liebe und viel Kraft wünsche ich dir!
Epines

Deja

Liebe Kati

nein, ich tue es nicht ab und ich würde nie sagen, reiß dich zusammen.... ich finde, auch im Nachgang betrachtet, denn ich hab eine lange Weile ebn nochmal drüber nachgedacht, daß du in einer absolut verzwickten Situation steckst, die man wirklich nur schwer nachvollziehen kann..

wie geht man mit einem Vater um, der solcher Vorwürfe bezichtigt wird? du hast ja geschrieben, du warst als Kind 100%ig davon überzeugt, daß dein Papa sowas niemals machen würde....hast du denn darauf jemals eine zufriedenstellende Antwort bekommen? Eine Antwort, die dir Sicherheit gibt? und ich nehme an, deine Mutter ist auch an den Vorwürfen zugrunde gegangen? von deinem Vater ganz zu schweigen, wenn es unberechtigt ist....

ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es in dir aussieht.... denn die Frage, die ja immer im Raum steht, ist, warum sollte deine Pflegeschwester sowas behaupten, es ging ihr doch bestimmt super bei euch, mit Heim nicht zu vergleichen?

wer sagt, daß du aufhören sollst, dich selbst zu bemitleiden? Ja, wer soll es denn sonst machen, wenn du mit niemandem reden darfst..:-(

ja liebe Kati, viele Frage, deren Beantwortung ich dir überlasse....

und eine Bitte :-)...wenn du jetzt so sein könntest, wie du es gern möchtest....was wäre das, was du gern machen würdest? wie würdest du gern sein? was, denkst du, macht dich aus?

ich finde, du bist eine sehr starke Person, allein schon, weil du das alles bis heute aus- und durchgehalten hast. Wer auch immer dir etwas anderes einreden will....er/sie ist im Unrecht!


Kati85

Hallo Epines,

ja die Zweifel fressen einen auf und ich hatte sie jahrelang. Denn nie wieder wurde über diesen Vorfall gesprochen. Als meine Eltern sich getrennt hatten kam von meiner Mutter dan Äußerungen wie "man weis es ja nicht" und vielleicht doch"
Wobei sie in den Jahren davor wenn ich mich mal traute zu fragen immer gesagt hat das nichts vorgefallen ist.
Zumindest hat mich die letzte Therapie eine zeitlang soweit stabilisiert das ich mich getraut habe mal richtig nach zu fragen. Raus kam dabei das meine "Schwester" in eine Kinderpsychatrie kam und dort von 3 Psychologen begutachtet wurde. Raus kam letzendlich das an den ganzen Vorwürfen nichts dran sei. Sie hat eine Geschichte aus der Bravo 1 zu 1 wieder gegeben. Und die dort geschilderte Geschichte auf sich projeziert.
Diese Info habe ich aber 17 Jahre lang nicht bekommen. Erst halt während meiner Therapie.
Und noch heute sagt meine Mutter es sei anders gewesen. Sie hat auch noch Kontakt mit meiner "Schwester" trifft sich mit ihr. Sie will auch das ich mich mit ihr treffe doch das möchte ich definitiv nicht.
Ich weis es würde mir nicht gut tun.

Ich habe in meiner Therapie festgestellt das es mir besser geht wenn ich sie als für mcih gestorben betrachte. Was wiederum Vorwürfe meiner Mutter mit sich bringt. WIe ich sowas tun kann. Was ein schlechter Mensch ich bin..

Das ich mich nicht bemitleidern soll und auch alle andern Vorwürfe kommen immer von meiner Mutter. Und mit dieser Änderung ihres Charakters kann ich nicht umgehen. Das ganze geschah nach dem sie mit dem Nachbarn, der auch in meinem ersten Post vorkam, zusammen kam. Seitdem war diese krasse Veränderung und das alles negative auf mich projezieren. Seid dem scheine ich für sie nichts mehr Wert zu sein.
Und das wo sie früher die Übermutter schlechthin war.

Wenn ich mir aussuchen könnte das ich sein kann wie ich will dann...
wäre ich gerne weicher
würde Gefühle zulassen
könnte andern ehrlich sagen wie es in mir aussieht ohne mich dabei schlecht zu fühlen
könnte mich endlich von meiner Mutter befreien
hätte ich endlich wieder Freude am Leben
... das ist was mir so als erstes einfällt.

Das ich stark bin haben mir schon viele Leute gesagt. Doch so fühle ich mich nicht. Ich bin eigentlich ein kleines gebrochenes trauriges Mädchen ohne halt und "zu Hause"..


Kati85

Oben sollte noch Hallo Deja dabeistehen.
Sorry hatte zu schnell abgeschickt und weis gerade nicht ob und wie ich das ändern kann.

Epines

Hallo Kati

Diese Rotz-göre weiss echt nicht was sie dir und deinem Vater da angetan hat mit ihren Verleumdungen. Leider kommt so was, seit sexueller Missbrauch heute eher thematisiert wird häufiger vor und diskreditiert all jene die wirklich dadurch betroffen sind.

Sie hat damit einen tiefen Keil zwischen dich und deinen Vater getrieben. Wie stehst du denn heute zu ihm? Hast du noch Kontakt?

Also ich würde mich auch nicht mehr mit so einer "Schwester" treffen, andererseits könntest du sie vielleicht fragen, evt brieflich, was sie damals dazu bewogen hat eure Familie, die sie bei sich aufgenommen hat, so zu zerstören. Na ja ist sicherlich sehr belastend und ihre Antworten werden wohl kaum wirklich befriedigend ausfallen.

Da kann ich echt nur den Kopf schütteln!

Dass deine Mutter deinen Wert nicht erkennt ist sehr traurig.

Ich habe mit meiner Mutter seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr und es fing erst an mir besser zu gehen als ich nicht mehr von ihr manipuliert und emotional erpresst wurde. Es war wie eine Befreiung für mich, auch wenn es anfangs sehr weh getan hatte. Wenn klärende Gespräche nichts bringen, bleibt leider oft nur dieser Weg.

Alles Liebe
Epines


Nicki

Hallo Kati,

nach der Scheidung meiner Eltern sah meine Mutter in mir immer nur die Anteile, die ich von meinem Vater habe. Sie war zwar auch vorher nie eine "Übermutter", aber den Hass, den sie auf meinen Vater hatte auf mich zu projezieren war echt heftig.

Vielleicht hatte die Wandlung deiner Mutter eine ähnliche Ursache. Sie wollte sich von deinem Vater lösen und da warst du und hast sie ständig an ihn erinnert.

Ich kann dir nur den Rat geben, dich von ihnen zu lösen, zumindest emotional. Sie können dir nichts Gutes mehr geben, dir nur noch schaden.
Eine Therapie ist eine gute Hilfe, um den eigenen Weg zu finden, besser die Vergangenheit abzustreifen und in eine selbstbestimmte Zukunft zu gehen.

Ich drück dir die Daumen!

LG
Nicki

Deja

Liebe Kati

ich kenn eure Familie nicht aber kann es sein, daß es zwichen deinen Eltern vorher schon nicht mehr ganz so stimmig war?
Ich finde es sehr unfair, gelinde gesagt, daß deine Mutter dir nicht sofort gesagt hat, was die Wahrheit ist. Aber vlt hat es gepaßt? Vlt konnte sie damit einen Schritt vollziehen, den sie vlt allein nie gewagt hätte?
Das würde erklären, warum sie sich mit deiner Pflegeschwester nocht trifft und Kontakt halten will. Ich würde, wenn jemand, dem ich etwas Wunderbares geschenkt hätte und der meine Familie derartig in den Dreck zieht, jedenfalls von der Person nichts mehr wissen wollen.
Aber, das sind meine Gedanken, Vermutungen.....

Weißt du, es gibt unzählige Mütter, die mit den Kindern der Männer mit denen sie nicht zusammen sind, nicht (mehr) umgehen können. Blicke, Gesten, Eigenschaften.....alles erinnert sie an die Vergangenheit und sie vergessen darüber, daß die Kinder nichts dafür können....

Warum bist du ein schlechter Mensch und das andere Mädel wird bis heute akzeptiert? Welchen Grund sollte es für dich geben, sich mit jener Pflegeschwester zu treffen, die dir deinen Papa genommen hat?
Deine Mutter hat iwelche falschen Umkehrschlüsse gezogen und du mußt dich davor schützen. Und indem du das machst, was du machst, Therapie und Kontaktabbruch tust du genau das Richtige. Deine Mutter kannst du nicht ändern in ihrem Denken, von ihr brauchst du nichts erwarten.

Aber du Katie, du kannst weitermachen. Du darfst dir leid tun, weil du es verdient hast. Du hast viele schöne Dinge benannt, die du gern zeigen würdest und ich verspreche dir, das Wesentlichste davon ist das, dich von deiner Mutter zu befreien, denn du brauchst keine Mutter, die ihr eigenes Kind so mies behandelt und für ein fremdes Kind alles tut. Ich denke, das wird weh tun für dich zu lesen aber es ist die bittere Realität, wenn man es mal in Fakten zusammenfaßt.

Alles andere kannst du hier üben und iwann, wenn die Zeit gekommen ist, wirst du das auch in RL schaffen!

lg Deja




Adrenalinpur

Welche Rolle hatte eigentlich der Nachbar? Wieso war der da?

Kati85

Ich hoffe ich vergesse jetzt nicht auf irgendwas zu antworten. Wenn doch entschuldigt bitte aber ich bin zur Zeit nicht ganz bei der Sache und kann mich schlecht konzentrieren.

Ich wüsste nicht das es vorher Probleme zwischen meinen Eltern gab. Zumindest nicht in meinen Augen. Wir waren die perfekte Familie (wenn es sowas überhaupt gibt)

Meine Mutter will ja mit mir umgehen. Und macht mir Vorwürfe wenn ich mich zurück ziehe. Andererseits gibt es bei Kontakt dann immer wieder Aussagen wie das ich nichts kann usw..
Ich weis nicht warum sie so ist.

Eigentlich weis ich das ich sie nicht brauche. Aber die Abkapselung ist auch sehr schwer... Ich weis das hört sich total bescheuert an. Aber irgendwie ist es so.

Mit meinem Vater habe ich immer noch Kontakt und hatte ich immer.. Aber serh sporadisch. Wir sehen uns nicht oft wenn dann ist es aber immer sehr schön und ich weis das ich meinen Vater über alles Liebe.
Und er mich wohl auch. Er ist aber eher der weniger Emotionale Mensch und sagt dies nicht oft.
In akuten Notsituationen allerdings kann ich auch auf ihn nicht zählen wie ich leider erfahren musst.
Dazu kommt noch seine Krebserkrankung. Von der meine Mutter behauptet diese hat mein Vater sich nur ausgedacht und sich absichtlich die Haare entfernt um eine Chemo vorzutäuschen..

Mit meiner "Schwester" möchte ich keinen Kontakt aufnehmen. Niemals.. Egal auf welchem Wege. Aber das schaffe ich nicht und ich weis auch nicht wie ich dann reagieren würde..


Kati85

Ach jetzt habe ich doch was vergessen die Frage nach dem Nachbarn.

Der Nachbar war immer ein Freund der Familie. Wir wohnten in einem Neubaugebiet wo jeder jeden kennt und jeden unterstütz.
Außerdem ist er im Rechtssystem tätig (was genau möchte ich hier nicht näher ausführen)

Er war in der Krisensituation wohl der Rettungsanker..

Was er genau an diesem Tag gemacht hat weis ich nicht. ich war zu sehr mit mir und dem Schock beschäftigt als das ich das wahrgenommen hätte.

Als meine Eltern sich trennten wurde er nach einiger Zeit der neue Lebenspartner meiner Mutter.

Ich kann ihn nicht leider.