erste meldung

Begonnen von königin, 24 August 2012, 18:24:09

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königin

Ich habe heute morgen beim Aufstehen schon gemerkt, das irgendwas nicht stimmt. Im laufe des Tages war mir klar was. Meine negativen Gedanken sind wieder da. Gestern noch beim Psychiater gewesen, da war alles noch gut. Ich weiß nicht ob ich noch Kraft besitze weiterzukämpfen. Seid 2010 sind immer nur 2-3 Monate zwischen meinen Krisen gewesen. Dieses Jahr auch schon wieder 8 Wochen in der Psychoklinik gewesen. Meine Familie will ich auch nicht mehr Kummer bereiten. Ich weiß momentan wirklich nicht was ich tun soll. Ich hoffe, das morgen die Welt wieder besser ist und der heutige Tag nur ein Ausrutscher.

Adrenalinpur

Willkommen Königin,

um etwas zu deinen Krisen zu sagen, müsste man wissen wie die aussehen und woher sie kommen.

Dass alles morgen besser ist wünsche ich dir auch. Aber gebe bitte nicht auf denn damit bereitest du deiner Familie den grössten Kummer. Deine Familie braucht dich.

LG Adre

königin

Hallo Adre,
ich leide seid 2010 an schweren Depressionen mit starken Suizidgedanken. Ich bin zusammengeklappt als eine schlimme Sache (die ich auf dieser seite nicht näher erleutern möchte) wegen meiner Tochter aufgedeckt wurde. Viele Dinge die ich als Kind erleben mußte ist ihr auch wiederfahren. Seitdem stecke ich fast in einer Dauerkrise. Ich bekomme Medikamente (Seroquel, Mitrazepin, Citralopram) und bin auch in ambulanter Gesprächstherapie. Heute abend ist mir immer noch so blöde. Das Gefühl von Angst im Bauch wird auch wieder stärker. Das schlimme ist, das ich meinem Mann nicht sagen mag das es mir schlechter geht, weil ich glaube, das er es bald nicht mehr verkraftet. Ist für mich echt schwierig, weil man so allein ist.

Epines

Hallo Königin

Kannst du über diese schlimmen Dinge die deiner Tochter und auch dir widerfahren sind,  wenigstens in der Therapie reden? Denn ich denke, dass dies unbedingt thematisiert werden sollte, wenn schon nicht deine eigene Altlast, dann wenigstens was deiner Tochter widerfahren ist. Denn ob man will oder nicht, macht man sich als Mutter Vorwürfe und denkt, dass man es hätte verhindern/merken sollen. Für mich sieht es so aus, als wärst du durch diese traurige Sache retraumatisiert worden, es zieht dich total in die Finsternis und wenn du selbst diese Dinge nie verarbeitet hast, dann kann ich sehr gut verstehen wie sehr es dich nun belastet. Mir würde es vermutlich ähnlich gehen. Man wird mit einem Schlag wieder selber zum Opfer, deine Bauchschmerzen bezeugen dies deutlich. Du fühlst die alten Wunden bluten, es ist deshalb Zeit die alten inneren Wunden verheilen zu lassen, denn sonst wird es nicht besser.

Ich erfahre immer wieder von Müttern die  eine traurige Vergangenheit hatten, dass in dem Moment wo ihre Kinder ebenfalls Opfer wurden, alles eigene wieder hoch kommt und zwar mit massiver Gewalt.

Rede mit deinem Therapeuten darüber und versuche mit ihm zusammen einen Weg zu finden, damit es dir besser geht.

**Das schlimme ist, das ich meinem Mann nicht sagen mag das es mir schlechter geht, weil ich glaube, das er es bald nicht mehr verkraftet. Ist für mich echt schwierig, weil man so allein ist.**

Weißt du, vielleicht merkt er es auch selber, aber es ist schwer jemandem wirklich zu helfen der gerade akut im Loch ist und so steht der Partner oft hilflos da, ist überfordert und weiss nicht was er sagen soll, weiss oft nicht was richtig ist, oder was total falsch ankommt.
Vielleicht ist er viel stärker als du denkst! Denn er steht zu dir, würde er es nicht tun wäre er doch längst weg.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und hoffe dass es dir bald besser geht!

Alles Liebe
Epines


königin

Hallo Epines,
danke für deine lieben Worte. Mit meinem Therapeuten kann ich schon über alle Sachen reden. Wir konnten auch schon einiges abarbeiten, aber es kommt doch immer etwas neues hinzu. Mit meiner Tochter konnte ich auch über ihre Sachen reden. Ich bin auch heilfroh, daß unser Verhältnis dadurch nicht gelitten hat. Aber es ist vieles an den Tag gekommen, von dem ich nichts wußte. So zum Beispiel auch das meine Mutter zwei Seiten hatte. Wir haben zusammen im einem Haus gewohnt und meine Mutter hat viel auf meine Kinder aufgepaßt. Wenn ich dabei war, war sie immer nett und freundlich, aber wenn ich weg war hat sie gemeckert und auch mal geschlagen. Sie hat meine Tochter eingesperrt und ihr nichts zu essen gegeben. Zu meinem Mann war sie auch unausstehlich. Ich habe es damals nicht bemerkt oder wollte es nicht merken. Ich habe auch meinem Mann nicht geglaubt. Meine Mutter hat mich so vereinnahmt,  das ich nicht mehr auf meine Familie achten konnte. Ich bin froh, das meine Ehe nicht kaputt gegangen ist. Jetzt lebt meine Mutter in einem Altenheim und ich bin froh, dann jetzt können wir unser Leben leben. Ich fahre nur noch selten hin weil mir meine Mutter mittlerweile egal ist. Ich frage mich warum ich so blind war. Übrigens bin ich heute noch genauso dran wie gestern. Werde gleich ins Bett gehen und eine Runde schlafen.

LG
Königin

Epines

Hallo liebe Königin

Oo Mütter... ein abendfüllendes Thema, aber gut, dass du dich von ihr befreien konntest und nun ein Leben ohne ihren Sadismus und ihre Manipulationen leben kannst.

Das braucht wohl alles viel Zeit und ich denke mal sehr viele Gespräche mit deiner Tochter. Wichtig im Umgang mit ihr ist nichts zu beschönigen und nüchtern die Geschehnisse  zu betrachten, die man leider nicht mehr ändern kann. Ich denke du bist auf einem guten Weg mit ihr.

Liebe Grüße
Epines

königin

so, der Sonntag ist fast um. Das Wochenende war wieder anstrengend. Gestern und heute Besuch von meinen Kindern gehabt. Ich mag es momentan nicht, Leute um mich zu haben. Aber warum sage ich Idiot nicht nein? Pflichtbewußtsein der Familie gegenüber? Ich weiß es nicht. Ich muß es ausbaden wenn es mir wieder schlecht geht. Die Traurigkeit nimmt wieder zu. Ich möchte nur noch ins Bett, Decke übern Kopf und nichts sehen und hören. Morgen habe ich einen Termin bei meinem Therapeuten. Mal sehen wie das ausgeht. Bestimmt heul ich ihm wieder was vor. Ist aber egal. Gestern habe ich beschlossen, wenn ich nicht mehr kann mache ich den letzten Schritt.

Fee

Liebe Königin,

ich habe hier immer mitgelesen, aber da es mir selbst nicht so gut geht gerade, "konnte" ich nicht schreiben.

Aber falls Du mit dem letzten Schritt Suizid meinst, kann ich Dir nur sagen, ich finde, das sollte man seinen Angehörigen und Freunden nicht antun !

Leider hatte ich auch schon einen "Ausrutscher", aber der war sehr schlimm für alle, die mich mögen. Und auch heutzutage noch, habe ich öfter Suizidgedanken. Aber bis jetzt, habe ich immer noch "die Kurve gekriegt".

Und da ich auch schon selber Angehörige und Freunde durch Suizid verloren habe, weiß ich wiiiiiiiiiiiieeeeeeeeee schlimm das ist. Von den Schuldgefühlen die viele Hinterbliebene dann haben mal ganz zu schweigen.

Allerdings habe ich gleichzeitig auch den Gedanken , dass jeder selber über sein Leben zu bestimmen hat und Verständnis dafür dass Menschen sowas tun.

Aber auch ich habe einen Sohn und liebe Menschen um mich. Und ich will gar nicht daran denken, wie schrecklich meine Lieben sich fühlen würden, wenn ich "es" doch mal machen würde.

Vllt. hilft Dir ja der Gedanke auch .

Also ich habe versprochen, dass ich sofort wieder in die Klinik gehe, wenn ich "es" nicht mehr abwenden kann.


Alles Gute wünscht Dir Fee

königin

Hallo Ihr Lieben,
war gestern nach 8 Wochen wieder bei meinem Therapeuten. War recht anstrengend, da ich Probleme hatte allem zu folgen. Ich bin wieder weggedriftet. Passiert mir fast nur bei ihm. Werde gleich noch meinen Psychiater anrufen wegen Tablettendosierung. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig als wieder mit der Dosis hochzugehen. Gestern beim Therapeuten hatte ich auch ganz stark das Gefühl, das wieder etwas neues hochkommen will. Nur ob ich das will? Hat jemand auch Erfahrungen in dieser Richtung gemacht. Auch meine Suizidgedanken habe ich mitgeteilt.

Epines

Hallo verehrte Königin

*verneige mich*

Das mit dem Weg-driften kann man manchmal lösen, indem man während der Therapie schnell aufsteht und sich auf einen anderen Stuhl setzt. Meist fühlt man es ja kommen. Natürlich klappt es nicht immer.

Wenn du interessiert bist dich über Flashbacks und andere brisante Altlasten auszutauschen, dann guck hier im geschützten Bereich, wo es nicht jeder lesen kann einmal rein: http://www.nur-ruhe.de/smf/index.php?topic=7027.0

Liebe Grüße
Epines

königin

Hallo Epines,
vielen Dank für den Hinweis mit dem geschützten Bereich. Ich hatte auch schon mal reingeschaut aber zum schreiben konnte ich mich noch nicht durchringen. Jetzt ist meine Medikamentendosis erstmal wieder hochgesetzt worden. Mein Psychiater hat mich gestern ganz schön unter Druck gesetzt. Entweder gebe ich ihm das Versprechen mir nichts anzutun oder ich hätte sofort in die Klinik gemußt. Ich habe sehr mit mir gerungen, habe dann aber das Versprechen gegeben. Mal sehen wie es jetzt wieder weitergeht.

Liebe Grüße
Königin

Epines

Hallo Königin

Manchmal sind Medikamente gar nicht so schlecht und gut, dass du ihm versprochen hast brav zu sein :-)
Jetzt gilt es abzuwarten bis sie wirken und dann weiter zu sehen.

Alles Liebe
Epines