Nächte

Begonnen von AHunter, 03 Juli 2012, 22:47:15

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AHunter

Nächte

Tief in erhellten, schwarzdunklen Nächten sucht es mich heim, das Licht der Sterne. So
unsagbar, unfassbar, traurig.
Es fällt, wenn man nur lange genug hinsieht. Es rieselt herab, es zerstreut sich in kleinsten
Partikeln und die weißen Teilchen dieser entfernten Macht zerrinnen mir zwischen den Fingern,
den Fingerspitzen, den Kuppen dieser.
Prasseln nieder auf die Hornhaut meiner Augen, in Perlen, tausenden und abertausenden
winzigster Kügelchen. Zerbersten, zerplatzen, nicht. Tauchen nur sachte ein in das Gewebe
und entschwinden.
Kann sie kaum mehr erblicken, blinzel für Bruchteile, will ihren Funken in mir bewahren.
Doch, begrabe sie damit. Entreisse ihnen auch ihre letze Bindung zu ihrem fernen Quell.
Versiegen sie dadurch, in mir.
Entlasse eine Träne aus dem Augenwinkel. Aus Beileid, aus Mitgefühl, aus Schuld.
Unbemerkt und ungesehen, das Licht der Sterne, in ihr, gebündelt, befreit, im Strahlen all dieser
erhellten, schwarzdunklen Nächte.

Sintram

Tief wie der Sternenhimmel...

Klee

Wie wunderschön. Als würde ich deine Worte wie einen lebendig gewordenen Film vor meinem geistigen Augen sehen. Dankeschön für den Zauber deines Schreibens.