Trigger - mir geht es sehr schlecht

Begonnen von traurigeSeele, 23 April 2012, 12:24:57

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

traurigeSeele

Hallo,

Seit über 2 Wochen kämpfe ich gegen Selbstmordgedanken. Ich habe mich schweren Herzens entschieden, so schnell wie möglich in die Psychiatrie zu gehen,  ich hab schlecht geschlafen, bin um 2 Uhr mit Alpträumen und Übelkeit aufgestanden. Habe von meinem Selbstmord geträumt, war echt krass.

Ich bin so zerrissen,

in einem Moment geht es mir superoberschlecht und im nächsten Moment sag ich mir so schlecht geht es Dir gar nicht.
In einem Moment möchte ich nur in meinem Bett, Kopf unter die Decke und losheulen, im nächsten Moment bin ich wieder ganz klar.
In einem Moment möchte ich die Tabletten schlucken, die mir noch geblieben sind, im nächsten Moment denke ich an meinen Freund.
In einem Moment möchte ich einfach nur sterben im nächsten Moment möchte ich überleben.
In einem Moment glaube ich die Psychiatrie ist das beste was ich machen kann, im nächsten Moment glaube ich die Psychiatrie ist das schlimmste was mir passieren kann.
In einem Moment ist mir speiübel im nächsten Moment habe ich Hunger.
In einem Moment fühle ich mich Tieftraurig, im nächsten Moment fühle ich mich Gefühlslos

Was ist nur los? Was soll ich nur tun?

Ich weiß nicht was ich jetzt brauche, vielleicht nur jemanden der zuhört und mir sagt, das alles gut wird. Ich hoffe nicht, dass ich gegen irgendwelche Regeln verstoßen habe, falls doch, bitte ich es zu entschuldigen.

GLG

Epines

Hallo traurige Seele

Du hast sicher richtig entschieden dir so schnell wie möglich Hilfe zu holen, denn von alleine wird es nicht besser. Dein Freund hält zu dir, dies ist doch schon ein ganz wichtiger Grund durch zu halten!

Gib ja nicht auf, denn wenn man im Tief ist sieht man wirklich kein Licht mehr am Ende des Tunnels, aber es ist immer noch da, daran musst du ganz fest glauben und es wird wieder besser werden.

Wünsche dir viel Kraft und halte durch!

Alles Liebe
Epines


nubis

hi du, traurige Seele


Du hast gegen keine Regeln verstoßen, und es ist schön, dass du her gefunden hast und über dein Problem schreibst, statt einfach 'eine Dummheit zu machen'... :-)

Dieses hin und her der Gefühle kennen sicher viele hier - ich selbst auch - und können es deshalb nachvollziehen.

Ich glaube, das ist aber auch normal, wenn man vor einer schwierigen Entscheidung steht und nicht weiß, was man machen soll.
Und die Entscheidung Leben oder Sterben zu wollen ist sicher eine der Schwierigsten ;-)

Dabei ist es in den seltensten Fällen so, dass man wirklich sterben möchte - was man möchte ist: das Ende der Probleme, die man hat.


Du hast nun nicht davon geschrieben, was dich so verzweifeln lässt, dass du meinst es ginge nicht mehr weiter - aber wenn du alleine keinen Weg mehr heraus findest, dann ist es auf jeden Fall das Richtige Hilfe zu suchen.

Sei es in einer ambulanten Therapie (welche leider oft viel zu lange Wartezeiten hat), in einer Klinik - auch sofort als Krisenintervention wenn es sein muss, oder aber auch hier im Forum, wo wir versuchen einander beizustehen.

Jemanden, der zuhört, findest du hier auf jeden Fall.


Willkommen im Forum

Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

traurigeSeele

Der Grund, der mich verzweifeln lässt ist unter anderem der, dass ich zugenommen habe, hört sich banal an, ist für mich aber schon ein Weltuntergang. Es sind auch erst die letzten 8 kg die mich so verzweifeln lassen, die 20 kg davor haben mich nicht so gekümmert. Dann habe ich noch ein Päckchen Kindheit mit mir rum zu tragen, das haben aber viele die sich hier aufhalten.

Gerade war die Psychiatrische Krankenschwester bei mir, sie macht sich Sorgen um mich, hat mir einen Termin beim Psychiater gemacht, morgen Mittag. Therapie mache ich seit Januar 2011 alle 2 Wochen, abzüglich der 25 Wochen, die ich im letzten Jahr in der Psychiatrie war. Im Moment glaube ich nur es wäre besser zu sterben, als wieder in die Psychiatrie zu gehen, so ein Mist, hoffentlich setzt sich dieser Gedanke nicht fest, sonst bin ich morgen früh zu allein.

traurigeSeele

Hallo Wohlstandspudel,

mein erster Impuls war Dir zu schreiben "wie bist Du denn drauf", doch ich glaube ich habe Dich einfach nur falsch verstanden oder Du hast mich falsch verstanden. Erstmal habe ich nicht 20 kg zuviel drauf sondern 90 kg zuviel und zum zweiten, wenn es so einfach wäre mit Disziplin und Sport, würde es keine Dicken Menschen geben. Das Vorurteil von Dünnen Menschen ist, das Dicke Menschen zuviel essen und sich zu wenig bewegen, das ist aber meistens nicht so. Mein Übergewicht kommt durch zu viele Diäten zustande, ich habe in meinem Leben bereits 400 kg abgenommen, das abnehmen ist nicht das Problem, sondern das Gewicht halten.

Mich hat mal ein Dünner Mensch gefragt, wie er zunehmen könnte und ich konnte Ihm helfen. Ich habe ihm gesagt, er soll anfangen Diäten zu machen und auf Light Getränke zurück greifen, denn die Süssstoffe werden in der Schweinemast eingesetzt, damit Ferkel schneller fett werden. Meine Mutter hat mir, seit ich 14 Jahre alt bin, 3 Liter täglich Süssstoffdrinks gegeben, weil die so schön wenig Kalorien haben.

Ich habe vor gut 20 Jahren eine Therapie gegen meine Essstörung gemacht, danach habe ich 20 Jahre lang keine Diät gemacht und mich auch nicht darum gekümmert, was ich wiege, allerdings habe ich weiterhin 3 Liter Süssstoffgetränke zu mir genommen. Ich habe pro Jahr 3 kg zugenommen, leider sind das 60 kg in 20 Jahren, hätte ich in den 20 Jahren 3 Liter Selter getrunken, sähe es anders aus. Jetzt habe ich vor 3 Jahren eine Ernährungsumstellung gemacht und 25 kg abgenommen, dann ist die Depression sehr schlimm geworden und ich habe nocheinmal 35 kg abgenommen. Im letzten Jahr war ich 25 Wochen in der Psychiatrie und habe dort 20 kg zugenommen, habe allen geglaubt, das das nicht schlimm ist und sich wieder ändert, doch dieses Jahr sind schon wieder 8 kg dazu gekommen und ich kann kein einziges Gramm mehr ertragen.

Mein Psychiater macht keine Therapie, das macht meine Therapeutin. Ich habe morgen einen Termin bei meinem Psychiater, der wird entscheiden wie es weitergehen wird. Obwohl ich mir Sorgen mache, das es darauf hinaus läuft, dass ich in die Klinik muss. Meine Gedanken kreisen nur noch darum und sie sind alles andere als toll, hoffe die gehen noch weg, im Moment setzt sich der Gedanke fest, lieber sterben zu wollen, als in die Klinik zu gehen, passt aber leider nicht. Alles mist. Kann grad nicht mehr schreiben.

Epines

Hallo traurige Seele

Ja 90 Kg ist wirklich heftig, da kann ich gut verstehen, dass du dir Sorgen um jedes zusätzliche  Gramm machst. Gut das du hier auch darauf hingewiesen hast wie schädlich light Produkte wirklich sind. Ich sage so was auch immer wieder und werde deswegen oft belächelt.

Deine Mutter ist da der Werbung vermutlich voll auf den Leim gegangen, ich kann mich gut erinnern wie die Werbefritzen die light Produkte als wahre Wunderwerke gepriesen haben. "Du darfst, Becell und actimel" oder wie die alle heissen, wird auch gerne gekauft, um nur einige zu nennen und Cola Zero ist im Moment auch bei übergewichtigen Freunden von mir der absolute Renner...

Abnehmen ist wirklich wahnsinnig anstrengend, denn nichts essen darf man ja auch nicht. Ich selber halte mein Gewicht mit viel Bewegung und habe vor Jahren einmal angefangen meine Portionen zu halbieren, viel mehr Gemüse zu essen  und viel Wasser zu trinken, aber dies kennst du sicher alles auch schon.

Vielleicht wäre eine Klinik wirklich etwas, was dir helfen könnte, sonst weiss ich leider auch keinen Rat.

Wünsche dir für morgen alles Gute!
Epines

traurigeSeele

Es läuft alles auf eine Klinikeinweisung hinaus, ich hab große Angst davor!

stumm

deine angst vor der klinik kann ich gut verstehen
aber frage dich was passiert wenn du nicht in die klinik gehst
vielleicht solltest du davor mehr angst haben
ich wünsche dir kraft, die für dich richtige entscheidung zu treffen :-)

traurigeSeele


Nicki

Vielleicht solltest du Angst davor haben, was du alles verpassen könntest, wenn du jetzt stirbst!

traurigeSeele

Toll, ich verpasse Schmerz und Traurigkeit.

Nicki

...und schöne Momente mit deinem Freund...

traurigeSeele

OK, ich sollte positiver denken, fällt mir nur nicht so leicht. Ich habe schon viele schöne Stunden mit meinem Freund erlebt, reicht für ein Leben.

Nicki

Gestern hast du geschrieben, das du zerissen bist. Also weißt du selber, das nicht alles nur aus Schmerz und Trauer besteht.
Nur so ca 50% ;)

Guck doch lieber auf die anderen 50%!
Und schöne Momente mit einem lieben Menschen kann man nie genug für ein Leben haben! Da geht immer noch mehr!!!

traurigeSeele

Du hast recht, nur ist das Verhältnis nicht 50-50 sondern eher 70-30, also soll ich auf die 30 % schauen, das fällt mir sehr schwer, ich werde mich aber bemühen, die letzten beiden Stunden kann ich auch noch kämpfen, wäre blöd, so kurz vorher aufzugeben.