[Trigger] Dunkel / Glückliche Familie

Begonnen von AHunter, 05 April 2012, 21:50:21

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AHunter

Dunkel


Himmelskleid, dunkel verwoben.

Wie aufgebahrt, wie erhoben,
Liegt der Leich oben nieder,
unverhüllt zerschnittne Glieder,
unberührt von feigfremder Hand,
Bluthauch als eigenletztes Gewand.

Um diesen Thron in dünnsten Lagen,
schwer, verhangen, niedergeschlagen,
verhüllend jeden Blick, jegliche Sicht,
verborgen für jeden, wie sie zerbricht.

Seele fliehend, gleitend entgegen
dem hoffentlich letzten Leben,
frei von ihm, und seiner Gewalt,
von seiner grässlichmonströsen Gestalt.

Befreit auch von denen, die geschwiegen.
Bis zum Untergang verachtet gemieden.

Beiderseitig der Versuch es zu vergessen,
Doch hat es sie von innen zerfressen,
Im Gegensatz zu den Kaltblütigen
und dem Widerwertigwütigen.

Weshalb ihr nur diese Nacht verblieb,
in der sie die Klingen durch sich trieb,
um Frieden und Einkehr für sich zu finden
und nicht mehr an all die anderen zu binden.


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Ein sehr altes Gedicht mit entsprechendem Inhalt:


Glückliche Familie


Gebettet in Grufteslaken
Lagen sie nur mehr einsam belassen,
Auf kühlsten Steinestrassen
Ähnlich Treppen geformt
Dem Himmel nahe gereicht,
Beleicht die Spitzen mit diesen kalten Körpern,
Wurden von Mördern,
Menschens Lieblingstieren,
Einst hingerichtet.

Dazu gezwungen und verpflichtet,
Und so auf allen zweien angekrochen
Kamen sie mit zu der Hochzeit der Toten,
War es ihnen nicht verboten
Ausser von diesen Leichen selbst,
Doch da niemand mehr gefragt,
Da keiner mehr antworten konnt,
Wurden sie selbst in ihrer nackt kalt privaten Stund
Von Ausflucht,
Nun jedoch Höllengrund,
Weiterhin geplagt,
Überhäuft mit gelog'nen Tränen.

Wollte keiner der anderen mehr ein Wort vernehmen
Und so schlecht gelebt, wie es für sie einst war,
Nun auch im Tode beschmutzt,
In die Erde hinabgebart
Und zum Abschied für ein Theater wieder benutzt;
Meine liebsten zwei Töchter.
Bis Bald.


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Es tut mir Leid, jedoch spüre ich, sehe ich durch Augen,
empfinde und zerreisst mich der Schmerz, als würde sich
die Haut öffnen und man ins stumme Unendliche schreien,
vergebens, kein Gelangen, kein Gereichen, niemand, der
da wäre, niemand, der rettet, niemand der sieht.
Einzig der Schmerz scheint greifbar, einzig der, den man
verachtet und fürchtet auszubrechen, einzig der Schmerz.
Soviel Schmerz... Es tut mir Leid.