Emotionale Erpressung und Manipulation

Begonnen von Epines, 06 März 2012, 01:41:06

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Epines

Was genau ist emotionale Erpressung, und wie wirkt sie?

Bestimmt ist jeder von uns bereits mehrfach im Leben mit emotionaler Erpressung und Manipulation konfrontiert worden, manchmal ist sie so subtil, dass man es nicht merkt und sich deshalb jahrelang erpressen und manipulieren lässt.

In der Erziehung scheint sie oft unumgänglich, schon dem Kleinkind wird gesagt, dass es wenn es jenes, oder dieses tut bestraft wird. Manche Eltern beherrschen diese Taktik so gut, dass es lange braucht bis ihr Kind dagegen rebelliert, um dann in der Pubertät, oder sogar Jahre danach total abzudrehen. Wenn toxische Eltern merken, dass ihr Einfluss schwindet versuchen sie oft mit allen Mitteln  Druck aufzusetzen und erzeugen in einem Ausmaß Schuldgefühle bei ihren Kindern, die manchmal über ihr ganzes Leben aufrechterhalten werden. Manche stecken so schwer in diesem Geflecht aus schlechtem Gewissen, Elterntreue und Mitleid, dass sie sich auch nach dem Tod ihrer Eltern nicht davon befreien können. Das aufgezwungene Verhalten der Eltern ist ihnen in Fleisch und Blut übergegangen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Sparsamkeit jener Eltern die während des Krieges aufgewachsen sind. Da man jeden Cent umdrehen musste bevor man ihn ausgab und immer die Angst im Hinterkopf hatte, das irgendwann wieder schwere Zeiten kommen würden, haben sie auch  als es ihnen später besser ging Geld gehortet und sich wenig, oder kaum etwas geleistet. Dieses Verhalten haben viele auf ihre Kinder übertragen, auch mir ging es so. Ich leiste mir kaum etwas und wenn, dann frage ich mich jedes Mal, ob es wirklich nötig ist und oft fühle ich mich schlecht, wenn ich Geld für mich selbst ausgebe.

Dann  Manipulation in den Beruf den die Eltern gerne hätten, alles unter dem Deckmäntelchen , dass es den  Kindern einmal besser gehen soll als ihnen früher. Sie sollen erreichen was die Eltern nie geschafft haben. Manche fügen sich und erst im Erwachsenen-Alter erkennen sie, dass sie permanent in die Richtung gedrängt worden sind, die den Eltern genehm war.

Gerade Mütter sind Weltmeisterinnen der Manipulation, ich wage zu behaupten, auch wenn man mir hier vermutlich den Kopf abreißen wird, dass es vor allem Frauen sind, die dieses Spiel bis zum Exzess beherrschen.

Emotionale Erpressung und die daraus resultierende Manipulation, zieht sich folglich durch unser ganzes Leben. Egal wo wir sind und in welchem Umfeld wir uns bewegen, sind wir damit konfrontiert.

Es werden in uns Schuldgefühle geweckt, damit wir in die Richtung handeln, die den Manipulierenden Vorteil verschafft. Man erkennt Manipulation immer daran, dass sie der ausübenden Person etwas bringt, sei dies nun ein ,,Freundschaftsdienst", eine finanzielle Zuwendung, ein aufopferndes Verhalten, oder ein Preisnachlass im Geschäftsleben.

Die krasseste Methode die bei mir einmal jemand anwandte war, als mich ein entfernt Bekannter anrief und irgendwann nebenbei fragte, ob man verschimmeltes Brot noch essen kann, er habe nichts zum essen und nur noch solches im Haus. Als ich dann sofort mit Tüten voller Lebensmittel anrauschte und feststellte, dass in den Schränken und im Kühlschrank doch noch Esswaren vorhanden waren, merkte ich das die Person eigentlich Geld gewollt hatte und das schimmlige Brot Schuldgefühle erregen sollte, um etwas locker zu machen. Das hatte mich damals wirklich sehr verletzt.

Mir geht es heute mehrheitlich  gut, aber immer wieder muss ich mich deswegen rechtfertigen, oft fühle ich mich deshalb schlecht und  schuldig. Sprüche wie:" Du hattest immer alles" bringen mich nachher zum Weinen, denn kaum einer der so spricht, weiss  was ich wirklich hatte...

Ich möchte mich  nicht schuldig fühlen nur weil es mir besser geht, ich habe viel dafür getan, mich von Altlasten befreit, von toxischen Eltern und Partnern und auch von meinem ursprünglichen Stress-belasteten Beruf. Ich lebe heute genauso wie ich will, mache nur noch was ich will und verzichte  bewusst auf Karriere und gut bezahlte Jobs, weil ich mir endlich wichtig geworden bin, wichtiger als alles andere und ich denke , dass ich dazu das Recht habe.

Durch meine erpresserische Mutter und etliche  ,,Freundinnen" geprägt, ist es dennoch immer wieder leicht mir Schuldgefühle zu machen. Schuldgefühle sind  wirklich enorm schädlich und außerdem überflüssig. Im Umgang mit manchen Menschen fühle ich mich permanent schuldig, weil sie mir das Gefühl geben ihnen nicht zu helfen, sie am Boden liegen zu lassen in ihrem finanziellen Elend, oder in ihrer Krankheit.

Ich dachte das ich mich mit Erfolg von meinem Helfer-komplex gelöst hatte, um nun fest zu stellen, dass ich einerseits auf emotionale Versuche extrem trotzig reagiere - trotzig in dem Sinne, der erpressenden Person nicht in dem Ausmaße zu entsprechen, die sie durch ihre Manipulation erhofft -  andererseits  immer noch Schuldgefühle zu haben, wenn ich nicht nachgebe.

Wenn ich dann bei den entsprechenden Personen anspreche, wie ich mich dabei fühle, wie man generell fühlt wenn man emotional erpresst wird, wird mir als I-Pünktchen auch noch unterstellt, dadurch bei ihnen Krisen zu verursachen, dies zeigt mir wiederum, dass die Person nichts verstanden hat und auch nicht begreift oder akzeptiert, dass ich mich aus  Selbstschutz nicht mehr auf emotionale Erpressungen einlasse. Meine Gefühle interessieren die erpressenden Personen nicht, denn sie sind nur auf ihren Vorteil bedacht, "es geht hier nicht um deine Gefühle, sondern um mich" durfte ich mir kürzlich anhören.  So etwas verletzt mich und zeigt mir auch, dass ich im Grunde für diese Personen nur Mittel zum Zweck war.

Meine Gefühle sind aber für mich das Wichtigste und ich habe genauso das Recht auszusprechen wie es mir dabei geht. Ich schlucke lange, habe Geduld, aber wenn man mich fragt, sage ich meine Meinung, auch wenn diese nicht genehm ist, mich nervt nur, dass man mir dann daraus einen Strick ziehen will. Wer keine Offenheit möchte sollte im Grunde auch nicht fragen.

Mit Schuldgefühlen spielen ist ein heftiges Instrument und sie auszuhalten und der erpressenden Person nicht nachzugeben ist noch heftiger!

Im Umgang mit Leuten die emotional erpressen und manipulieren ist mir klar geworden, dass egal was man tut, es nie genug sein wird und man Schuldgefühle hat, egal ob man hilft, oder nicht. Wenn man nachgibt, kommt zusätzlich noch das schlechte Gefühl dazu, wieder einmal mehr ausgenutzt worden zu sein. Also gibt es nur eines, man zieht sich aus Selbstschutz gänzlich zurück.
Danach wird aber mit weinerlicher Stimme erklärt, dass man von allen alleine gelassen wird, viele  können leider nicht erkennen, wie schmerzhaft ihre subtilen Manipulationen auf andere wirken.
Wenn man jemandem der sich bemüht hat sagt:" Ich bin euch sowieso allen egal", dann fühlt man sich getreten, denn schließlich hat man doch mit seinem Dasein bewiesen, dass es einem nicht egal ist! Solche und ähnliche Sprüche vergraulen mit der Zeit alle Freunde. Man kann einfach nicht immer nur nehmen und erwarten, und dann auch noch den Wenigen  Vorwürfe machen die noch zu einem stehen.

Eine Freundschaft und auch eine Partnerschaft sollte immer von gegenseitiger Achtung geprägt sein und dazu gehört eine ausgewogene Mischung von geben und nehmen, ich meine nun nicht in finanzieller Hinsicht.

Als ich vor Jahren das Buch von Susan Forward ,,emotionale Erpressung" gelesen hatte, wurde mir erstmals klar, wie massiv ich durch meine Mutter und durch mein Umfeld  erpresst wurde, wie sie es mit ihren Krankheiten, mit ihrem unsagbarem Leiden, immer wieder geschafft hatten mich gefügig zu machen, um mir ihren Willen aufzuzwingen. Aber mir wurde beim Lesen des Buches auch bewusst, dass ich selbst in meinen Beziehungen ebenfalls begonnen hatte zu manipulieren, was mich wirklich erstaunte, ich fiel voll in das gleiche Verhalten  und hatte auch gemerkt, dass wehklagen oder "Bitten",  vorgetragen mit weinerlicher Stimme, bei meinen damaligen Partnern sofort wirkte und ich dadurch erreichte was ich wollte... und wenn ich es dann hatte, war dies auch wieder nicht recht.

Manipulation fängt bereits da an, wo man den Partner, wenn man zusammen auf dem Sofa sitzt harmlos fragt, ob er auch Durst hat, in der Hoffnung das er sofort aufspringt und etwas holt, und hört da auf wo man mit Freitod droht.

Ich will das alles einfach nicht mehr... dazu fehlt mir die Kraft!

Hier  noch eine interessante Ausführung über die Techniken der emotionalen Erpressung: http://www.partnerschaft-beziehung.de/Emotionale-Erpressung.html

Liebe Grüße
Epines

Deja

Hallo Epines

ich bin ebenfalls Tochter solcher Eltern besonders meiner Mutter. Grad was du ansprichst mit dem sich etwas gönnen, ich dachte, meine Güte, ich bin nicht allein damit?

Das klingt so blöd, wenn ich mir mal etwas kaufe, kommt grundsätzlich der Satz meiner Mutter "Das läßt du ja für gut!" in mein Ohr. So kann es passieren, daß ich den Schrank voller Klamotten hab und immer diegleichen anziehe. Das nur als kleines Bsp

Ich bin auch sehr empfänglich für Rettungsaktionen, bin sofort zur Stelle oder ich höre heraus, was man eigentlich von mir möchte. Man muß es mir nicht sagen, ich weiß es trotzdem.

Ein Grund mich von meiner "besten" Freundin im Jan zu trennen, war, daß sie mich ständig mit ihrem treuen Hundeblick ansah und ich dann immer erraten sollte,  was mit ihr los war. Ich mußte sie sogar behandeln wie ein kleines Kind, das hat extrem genervt.
Bsp: Ich frage, was willst du essen?
       sie antwortet: nichts
       Ich: du mußt aber was essen!
       sie: meinst du? ach nee oder?
       Ich: doch mußt du, was willst du?
       sie: naja, was meinst du denn?
usw usw

So liefen unsere Gespräche und ich hab es nach 3Jahren nicht mehr ausgehalten zumal sie 3 Kinder hat und mit ihrem Mann sehr wohl weiß, wie sie mit ihm umzuspringen hat. 
Sie hat mir für jeden kleinesten Mist die Entscheidung übertragen und im Prinzip ständig provoziert, daß ich mich wie bei meiner eigenen Mutter so auch bei ihr als ihre Mutter fühle und handeln mußte.
Das raubt Nerven ohne Ende, jedenfalls meine. Erschwerend kommt hinzu, daß sie die typische Nehmende war und nichts an mich zurück gab.

Es gibt allerdings auch Männer, die das super beherrschen.

lg



Epines

Hallo liebe Leute

"Parental Alienation Syndrome" - PAS - Eltern Kind Entfremdung, basiert hauptsächlich auf Manipulation und emotionaler Erpressung. Meist sind Väter betroffen die oftmals schon während der Ehe von den Kindern emotional entfremdet werden.

Interessante Radiosendung:
Sendung - Hauptsache Mensch
http://www.youtube.com/watch?v=TQhRx7nuCvk

LG
Epines

Erdbeermilch395

Hallo Epines,

Als ich das gelesen habe, hab ich auch vieles wiedererkannt.

Meine Mutter beherschte bzw. beherscht Manipulation und emotionale Erpressung auch perfekt...

Das man das als Kind dann auch irgendwann lernt, ist klar. Ich hab irgendwann gelernt, das ich es mal besser machen werde bzw. das mit meinem Kind nicht machen werde.

Sowas ist nicht schön, aber dadurch das du und Yogurette sowas erlebt habt, merkt ihr sofort wenn ihr diese "fähigkeit" auch anwendet und könnt reagieren.

Ich bin mir auch bis heute nicht sicher, ob die Mütter die das anwenden sich IMMER bewusst sind was sie machen. (aber meistens, mitsicherheit.)

Du bist ein gutherziger Mensch Epines, schade das man immer dann verletzt und verarscht wird, genau deswegen gibt es immer weniger menschen, die so gutherzig sind...


Stellar

Ich versuche öfters mit Emotionen zu erpressen. Ich machs aber auch wirklich nur, um zu überleben, weil ich selbst kaum noch was habe. Es ist also eine Überlebensstrategie. Wenn ich in finanzieller Not bin, versuche ich das möglichst mitzuteilen. Aber meistens erst dann, wenn ich wirklich keine 5 € mehr zusammenkratzen kann. Wenn andere nicht so einlenken/reagieren, wie ich es will, versuche ich den emotionalen Druck noch zu erhöhen, indem ich dann hektisch handle und dazu evtl sage, "Ich muss jetzt Geld auftreiben" und dann schnell weggehe und auch tatsächlich dann versuche Geld aufzutreiben. Also ich mache auch alles, was ich dann sage. Ich lüge dabei nicht.

Vielleicht ist das ja bei mir der entscheidende Unterschied zu anderen? Meine Intention ist nicht das "immer mehr haben wollen", sondern das "noch genug haben". Sobald ich aber wieder mehr habe, als ich brauche, werde ich das genaue Gegenteil von vorher. Dann bin ich sehr großzügig. Wenn ich kann, gebe ich auch.

Demnach denke ich, dass emotionale Erpressung nicht grundlegend schlecht ist, es kommt immer auf die Lage und Intention der erpressenden Person an.

Da ich aber dieses Erpressen und Betteln von Kindheit an schon nicht gerne mache, habe ich in den letzten Jahren auch zunehmend gelernt mit dem wenigsten auszukommen. Also mit dem, was ich irgendwo her bekommen kann, egal wie wenig es auch sein mag. Dies führte auch dazu, dass ich zu einem "Sammler und Horter" wurde. Ich habe in meinem Zimmer einiges gelagert, was ich nie oder nur sehr selten brauche, aber jedes mal, wenn ich es dann gebrauchen kann, bin ich froh darum, dass ich es mir aufgehoben habe, denn dann spare ich mir eben auch das Geld zum Kaufen der Sache. Also sammle und horte ich weiter. Not lässt einen nicht nur zum Sammler und Horter werden, sondern es fördert auch die Kreativität. Dadurch, dass wirklich sehr wenig bekomme/habe, erfand ich schon einige Dinge, die ich aus "Müll" baute. Sogar Kartons hebe ich mir auf, um diese als Kistenersatz verwenden zu können. Die halten zwar nicht so lange wie Plastikboxen oder Holzkisten, dafür sind sie kostenlos. Die erfüllen auch ihren Zweck.

Bin demnach auch sehr Zweckorientiert geworden. Hauptsache etwas erfüllt seinen Zweck, mehr muss es nicht sein für mich.

Es hat also all das auch seine Vorteile. Nur gehen diese Vorteile auf Kosten des eigenen ICHs, besser gesagt auf die Psyche. Vorallem, wenn man älter wird, und von einem immer mehr erwartet wird, bleibt einem nicht auch noch die Zeit dazu alls Müll das zu basteln, was man dringend braucht. Irgendwann kippt das Vorteil-/Nachteilverhältnis auf die Seite der Nachteile.

Zusätzlich werde ich von Zuhause ja auch immer noch unter Druck gesetzt. Normalerweise rebelliere ich dagegen, nur auch dazu fehlt schon die Zeit und Kraft. Irgendwann resigniert man. Was zur Folge hat, dass all das, was man durch diese Umstände an positiven Dingen für sich selbst lernte, wieder nach und nach vernichtet wird, und mehr noch. Und irgendwann verliert man auch das Großzügig-Sein, weil man nur noch darauf getrimmt ist möglichst geizig sein zu müssen, um zu überleben. Das prägt einen irgendwann so stark, dass man sich davon nicht mehr lösen kann. Dann ist man gebranntmarkt.

Wär ich im Innern nicht weiter noch ein Rebell und hätte ich nicht ein sehr starkes Inneres, auch wenn es öfters kurzweilig schwächelt, wäre ich wohl schon längst in meinem Selbst verdorben und nicht mehr besser als all jene, die sich meiner nur bedienten.

So ist das Leben nun mal. Ich habe jetzt auch wieder gelernt, dass man im Grunde eh alles selber machen muss, weil jeder andere auch nur noch auf sich schaut. Ob bewusst gewollt, oder zwangsweise antrainiert. Kommt auf das selbe hinaus. Trotzdem versuche ich immer wieder noch durch emotionale Erpressung, dass mir der ein oder andere ein bisschen was abgibt. Ich muss es eben tun, sofern ich hier irgendwie noch weiter kommen soll (will?).

Ansonsten, sehr schöne Beiträge. Ich las auch das Buch von der Susanne Forward. Es ist wirklich bemerkenswert, wenn man darin Parallelen zu seinem eigenen Leben entdecken kann. Es ist empfehlenswert zu lesen.

Epines

Hallo liebe Leute

@Erdbeermilch "Mütter"... ein -seitenfüllendes Thema... 
Als Kind ist man den Manipulationen und emotionalen Erpressungen hilflos ausgeliefert. Das allerbeste Mittel ein Kind gefügig zu machen und nachhaltig zu verletzen ist neben körperlicher Gewalt, Liebesentzug und verbale Gewalt. Diese Manipulation wird immer bewusst eingesetzt und ist meist die Folge elterlicher Enttäuschung, hat also in erster Linie mit ihnen selbst zu tun. Das Kind entspricht den Erwartungen nicht und man versucht auf diese Weise zu erreichen, dass es besser "spurt". Leider wird damit der Grundstein einer tiefen, selten zu reparierenden Zerrüttung gesetzt.

Meine Mutter hat mich auch als ich erwachsen war mit ihren immer neuen Erkrankungen manipuliert. Sie hat seit ich mich erinnern kann immer eine Leidensmiene herum getragen und mich oftmals gefragt, was sie denn so böses im Leben getan hat, um diese Krankheiten und diese Schmerzen zu verdienen. Sie hat sehr schnell vergessen, wie sie mich von klein auf körperlich und emotional missbraucht hat. Sie hat mir immer neue Krankheiten angedichtet, manchmal sogar den Arzt ins Haus gerufen, weil ich angeblich schwer krank war. Dann haben die mich zu viert festgehalten, um mir Spritzen zu geben.

Andererseits hat sie mich so heftig verprügelt, dass ich kaum mehr laufen konnte. Einmal hat sie mich mit einem metallischen Gegenstand am Kopf getroffen, dass eine Platzwunde entstand die ziemlich heftig war. Da wurde dann natürlich kein Arzt konsultiert.

Als ich dann erwachsen war, hat sie den Respekt erwartet den man früher älteren Menschen entgegenbrachte. Viel zu lange habe ich mich bemüht und mich ihren Wünschen gefügt, auch weil sie  so schwer herzkrank war und ich sie nicht aufregen durfte, weil ich sie sonst ins Grab bringen würde.
Sie hatte nie etwas am Herzen, es war alles nur Manipulation und emotionale Erpressung, um mich gefügig zu machen.

Danke für das gutherzig :-), weiss gar nicht ob ich das noch bin, wo ich mich doch auf emotionale Erpressungen nicht mehr einlasse. Man hat mir aufgrund dessen schon häufiger Arroganz vorgeworfen. Hmmm... ja, wenn man deutlich sagt was man möchte und was nicht, gilt man schnell als arrogant. Damit muss ich leben :-)

@Stellar
Emotionale Erpressung und Manipulation als Überlebensstrategie...
Du hast offen geschildert wie du dich verhältst, was ich gut finde, schließlich hast du darüber nachgedacht, ob und wie du erpresserisch wirkst. So fing es bei mir damals auch an, als ich erkannte wie ich manipulierte.

Was aber denkst du geht in den anderen vor, wenn du den emotionalen Druck erhöhst? Ich weiss nicht, ob es dir möglich ist dich in ihre Lage zu versetzen, aber versuch es trotzdem einmal. Du machst ihnen Schuldgefühle, für einen Zustand wofür sie absolut nichts können. Außer es handelt   sich bei deinen Leuten um toxische Eltern, die Manipulation ebenfalls anwenden, da könnte man es ja noch durch gehen lassen.
Bei Leuten die jedoch in keinster Weise für deine Not verantwortlich sind, erachte ich es als traurige Vorgehensweise...

Sich für etwas schuldig fühlen wofür man nichts kann, ist ein sehr schlechtes Gefühl, dass uns heftig zu schaffen macht und uns oft tagelang begleitet. Man leidet wenn es anderen schlecht geht und fühlt sich dann auch schlecht und schuldig, dass es einem selbst etwas besser geht.
Manche Manipulierende nehmen und nehmen bis man selber nichts mehr hat. Egal wie viel man gibt, es wird nie genug sein und anstatt eines Dankes wird man oft noch beschimpft und abgewertet. Es ist ein Fass ohne Boden.

"Geld auftreiben" klingt mir nicht nach Arbeit.

Persönlich würde ich dir kein Geld geben, wenn du nichts mehr zum Essen hast, sondern deinen Kühlschrank auffüllen, aber dafür müsstest du eine Gegenleistung erbringen, was bei deinen vielen Talenten ja kein Problem darstellen dürfte, denn von nix kommt nix.

Alles Liebe
Epines

Stellar

@Epines
Deine Überlegungen dazu sind sehr wichtig, genauso wie ich denke, dass es wichtig ist, sich offen in einem fairen und respektvollem Umgang miteinander auszutauschen. Nur so kann jeder für sich auch daran arbeiten und Fremderfahrungen dazu sammeln.

An sich kann man sagen, dass ich sehr genau weiß, was es im allgemeinen bei anderen bewirken kann. Wie sie sich dann konkret fühlen weiß ich aber nicht, weil jeder auch immer anders auf solche Dinge reagiert. Und in einer akuten Situation, in der ich erpresserisch wirke, denke ich darüber oft auch nicht nach, weil ich es dann auch nicht wirklich kann oder es mir akut nicht bewusst wird. Erst später bedenke ich die Situation in Ruhe nochmal. In der Theorie weiß ich hier also mehr, als ich in der Praxis dann auch immer anzuwenden vermag.

Ich bin aber schon lange darum bemüht, dass gegenüber Unschuldigen dieses Verhalten ablege bzw soweit verbessere, dass es noch im Rahmen des Menschseins als menschliches Verhalten toleriert werden kann. Konkret heißt das also, dass ich hierbei dann nicht erpresserisch handeln will, sondern sehr sachlich und rational um etwas zu bitten, was ich dringend brauche. Um das zu können, muss man aber auch lernen, dass man von anderen auch abgewiesen werden kann. Dieses Abweisen einer Bitte, die hinter einer subjektiv dringlichen Sache steht, löst in einem Gefühle hervor. Gefühle, wie Verzweiflung, Druck, Hilflosigkeit. Ich denke, diese reaktiven Gefühle in einem veranlassen die meisten Menschen dazu, dass sie dann nach der abgewiesenen Bitte erpresserisch werden, um doch noch das zu bekommen, was sie vom anderen Menschen brauchen?

Hier aber versuche ich dann die Gefühle in mir zu regulieren. Also nicht affektiv zu reagieren, sondern überlegt, mit dem Kopf, und die Gefühle nur als Grund für eine rationale Überlegung heranzuziehen. Nicht die Gefühle unterdrücken, sondern auch wirklich annehmen, wahrnehmen, und sie als Grundlage für jede weitere Handlung verwenden. Konkret heißt das, wenn man traurig ist, gilt es erstmal herauszufinden, warum, und später, was man konkret dagegen tun kann, um dieses Gefühl wieder zu stillen. Wo liegt also die Ursache für dieses Gefühl, was will das Gefühl bezwecken und wie kann ich diese Ursache beseitigen.

Beim Abgewiesen werden ist es i.d.R. klar, woher dann die inneren reaktiven Gefühle herkommen und i.d.R. auch, was diese Gefühle bezwecken sollen, aber nicht, wie man dann weiter handeln soll. Der Zweck der Gefühle ist hierbei, dass man weiter versucht irgendwie ein persönliches (Grund-)Bedürfnis zu stillen. Damit wären wir wieder an der Stelle, wo die meisten Menschen dann eben erpresserisch werden. Emotional erpresserisch. Sie leben ihre inneren Gefühle hierbei eins zu eins, ungefiltert und unbedacht aus. Handeln, ob bewusst oder unbewusst, affektiv, um dem Zweck der reaktiven Gefühle gerecht zu werden.

Ich versuche hier, meist auch mit Erfolg, anders zu reagieren. Ich frage dann erstmal nach, warum man abgewiesen wurde, um herauszufinden, was die Motive des anderen sind. Meine Überlegung dazu ist ja, dass der andere sicherlich einen Grund dazu hat, eine dringende Bitte abzuweisen. Wenn ich die Beweggründe des anderen besser kenne, kann ich es auch besser nachvollziehen, warum er so handelte wie er handelte. Versuche hier also wie geschrieben dann sehr rational heranzugehen.
Wenn auf meine Frage nach "dem Warum" aber keine Antwort, oder keine aufklärende Antwort kommt, gibt es zwei Optionen. Entweder nochmal nachfragen und auch nebenbei herausfinden, was die andere Person nonverbal äußert, oder die Abweisung akzeptieren.

Das Akzeptieren einer Abweisung fällt den meisten Menschen wohl sehr schwer. Sicherlich ist das nicht leicht für jedermann (und frau), vorallem weil die inneren Gefühle damit nicht einfach verschwinden werden, sondern eher noch intensiver werden werden. Es entsteht eine Art innerer Gefühlsdruck. Hier sollte man dann aber dennoch versuchen, diese Gefühle zu regulieren. Ich versuche in solch einem Fall, dann abzuwarten, um die Bitte, sofern möglich, später bei anderen oder bei der selbigen Person nochmal zu stellen. Oder ich versuche ein Problem/Bedürfnis selbstständig ohne äußere Hilfe zu lösen/stillen.

Es gibt also viele Möglichkeiten, selbst in solchen Krisensituationen noch fair anderen gegenüber zu handeln, um die Krise zu bewältigen.  An sich wäre es aber immer besser, wenn man sich gegenseitig unterstützt und hilft. Nur, wenn keiner helfen will, sollte man deswegen nicht vom Leidträger zum Täter werden, und andere (Unschuldige) wegen seinen eigenen Gefühlen/Problemen angreifen.

Gegenüber toxischen Personen versuche ich ebenso zu agieren, wobei ich da trotzdem noch häufiger emotional erpresserisch wirke/handle, weil man hier mit vernünftigen Dialogen oft nicht weiter kommt. Eine weitere Option, die sich dabei sehr oft auch anbietet, ist, auf Distanz zu gehen. Also diese Personen zu meiden. Sich erst gar nicht auf solche einzulassen. Sozusagen eine präventiv Maßnahme gegen solcher Art von Konflikten.

Soviel zur Theorie und dem Bemühen der praktischen Umsetzung. An sich kann man durchaus sagen, dass ich in dieser Sache schon recht weit gekommen bin, aber vom Ziel bin ich noch lange entfernt, zumindest was die praktische Umsetzung anbelangt. ;)

Ist auf jedenfall ein sehr interessantes Thema hier. Sollte weiter geführt werden, vorallem für all jene, die hier für sich auch was neues lernen oder für andere beitragen möchten?

LG
Stellaris

Epines

Hallo Stellar  und Mitlesende

Als ich eines Tages endlich erkannte, dass mein eigener Schmerz, mein Leben und meine Verhältnisse mit anderen Menschen trübte und dominierte, hatte ich etwas sehr Wichtiges gewonnen. Nämlich die Erkenntnis das die Welt mir nichts schuldet und das alles was ich tue, ob nun positiv oder negativ, auf mich zurück fällt.

Ich fing an mich und andere zu beobachten und stellte nüchtern fest, dass ich in das selbe Fahrwasser zu gleiten drohte wie meine Eltern. Langsam konnte ich auch die Frage was und wer ich bin beantworten und die Beurteilung gefiel mir gar nicht. Irgendwie hatte ich mich zu einer arroganten machthungrigen Person entwickelt, die hartnäckig und manipulativ die Verwirklichung ihrer beruflichen Ziele verfolgte, unabhängig davon ob jemand unter mir auf der Strecke blieb, oder nicht. Das Gefühl der Macht war berauschend und gab mir plötzlich eine ungeahnte Wichtigkeit.

Selten hatte ich jemanden um etwas gebeten, sondern immer nur gefordert und ein Nein, genau so wenig akzeptiert, wie das früher bei mir als Kind und als junge Frau, auch nicht akzeptiert wurde. Ich erkannte immer mehr, dass ich durch mein Verhalten  etwas kompensierte, was ich aus meiner Kinderzeit mit gebracht hatte. Eine Bitte zu formulieren ging demnach unmöglich, weil ich mit einem Nein nicht hätte umgehen können, es als persönliche Ablehnung meiner selbst angesehen hätte. Es hätte mich so tief verletzt, dass ich in eine Abwärtsspirale gefallen wäre. Meine Frustrationstoleranz war gleich Null, demnach musste ich immer gewinnen und dazu war mir jedes Mittel Recht.

Was du hier geschildert hast Stellar ist mir deshalb auch nicht fremd. Die Zusammenhänge zwischen emotionaler Erpressung und gewalttätiger Kommunikation, sind wie du richtig erkannt hast oft fließend.

Wenn wir uns bewusst machen, dass wir meistens unsere eigenen Bewertungen, Erfahrungen und Interpretationen mit den Tatsachen vermischen, sehen wir plötzlich vieles in einem ganz anderen Licht. Oftmals war ich der Überzeugung, mein Gegenüber sei für meine Gefühle verantwortlich, egal ob die nun positiv oder negativ waren.  Ich habe andere für mein persönliches Wohlbefinden verantwortlich gemacht und lange nicht erkannt, dass ich als erwachsene Person selbst dafür verantwortlich bin.

Die Frage, wer ist schuld und wer hat Recht, bringt uns leider im Leben keinen Schritt weiter,  sondern nur wie geht es dir, wie geht es mir und wie machen wir etwas, dass für uns beide stimmt, ohne das sich jemand schlecht, oder überfahren (manipuliert) fühlt. Wenn man anfängt darüber zu reden was man möchte, anstatt zu meckern was an der anderen Person nicht stimmt, zeigen sich sofort Lösungsmöglichkeiten.
 
Mit einer Bitte bringen wir unsere Anliegen und Bedürfnisse ein, indem wir mit dem anderen gemeinsam eine  Lösung finden. Wenn du um etwas bittest und deine Bitte abgelehnt wird und deine Wertschätzung für diese Person sofort in den Keller geht, dann weißt du, dass es sich nicht um eine Bitte, sondern eher um eine Forderung gehandelt hat.
Eine echte Bitte läßt immer Wahlfreiheit.

Menschen sind leider  leicht zu beeinflussen und zu manipulieren, besonders wenn man mit ihren Verhaltensweisen bestens vertraut ist, aber es ist und bleibt moralisch bedenklich.

Folgender Vortrag  meiner Lieblingsdozentin Vera Birkenbihl, zeigt verständlich wie unser Gehirn funktioniert und auf Manipulationen reagiert. Gut zu wissen um künftige Manipulationen besser zu erkennen.

Vera F. Birkenbihl - Menschen beeinflussen

http://www.youtube.com/watch?v=uq6vrz8rwS8

**An sich wäre es aber immer besser, wenn man sich gegenseitig unterstützt und hilft. Nur, wenn keiner helfen will, sollte man deswegen nicht vom Leidträger zum Täter werden, und andere (Unschuldige) wegen seinen eigenen Gefühlen/Problemen angreifen.**

Wie schön, wenn jedermann dies erkennen würde!

LG
Epines



Stellar

Habe kurz in den Vortrag hineingesehen. Die erste Frage lässt schon darauf schließen, wohin der weitere Vortrag streben wird. Ich denke, dass in diesem Vortrag nicht viel mehr genannt werden wird, als ich selbst schon weiß oder selber erkannte. Werde mir das aber trotzdem rein aus Neugierde demnächst komplett ansehen. Soviel zur Beeinflussung. (Die Frage zu Beginn soll ja die Neugierde bei den Menschen wecken, so dass sie begierig werden mehr Neues durch den Vortrag zu erfahren. Sie beeinflusst damit die Menschen im Grunde ziemlich stark, mit dem Ziel, dass auch jeder das aufnimmt und im Kopf speichert, was sie sagt.)

Und dabei wären wir auch beim Wissen. Wenn man etwas weiß, dann kann man auch dagegen vorgehen. Der Unwissende ist der Blinde in seinem Selbst und gegenüber den äußeren Einflüssen. Nicht um sonst sagt man, Wissen ist Macht. Wobei diese Macht an sich neutral ist. Man selbst kann entscheiden, wo man diese Macht nutzt, und wie. Man kann sie gegen sich, gegen andere, für andere oder für sich nutzen. Und wie du auch erkannt hast, ist der Nutzen für sich selbst immer am größten, wenn man jene für etwas, und nicht gegen etwas nutzt. Ein schlauer Mensch kann hier nun aber auch damit kontern, dass man ja das "für" und "gegen" immer subjektiv definiert. Stimmt auch. Hast du aber auch schon erkannt.

Muss wohl etwas konkreter werden, nur gibt es nichts mehr wesentliches mehr zu diesem Thema hinzufügen, weil schon alles Wichtige genannt wurde. Aber vielleicht sollte noch gesagt werden, dass dieses Streben danach, nicht erpresserisch zu handeln, und das Akzeptieren eines "Neins" bei Bitten, umso schwerer fällt, um so mehr man selbst in einer Not/Krise steckt.

Ich frage mich oft, wie soll ich handeln/reagieren? Was soll ich machen, so dass es meinem Streben auch noch gerecht wird? Darf ich andere verletzen, die mich verletzen, obwohl sie nicht wissen, dass sie mich verletzen? Wann und wie darf ich mich oder sollte ich mich wehren?

Ich kann sehr gut verstehen, warum Menschen emotional erpressen. Es ist einfach, man muss nicht großartig überlegen, um das zu erreichen, was man will oder bedarf. Man muss keine Rücksicht auf andere nehmen. Es ist also insofern ein leichter Weg, sofern man bedenkt, dass es ein schwierigerer Weg ist, wenn man stets versucht andere nicht verletzen zu wollen mit seinem Handeln, aber dennoch selbst in eigenen Problemen weiter kommen zu wollen.

Ich fand bis heute noch keine Vorgehensweise, wie ich mich aus Krisen führen kann, ohne dabei andere in irgendeiner Art und Weise zu erpressen oder zu verletzen. Wie ich schon erwähnte, helfen Bitten und Ratsuchen oft auch nicht weiter, weil sie missachtet werden, oder Erwartungen dahinter stehen, die nicht erfüllt werden können.

Das ist wohl der Grund, warum auch ich immer wieder zu emotionaler Erpressung greife. Ich denke, dass sehr viele Menschen auch verletzend gegenüber anderen werden, weil sie in einer Art Not sind. Sei es nun eine seelische Not, oder eine existenzielle Not. Das subjektive Empfinden ist wohl in beiden Fällen sehr belastend. Rein biologisch ist es in solch Fällen auch nicht falsch, dass man alles tut, um sich aus dieser Not zu befreien, aber moralisch und rational gedacht, ist es nicht richtig oder weiterbringend auf lange Sicht. Ein Rudeltier, Mensch, kann sich nicht gegen das ganze Rudel auflehnen, aber es kann auch nicht in einem Rudel leben, welches nicht dazu in der Lage ist, die Nöte des Einzelnen zu beachten und zu lösen.

Entschuldigt, wenn sich nun meine depressive Phase im Schreiben auch bemerkbar macht. Derzeit weiß ich einfach nicht mehr, wie ich weiter machen sollte. Hat aber nichts mit dem Thema direkt zu tun, nur indirekt, weswegen es wohl besser ist, hier zu unterbrechen. (Vorallem, weil ich jetzt auch versuche emotional zu erpressen. ;) )

imepenem

Hey Stellar,

wieso entschuldigst Du Dich laufend, ich finde das, was Du schreibst, echt gut, Du schreibst ehrlich und auch ich denke, dass Schreiben schon eine Art Selbsttherapie ist. Außerdem hat man nicht viele Möglichkeiten, wenn man depressiv ist, als depressiv zu schreiben. Muß ja schließlich auch einen Grund geben, warum wir uns hier treffen. Und wie ich schon vorher mal schrieb, es ist wichtig, sich diese Gedanken von der Seele zu schreiben, mal ganz abgesehen davon, dass Du hier sicher ein dankbares Publikum für Deine Threats findest.
Und zum Thema emotionaler Erpressung, wir sind nur Menschen, keiner kann aus seiner Haut, und wenn ich so zurückblicke, kann ich wahrscheinlich gar nicht mehr abschätzen, wie oft ich schon unbewusst zu diesem "Werkzeug" gegriffen habe. Was nicht heissen soll, dass man sich nicht ändern kann, wenn man diesen Fehler (ich nenn das jetzt einfach mal so) an sich erkennt.
Und das ist es ja auch, was Deine und andere Beiträge ausmacht: Wir lernen auch daraus, sie inspirieren uns zu Nachdenken. Und auch Du gehörst zu der Minderheit derer, die noch denken wollen und können. Viele andere rennen am Leben vorbei, wissen den Tag nicht mehr zu würdigen, ist halt ein Tag von vielen. Sie haben aufgehört, sich über Dinge zu wundern oder dankbar dafür zu sein. Alles ist selbstverständlich und schliesslich hat man ja auch Anspruch auf das, was man will. Davon schliesse ich mich übrigens auch nicht aus. Nur noch Konsum, wer hat den Dickeren ..., wenn das alles sein soll...na denn Prost. Und das ist wohl das, was uns von den "normalen" Konsumenten unterscheidet, wir sind bemüht, an uns zu arbeiten.
Von Krankheits wegen sind wir ja sowieso dazu gezwungen, uns mehr mit uns selbst zu beschäftigen als andere. Und das kann auch manchmal oder sogar öfter mal sehr wehtun.
Tu mir bitte den Gefallen und schreib weiter, bleib mit uns in Verbindung. Auch wenn ich nicht auf jeden Deiner Beiträge antworten kann, so ziehe ich doch immer wieder Denkanstösse daraus und das würde mir echt fehlen.

glg...

...Streuner

Epines

Hallo Stellar und Mitlesende

**Aber vielleicht sollte noch gesagt werden, dass dieses Streben danach, nicht erpresserisch zu handeln, und das Akzeptieren eines "Neins" bei Bitten, umso schwerer fällt, um so mehr man selbst in einer Not/Krise steckt.**

Zweifellos ist es schwerer jemanden um etwas zu bitten wenn man in der Not ist, da muss ich dir Recht geben, denn man (ich) will ja nicht betteln, oder von Almosen abhängig sein. Die Angst das eine Bitte, an der man tagelang herum studiert hat, bis man sich endlich getraut hat sie zu stellen,  abgelehnt wird und man sich dadurch noch schlechter fühlt, ist um so größer je öfter man die gleichen Personen, um eine Gefälligkeit bittet. In seinem eigenen Leben jedoch nichts ändert, was die Situation verbessern würde. Dadurch entsteht beim Gebenden das Gefühl ausgenutzt zu werden und nachdem er immer wieder gegeben hat, wird er eines Tages nein sagen.

Ich helfe gerne jemandem aus der sich in Not befindet, wenn ich sehe, dass sich die Person bemüht etwas in ihrem Leben zu verändern und deshalb Hilfe braucht. Wenn die betreffende Person mich jedoch mit Sprüchen wie: "Mir hilft ja eh keiner... Ich habe keine andere Wahl als... Kann ich mich ja gleich umbringen..." u.s.w. kommt, dann geht bei mir zunehmend eine Barriere hoch und mein Mitgefühl ist weg und eine innere Kälte macht sich bemerkbar. Vermutlich ist es ein Schutzmechanismus, um die bewusst erzeugten Schuldgefühle besser auszuhalten.

Wenn ich  jemanden kennen lerne mit dem ich mir eine Beziehung erhoffe und die Person nach einiger Zeit  derart mit mir spielt, ziehe ich mich sofort zurück. Aus Erfahrungen weiss ich, dass es nichts Schlimmeres gibt als Partner die emotional Druck machen um ihren Willen durch zu setzen, dies zu ertragen bin ich nicht mehr bereit. Die darauf folgenden endlosen Diskussionen und Vorwürfe, würden mir zu viel Energie rauben.

**Ich frage mich oft, wie soll ich handeln/reagieren? Was soll ich machen, so dass es meinem Streben auch noch gerecht wird? Darf ich andere verletzen, die mich verletzen, obwohl sie nicht wissen, dass sie mich verletzen? Wann und wie darf ich mich oder sollte ich mich wehren?**

Eine schwere Frage. Kommt meiner Meinung stark darauf an, um wen es sich handelt. Wenn es sich um toxische Eltern handelt, die permanent verletzten und es immer noch tun, könnte man evt. Gleiches mit Gleichem vergelten.

Persönlich bin ich heute eher dafür direkt anzusprechen was mich verletzt, auch damit sie wissen, dass sie mich verletzen, denn heimliches Schmollen bringt uns  überhaupt nicht weiter, sondern verursacht nur zusätzliche schmerzhafte Gefühle. Wobei ich mehrfach erlebt habe, dass gerade toxische Eltern nicht einsehen wollen, dass sie einen verletzen. Bezüglich meiner Mutter habe ich es deshalb aufgegeben irgendwie noch etwas klären zu wollen, denn egal was man sagt, es wird in feindliche Gesten umgewandelt, genau so verhält es sich übrigens auch oft bei emotional erpressenden Personen. Nur wenige Menschen können erkennen, dass sie manipulieren und dann  noch dazu stehen, zeugt schon von einer gewissen Reife und Offenheit.

Schön das wir hier diese Reife und Offenheit gefunden haben.

Alles Liebe
Epines


Stellar

An Wohlstandspudel und Streuner:
Ich möchte hier nicht über mich außerhalb des Rahmenthemas schreiben. Daher unterbrach ich mein Schreiben letztens, um vom Thema nicht abzulenken. Ich erkannte, dass ich weniger sachlich sondern mehr emotional über themenfremde Dinge zu schreiben begann. Für alle Mitlesenden, die dieses Thema interessiert oder interessieren wird, ist es wichtig, dass dann auch nicht soviel Anderes zu dem Thema hier drinnen steht. Das ändert aber nicht daran, dass ich gerne mein Wissen, meien Erfahrungen und mein Sein mit anderen teilen möchte. Immerhin ist das ja auch das einzige, was ich derzeit wirklich anderen von mir geben kann. Und es ist gut, wenn es für andere etwas gutes bewirken kann. Aber das ist hier nicht das Thema. Also am besten dazu dann einfach ein neues Thema aufmachen. Aber ich mache jetzt kein neues Thema ohne Thema auf, aber andere können das tun, wenn sie wollen, und dann kann ich dort auch zum Thema schreiben, wenn ich will.

Zu Wohlstandspudel:
Das mit den Ärzten ist ein anderes Thema. Es scheitert am Vertrauen, dass die mir wirklich helfen können, da ich einfach zu anders bin als die Masse. An mich muss man ganz anders herangehen, als bei "Normalos". Und das können die wenigsten Ärzte. Vielleicht sollten wir darüber einfach noch mal konkret uns aussprechen, aber dann in einem anderen Thema/Thread bitte.

Zum Thema nun:
Das mit der Schwere meinte ich eigentlich anders. Aber deine Ausfürhung dazu ist genauso richtig, nur von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Was ich meinte ist, dass der innere Druck nach Hilfe zu suchen umso größer wird, je größer man in einer (lebensbedrohlichen) Not steckt. Je schlecter seine eigene Situation/Lage nun wird, desto stärker wird also auch der innere Druck danach, dass jemand hilft. Nennt man auch Leidensdruck. Auf eine Bitte bezogen kann man dann irgendwann nicht mehr ein "Nein" akzeptieren, weil dieses "Nein" für einen Selbst die Hoffnung aufs Überleben raubt. Sobald diese Grenze des Leids überschritten wird, wird wohl einer dieses "Nein" nicht mehr akzeptieren können, und alles tun, um das zu bekommen, was er eben dringend braucht. Und damit auch emotional erpresserisch agieren.

Es gibt also so eine Art Hemmschwelle in einem, bis zu der man noch eine Ablehnung von Bitten akzeptieren kann. Wird diese überschritten, werden Menschen zu Bestien, selbst die Sozialsten und Gewissenhaftesten. Das ist zumindest meine Theorie, die ich an mir selber auch bestätigen kann. Auch wenn meine Hemmschwelle sehr groß ist, gab es in meinem Leben schon Situationen, in denen ich das tat, was ich sonst nie getan hätte können, weil mein Gewissen sich dagegen gestemmt hätte. Zumal ich ein recht gutes Gerechtigkeitsgewissen auch besitze.


Es ich nicht ganz durchblicken kann, wann kann man wirklich erkennen, dass sich jemand um etwas bemüht? Als Fallbeispiel ziehe ich hier wieder meine Erfahrung heran. Eine gewisse Zeitdauer lang bemühte ich mich sehr darum, um irgendwie zu überleben, und durchzuhalten, (was auch jetzt z.T. noch zu trifft), aber keiner sahe dieses Bemühen, weil dieses Bemühen sich nur innerlich deutlich machte. Nach Außen wird solch ein Bemühen insofern nicht erkennbar, da dieses Bemühen nur das am Laufen hält, was als ganz normal gilt. Normal ist, dass man seine Aufgaben und Pflichten in der Gesellschaft erfüllt. Das ist quasi unbedeutender Alltag für die meisten, aber für die, die innerlich eine Not bzw Krise durchmachen, ist das Höchstleistung, also ein sehr großes Bemühen. Und dieses kann man nur erkennen, wenn man tief in den Menschen hineinblicken kann, und ihn zu verstehen lernt. Das geht nicht von heute auf morgen. Wie erkennt man also dieses Bemühen? Oder andere Frage, hat schon jemand hier erkannt, wie groß mein Bemühen ist, oder das ich mich überhaupt um etwas bemühe, selbst wenn ich Ratschläge annahm, aber als undurchführbar einstufte?

Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt, weil ich oft erleben musste, dass man solches Bemühen einfach nicht sehen kann bzw konnte. Und wenn andere ein Bemühen nicht sehen können, lassen sie jenen fallen, obwohl er für seine Lage großes leistet? Moralisch ist das sehr bedenklich, finde ich. Eben weil Bemühen nicht immer sofort durch das äußere Handeln einer Person ersichtlich wird, weil zu einer Person auch das Innere zählt, und auch die Masken, die nach außen eine andere Welt vom Innern vortäuschen, als sie wirklich existiert. Letzteres trifft vorallem auch auf mich zu, weil ich eben meist nur meine starke, intelligente und rationale Seite nach außen zeige. Nur wer mich tiefgehend kennt, weiß zu entschlüsseln, was sich tief in mir verbirgt. Und das ist auch richtig so, sonst wäre ich leichtes Ziel für emotionale Angriffe. ^^

Also man muss auch hierbei immer sehr genau hinsehen, und auch scheinbares Nicht-Bemühen näher erforschen, ehe man jemanden fallen lässt. Ist halt nur nicht leicht, und manch einer wird sich dann auch fragen, warum soll ich dem helfen, wenn er sein inneres Bemühen nicht auch außen zeigt. Diese Frage lässt sich aber ganz einfach damit beantworten, dass jener Angst davor hat, und sich mit dieser Verschlossenheit seines Innersten schützen will. Das tiefste innere zu schützen ist auch richtig, das mache ich genau so. Würde ich das nicht machen, wäre ich ja auch viel kaputter innerlich, als es jetzt schon ist. Nur das sieht man halt nicht von außen. Das ist es ja.

**Wenn es sich um toxische Eltern handelt, die permanent verletzten und es immer noch tun, könnte man evt. Gleiches mit Gleichem vergelten. **

Ist man dann besser als jene? Ist im Grunde das selbe, wenn jemand jemand anderen menschenunwürdig behandelt und man ihn dann selbst menschenunwürdig behandelt. In diesem Fall dürfte jeder den anderen in der Konsequenz immer unwürdig behandeln, mit der Rechtfertigung, dass der andere ihn ja auch so behandelt hat. Dann ginge das endlos so weiter, wie in schlechten Mieter/Vermieter-Beziehungen, in welchen der andere immer Racheakte auf die Racheakte des anderen ausübt. Wenn in solchen Situationen nicht einer zu sich sagt, "Ich übe jetzt keine Vergeltung/Rache mehr", dann wird solch ein Konflikt rein logisch betrachtet nie enden.

Wenn ich also jetzt die toxische Person toxisch behandle, weil sie mich toxisch behandelt hat, dann wird mich die andere Person um so gerechtfertigter toxisch behandeln, eben nach dem Motto, weil er mich ja nun auch so behandelt wie ich ihn behandelte. Mit meinem eigenen toxischen Verhalten als reine Gegenwehr/Verteidigung, schafft ich somit die Rechtfertigung für den anderen, mich weiterhin toxisch zu behandeln. Diese Gegenwehr entpuppt sich dann also als ein Schlag in eigene Gesicht.

Sobald ich aber den Täter so behandle, wie jeden anderen, also menschenwürdig und nicht als meinen Feind, dann schaffe ich damit auch keine Rechtfertigung für ihn, mich so zu behandeln, wie er es tut. Sicherlich wird der andere sein Verhalten dadurch nicht in jedem Fall ändern, aber er erhält damit zumindest keine Bestätigung dafür, dass sein handeln ja richtig/begründet sei.

Ich weiß jetzt nicht, ob mir jeder in diesem Gedankengang folgen kann. Wenn nicht, dann bitte nachfragen. Auf jeden Fall lassen mich solche Überlegungen zu dem Schluss kommen, dass es besser ist, seinen Feind wie einen Freund zu behandeln, als seinen Feind so zu behandeln, wie jener einen selbst behandelt. Also das Motto "Auge um Auge, Zahn und Zahn" funktioniert nicht, wenn man sich Frieden/Konfliktentschärfung herbei sehnt. Selbst wenn dieses Motto sehr gerecht ist, keine Frage.

Jetzt zum Schluss noch eine sehr krasse Frage an alle. Wer hier würde oder könnte seinem Missbrauchstäter eine zweite oder dritte Chance geben? Selbst wenn sich nicht deutlich zeigte, dass jener sich vollkommen verbessert hat in diesem Punkt? Oder wer würde für jeden anderen, also auch für seine toxische Eltern, immer die Option bereit halten, dass sie sich entschuldigen und man gemeinsam von Neuem beginnen kann?

Ich weiß, dass solche inneren Entscheidungen sehr schwer fallen, weil man Angst davor hat, dass man wieder zutiefst innerlich verletzt werden könnte, aber ich selbst kam hier zu der Entscheidung, dass es nicht richtig ist, sich vor anderen Menschen zu verschließen, weil man damit auch jede Möglichkeit zerstört, dass eine Änderung eintritt. Somit werde ich auch jenem verzeihen, der mich fast umbrachte, wenn ich erkennen kann, dass er sich änderte.

Also zuletzt die Frage: Könntet ihr euren toxischen Eltern verzeihen, wenn sie damit aufhörten toxisch euch gegenüber zu sein, oder würde eure innere Verletztheit dies unmöglich machen?



Stellar

PS: Danke für dieses Forum, und die Leute hier. Hier kann man wieder frei mit intelligenten Menschen über sehr spezielle Themen diskutieren. Das ist sehr wertvoll. Ich hoffe, das bleibt hier so. Zumal ich schon früher sehr gerne zur Abwechslung und Bereicherung meiner Selbst und anderer philosophierte und diskutierte. Wichtig dafür ist immer, dass jeder barrierefrei seine Meinung und seine Ideen äußern kann, und jeder offen ist und bleibt, also ohne Vorurteile und Totschlagargumenten/-aussagen zu verwenden. ;)

Stellar

Was ich dem Erkennen vom Bemühen einer Person noch hinzufügen kann. Das trifft ja auch auf toxische Personen zu. Auch hier sollte man nicht übersehen, dass ihr Verhalten einen tiefgehenden Grund hat. Es ist ja nicht so, dass man als toxische Person geboren wird, sondern man sich diese Eigenschaft erst im Laufe des Lebens aneignet. Häufig auch dadurch, dass jene toxischen Personen selbst früher vergiftet wurden. Es war also ihre Art, um mit der Vergiftung ihrer Selbst klar zu kommen. Es wa ihre Reaktion darauf. Ihre Rettung, um an der Vergiftung nicht zu sterben.  Ich bin daher auch darum sehr bemüht, selbst bei solchen sehr destruktiv wirkenden Personen hinter das äußere Erscheinen zu blicken. Und erkenne auch ihr damaliges Bemühen an, ihr eigenes Leben zu retten, an, auch wenn es dazu führte andere Menschen zu verletzen. Mein Ziel ist es also, auch den Täter als Menschen anzusehen. Viele Täter wurden ja auch erst zu Tätern, weil sie früher das Opfer waren. Ich kann also oft auch nachvollziehen, weswegen jemand zum Täter wurde, auch wenn ich das nicht für gut heiße, und das auch kein Freibrief dafür ist, dass man selbst zum Täter wurde.

Für mich zählt hier nur, dass ich es verstehen und nachvollziehen kann, und jede Tat auch nicht nur auf die Tat selbst beleuchte/fixiere, sondern auch das, was dahinter steckt, also die Ursachen, beleuchte bzw darauf Rücksicht nehme in meiner Bewertung einer Person bzw einer Tat von einer Person.

In diesem Gedankengängen stoße ich leider aber oft auf völlige Inakzeptanz. Kaum einer kann eben in einem Täter auch das vorherige Opfer sehen, und es erschließen, dass der Täter nur zum Täter wurde, weil er sich der Opferrolle entledigen wollte es aber mit menschlich würdigen Mitteln nicht schaffte.

Diese Überlegung ist auch mit ein Grund dafür, warum ich zu vorher genanntem Entschluss kam. Ich sehe die Dinge ganzheitlich. Jeden Menschen als ganzes, auch chronologisch betrachtet. Daher lasse ich jedem Menschen auch immer die Option, sich zu verändern, und trage keinem das nach, was er früher tat, sofern er eben das im Jetzt nicht mehr tut oder tun will. Im letzteren Fall, bin ich auch bereit dazu, dieser Person zu helfen, soweit ich es mit meinem Mitteln kann. "Also Schwamm drüber, was mal war, hauptsach' ist, dass 's jetzt wieder g'scheit läuft". ^^

Hobo

Hm, Stellar, Deine Argumentation ist nachvollziehbar. In einer Welt einsichtiger Menschen und natürlich ehrlicher Menschen könnte das tatsächlich klappen. Leider ist unsere Welt nicht so. Richtig ist, dass man toxische Menschen nicht mit toxischen Reaktionen angehen sollte. Ich plädiere da auf totales Ignorieren. Und ich fahre damit recht gut.

Auf einer höheren Ebene, also Gewalt und Missbrauch, da sehe ich das anders. Niemand darf damit durchkommen. Jeder muss die Verantwortung für seine Taten übernehmen. Und wer gegen Regeln verstößt, aus welchen Gründen auch immer, der muss bestraft werden. Mein Lieblingsbeispiel ist der Apfel. Wenn er nur eine kleine faule Stelle hat, dann nehme ich ein Messer und schneide die Stelle raus. Der Restapfel ist dann essbar und gesund. Tue ich das nicht, dann dauert es nicht lange und der ganze Apfel ist faul und ungenießbar. Der Apfel steht in diesem Bild natürlich für unsere Gesellschaft.

Aber das liegt wohl an meiner Überzeugung, dass es tatsächlich wirklich böse Menschen gibt. Egal, ob es Psychopathen oder Narzissten sind. Oder einfach nur Menschen denen Regeln egal sind und die für ihren persönlichen Vorteil alles tun. Ohne Gewissen und Grenzen. Aber ich merke, das ist nicht genau das Thema. Sorry...

lg
Hobo