wie lange dauert das noch?

Begonnen von eli, 29 Februar 2012, 01:54:13

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eli

hallo zusammen... ich bin neu hier.. aber vielleicht finde ich auf diesem wege irgendwelchen zuspruch.. oder keine ahung was ich machen soll

bin seit einem jahr in psychologischer behandlung.. bzw.. nehme antidepressiva ein, habe auch von januar bis mai 2011 nicht gearbeitet, weil ich einfach total kraftlos und neben der spur war.. seit mai hab ich nun eine neue arbeit.. und seit ende letzten jahres gehe ich einmal wöchentlich zu einer psyiotherapeutin.. nur bis jetzt hab ich das gefühl, es hilft mir nichts.. was soll mir das helfen? denke oft daran mich aufzugeben.. schluss zu machen weil ich einfach nicht mehr kann.. dazu kommt noch das ich unheimlich schlecht schlafe.. total unruhig... geplagt von albträumen.. davon begleitet mich ein traum immer wieder... ich werde von 2 oder 3 männern die maskiert sind festgehalten und vergewaltigt.. danach habe ich angst einfach wieder zu schlafen... dann geh ich lieber aufn balkon und rauche eine nach der anderen..

ich war früher ein unheimlich lebenslustiger mensch.. ich habe immer von herzen gelacht.. und jetzt hab ich das gefühl, wenn ich morgens und abends meine pillen nicht einschmeiße dann lache ich gar nicht...

habt ihr irgendwelche vorschläge.. tipps oder ich weis auch nicht.. was ich tun kann.. das mir wieder mehr mut fürs leben gibt? wohne in bayern (landshut) vielleicht kommt jemand aus der nähe?

bitte schreibt mir :( eli

Amazone

ich kann mich da pudel nur anschliessen,.
leider braucht es oft zeit bis sich der gewünschte erfolg einstellt.
ich habe jetz 10 Jahre therapie hintermir und mir gehts wieder richtig gut.
Familie und Freunde sind wichtig, ich hoffe da bekommst Du auch unterstützung.
Das ist sehr wichtig für den heilungsprozess.

eli

zehn jahre? respekt... aber ehrlich gesagt will ich das gar nicht so lange durchhalten... oder wie soll ich sagen.. eher aushalten müssen.. das hält doch kein mensch aus... ich kann das sicher nicht..da wüsst ich vorher schon schluss zu machen... am liebsten würd ich einfach nur die letzten jahren aus meinem leben streichen... obwohl diese zeit sehr schön war.. war offensichtlich das leben im hier und nirgendwo tiefe spuren hinterlassen hat... ein tip von mir.. geht nich auf nem kreuzfahrtschiff zu arbeiten...was haltet ihr von selbsthilfegruppen?

imepenem

Hy Eli,

kann dem Pudel nur recht geben, alles braucht seine Zeit. Du musst jetzt viel Geduld mit Dir selbst haben. Ich weiß, leicht gesagt und schwer getan.
Und es steht ja nirgendwo geschrieben, dass Du 10 Jahre durchhalten musst. Denk nicht in irgendwelchen Zeitrahmen, gib Dir einfach die Zeit, die Du brauchst. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass man irgendwann einen Durchhänger hat, und sich schlimmer fühlt als am Anfang. Sehe ich gerade jetzt bei mir. Es ist ein ständiges auf und ab. Aber versuche, Dir zu sagen, dass es auch wieder bessere Zeiten gibt. Frag nicht nach dem warum und wie, hoffe einfach darauf. Sagt der Richtige. Nichts ist ewig, selbst Schmerz und Leere nicht. Alles geht weiter, alles bewegt sich. Und die Zeit bewegt sich zu unseren Gunsten. Glaub einfach daran. Tja, wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich wahrscheinlich mindestens die Hälfte meines Lebens streichen und noch mal neu leben. Geht aber nicht. Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern. Ist vielleicht auch besser so.
Und keine Sorge, hab nicht vor, in den nächsten 200 Jahren auf irgendeinem Kreuzfahrtschiff anzuheuern. Wie kommst Du eigentlich darauf? Schlechte Erfahrungen gemacht? Hat mal eine Kollegin von mir gemacht, die war allerdings begeistert. Sagt sie jedenfalls.
Und Selbsthilfegruppen? Denke, das ist eine Erfahrung, die jeder selbst machen muss. Dem einen hilfts, dem anderen nicht. Denke, es ist wichtig, dass die Chemie zwischen den Mitgliedern stimmt. Denk ich mal einfach. Hab allerdings auch keine große Erfahrung damit. Bemühe mich gerade, in eine reinzukommen, ist für mich aber gar nicht so einfach, bin leider im Schichtdienst und die treffen sich nur alle 2 Wochen, immer dann, wenn ich Spätdienst habe. Und so scheitern die dollsten Pläne an einem einfachen blöden Dienstplan.

Kopf hoch, einfach weitermachen und vielleicht nicht allzu weit in die Zukunft schauen

lg
Imepenem

eli

hi Imepeneam

habe fast 3 jahre auf nem kreuzfahrtschiff gearbeitet.. und in meinen augen hat mich das kaputt gemacht... sicher nicht ausschlaggebend.. aber hat sicher begetragen.. sicher war es eine tolle erfahrung.. habe viel gesehn.. aber auch viel mitgemacht.. lg eli

Deja

Hallo eli

du darfst nicht daran denken, ob du das noch Jahre aushalten müßtest
das geht vielen so und doch mach man immer iwi weiter
ich dachte zuerst, naja, 6Wochen dann ist alles wieder ok, dann waren es 6 Monate und jetzt sind es 5Jahre....

kleine Schritte, immer von einem Tag zum nächsten
manche Tage sind gut, manche Tage sind grottenschlecht und manche Tage sind einfach iwi dazwischen
trotzdem haben wir nur dieses eine Leben selbst wenn es uns oft verzweifelnd sinnlos erscheint

lg

Epines

Hallo liebe Eli

Selbsthilfegruppen haben mich wesentlich weiter gebracht als es jede Therapie je gekonnt hätte. Zudem habe ich da wertvolle Freunde gefunden die mich nun seit Jahren begleiten und mit denen ich über alles reden kann, das genieße ich sehr. Man muss sich nicht verstecken, weil die anderen in der Gruppe genau wissen was Sache ist und ähnlich fühlen.

Also wenn du eine SHG in deiner Nähe hast, kann ich dir nur empfehlen da mal rein zu sehen. Schmerzhaft ist es natürlich immer auch, aber anders als in einer Therapie, wird man von den anderen Mitgliedern besser aufgefangen. In meiner Gruppe war der Zusammenhalt einfach unglaublich wohl tuend.

Alles Liebe
Epines

eli

hey epines..

hab das eben im internet gefunden das es bei mir soe ine shg gibt, alle zwei wochen treffen die sich... ich werd da jetzt einfach das nächste mal vorbeischaun.. kann man da jederzeit so mitmachen? hab sowas noch nie gemacht

Epines

Hallo Eli

Ja frag einfach mal an, ob sie neue Mitglieder aufnehmen, wenn du Glück hast kannst du sofort anfangen, manchmal muss man allerdings ein paar Wochen warten. Aber auch das lohnt sich meistens.
Bei uns ist es so, dass wir immer eine erste Runde machen, wo jeder sagt wie es ihm gerade geht und wie die letzte Sitzung nach gewirkt hat.
Danach wählen wir ein Thema, dieses haben wir zuvor einmal vorgeschlagen, oder jemand schlägt spontan etwas vor. Nach einer Stunde machen wir eine kleine Pause, dann diskutieren wir weiter und am Schluss sagt jeder noch wie er sich nun fühlt. Jeder kann etwas sagen, muss aber nicht, gerade neue Mitglieder sind am Anfang noch etwas zögerlich, aber dies legt sich bei uns relativ schnell.

Und dann gehen die meisten noch in die Kneipe und der Abend klingt echt super aus :-)

Also ich kann es wirklich wärmstens empfehlen.

Liebe Grüße
Epines

Fee

Hallo Eli,

ich kann Deine "Sorge/Angst/Verweiflung" ***wie lange dauert das noch?*** sehr gut nachvollziehen !

Denn immer wenn es mir sehr schlecht geht (wie kürzlich erst wieder),ist es für mich das Schlimmste , jedes Mal zu denken :

" Diesmal bleibt es/ich durchgehend für immer "so furchtbar" und das schaffe ich keinesfalls noch länger.
Eigentlich keinen einzigen Tag mehr !"

Und das Blödeste ist zusätzlich noch,daß mich in dieser schweren Zeit,auch wirklich Nichts und Niemand davon abbringen kann.Nichtmal meine eigene Erfahrung,die mir sagt,daß es bisher doch immer i.wie wieder besser wurde.

NEIN,ICH KANN ES EINFACH NICHT GLAUBEN :(((

... auch nicht wenn es mir Ärzte,Therapeuten,Freunde,etc. zig Mal hoch und heilig versprechen !


Und plötzlich oder langsam,ist es dann doch so weit.

"Es" wird wieder besser ! Zumindestens erträglicher und das ist schon beruhigend und später sogar erfreulich.

... mehr wünsche ich mir auch gar nicht und das wünsche ich Dir auch !


L.G. Fee

Stellar

Ich plage mich schon Acht Jahre mit dem ganzen Mist herum. Mein Leben ist schon dermaßen kaputt, dass es eigentlich sinnlos ist, dass ich mich darum noch weiter bemühe, aber trotzdem gibts wieder Hochphasen und gute Zeiten. Auch wenn man in denen nicht alles wieder richten kann, was vorher schief lief, gibt das Hoffnung. Und jeden Tag kommt man irgendwie ein bisschen wieder weiter, auch wenn man glaubt im Stillstand zu sein.

Ich verstehe auch nicht, wie ich bis hier her durchgehalten habe. Immer wieder denke ich, dass es nicht mehr schaffbar ist, dass man das nicht mehr aushalten kann, aber ich beweise immer wieder das Gegenteil. Vielleicht muss man mit sich auch nicht so streng sein, sondern einfach sich darauf verlassen, das sich alles früher oder später wieder in einem soweit ausgleichen wird, dass man zumindest unbesorgt und ohne inneren Druck leben kann. Muss ja nicht immer glücklich sein, es reicht mir schon, wenn ich einiger maßen klar komme, und möglichst wenig schwere Tiefs habe...