Klinik-Aufenthalt: ja oder nein

Begonnen von Death_pleasure, 18 Januar 2012, 13:50:22

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Death_pleasure

Hallo an alle.

Kurz meine Vita: Depressionen seit ca. 16tem Lebensjahr, bin nun 29. Auch seitdem mit wenigen Ausnahmen
extremer Cannabis Konsum, täglich. Mit Ausnahmen von einigen Wochen bis Monaten. Nun seit 3 Monaten vollkommen clean. Das soll auch so bleiben! Seit 2 Monaten krank geschrieben wegen massiver Verschlechterung der Depressionen. Nun in einer Eingliederung: 4 Stunden täglich.
Nehme zur Zeit 40mg Fluoxetin und Abend 15mg Mirtazapin.
Ich erwäge nun einen Aufenthalt in einer speziellen Klinik (Depressionsklinik)
Meine Fragen:
- wer hat ähnliches zu berichten (chronische Depression bzw. Dystymia mit Cannabismißbrauch)
- pro und contra Kliniken, was wird dort gemacht und wie lange kann man auf einen Platz warten?
- wer kennt eine gute Klinik in NRW
Bin für jede Hilfe und Anregung dankbar!

Siny

Könnte mein Eintrag sein... Hab sogar die selben Medis genommen.
Ich würd die Klinik probieren... Schaden kann's ja eher nicht...
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Soul

Frage bei deinem Psycho nach einer guten Klinik!
Der wird dir da sicher eine gute geben.

Es ist nie schlecht eine Klinik zu besuchen die Therapie wird dir helfen deinen Entzug zu festigen.
Sie werden dir dort gute Alternativen aufzeigen die du anwenden kannst wenn du ein Sucht Gefühl verspürst.
Es ist wirklich halb so schlimm als viele denken eine Klinik zu besuchen!
Ich sage dir es wird höhen und tiefen geben aber im Endeffekt wirst du, wenn du dich auf die Therapie einlässt, erfolge spüren können!

Ich rate dir auf jedenfall eine Klinik zu besuchen =)


lg

soul


Death_pleasure

Danke schon mal für die Resonanz. Habe nur folgendes Problem: als ich krank geschrieben war hatte ich auch um eine "Einweisung" in die für meine Region Zuständige Klinik gebeten. Habe sie auch bekommen, nur nach 2 langen Gesprächen am Tag der Aufnahme wurde mir gesagt dass ich für diese Einrichtung eigentlich "nicht krank genug" sei.
Von meinem Hausarzt bekomme ich in diese Richtung mittlerweile nicht mehr die Hilfe die ich mir wünsche. Bin aber bei einem Psychiater in Behandlung, der mir auch die Medis verschreibt. Meine Frage nun: kann dieser Arzt mich auch in einer Klinik unterbringen? Und wie sieht das rechtlich eigentlich aus, habe ich eine Art "Anspruch" auf einen Platz in einer Klinik? Muss meine Krankenkasse (KKH Allianz) dies genehmigen? Bin mit der Situation irgendwie etwas überfordert...
Das Problem ist auch dass ich schon bei einem Psychotherapeuten war der mir gesagt hatte dass er mich "so wie jetzt" nicht ambulant behandeln würde, ich solle doch zuerst in eine Klinik gehen. Und die Leute bei der Drogenberatung der Caritas, wo ich mich auch letzte Woche hinbegeben habe, die sagten mir bzw. haben mir auch einen stationären Aufenthalt angeraten.
Wie gehe ich also jetzt vor, habe am Montag den nächsten Termin bei meinem Psychiater...

Soul

Liebe Death!

Tut mir leid das ich erst jetzt antworte.

Also mein Tipp ist ganz klar:

Wenn dir einer einen Klinikplatz besorgen kann dann ist es dein Psycho!

Bei mir war es auch so.
Meine Psycho hat während ich in seiner Sprechstunde war, und auch danach,  in den Kliniken angerufen und durch gefragt.
Und auch immer wieder Druck gemacht und denen gesagt wie Akut und dringend es ist.
Das ist wirklich sehr hilfreich!

Und nicht krank genug seinn für eine Klinik, hm.
Ist das eine Spezifische klinik für ein bestimmtes Fachgebiet?
Die sind da meistens strenger als eine Allgemeine Psychatrie.


lg
Soul

webheiner

Hallo,
Ich bin auch seit meiner Jugend depressiv, habe jedoch rpaktisch nie Cannabis konsumiert, trotzdem meine Meinung zu Kliniken: Ich war zum Jahreswechsel 8 Wochen in einer psychiatrischen Klinik und war vollauf begeistert. Man wird gut versorgt und hat Therapieangebote, die es im ambulanten Bereich einfach nicht gibt. Ausserden lernt man jede Menge interessanter Leute mit der gleichen Problematik kennen. Es hat mir sehr gut gefallen, nach der Entlassung ging es mir wieder gut...Demnächst werde ich wohl wieder gehen, die Depression kündigt sich wieder an.

LG
Webheiner

andreas52

Ich habe auch total gute Erfahrungen!!!

War 2 Monate in der "offenen Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie" in Katzenelnbogen/Taunus. Man bekommt Abstand von zuhause (sollte also vielleicht NICHT in die nächste Klinik um die Ecke gehen...), Gesprächstherapie, Sportangebote (walken, schwimmen, Aerobic...), Ergotherapie, Maltherapie, Grup.penvisiten.... alles bei guter Unterbringung und sehr guter Verpflegung.

Habe mich wohl gefühlt wie in einer Kurklinik, fühlte mich nicht wie in einem Krankenhaus. Sehr nette Pfleger u.a. Personal!

shadow

sollte das thema noch akut sein:
ich war mal ein paar wochen in einer psychosomatischen klinik und es war meine einzige wirklich gute erfahrung in dem ganzen psycho-betrieb.
vorteil ist, dass du aus allem rauskommst und dich da voll auf alles einlassen kannst, verschiedenartige therapien machen kannst.

vorsicht würde ich allerdings walten lassen bei psychiatrien, in denen man mehr oder weniger nur eingesperrt ist.

Fluesterwesen

Ich habe positive Erfahrungen in Gilead 4 sammeln können. Mein Aufenthalt dort hat mir geholfen zu der zu werden, die ich heute bin. Nicht mehr depressiv :)
Es steckt allerdings viel Arbeit drin und ich war insgesamt 13 Wochen dort. Mag abschreckend klingen, war aber hilfreich. Die haben dort auch ein sehr gutes Programm für Drogensüchtige.. also falls Du in der Nähe leben solltest, dann kommst Du recht zügig rein (bei mir war es eine Woche, nachdem meine Psychiaterin es beantragt hatte), ansonsten ist die Warteliste bei ca. 3 Monaten.. zumindest war es damals, 2009, der Fall.

Alles Gute!