Brauche Rat... schon wieder Depressionen...

Begonnen von Sommerwind, 16 Januar 2012, 08:41:08

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Sommerwind

Ich hab zwar die Schule schon angerufen, aber noch keinen Therapeuten.

Ich weis gerade noch nicht wie ich das mache, weil die in meiner Nähe keine Patienten mehr annehmen, also müsste ich weiter weg.
Blöd ist das ich auch nicht immer ein Auto habe. Das muss ich noch organisieren bzw. regeln. Heute sucht mein Freund noch mal mit, so das ich Montag eine Liste habe die ich abarbeiten kann. Hoffentlich findet sich einer.

Im Moment ist auch noch unklar, ob ich mit in die Stadt gehe in der mein Freund wohnt und ich dort einen Therapeuten suche oder weiterhin hier von meinem Elternhaus aus.
Weil wenn geh, ich dann gleich die nächsten Wochen.
Also müssen noch ein paar Fragezeichen geklärt werden...

Lg


Sommerwind

gehörst du hier mit zu der seite wohlstandspudel? ich blick das gerade nicht so wirklich...

ja ich versuch es weiterhin... danke für die ermutigung

Sommerwind

Ich habe gestern eine Liste an Therapeuten angerufen. Bis jetzt hat es noch nicht geklappt. Mittlerweile schicken sie mich schon teilweise untereinander hin und her, weil sie denken, dass dieser oder jener noch Patienten annimmt. Aber ich versuch es heute halt weiter.

Durch das stundenlange meditieren, bekomm ich auch langsam wieder ein paar klare Gedanken. Zumindest weis ich jetzt was ich arbeitsmäßig machen möchte. Ob das klappt, keine Ahnung. Es sind nur Träume...Blöder als jetzt gerade kann es gar nicht mehr laufen.

Nun kommt dazu, dass ich die Schule immer noch nicht offiziell abgebrochen habe. Auch wenn ihr jetzt denkt, die mit ihrer blöder Schule...!  Ich habe gestern mit meiner ,,Schwiegermutter" darüber geredet, dass nach dem halben Jahr abbrechen möchte und egal wie, wieder arbeiten will. Wieso soll ich lügen, wenn es einfach so ist. Dabei hab ich nicht einmal eine Stelle wo ich anfange oder fest genommen werde. Ich kann gerade nur nebenher bei meiner Mutter in der Praxis arbeiten. Ich hab echt Mist gebaut.

Oh man, ich werde mir Ewigkeiten etwas anhören können. Die sollen mich doch echt alle in Ruhe lassen! Als ich erklärte wieso ich das tun würde, sagten sie, das jeder mal gute und schlechte Phasen hat. Deswegen die Schule abzubrechen und aufzugeben?! Ich soll es jetzt durchziehen...nur weil ich heule? Ihnen ging es auch oft so. Wenn Sie dann immer alles hingeschmissen hätten... ,,Ich bin ja dann eher der, der einen Therapeuten braucht"; "Da kommen später noch viel schwierigere Sachen auf dich zu". Ob ich denn später ständig meinen Mann nach Geld anbetteln möchte. Na, was mach ich denn jetzt gerade? Ich hab ja nach dem halben Jahr nicht einmal das Studium (keine Ahnung was überhaupt genau) angefangen, das ich gar nicht mehr will. Jetzt möchte ich mittlerweile weder mit ins Bad gehen, noch klettern, noch mit in den Urlaub fahren, weil ich mit dem Gedanken nicht klarkomme...Ich sag ohne zuzuhören immer ab.

Ich fühle mich schrecklich wertlos. Wenn ich jetzt damit aufhöre, wird es noch schlimmer, weil ich versagt habe. Ich weis noch, das ich, als ich schon mal so eine Phase hatte, nichts mehr gegessen habe, weil ich dachte ich bin es nicht wert. Das war wohl auch die letzten Wochen so.
Mittlerweile geht's mir auch wieder etwas besser. Obwohl, eigentlich auch wieder nicht. Ich weis es selbst nicht mehr. Dann überleg ich ob ich die Leute in der Schule bei gemeinsamen Arbeiten hängen lassen kann. Ob ich denn das halbe Jahr nicht doch noch schaffe. Ich bin total hin und hergerissen, obwohl ich es auch gar nicht mehr weitermachen möchte, weil ich nicht weiß, wieso. Jetzt mit dem Abstand, sehe ich es natürlich wieder so, dass der Schulstoff nicht schwer ist und ich locker die Prüfung schaffen würde. Mir reden es ja auch alle täglich ein. Ja ich kann die Schule nachholen, aber so wichtig ist die mir gar nicht, dass ich das machen würde. Das war irgendwie ein Weg ins Leere.

Ich hab ja schon eine Ausbildung und wollte doch nur aus Angst, dass ich nicht genug verdiene weitermachen. Ist es denn so extrem schlimm, etwas nicht durchzuziehen? "Was du hast, dass hast du!" Der Lieblingsspruch aller...

Ich zweifle gerade an mir selbst, da alle sagen dass es nicht so schlimm ist und frag mich ob ich mir das Ganze nur einrede und einbilde. Irgendwie wirkt es anscheint so, dass ich immer eine Ausrede finde um etwas nicht machen zu müssen. Wenn ich jetzt noch mit so was komme, dann sieht es aus, als ob ich keine Lust mehr hatte und einen auf krank mache. Natürlich macht es nach außen nicht den Anschein, dass da was nicht stimmt, außer dass ich Augenringe und abgenommen habe. Wie soll man denn auch sehen was in mir selbst passiert. Zweifel ich Sie an, wenn sie Bauchschmerzen haben? Die sehe ich auch nicht. Ach ich weis auch nicht.

So winzige Probleme, die ich zu einem riesigen Berg mache...

imepenem

Hy Sonnenwind,

wie schön, dass Andere immer alles besser wissen.
Langsam musst Du Dich mal fragen, für wen Du eigentlich lebst?
**jeder mal gute und schlechte Phasen hat.**
Genau diesen Mist hab ich mir 42 Jahre lang selbst erzählt, nachdem meine "Eltern" mich jahrelang damit geimpft haben.
Wissen Die eigentlich irgendwas über Deinen Leidensdruck? Über Dein fast nicht mehr vorhandenes Selbstwertgefühl?
Hör endlich mal auf Dich selbst, und tu, was Du für Dich tun musst. Und tu es jetzt.
Du hast nichts davon, wenn Du die Therapie auf die lange Bank schiebst.

Dachte eigentlich, sie stehen hinter Dir.

Hört sich aber eher so an, als solltest Du ihren Weg gehen. Na klar, psychische Erkrankungen sind ja auch etwas, wessen man sich schämen muß. Man ist ja wahrscheinlich selbst schuld daran, dass man Depressionen hat.
Ist ja keine Krankheit, sowas befällt eh nur die Schwachen. Sorry, aber ich könnte kotzen, wenn ich diesen Schrott höre.

Letztlich bist Du diejenige, die mit dieser Krankheit leben muss.
Lass Dich nicht von Anderen entmutigen, geh endlich in eine Therapie, hilf Dir selbst, auch gegen Deine Familie.

Und wenn Du weiterhin keine ambulante Therapie findest, dann schreck auch nicht vor einem Klinikaufenthalt zurück,
frage mich momentan sowieso, ob das nicht vielleicht die beste Option für Dich wäre?

Aber das musst Du selber wissen, Du bist erwachsen und damit für Dich selbst verantwortlich.

LG

Olav




Hobo

Ja, Sonnenwind, ich war noch am Formulieren im Kopf. Aber das brauch ich jetzt nicht mehr. Meine Worte wären genauso deutlich ausgefallen wie die von Olaf.

Und er hat verdammt recht. Ich kann es auch nicht mehr hören, dieses "sich zusammen reißen", dieses Einfordern von Antrieb und Mühe und positives Denken. Ich kann es wirklich nicht mehr hören.

Und auch mein Magen neigt zu Olafs Reaktion...

Lass Dich nicht volllabern, rede mit kompetenten Ärzten oder Therapeuten. Und bedenke immer, dass Menschen, die keine Depression haben oder hatten Dich niemals verstehen werden. Es liegt einfach außerhalb ihrer Vorstellungskraft...

lg
Hobo

nubis


hm hm...

wenn ich dazu meine Meinung sagen darf...:


Es stimmt: es ist nicht damit getan, zu sagen 'reiß dich zusammen' oder 'du musst nur wollen'.

Trotzdem kann es manchem helfen sein Leben aufrecht zu erhalten, wenn er ein Ziel hat - Pläne - und Strukturen. Wenn man sich selbst zu etwas überwindet und es schafft - und anschließend stolz sein kann auf sich selbst.

Leistung kann befriedigen.

Aber: dazu muss sie auch befriedigend sein!

Heißt: entweder findet man in der Aufgabe selber seine Erfüllung, oder sie ist ein Schritt auf dem Weg, den man gehen möchte um zur Erfüllung zu gelangen.

Klar werden jetzt einige schreien, weil sie in der Arbeit nie mehr als Mittel zum Zweck (des Geldverdienens) gesehen haben, Umfeld, Arbeitsplatz und sonst was nicht alles nie entsprechend waren - und hach weiß Gott, was ich hier jetzt wieder laber...
Ja.
So ist das eben mit den unterschiedlichen Ansichten.
Meine ist eben so: Arbeit KANN erfüllend sein - und wenn ein Tief einen aus der Bahn zu werfen droht, KANN es sinnvoll sein sich durchzukämpfen weil es einem auch zugleich einen Halt bietet.

Dazu muss man aber dahinter stehen.
Und wissen, was man will.


Und das, liebe @Sommerwind, sehe ich bei dir nicht: aus welchem Grund du auch immer die Schule angefangen hast - es scheint nicht das zu sein, was dich befriedingt und vorantreibt.
Es scheint dir keinen Halt zu geben - sondern dich nur zusätzlich zu belasten.


Ich selbst habe ein Bio-Studium nach 2 Jahren abgebrochen, weil ich keinen Sinn mehr darin gesehen habe.
Weil es einfach nicht das war, was ich mir vorgestellt habe.

Ich sehe es aber auch nicht als Scheitern - sondern als Erfahrung.


Vielleicht kannst du dich mal einen Moment zurück lehnen und in Gedanken durchgehen, was passiert, wenn du abbrichst?
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du ja eine abgeschlossene Ausbildung - es kann also nicht sein, dass du 'immer eine Ausrede findest, um etwas nicht machen zu müssen' ....du würdest nur etwas anderes machen, als gewisse Leute erwarten!
Du würdest auch nicht 'nichts machen' wenn du in Therapie gehst - du würdest etwas FÜR DICH machen!


Wenn du selbst sagen kannst, dass die Ausbildung dich auf deinem Lebenstraum ein Stück weiterbringt - dann würde ich sagen: versuch es - dich durchzukämpfen, weil du dich sonst noch schlechter fühlen wirst, wenn du abbrichst.
Wenn du aber selber feststellst, dass es du nur um das Erfüllen der Erwartungen der Anderen geht - dann lass es.
Nimm aus dem, was du bisher dort gelernt hast, mit, was du gebrauchen kannst und verbuche das Ganze als Erfahrung - auch ohne Abschluss - und dann sieh zu, dass du gesund wirst, damit du von diesen Erfahrungen auch noch profitieren kannst :-)



LG
nubis
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Hobo

Ja, Nubis, das kann ich nachvollziehen.

Ich habe bei so etwas aber immer das Ursache-Wirkung-Problem. Ich weiß, dass Menschen krank werden, wegen ihrer Arbeit oder Schule. Dann wäre die Arbeit oder Schule ursächlich für die Krankheit. Ich weiß aber auch, dass Kranke ihre Arbeit oder Schule einfach nicht mehr erbringen können, nicht wegen der Ablehnung der Arbeit, nein weil sie halt krank sind. Dann wäre die Krankheit ursächlich für den Abbruch der Arbeit/Schule...

Aber das kann man natürlich von hier aus nicht sagen. Beide Richtungen sind denkbar, beide Möglichkeiten hätten ähnliche Konsequenzen zur Folge. Wobei die 2. Möglichkeit, vorausgesetzt es gibt eine Möglichkeit der "relativen" Heilung, die Bessere wäre. Man könnte weiter machen mit dem Job oder der Schule. Bei der 1. Variante kann man das von vornerein vergessen...

Hach, wat komplizwickt aber och...

lg
Hobo


Sommerwind

Das sind wahre und direkte Worte...

Ja, es war bei mir auch schon ein Moment ein Gedanke da, dass ich echt hier erst einmal weg sollte. Irgendwie rennen alle um mich herum und wickeln mich mit Wolle ein, so dass ich keine Ahnung habe, wie und wohin ich mich überhaupt noch bewegen soll. Ich glaub die meinen das schon gut. Obwohl ich ganz schön misstrauisch geworden bin. Ich frag mich mittlerweile wirklich was die für Absichten haben, wenn sie irgendwas sagen. Ich will auch keinen mehr davon sehen. Bei meiner Mutter hat es den Schalter umgelegt. Sie hilft mir jetzt etwas... Gott sei dank.

Oh man, wieso heul  ich ständig????

@nubis, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich hing in dem Moment, als ,,wir" beschlossen, dass ich die Schule anfange, in einem noch tieferen Loch als jetzt. Da ging ja fast gar nichts mehr. Das war letztes Jahr über den Sommer. Gleiche Geschichte wie jetzt. Depressionen usw. Mein Arzt meinte, das ich solche Phasen einfach zu oft habe und das wie es aussieht nichts mit meinen Lebensumständen oder direkt mit der Jahreszeit (na gut Dunkelheit im Winter usw. ist auch nicht so fördernd) zutun hat sondern mit der Serotonin, Dopamin usw. Geschichte. Gehirn und Neurotransmitter ... ihr wisst schon... hängt ja alles zusammen. Meine Ma meinte schon immer, dass ich nicht ohne Sport über die Runden komme und hat mich mit 10 Jahren schon in ein Verein gesteckt. Sie spricht wohl damit aus Erfahrung nehm ich an und wollte vorbeugen... nach 2 Monaten kein Sport + irgendwelcher Stress, kann ich darauf warten, das ich wieder krank werde. Erst funktioniert mein Kopf wegen einer Kleinigkeit nicht mehr, dazu kommt es schon wenn ich 1 Woche nicht tanze oder lange Strecken jogge. Dann körperlich, das ich denke mich rafft es hin, durch irgendwelche Grippen die ich über Wochen habe, weil mein Immunsystem wieder total kaputt ist und dann kommt wieder die Depression in mein Bett gekrochen und umarmt mich freudig. Ich glaub weil mein Kopf nicht so tickt wie normal, mach ich meinen Körper total kaputt, weil mein Immunsystem gar keine Chance hat sich aufzubauen. Das ganze kam aber erst jetzt vom meinem Arzt, da er sich erinnerte, dass es meiner Ma ähnlich ging und das bei mir schon vor Jahren aufgetreten ist und bis jetzt kein Jahr mehr Ruhe war. Ich habs ihm noch nicht gesagt, aber so vernichtende Gedanken, das ich mein Leben nicht aushalte hatte ich schon mit 13 Jahren. Da hab ich total ekelhafte Bilder gemalt, wahrscheinlich um damit klar zu kommen. Ich bin meinem Freund jetzt ständig nachgezogen, hab meine Dinge hinten angestellt. Die Kurse die ich Anfangs gegeben habe, sind nicht mehr so gut gelaufen (bzw. nicht so gut wie ich mir es selbst vorgestellt habe) und ich hab nur Absagen bekommen wo ich mich beworben habe und den Job den ich hätte bekommen können, habe ich nicht angenommen, was auch besser war, weil wir dann schon wieder umgezogen sind, da er seinen Arbeitsplatz gewechselt hat^^ . Auf der anderen Seite wollte ich auch wieder bei ihm sein, was auch logisch ist. Und letztes Jahr meinte mein Freund, wir melden mich jetzt sofort an einer Fachoberschule an, dass ich nicht mehr zu Hause herumhänge. Er hält es nicht mehr aus mich zu sehen und ist dann auch wütend geworden wenn ich nur im Bett herumlag, zu nichts mehr Lust hatte usw. Ich wäre in meinem Leben, nie alleine darauf gekommen wieder Mathe und Deutsch usw. machen zu wollen. In dem Moment war mir sowieso alles gleichgültig. Es hätte ja nur Vorteile, in seiner Familie haben alle studiert und dann würde unser Leben zeitplanmäßig bestens zusammenpassen und ich würde später mehr Geld verdienen. In dem Sinne hat er mir schon geholfen, mit welchen wirklichen Absichten, kann man auch nicht sagen. Weil die Krankheit hat er bis heute nicht verstanden. Aber ich glaub ich bin damit wieder in etwas anderes geraten wie man sieht. Und bin schon bevor ich die Schule angefangen habe, voll durchgedreht weil ich absolut kein Englisch ect. mehr konnte. Aha^^ das meinte wohl auch mein Arzt das, dass  ganze schon vor längerer Zeit seinen Anfang genommen hat. Naja ein wenig blöd bin ich auch, dass ich nicht soweit denken konnte.

Nachdem ich jetzt gelesen habe, was ich selbst geschrieben habe, fällt mir auf das ich irgendwie nur für andere gelebt habe und selbst alles von mir total nach hinten geruckt habe. Klasse...!!! Filmreifer Auftritt! Komischer Weise, wenn ich mal was bestimmen möchte, was ich auch mache, meint mein Freund, das wir immer alles machen, was ich möchte und ich ständig meinen Kopf durchsetzen muss...dann bin ich ruhig und lass es halt sein...

Ich Ruf einfach weiter Therapeuten an. Irgendjemand wird sich finden...

Danke für die Antworten...

imepenem

Mensch Sommerwind,

lass Dich bloß nicht unterbuttern. Ich denke nicht, dass Du blöd bist, oder sowas in dieser Richtung.
So, wie Du hier schreibst, hast Du sicher einiges auf dem Kasten. Und vor allem hast Du begriffen, dass Du krank bist und Hilfe brauchst. Und eben die kannst Du nicht über Deinen Freund oder dessen Mutter erhalten oder von sonst irgendeinen Gesunden. Echte Hilfe bekommst Du nur von einem Fachmann, sprich Psychiater/ Psychologe. Es ist gut dass Deine Mutter langsam zu begreifen scheint, was in Dir los ist.

Ich will jetzt nicht wie blöde auf Dich einreden, was Du machst, musst Du für dich selbst entscheiden.
Aber sorge dafür, dass es Deine Entscheidung ist und nicht die von irgendwelchen Leuten.Auch nicht von mir.

Und warum heulst Du ständig?
Weil Du krank bist, Deine Seele krank ist. Das will Dir dein Körper damit sagen. Sei froh, dass Du überhaupt noch weinen kannst.  Ist wie ein Ventil, baut Spannungen ab.

Die Frage ist doch nur, wie lange das noch funktioniert.

Alles Gute und viel Kraft

Olav

Sintram

Scheinbar grundloses nicht mehr kontrollierbares Weinen, Beklemmung im Brustbereich, Dauerdruck auf dem Sonnengeflecht, Gedankenkreisen und Ratlosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit und Flucht in die Scheinsicherheit der Fremdbestimmung, Schamgefühle und chronische Versagensängste, Rückzugstendenzen und Panikattacken...

liebe Sommerwind, ich frage mich ernsthaft, was Du noch brauchst an akuten Symptomen eines depressiven Schubes, der sich zunehmend verdichtet und Dich schon in der kurzen Zeit, seit Du hier schreibst, mehr und mehr in emotionale Taubheit und gleichgültige Selbstaufgabe befördert hat...

um endlich auf Deinen sichtlich besorgten Psychiater zu hören, Deine Koffer zu packen und Dich und Dein gefährdetes(!) Leben in eine Klinik zu retten!

Es ist fünf nach Zwölf. Abflug!

LG
Sintram (klinikerfahren)

Sintram

Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, Freud-und Lustlosigkeit, Selbstverachtung bis hin zu Trennungsgedanken, Sinnlosigkeitsempfinden in allen Lebensbereichen... das ist keine depressive Verstimmung, die von selbst vorübergehen wird blablabla, das sind ernstzunehmende Warnsignale, auf die es nur die stationäre Antwort gibt!
Die anstehenden Fragen und Entscheidungen können warten, die Einstellung auf ein AD ergibt sich, Therapien ebenso.

Dass die Dir nahestehenden Menschen Deiner Umgebung das nicht wahrhaben wollen, verharmlosen, verdrängen oder mit Unwillen darauf reagieren, ist absolut nichts Ungewöhnliches, sie sind ahnungslos und überfordert- ihre Reaktionen und Vorschläge sind aber deshalb nicht weniger bedrohlich und gefährlich für Dich. Außerdem irrelevant, sorry, aber Du bist erwachsen.

Lass Dich einweisen, Sommerwind im Wintersturm, gestern, alles andere ist Mummenschanz und Humbug. Du bist schwer krank und brauchst dringend Hilfe, Ende der Diskussion.

nochmal Sintram, nicht böse sein... :-)

Sommerwind

Ersteinmal etwas psositives:
Ich habe einen Therapeuten!!!!!!
WAHNSINN! Heute kam ein positiver Rückanruf. Nach fast zwei Woche herumtelefonieren, hab ich doch tatsächlich einen gefunden.
Was sagt man dazu...
Er war zwar nicht der netteste am Telefon und hat mich gleich angemacht weil ich wegen der Uhrzeit herumgemacht habe, aber ok. Egal erst einmal.
Im April, hab ich den ersten Termin. Bis dahin muss ich sowieso noch öfters zu meinem Arzt, dann werde ich mit ihm alles nocheinmal überdenken.

Bin nicht böse auf dich Sintram :-) das ist schon ok, wenn du so etwas schreibst. Du hast ja auch Recht damit.
Ich hab mir jetzt aufgeschrieben, was ich für Möglichkeiten habe, wie es jetzt weitergeht. Ja meine Therapie steht egal was ich mache, immer an erster Stelle.
In welcher Form und ob ich jetzt tatsächlich in eine Klinik gehe weis ich nicht. Ich bin mir da sehr unsicher, auch wenn du (sitram) es mir so sehr empfiehlst. Es wirkt auf mich wie ein riesiger Schritt, den ich mir irgendwie nicht traue zu gehen. Ich muss es überdenken...obwohl es von eurer Sicht aus sicher nichts mehr zu überdenken gibt, ist es bei mir anders.

Lg

imepenem

Ich freu mich, dass Du endlich einen gefunden hast.

Oh Mann, wie sag ich das nur am Besten, egal, ich warne Dich vor allzu grosser Euphorie.
Ein Therapeut ist nur eine Hilfe, den Löwenanteil an der Therapie musst Du selber tragen.

Und bis April ist es auch noch eine ganze Weile hin. Wie willst Du diese Zeit überbrücken?
Heute bist Du überglücklich, dass Du einen kleinen Erfolg errungen hast. Das sei Dir auch herzlich gegönnt.
Aber das ist erst der Anfang. Was Du jetzt brauchst, sind ein starker Wille und viel Geduld. Und es wird harte Arbeit für Dich werden.

Heute geht´s Dir gut, aber der nächste Absturz kommt bestimmt. Wie viele davon kannst Du noch verkraften?

Ich kann kann Sintram nur recht geben, Du gehörst nicht erst in ein paar Monaten behandelt, Du musst jetzt handeln.
Für Dich ist es wirklich fünf nach zwölf.

Lies Dir bitte noch mal in Ruhe durch, was Du bis jetzt in diesem Forum geschrieben hast, man müsste schon blind sein, um nicht zu bemerken, was mir Dir los ist.

Fackel nicht mehr lange rum, pack Deinen Kram und ab in die Klinik.

Ich kann Dir das nur raten aber handeln musst Du selbst.

Hoffe, ich hab das jetzt nicht zu hart rübergebracht.

LG

Olav

Nicki

Hallo Sommerwind,

ich freu mich für dich, das du einen Therapeuten gefunden hast!
Ich habe den Thread die ganze Zeit schon mit verfolgt und kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das du die Zeit bis April evtl auch durchstehen kannst, ohne in die Klinik zu gehen, wenn du dir bei Krisen immer sagst, das du bald Hilfe bekommst. So ging es mir zumindest.
Sollte es dir allerdings zwischendurch richtig schlecht gehen, dann zöger nicht und laß dir direkt helfen!

Ich wünsch dir viel Kraft und viel Erfolg für deinen weiteren Weg!

Liebe Grüße,
Nicki

Sommerwind

Hallo

Bis diese Nacht ging es mir soweit ganz gut. Jetzt weine ich wieder herum. Ich bin mittlerweile so hin und hergeworfen, das ich ständig, wenn mich Leute fragen, etwas anderes sage. Im Moment denken alle das ich täglich zur Schule gehe. Klinik, Schule, Arbeiten... nein doch eher Schule, nein doch Arbeiten...und ich gebe mich sofort auf, wenn ich keine Stelle für meinen Beruf finde. Warscheinlich steckt dahinter wieder der Gedanke, das ich nicht gebraucht werde und ich wieder versagt habe. Würde ich studieren, gäbe es genug. Selbst in den Berufen die meinem ähnlich sind. Und alle reden über die Arbeit...

Dadurch, das die anderen (Schwiegereltern) sicher meinen ich wäre zu schwach oder ähnliches, sie müssen ja schließlich auch klar kommen, bezweifel ich gerade selbst, das ich überhaupt irgendwas hätte. Sich dagegen zu wären und nicht hinzuhören ist fast unmöglich, außer ich gehe ihnen aus dem Weg. Jetzt werde ich jede Woche ausgefragt, wie die Schule läuft, da ich einmal angemerkt habe, das es mir schlecht geht und ich eventuelle abbreche. Also was mach ich: lügen. Die Schule läuft also immer gleich gut^^ Ich wirk ja auch ganz normal. Bzw. fühl mich auch oft so. Oh Gott, wenn ich in eine Klinik gänge, dort könnte ich dann nicht so schnell wieder auftauchen. Unvorstellbar wie die dann reagieren würden. Naja mein Pa hats aufgeben, er nimmt es hin, das ich so bin. Bei denen wird es nie der Fall sein. Solche Krankheiten sind in ihren Augen nur Schwäche denke ich. Sich vor seinen Problemen hinter dem Namen einer Krankheit verstecken.
Schule und Arbeit wird wegen so etwas nicht abgebrochen!!! Immerhin hängt mir kein Bein runter und mein Herz schlägt ja auch noch.

Es schwankt alles extrem. Ich hab Tage oder Momente da geht es mir wirklich sehr sehr gut. Und dann, kommen aus irgendwelchen minimalen Gründen total komische Ängste hoch, bei denen ich Angst habe das jemand, der mir nahe steht stirbt und auf einmal nicht mehr da ist. Ich bekomm ja jetzt schon die Krise wenn ich daran denke, das meine Mutter irgendwann weg ist. Das hatte ich aber schon in der Kindheit sehr oft. Oder es geht es mir wieder so schlecht, das ich den Sinn meines Lebens hinterfrage. Ob es besser wäre nicht da zu sein. Ich seh mich dann als Belastung und wünschte ich wäre einfach weg.
Das passiert aber nicht innerhalb von ein paar Tagen sondern der Wechsel ist ziemlich schnell. Manchmal von einer Situation in die nächste.
Das weinen ist bis heute total weggefallen.

Mein Alltag ist sonst sehr ruhig geworden. Ich helfe in einer Praxis aus und kann ein wenig das anwenden was ich beruflich gelernt habe. Und es macht wirklich Spas wenn ich mal etwas zutun habe und mich mit Leuten unterhalten kann... ist halt nicht sooo oft der Fall und davon leben könnte ich normal auch nicht davon. Die restliche Zeit in der ich mal wieder Gefahr laufe, ins Gedankenkreisen zu geraten, lerne oder lese ich.

Ich kann mich gerade selbst nicht einordnen, was mich auch so verunsichert, glaub aber dass, das Schlimmste ersteinmal vorbei ist.

Glg