Suizidgedanken & Selbsthass

Begonnen von pueppix3, 02 Januar 2012, 15:00:30

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pueppix3

Hey,
ich bin neu hier und wollte meine Situation mal erklären. Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen und Tipps für mich.

Ich bin 21 und habe schon viele Jahre Depressionen. Mit 6 Jahren war ich schon bei einer Kinderpsychologin. Mein ganzes Leben lang ging es niemals bergauf, sondern immer nur bergab. Das ist bis heute so. Ich war 6 Jahre lang in einer Therapie, habe dann Pause gemacht und vor ein paar Monaten wieder angefangen. Damals habe ich mich selbstverletzt, aber in der Therapie habe ich gelernt diesen Drang zu unterdrücken und das ritzen nachzulassen. Seit einem Jahr ca. werden die Depressionen von Tag zu Tag schlimmer. Ich hatte extreme Schlafstörungen und habe mich total von der Welt isoliert. Mein Abitur habe ich letztes Jahr abgebrochen und habe nur noch einen Job ausgeführt. Dann habe ich mich von meinem Exfreund getrennt und habe seitdem keine Wohnung mehr. Erst lebte ich bei meiner Stiefmutter, dann bei meiner Oma und jetzt bei einer Freundin. Aber es sind nur Notlösungen und die Zeit rennt mir davon. Meine Suizidgedanken werden von Tag zu Tag schlimmer. Ich überlege andauernd welche Brücke sich eignen würde, um in den Tod zu springen. Ich will wirklich nicht mehr auf dieser Erde sein. Ich hasse mich, mein Leben, meine Vergangenheit.. Ich bin zwar schon in einer Klinik angemeldet und sowas alles, aber das dauert alles solange. Ich bekomme nur Absagen von Wohnungen, finde keine Ausbildung.. habe keine Perspektiven. Mittlerweile zerfressen mich meine Suizidgedanken jeden Tag.. Das ist mein einziger Wunsch..


pueppix3

Danke für die lieben Worte.
Meine Familie weiß nicht, wie es mir geht. Sie wissen zwar, dass ich zur Therapie gehe, aber nicht wie schlimm es wirklich ist.
Meine Therapeutin wollte mich schon oft akut einweisen, aber ich habe es abgelehnt, weil ich mir selber nie eingestehe wie mein Zustand in Wirklichkeit ist. Ich verharmlose es meistens. Und Medikamente wollte ich nie nehmen. Hab Angst davon abhängig zu werden.
Viel Wille.. ja.. aber den habe ich leider nicht. Manchmal schaffe ich es nicht mal, auch nur einen Termin zu machen, weil es mir schon zuviel wird. Viele denken dann gleich ich habe nur keine Lust und bin faul. Das ist es aber nicht. Ich hasse das selber an mir..

parapieps

hallo pueppix3,
was du schilderst, berührt mich sehr, da ich an einigen stellen das gefühl habe, in einen spiegel zu schauen.
dass du nach einer geeigneten brücke suchst, kommt mir sehr bekannt vor. ich befahre täglich eine gewisse alleenstraße und kann fast jeden baum beschreiben, da ich eine lange zeit nach einem passenden baum ausschau gehalten habe. heute sehe ich es anders und es liegt nicht daran, dass sich an meiner situation etwas geändert hat, sondern an meinem veränderten blickwinkel. ich habe etwas begriffen in einer absoluten notsituation.
wenn du dich keinem aus deinem umfeld anvertrauen magst, dann schau dich hier im forum um und suche nach leuten, zu denen du vertrauen finden kannst. es hat mich auch einen wesentlichen schritt weitergebracht.
auf jeden fall solltest du bei deiner therapeutin mit offenen karten spielen und ihr von deinen akuten suizidgedanken berichten. zumindest lass dir erklären, wie eine krisenintervention bei dir ablaufen würde und lass dir die notrufnummer geben. ich wünsche dir alle gute.
lg vom pieps


pueppix3

Danke parapies.
Deine Worte sind wirklich aufbauend. Ich rede die Woche mit meiner Therapeutin und werde dann mal sehen wie es weiter geht.