Lachen ist gesund. Amüsante Geschichten, oder Dinge die uns zum Lächeln bringen

Begonnen von Epines, 07 Dezember 2011, 18:08:43

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Epines

Altrimenti ci arrabbiamo: il coro dei pompieri.

http://www.youtube.com/watch?v=KZ3efsgJo28

Epines

Eine Bienengeschichte

Mein gestriger Tag glich dem Wetter, düster, unheilvoll, wechselhaft stürmisch und kalt. So auch meine Gedanken, ich ließ mich in die Trauer und den Schmerz um verstorbene Menschen fallen, die ich einst geliebt habe. Irgendwann sagte ich mir:"Stopp! Wie viele Dinge hast du mit ihnen erleben dürfen, was es wert war sie zu kennen" und ich erinnerte mich plötzlich an die vielen Stunden die wir zusammen gelacht hatten und es ging mir dann immer besser.

Mein väterlicher Freund Albert ein unmittelbarer Nachbar. 1950 musste er aus Ungar vor dem damaligen Staatsregime fliehen, weil er offen eine unbequeme Meinung vertrat. Seine erste Frau und seinen Sohn musste er damals notgedrungen zurück lassen und erst als Ungarn seine Grenzen öffnete, durfte er sie wieder sehen. Er hatte später noch 4 Söhne bekommen und sagte oft, dass ich die Tochter sei, die er sich immer gewünscht habe. Irgendwie war er auch für mich der Vater den ich nie hatte, er konnte einfach alle handwerklichen Probleme meistern und ich habe von ihm so viel gelernt, auch dass es immer für alles Lösungen gibt, wenn man nur lange genug darüber nachdenkt.

Er war frisch in Rente, 60 Jahre alt, sah für sein Alter unheimlich gut aus, hatte silbergraue Haare, einen weißen Schnauzbart und stahlblaue Augen. Wir verbrachten sehr viel Zeit damit über den Gartenzaun hinweg über Kunst, Musik, Handwerk und seine Heimat zu reden, so dass seine Frau manchmal etwas mürrisch wurde, muss gerade wieder lachen wenn ich daran denke, ich meine wir hatten außer unserer Freundschaft die ständig wuchs, keinerlei andere Gedanken. 

Nun denn er überlegte sich was er mit der neu gewonnenen Zeit so anfangen sollte und da er sehr gerne draussen war, legte er einen großen Gemüsegarten an und eines Tages kam ihm die Idee Bienen zu halten.

Wochenlang hörte ich ihn nun in seiner Werkstatt hämmern und eines Tages kam er und erzählte mir, dass er Bienenmagazine selbst gebaut habe und nun warte bis er irgendwo Bienenschwärme einfangen könne.

Da Bienen jedes Jahr schwärmen war die Idee gar nicht so abwegig kostenfrei an Bienen zu kommen. Innert kürzester Zeit hatte er deshalb seine fünf Magazine bestückt.

Irgendwann im Gespräch erwähnte ich so nebenbei, dass ich in ein paar Jahren, wenn meine Obstbäume größer sind vielleicht auch mal Bienen möchte, damit der Ertrag steigt.

Einige Tage später läutet an der Pforte die Glocke Sturm. Draussen steht Albert in voller Imkermontur:" Öffne das Tor!" rief er und dann fuhr er mit dem Auto vors Haus. Als er ausstieg, flogen massenhaft Bienen raus  und beim näheren Hinsehen stellte ich fest, dass noch jede Menge im ganzen Auto herum flogen.
Er öffnete den Kofferraum, da flogen ebenfalls hunderte heraus und umschwärmten uns. Zwei nagelneue Magazine befanden sich darin.
"Da hast du deine Bienen" sagte er und dabei lachte er und seine Augen funkelten schelmisch.
Ich sagte:" IRGENDWANN, will ich mal Bienen, nicht jetzt!" "Ach so irgendwann, muss ich wohl überhört haben, du weißt ja mein Deutsch..." sagte er und lachte wieder richtig fies. "Was mach ich nun mit denen?" fragte ich. "Nun was man halt mit Bienen so macht", sagte er grinsend, schlug den Kofferraumdeckel zu, stieg ins Auto und fuhr hinaus. "Such dir einen guten Platz, man kann sie danach nicht mehr verstellen und dann mach morgen vorne den Schieber auf, damit sie ausfliegen können" rief er mir noch aus dem offenen Autofenster zu und schon war er verschwunden.

Da stand ich nun und sah auf die zwei Magazine um die etliche Bienen herum flogen und einen Eingang suchten, mir war klar, dass die Königin bestimmt im Kasten war. Ich tat also brav wie geheißen - es blieb mir auch nichts anderes übrig, denn so wie ich Albert kannte, würde er sich stur weigern die Bienen wieder abzuholen - und fand einen guten Platz im Obstgarten.

So kam ich zu Bienen wie die Jungfrau zum Kind.

Wir waren beide Anfänger und hatten deshalb viel zu reden. Er wollte es auf konventionelle Art machen, ich hingegen wollte die Pflege der Bienen nach den bio. dynamischen Richtlinien so naturnah wie möglich handhaben, also mit der nötigen Achtung und dem Respekt vor dem Lebewesen Biene.
Was er natürlich totalen Blödsinn fand. Er setzte auf Gift, gegen die Varroamilben und Antibiotika gegen Krankheiten,  ich auf prophylaktisch stärkende Pflanzenpräparate.

Im ersten Jahr hatten wir beide noch keinen Honig, aber wir fachsimpelten bis zum geht nicht mehr über Bienen und alles was so darum herum wichtig war. Er hatte ja unglaubliche Ideen, wollte seine Bienen in den Robenienwald stellen um Akazienhonig zu ernten, den er aus seiner Heimat so liebte. Ich hingegen wollte meine Bienen lieber in Ruhe lassen. Er riss bei jeder Gelegenheit die Beuten auf um zu kontrollieren, ob die Bienen krank sind, oder die Königin schlecht legt, ich hingegen sah nur ganz selten in die Beute und nur wenn es wirklich nötig war.

Eines Tages kam er an und sagte, dass er Kuhmist getrocknet habe, das gäbe einen viel schöneren Rauch als Sägemehl. Kuhmist... hahaha, ich sagte noch, dass dies Bienenmisshandlung sei und das diese es sicherlich dem örtlichen Tierschutzverein melden würden. Ich hingegen trocknete Lavendelblüten und Zweige und beräucherte meine Bienen damit. Der Rauch ist schneeweiß und Geruch von verbranntem Lavendel ist einfach wunderbar und betört die Sinne und ich dachte, dass er darum sicherlich auch meinen Mädels gefiel.
So waren wir im ständigen Wettstreit, seine Bienen waren ziemlich aggressiv und stachen ihn dauernd, meine waren friedlich schnurrende Kuschelbienchen. Er konnte sich nicht erklären warum und es ärgerte ihn,  aber dass es an meiner gänzlich anderen Haltung der Bienen lag, stellte er total in Frage.

Er wurde immer heftiger gestochen und bat mich doch einmal nach seinen "aggressiven" Bienen zu sehen, er fing an an sich zu zweifeln, dachte dass er etwas falsch mache. Ich hatte ein mulmiges Gefühl als ich den ersten Stock aufmachte, er stand neben mir und sah zu. Anfangs war es wie bei mir, ich arbeitete ruhig und bedächtig, keine Biene versuchte mich zu stechen, doch dann sahen sie Albert und stürzten sich auf ihn, stachen in seinen Imkeranzug und in seine Socken, wo sie natürlich manchmal auch die Haut erwischten. Ich war fassungslos. Es kann doch nicht sein, dass die Bienen mich nicht stechen und ihn nahezu attackieren.

Nach langem hin und her, hatten wir den Verdacht, dass es an seinem Imkeranzug liegen könnte, weil die Bienen so oft schon in  diesen gestochen hatten, rochen sie dies und sahen ihn automatisch als Gefahr an. Tatsächlich war dies das Problem, denn als seine Frau den Anzug gewaschen hatte, reagierten die Bienen genau so friedlich wie meine, außer eben wenn er die Beuten öffnete, wenn die Zeiten für die Bienen ungünstig waren.

Der nächste Frühling kam und ausgerechnet in meinem Garten hatte sich ein riesiger Schwarm in einer Heckenrose nieder gelassen. Ich fühlte mich überfordert, hatte ja noch nie einen Schwarm gefangen und rief Albert um Hilfe.

Als wir so zu Gange waren, spürte ich plötzlich, dass eine Biene an meinem Bauch, also unter der Schutzkleidung herum krabbelte. Ich geriet in Panik und hüpfte hysterisch herum,"sie sticht mich , sie sticht mich" rief ich immer wieder, was Albert zu einem Lachanfall verleitete der nicht mehr aufhören wollte. "Mein Gott, dann geh und zieh dich schnell aus ", sagte er immer noch grinsend.
Als ich zurück kam war der Schwarm dummerweise auf den Boden geplumst und die Königin vermutlich mitten drin, es würde schwierig werden die Bienen nun in den Schwarmkasten zu bugsieren, denn erst muss die Königin rein, wenn die nicht drin ist, fliegen immer wieder alle Bienen raus. Ein kompliziertes Unterfangen.

Plötzlich bleibt Albert stocksteif stehen und guckt mich mit weit geöffneten Augen, die er von rechts nach links rollen ließ an. Ich fing an zu lachen, denn ich ahnte schon, dass auch bei ihm eine Biene irgendwo hinein gefunden hatte.

"Oooohhhhhhh...." sagte er nun. "Was Oooohhhh?", fragte ich grinsend. Er druckte herum, stand aber immer noch seltsam unbeweglich  und steif mit dem selben erstaunten Gesichtsausdruck, in dem sich nun eine Erwartungshaltung spiegelte. "Was ist los", wollte ich nun endlich wissen.

"Oohhhhhh..... ein paar Bienen krabbeln an meinem Bein hoch und nähern sich dem Schritt", sagte er. "Hahahaha....!". Lachanfall meinerseits, auch jetzt wo ich es schreibe, muss ich heftig lachen. "Na dann lass mal die Hose schnell runter" sagte ich nun gröhlend! Das wollte er jedoch nicht, war ihm wohl zu peinlich, also stakte er mit steifen Beinen davon hinter ein nahes Gebüsch und murmelte ständig:"Ohhhhh...., schön brav sein Mädels, schön brav sein!" Mittlerweilen lachte ich Tränen.
Er hatte Glück, keine der Biene hatte ihn an der empfindlichen Stelle gestochen, aber wir haben beide gelernt, dass es klug ist die Socken über die Hosenbeine zu ziehen und auch noch einen Gürtel über der Imkerjacke zu tragen.

Als wir dann endlich die Bienen im Kasten hatten und er wieder in normaler Kleidung vor mir stand, mit seinem Strohhut in den er jeden Tag eine neue Blume steckte und ich einen erneuten Lachanfall über die ganze Schrittgeschichte hatte und erwähnte, dass dies nur  die gerechte Strafe gewesen sei für sein Auslachen, als mir vorher die Biene auf dem Bauch krabbelte, schlug er mit dem Hut spaßeshalber auf mich ein und nannte mich Frechdachs.

Nun der Tag der Honigernte kam, er hatte 15 Kilo pro Stock, ich 55 Kilo. Da er mir nicht glaubte kam er vorbei und wog den Honig selber nochmal nach. Er konnte es nicht fassen.  "Das ist doch einfach unmöglich!" schimpfte er, "wie kann das sein, selbe Gegend, selbe Bienen!"

"Andere Methoden" grinste ich.
Dies ging dann 2 Jahre im ähnlichen Stil weiter, er wurde oft gestochen, weil er die Regeln der Bienen und ihre Ruhezeiten nicht beachtete (abgesehen vom Kuhmistrauch). Er hatte kaum Erträge, ich wusste nicht wohin mit all dem flüssigen Gold und jedes Jahr hatten wir beide mehr Völker.

Nach 3 Jahren stieg er ebenfalls auf die naturnahen Methoden um und brüstete sich fortan mit Spitzenerträgen, wobei wir immer im Wettstreit blieben.

Wie wunderschön dich als väterlichen Freund gehabt zu haben Albert!

Die Geschichte wie Albert anfing heimlich Schnaps zu brennen, schreibe ich ein anderes Mal :-)

LG
Epines







Epines

@März, gern geschehen :-)

Honigwein

Nachdem sich endlich auch bei Albert der Honigsegen einstellte und er nicht mehr wusste wohin damit, kam er eines Tages zu mir und wollte wissen wie man Met macht.

Na ja für so kleine Mengen, ohne sich finanziell mit teuren Apparaturen zu belasten, bleibt nur die Art und Weise wie man es früher schon gemacht hat. Natürlich haben wir heute einige Materialien die dies ziemlich erleichtern.
Ich selbst hatte Met schon hergestellt, fand ihn aber nicht wirklich gut, kein Vergleich zum Wein und süß ist er auch nur, wenn man noch Zucker mit gären lässt, so dass eine unvergorene Restsüsse zurück bleibt. Vielleicht hatte ich allerdings auch nur zu wenig Honig genommen, denn ich  finde es schade aus einem Produkt, bei dem die Bienen so extrem viel arbeiten müssen Alkohol zu machen (für ein Kilo Honig muss eine Biene eine Million Blüten aufsuchen), wollte aber einfach wissen wie es geht und Albert war damals ein dankbarer Abnehmer, allerdings hat er noch Pfefferminzsirup hinein geschüttet, welch Banause! ,,In Ungarn macht man dies immer so!" sagte er.

Einmal wollte ein Kunde um Met zu machen 20 Kg Honig kaufen, da habe ich mich geweigert, was er mir heute noch vorhält. Ich hatte eine endlose Diskussion deswegen und er war anfangs beleidigt, konnte es nicht verstehen, dass ich ihm vorschlug im Supermarkt konventionellen billigen Honig dafür zu verwenden. Er sagte, dass es doch egal ist wie er den Honig konsumiert, klar er hat Recht, aber irgendwie möchte ich nicht die ganze Arbeit mit den Bienen haben, um dann ihr hochwertiges Produkt zu vergären, wie gesagt ich hatte es einmal versucht, als ich noch nicht wusste wohin mit all dem Honig, aber wenn man den Honig kaufen muss, wird der Wein teurer als eine Flasche guten alten Bordeaux.

Also erklärte ich Albert wie er vorzugehen hat. Man nehme eine Glasballonflasche, oder eine 20 Liter Mostflasche und schütte je nach Geschmack zwischen 7-10 kg Honig hinein, fülle mit Wasser auf und gebe etwas Hefe hinzu. Das ist alles!
Wichtig ist, dass die entstehenden Gase entweichen können, aber keine andere Pilze oder Bakterien in den Wein gelangen. Am Billigsten ist dies indem man die Öffnung der Flasche mit einem Ballon verschließt und täglich kurz die Gase ablässt. Nachdem der Wein vergoren, ist klärt er sich von selbst in den nächsten Wochen und man kann  ihn in Flaschen abfüllen, oder schon vorher trinken.

Albert nickt ,,ist ja ganz einfach" sagt er noch und zottelt los.

Tage später stürmt er abends in die Küche und sagt panisch:" Die Ballons platzen jeden Tag, was soll ich nun machen?"
,,Na ja die Qualität der Ballons ist scheinbar auch nicht mehr was sie war" befand ich, "am besten du nimmst dafür Kondome, die halten einiges mehr aus."

Am nächsten Tag um die Mittagszeit herum läutet die Glocke an der Pforte Sturm: ,,So was mache ich NIE mehr" brüllt Albert total aufgebracht. ,,Weißt du, wie ich nun im ganzen Dorf da stehe?"

,,Hä, was ist denn los?" fragte ich.

,,Der Apotheker, was der von mir denken muss!" sagte er nun. ,,Was, wieso?" entgegnete ich.

,,Na ja, ich komme da rein und will möglichst grosse Kondome, irgendwie habe ich mir nichts dabei gedacht, bis der anfängt fies zu grinsen, als ich gleich drei Pakete verlange."
,, Da hast du aber was vor" sagte er zu mir ,,in deinem Alter noch so aktiv!" meint er und zwinkert mich  vertraulich an und ich erzähle ihm, dass es nicht so ist wie er denkt und dass ich Honigwein mache und die Kondome u.s.w. Er hat mir nicht geglaubt und ,,jaja" gesagt "...der Frühling..., du brauchst dich nicht zu rechtfertigen!".

Ich lachte schallend, konnte mich kaum erholen, alleine der Gedanke wie Albert extragrosse Kondome wollte und dann auch noch drei Pakete, hat mich wahnsinnig amüsiert, hahaha...!  ,,Der Apotheker ist doch nur neidisch" meinte ich. ,,Ist doch nicht peinlich, nun sehen dich die Damen vermutlich in einem ganz anderen Licht, wenn er davon berichtet!" grölte ich weiter, worauf er mich wieder einmal mit seinem Strohhut schlug und ausschimpfte...:-)

Er hat nie wieder Met hergestellt!

LG
Epines

Epines

Turne dich schlank

http://www.youtube.com/watch?v=XDuNDHXMCD8&feature=related

Epines

Pub Dog
http://www.youtube.com/watch?v=1w4FJCcZTKU&feature=related

Epines

Die heimlichen Freuden eines älteren Mannes

Einheimische Heilpflanzen gehörten vor einigen paar Jahren noch zu meinem Spezialgebiet, inzwischen habe ich viel zu viel bereits wieder vergessen.
Damals experimentierte ich jedoch mit allerlei, unter anderem mit einem Destillierapparat, mit dem man ätherische Öle herstellen konnte. Spätestens da, wusste ich warum Rosenöl so teuer ist, denn es braucht sprichwörtliche Wagenladungen voller Blütenblätter um ein paar Gramm reines Rosenöl herzustellen. Da ich jedoch weder die Finanzen, noch die Zeit hatte, ganze Schiffsladungen voller Rosenblütenblättern aus dem Orient zu verarbeiten, verwarf ich die Idee selber Kräuter-Destillate herzustellen relativ rasch. Der kupferne und schmuck-anzusehende Destillierapparat steht seit damals als Dekor-Gegenstand auf einem Schrank und verstaubt.

Irgendwann, als mein Pfefferminzöl gerade alle war, erinnerte ich mich an ihn und beschloss es wieder einmal zu versuchen. Wilde Bachminze wuchs üppig und schnell waren 2 Kilo davon in meinem Korb.
Es roch wunderbar nach Minze, als Albert in die Küche kam. ,,Was machst du denn da?" fragte er. ,,Pfefferminzöl, hilft gut  bei Kopfschmerzen, wenn man es auf die Stirn tupft", entgegnete ich.
Er sah mir ein Weile schweigend zu und ich wusste genau, dass es in seinem Kopf rotierte.
,,Da geht aber nur wenig rein" bemerkte er. ,,Ja , leider nur 2 Liter, ist eigentlich viel zu wenig, aber für Minzöl reicht es, brauche ja nicht so viel."
Er kratzte sich am Kopf unter seinem Strohhut und meinte: ,,Kannst du mir den mal ausleihen?" ,,Wozu?" fragte ich, ,,willst du auch Pfefferminzöl destillieren?" ,,So ähnlich" grummelte er  und bewegte sich zur Türe. ,,Ich hole ihn morgen ab, ja?" fragte er.
Am nächsten Morgen stand er schon früh da, der Kaffee in der Maschine war noch nicht einmal durch. Er schnappte die Anlage und schon war er wieder weg.
Danach sah ich ihn wochenlang nicht mehr, hörte aber wie er in der Werkstatt mit der Trennscheibe arbeitete und schweißte. Ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer was da auf mich zukommen würde, ahnte nichts Böses. Als ich  gerade bei seiner Frau beim Kaffee am tratschen war, stürmte er hinein und sagte:" Komm schnell mit, ich muss dir was Interessantes zeigen", dabei grinste er wie ein Junge, der gerade ein lang ersehntes Spielzeug zu Weihnachten bekommen hatte.

Er öffnete mit einem ,,Entrée Madame" schwungvoll die Türe zu seiner Werkstatt und schloss sie schnell wieder hinter uns.

Was ich da sah, ließ mich beinahe aus den Socken kippen.
,,Albert!" rief ich erstaunt aus. ,,Das gibt es doch nicht!" Er grinste über beide Ohren und sagte:" Kannst den Mund wieder zu machen."

Mitten im Raum stand ein Monster aus Stahl.
Meine Destillieranlage, aber 20 fach größer!

,,Sie fasst 50 Liter" sagte er stolz. ,,So viel Minzenblätter bekommst du nie zusammen!" bemerkte ich lachend.
,,Wer will schon Minzenöl?" sagte er grinsend und man sah ihm die Vorfreude an, wenn er noch hätte hüpfen können, wäre er vor Freude wirklich gehüpft.
,,Du weißt aber das dies verboten ist?" erwähnte ich altklug. ,,Papperlapapp verboten... in Ungarn machen das alle!"
,,Weiss es deine Frau?"
,,Hey! Du wirst ihr doch nichts verraten!"
,,Nein, nein, sicher nicht, aber denkst du sie ist blöd, so was riecht man doch!"

,,Ahhh..., stell dir vor, zuerst werde ich Kirschen, dann Mirabellen, dann Pflaumen und Zwetschgen brennen. Sag mal was machst du eigentlich mit deinen Quitten?" Er schwelgte förmlich in Vorfreude über die zu erwartenden Schnapsdestillate.
,,Wenn das nur nicht schief geht, dachte ich."

Nun denn, Kirschen gab es in jenem Jahr keine, was ihn fast zum Weinen brachte, muss lachen wenn ich an seine Trauermiene denke, als feststand das alle Kirschen dem Frost zum Opfer gefallen waren.
Wie können sich Männer nur so auf Alkohol freuen, das wird mir immer ein Rätsel sein.

,,Ich brauch was zum Testen" sagte er deshalb eines Tages zu mir, vermutlich hoffte er auf einen Weinbrand. Direkt gefragt hat er nicht, aber 50 Liter war mir dann doch etwas zu viel. Ich hatte jedoch noch 25 Liter Akazienblütenwein, den ich nicht verkauft hatte, den gab ich ihm. Als Ungar wusste er ihn sehr zu schätzen, denn er schmeckt einfach fantastisch und hat ihn angeblich immer an seine Heimat erinnert.  Mir selbst hatte er zu viel Alkohol, meist über 18° Volumenprozent. Dazu muss ich erwähnen, dass ich damals aus Heilpflanzen süße Likör-Weine herstellte. Ich experimentierte da auch gerne herum.
Für einen befreundeten türkischen Restaurantbesitzer stellte ich  z.B. 100 Liter Pfefferminz-Wein her, den er den Gästen als Apéro servierte. Damals wollte ich einfach aus allem Wein herstellen, also aus Löwenzahnblüten, Birkenblättern, Johanniskraut, Schlüsselblumen, Brennnesseln, Baldrian, Holunderblüten, Kirschen, Pflaumen, Erdbeeren u.s.w., einfach etwas Neues erfinden, was noch keiner hatte.
Stark vereinfacht erklärt macht man aus Heilpflanzen Tee, oder setzt die Blüten kalt an, mischt etwas Zucker und ein paar Dinge hinein, die ich hier nicht näher ausführen möchte, da geheim :-) und lässt alles gären. Nach ca. einem Jahr ist der Wein dann trinkbar und schmeckt einerseits ähnlich wie Martini jedoch mit anderen Geschmacksnoten, oder bitter-süß.

Albert zottelte also mit dem Akazien-Wein in der Schubkarre freudig pfeifend ab.

Stunden später kam er wieder mit einem breiten, sicherlich nicht mehr ganz nüchternen Grinsen im Gesicht und mit einer Flasche die er siegesgewiss in der Hand schwenkte. ,,Boahhhh... schmeckt der gut Epines, da haben wir aber was ganz feines und Neues erfunden, damit könntest du viel Geld machen!" sagte er.
,,Und viel verlieren!" dachte ich, wollte ihm aber seine glänzende Laune nicht verderben.
,,Hol ein Glas und koste, er hat so ein liebliches Rosenaroma", bemerkte er erfreut. Ich roch daran und es stimmte tatsächlich, es erinnerte wirklich an den Duft wilder Rosen und ganz entfernt auch an blühende Akazienwälder in einer lauen Frühlingsnacht.
Ich rümpfte aber trotzdem die Nase: ,,Du weißt doch, der Teufel hat den Schnaps gemacht..."
,,Ach komm, sei nicht immer so spießig!" sagte er.

Ich holte das Alkoholmessgerät und stellte fest, dass er weit über 40° hatte. ,,Du kennst dich hoffentlich etwas aus mit Schnaps brennen?" fragte ich.
,,Jaja, ich habe den Vorlauf ausgeschüttet und nicht getrunken, wenn du das meinst". Nein, meinte ich nicht, für so blöd halte ich dich eigentlich nicht, ich will wissen, ob du ihn bereits 2 Mal gebrannt hast." ,,Was zweimal gebrannt?" fragte er nun.
,,Na ja man soll Schnaps zweimal brennen und ihn dann mit destilliertem Wasser wieder auf die gewünschten Prozent herunter verdünnen, also ich muss sagen, ich kenne mich auch nicht besonders gut aus, aber wir haben mal Kirsch im Chemieunterricht gebrannt und da war dies ein Diskussionspunkt."

,,Hmmm..." kritisch runzelte er seine Augenbrauen, ,,dann ist ja am Ende noch weniger in der Flasche." ,,Nein, es wird ja wieder verdünnt und dann hast du fast genau so viel." Er schnappte seine Flasche und zottelte gedankenverloren ab.

Mirabellen-Ernte steht an. Albert ist nur noch in den Baumenwipfeln und ich hörte ihn fröhlich ein altes ungarisches Volkslied pfeifen. Er war schon immer gerne oben in der Höhe, von Beruf war er Dachdecker, aber nun ist er besonders eifrig zu Gange. Seine Fässer füllen sich und ich biete ihm auch noch an, zwei Mirabellen zu ernten, die weit vom Haus entfernt auf einem Grundstück liegen, dass ich etwas vernachlässige und wo sich deshalb irgendwelche Leute ständig ungefragt  am Obst bedienen.

Als Besagte merkten wie sich ihre zwar unrechtmäßige, aber dennoch erhoffte Ernte verringert als Albert am Ernten war, wollten sie wissen,  was er denn mit so vielen Früchten mache. ,,Marmelade!" sagte er, "seine Frau mache daraus Marmelade". ,,So viel? fragte einer und Albert hatte plötzlich Angst, dass ihn da jemand anzeigen könnte und darum traute er sich plötzlich nicht mehr den Rest auch noch zu pflücken.

Erstaunlicherweise waren dann ein paar Tage später alle Früchte weg. Vermutlich von jenem der sich bei Albert erkundigt hatte. Später mal habe ich dann erfahren, dass sich einige Leute regelrecht darum streiten, wer nun meine Früchte stehlen darf und eines Tages fuhr ich deshalb mit dem Traktor hin und riss alle Bäume aus und Ruhe kehrte ein.

An einem nebligen  Spät-Herbst-Tag roch es überall nach aromatischem Zwetschgenschnaps. Also Schnaps riecht wirklich gut, nur zum Trinken ist er scheußlich :-).
Albert war wochenlang in seiner Werkstatt zu Gange und eines Tages präsentierte er mir stolz seine Ausbeute. 50 Liter Schnaps!

,,Das reicht mir bis ich das Zeitliche segne", sagte er und wollte mir eine Flasche Mirabelle schenken, was ich aber dankend ablehnte.

Leider reichte es nicht, denn im nächsten Jahr ging es munter weiter. In der Tat hat Albert in einem einzigen Jahr die ganzen 50 Liter konsumiert...  ,,So ein bisschen Schnaps schadet einem Mann nie, ist gut zur Verdauung!" sagte er immer, na ja er muss es ja wissen, schließlich ist er erwachsen.

Er wurde nie erwischt und seine Monsteranlage hat ihm jede Menge Spaß und so manchen Rausch  beschert. Heute steht sie übrigens bei seinem Neffen, der die begonnene Tradition nun fortführt...

Ach Albert du fehlst, aber wir hatten tolle Zeiten zusammen und viel zu lachen!

LG Epines

Epines

Unschuldig verdächtigt

Der Vater einer Bekannten der mit seinem Lieferwagen beruflich oft  herumfahren musste, übernahm für einen Freund eine Fuhre, die er am anderen Ende der Schweiz abladen sollte.
Ab und an, oder sogar öfters als er sollte, trank er ein Gläschen zu viel und so auch als er diese ganz spezielle Ware im Wagen hatte. Er lud sie deshalb in einer Garage aus, die er als Zwischenlager für seine Geschäftstätigkeit seit einigen Wochen neu angemietet hatte.

Lange nach Mitternacht fuhr sein Auto Schlangenlinien fahrend beinahe von selbst dahin zurück. Er hatte auch eine Schlafstelle eingerichtet, in der er in solchen "Notfällen" ohne das Wissen seiner Frau schlafen konnte.

Gerade als er vergeblich mit dem Schlüssel zielte um das Loch zu treffen, wurde er in grelles Scheinwerferlicht getaucht, überall war plötzlich Polizei. Er wurde angehalten sofort seine Hände über den Kopf zu heben und sich nicht zu rühren. Zwei Beamte sprangen auf ihn zu, warfen ihn unsanft zu Boden, durchsuchten ihn nach Waffen und legten ihm Handschellen an.

Aus der Garage drang leises Kinderweinen und die Polizei befahl ihm sofort die Garage zu öffnen.

Besoffen wie er war, fand er das Ganze ziemlich lustig und weigerte sich, mit den Handschellen würde dies nicht gehen. Ein Polizist riss ihm deshalb ungeduldig die Schlüssel aus der Hand und öffnete die Türe selber.
Jemand in der Nachbarschaft hatte die Polizei gerufen, weil man ein Kleinkind in der Garage stundenlang weinen gehört hatte, der Verdacht endlich den Kinderschänder gefunden zu haben der seit Monaten sein Unwesen trieb war naheliegend und so glaubte man an den Erfolg der Aktion.

Die Tür sprang auf und bevor man sich versah, rannten zwei Ziegenlämmer in die neu gewonnene Freiheit und an den verdutzten Polizisten vorbei, welche danach einige Mühe hatten, sie wieder einzufangen.

Ziegenlämmer-Gemecker kann man schon mal mit Babygeschrei verwechseln :-)

LG
Epines

Fee

... guckst Du selbst  :)



http://www.youtube.com/watch?v=wiU8WR7eawI&feature=related

Epines

@ Fee, wie süss :-)

Hier ist jedoch mein absoluter Liebling

http://www.youtube.com/watch?v=HE4FJL2IDEs

Fee

A: OMG! Dein Haus brennt ! Schnell hau`n wir ab !

B: Warte, ich muß das noch schnell auf facebook posten.

A: Bist du verrückt ????????????

B: Verrückt ? Ich ? Nee. Das hätten mir die Stimmen doch gesagt.
   

Epines

:-)))

Der Psychiater zeigt einem Kollegen seine Patienten:
"Der dem Schnurrbart ist total durchgedreht, weil seine Freundin ihn nicht heiraten wollte."

"Und was ist mit dem neben ihm?"

"Der hat sie bekommen!"




Epines

Hallo liebe Leute

Gestern Abend fand ich in einem älteren Umweltjournal die wunderbaren Bilder der Blumenkinder von Hans Silvester. Diese äthiopischen Kinder schmücken sich aus Freude an der Natur mit den Blumen und den Erdfarben, die in ihrem Lebensbereich üppig vorkommen.

Die Bilder hatten eine wunderbare Wirkung auf mich, sie strahlen so viel Fröhlichkeit und Frieden aus, dass ich sie heute mit euch teilen möchte.

Leider funktioniert der Link nicht, aber wenn ihr folgendes in eine Suchmaschine eingibt, könnt ihr die Bilder sehen. Bin gespannt wie sie auf euch wirken.

Bilder zu Hans Silvester

Viel Spaß und einen schönen Tag wünsche ich euch
Epines

Siny

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Fee

http://i114.piczo.com/view/3/l/q/8/n/9/v/g/n/n/x/5/img/i248525096_7014_7.jpg



... gibt`s zu Du hast gelächelt   ;)