Ein Rätsel?

Begonnen von Hobo, 27 November 2011, 09:12:55

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Hobo

Finde jetzt gerade keinen geeigneten Platz, also setz ich dieses Rätsel mal hier hin.

Es hat was mit Finanzkrise und mit Geld zu tun. Ich habe es irgendwo im Internet auf einer englischen Seite gefunden und so gut es geht übersetzt. Aber letztendlich verstanden hab ich es wohl nicht...

Ein Mann kommt in einem Dorf ins Hotel, sagt dem Hotelbesitzer er möchte ein Zimmer mieten, aber erst möchte er sich die Zimmer anschauen. Er gibt dem Hotelier 100,- € und macht sich auf zur Besichtigung.

Der Hotelier rennt mit den 100,- € sofort rüber zum Metzger bei dem er noch Schulden hat. Er gibt dem die 100,- € und seine Schulden sind bezahlt.

Der Metzger freut sich und eilt sofort zum Schweinebauern bei dem er noch Schulden hat. Er gibt dem die 100,- € und seine Schulden sind bezahlt.

Der Bauer geht direkt rüber zu seinem Futterlieferanten bei dem er noch Schulden hat. Er gibt dem die 100,- € und seine Schulden sind bezahlt.

Der Lieferant geht schnell um die Ecke zum Kneipenwirt bei dem er noch Schulden hat. Er gibt dem die 100,- € und seine Schulden sind bezahlt.

Der Wirt rennt rüber zur Prostituierten des Dorfes bei der er noch Schulden hat. Er gibt ihr die 100,- € und seine Schulden sind bezahlt.

Die Prostituierte eilt schnell zum Hotelier bei dem sie noch Schulden für Zimmernutzung hat und gibt ihm die 100,- € und ihre Schulden sind bezahlt.

Kaum ist sie weg kommt der Mann von der Zimmerbesichtigung zurück, sagt es sagt ihm leider nicht zu, nimmt seine 100,- € und geht wieder.

Und so ist innerhalb kürzester Zeit das ganze Dorf die Schulden los...

Soviel zu der Geschichte. Ich habe lange darüber nachgedacht. Aber ich konnte keinen Denkfehler finden. Für mich hat die Geschichte eine betörende Logik. Aber vielleicht bin ich ja nur blind? Vielleicht erkenne ich den Fehler dieses Systems nicht. Ein Rätsel...

Denke ich falsch oder funktioniert das tatsächlich? Frage mal euch alle...

lg
Hobo




stumm

nim die kette weg
dann hat die nutte an den hotelier 100 schulden und der hotelier (hier die kette wieder dran) 100 an die nutte
auch ohne das der mann dem hotelier 100 ,,geborgt,, hätte hätten sich diese schulden gegenseitig aufgehoben
am ende hat sozusagen der hotelier die dienste der nutte in anspruch genommen und die nutte die dienste des hoteliers

parapieps

*
am ende hat sozusagen der hotelier die dienste der nutte in anspruch genommen und die nutte die dienste des hoteliers
*

denkfehler wenn man es akribisch sieht. der hotelier hat nicht die dienste der nutte in anspruch genommen, sondern beim metzger schulden gehabt. die kette muss bleiben. aber es ist wirklich so dass jeder irgendwo 100 Euro schulden hatte, die sich aber dadurch aufgehoben haben, weil jemand anderes bei ihm auch 100 euro schulden hatte.

faszinierend....

Epines

Es handelt sich quasi um eine Kreditvergabe, da diese jedoch ohne Zins gewährt wurde entsteht keinem der Beteiligten ein Verlust.

So könnte es tatsächlich funktionieren Hobo, der Zins und somit die Gier nach arbeitsfreiem Einkommen, verhindert jedoch solche Kreisläufe.

nubis


*der Zins... verhindert jedoch solche Kreisläufe.*   - sowie letztendlich die Wahrscheinlichkeit / Unwahrscheinlichkeit, dass jeder dem Anderen exakt 100€ schuldet...

Sowie einer dabei ist, der mehr oder weniger schuldet - das Geld aufteilt oder sich schlicht etwas anderes davon kauft, hat man keinen solch schönen Kreislauf mehr.

An sonsten stimmt die Rechnung schon - was ja auch nicht wirklich verwunderlich ist, weil letztlich jeder für seine Arbeit einen Gegenwert erhält.
Sollte der zufällig bei allen gleich sein - hebt es sich gegenseitig wieder auf ...aber das ist - wie gesagt - in der Realität höchst unwahrscheinlich.
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

ClaraFall

*** Denke ich falsch oder funktioniert das tatsächlich? Frage mal euch alle...

lg
Hobo ***


Also normalerweise müsste das tatsächlich funktionieren.
Der Hotelier hatte ja mit den 100,- Euro vom Gast angefangen mit Schulden bezahlen, so nahm die Kette ihren Lauf. Der Hotelier hatte also in dem Moment die "soeben verdienten" 100,- Euro benutzt um seine Schulden zu bezahlen (und hatte somit das Geld nicht mehr)

Die Prostituierte hatte am Ende ihre Schulden beim Hotelier bezahlt und somit hatte der Hotelier wieder 100,- Euro verdient.

Da er sie dann aber dem Gast wieder zurückgeben musste, hatte er also zum Schluß gar nichts verdient, keine 100,- Euro mehr da ... aber alle waren schuldenfrei.

Komisch!? *grübel*

Hobo

Jou Clara, aber das ist ja nur ein kleines Rätseln. Gehen wir mal einen Schritt weiter.

Stellt euch 2 parallele Linien vor, sagen wir, sie verlaufen mit exakt 2 cm Abstand zueinander genau parallel. Und jetzt denken wir mal mathematisch. Die Mathematik behauptet, das diese Linien sich wenn man sie sich unendlich lange vorstellt (macht das mal schnell) sich in der Unendlichkeit kreuzen müssen. Hm, verstanden, parallel verlaufende Linien kreuzen sich beim Faktor undendlich.

Ich war schon immer schlecht in Mathe. Aber man sagt mir eine gewisse Intelligenz nach. Gut, setzen wir die mal ein. Es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten.

1. Die Linien werden auch mit dem Faktor unendlich immer parallel verlaufen, oder

2. Die Linien werden sich dann schneiden.

Soweit so gut. Aaaber... Wäre dann die Unendlichkeit nicht doch endlich, nämlich genau dann, wenn sich die beiden Linien in der Unendlichkeit schneiden???

Tja, Rätsel über Rätsel...

Schönen Sonntag euch,
Hobo

Thaddaeus

Parallel ist parallel,außer Du kommst in die Nähe eines schwarzen Loches (Raumkrümmung),
aber auch da treffen sich die Linien nicht sondern verändern "nur" ihren Zustand zueinander.
Man könnte sozusagen eine Abkürzung nehmen.

Hobo

Kicherchen, lieber Thaddäus. Was hälst Du davon?:

Bei der Erweiterung einer affinen Ebene zu einer projektiven Ebene werden ,,unendlich ferne Punkte" (Fernpunkte) hinzugefügt, die als Schnittpunkte der (bis dahin) parallelen Geraden dienen. (,,Parallelen schneiden sich im Unendlichen.") Für jede Richtung, die Geraden haben können, wird genau ein neuer Punkt definiert. Die Gesamtheit dieser ,,unendlich fernen" Punkte heißt die ,,unendlich ferne Gerade".

Bei diesem Vorgehen entstehen genau so viele unendliche Objekte, wie eine Gerade Punkte hat (zuzüglich einem, nämlich der unendlich fernen Geraden). Je nachdem, von welcher affinen Ebene ausgegangen wird, kann diese Anzahl endlich oder unendlich sein. Ausgehend von der üblichen euklidischen Ebene  ergeben sich so viele ,,unendlich ferne Punkte", wie es reelle Zahlen gibt.

Auch hier dient der Begriff ,,unendlich" nur dazu, die formale Definition zu motivieren. Werden projektive Ebenen ohne Bezug auf eine affine Ebene betrachtet, so spielt dieser Begriff keine Rolle.

Andererseits ist die Begriffsbildung auch sehr anschaulich: In der Perspektivenkonstruktion sieht man, dass alle Geraden, die ,,in Wirklichkeit" dieselbe Richtung haben, sich im perspektivischen Bild im selben Fluchtpunkt schneiden.

Böse Mathematik, vielleich sind auch nur wir Menschen zu doof das zu verstehen? Wer weiß...

Ich werd mal meine Wand fragen...^^

lg
Hobo, der wohl auch im unendlichen mit seiner Wand kreuzen wird...:)