immer mehr suizidgedanken trotz medikamente?

Begonnen von lilie, 25 November 2011, 17:27:19

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lilie

hey ihr,

langsam bin ich schon ziemlich ratlos. seit mai bin ich in medikamentöser und psychotherapeutischer behandlung und nachdem es bergauf ging, ging es vor kurzem wieder weit bergab. die panikattacken wurden auch wieder mehr und mir erscheint die situation ziemlich aussichtslos. nochmal den kampf zum glücklich sein durchmachen, all diese "kleinen aufgaben" um die lebensfreude wieder  zu finden. ich weiß nicht woher ich die energie dafür kriegen soll. ich war dann diese woche auch beim psychiater und hab ihm davon erzählt. er hat mir noch mehr medikamente aufgebschrieben. die dinger ballern ganz schön weg hab ich das gefühl und ich bin regelrecht passiv unterwegs. die kleinste unruhe oder diskussion oder kritik oder sonst was (was meistens nur so von mir aufgenommen wird, von den anderen aber nicht so gemeint ist) vergesse ich mich und sehe auch keinen ausweg mehr. ich denke halt ernsthaft darüber nach. heute war es so krass dass ich wirklich nicht mehr weiter wusste und die telefonseelsorge angerufen hatte. die nette dame hat es geschafft mich abzulenken und wieder runter zu holen.  jetzt frage ich mich halt wieso undwürde mir auch nix antun, bis wieder das nächste loch kommt.

hat jemand von euch die gleichen erfahrungen gemacht und is schon "näher" am ziel wieder glücklich zu werden? und was tut ihr wenn ihr nicht mehr weiter wisst?
wenn ich wüsste, dass mein leben nicht komplett so verläuft dass es immer bergauf und bergab geht und es irgendwo ein ende der depression gäbe würde das sicherlich helfen.


danke, wär echt lieb wenn wer antwort hätte,

lg lilie
u

lilie

hm.. das mit dem sportverein hör ich von jedem ^^ is aber auch nich so leicht, weil wenn ich "unten" bin angst vor draußen habe und stress, druck und menschenmengen panik auslösen. und wenns einem gut geht denkt man doch gar nicht darüber nach aktiv sport zu treiben. hm. aber ich könnte es mir für nächste woche ja mal vornehmen..

hast du erfahrung mit stationärer therapie? das wäre für mich die aller aller letzte anlaufstelle, da ich 3 jahre in einer psychiatrie gearbeitet habe und "die andere seite" nur ungern erleben möchte.

auch meinen freund nimmt das ganz schön mit. er gibt sich so viel mühe.. aber oft tut er das gerade falsche. gibts für angehörige auch anlaufstellen?

lilie

ist nicht so leicht mit dem partner darüber zu reden

lilie

aber vielen dank für die vielen zeilen :)

Nicki

Hallo Lilie,

die Aufs und Abs im Verlauf der Therapie sind wohl ziemlich normal, leider.
Ich kenne es selber zur Genüge. Nachdem ich jetzt ein Jahr in Behandlung bin, ist meine Erfahrung, das die Tiefs nach und nach immer weniger tief sind.
Außerdem lernst du mit der Zeit, das jedes Tief vorbei geht und kannst damit also auch besser umgehen.
In einen Sportverein würde ich mich wohl nicht trauen, wenn es mir schlecht geht, aber dann hilft es mir immer, lange spazieren zu gehen. Musik auf die Ohren und ein bis zwei Stunden raus und gehen. Mit der Zeit werden die Gedanken dann immer weniger bedrängend, der innere Druck läßt nach. Ist so meine Methode, mit akuten Krisen besser klar zu kommen.

Ich wünsch dir viel Durchhaltevermögen! Hab Geduld und gib dich nicht auf!

Liebe Grüße,
Nicki

lilie

habens gestern geschafft noch außer haus zu gehn, spazieren und sogar ins kino :) war schön, und tadaaa heut is schon wieder ein wenig mehr hoffnung in sicht. ihr tut einem aber auch gut :) danke

fifilla

hallo! mir gehts es ganzu genauso wie dir.. hatte bis vor zwei monaten eine phase in der alle meinten ich scheine mich zu bessern etc.. habe mich auch selbst gut gefühlt, aber dann gings wieder bergab und mittlerweile fühlt sich alles an wie früher. stationäre therapie habe ich schon hinter mir und finde in akuten fällen bei selsbtmordgedaanken etc ist das ganz gut, weil man da einfach wirklich "in sicherheit" ist und gut betreut wird, aber im endeffekt bringts genauso viel wie eine ambulante beratung.. meiner meinung nach nicht viel.. die tabletten machen wirklich manchmal alles nich schlimmer.. als ich mit cipralex angefangen habe, hatte ich viele selbstmordgedanken und schlafmittel ziehen einen auchb ganz schöön runter. versuch dir einfach immer zu sagen dass diese gedanken nciht von dir kommen, sonder von den medikamenten!! ich wünsche dir alles gute!!

21HEIDI

Hallo Lilie!
Zuerstmal willkommen von mir.
Ich weiß nicht,wie alt Du bist,also wie und aus welcher Perspektive ihr (Du und Dein Freund) so Manches seht....!

Ich bin in einem Alter,wo mir so Manches keinen Kummer mehr macht...ich denke mir meinen Teil und aus.
Als ich noch jünger war,hatte ich ebenfalls 5 Andidepressiv jeden tag zu mir genommen...!

Heute denke ich,wem dies und das an mir nicht paßt,wer nicht trotzdem zu mir hält,der soll mich .....(Du weißt schon!).
Klar machen Antidepressiv oft noch mehr müde und antriebslos! Oft ein Teufelskreis! hatte ich ja auch schon alles,...!

Heute lebe ich glücklich,keine Antidepressiv seit 8 Jahren mehr und das,trotzdem ich Schlaganfälle hatte,Krebs und zig Operationen!
Kommt immer auf die innere Einstellung an,die man hat und ob man sich zigmal vorsagt, "das schaffe ich-wenns sein muß auch alleine!"

Deswegen fragte ich ja nach Deinem Alter,....
Ich mit 47 Jahren sehe viele Dinge heute ganz anders als früher.
Kannst mir ja gerne eine private Nachricht schicken,wenn Du willst.
Liebe Grüße,
HEIDI  :-)

knut

..also bei uns in der Stadt gibt's sogar eine Angehörigengruppe, aber selbst war ich da noch nicht..Naja was soll das heißen? Geht nicht gibt's nicht. Weiss ja nicht wo du wohnst denn evt. kann man damit wohl eher in größeren Städten rechnen.

Zu dem stationären Aufhenthalt denke ich auch für akute Krisen ganz okay, aber wirklich begleitende Unterstützung kriegt man womöglich nur wenn man ambulat eine Psychotherapie macht.

Mit Meds hab ich ähnliche Probleme so richtig helfen tun die mir eher nicht. Was ich aber wichtig finde regelmässig zum Sport zu gehen. Privat hab ich mir nen Yogakurs gesucht und fühle mich da ganz gut aufgehoben. Man kann abschalten entspannen und tut dann auch was für den Körper. Ist natürlich nicht jedermanns Sache. Muss jeder selber entscheiden was man benötigt.

Mehr fällt mir nicht ein. So in diesem Sinne viel Glück (der Standard der Sätze^^)

Gruß Knut

Andrea82

Hallo Lilie,

in Deine Zeilen sehe ich meinen Freund und vor allem mich wieder.

ich freue mich, dass du derzeit ein Hoch hast. Ich stecke zwar selbst tief in einer Depression, aber möchte dir dennoch raten, nutze die Zeit, wo es dir gut geht um ihm zu zeigen, wie lieb du ihn hast.

Alles Liebe für euch und vor allem für dich,
Andrea

21HEIDI

Hallo Lilie!
Noch was:

Solange Du immer wieder an die Medikamente denkst,
solange Du denkst,daß Dein Leben ja "nur von diesen Medikamenten" abhängt,u.s.w.. wird sich nicht viel tun.

Du mußt den Gedanken loswerden,daß Du ständig "diese medikamente" da zu Dir nimmst!
Versuch DAS LEBEN umzukrempeln und die Medikamente?,die laufen eben "so nebenbei" mit,...
Liebe Grüße nochmals,
HEIDI  :-)